Hövels Craftbock

Vier Biere stellt die Hausbrauerei Hövels in Dortmund her. Nur das Hövels Craftbock wirbt mit dem Namensbestandteil Craft. Craft ist auch nur auf den Namen beschränkt; weder auf den Etiketten der Flasche noch auf der Website taucht das Wort in anderem Zusammenhang auf. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass für das Brauen dieses Bockbiers ausschließlich Hopfenextrakt verwendet wurde, was für ein Craft Beer doch sehr ungewöhnlich ist. Andererseits hat der ProBier-Club das Hövels Craftbock im September 2017 zum Bier des Monats gewählt, was auf einen guten Geschmack hinweist. Na ja, mal sehen, wir mir das Bier so mundet.

Mahagonifarben läuft das Bier ins glas und bildet dabei eine durchschnittliche feinporige elfenbeinfarbene Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Düfte nach Karamell und Trockenfrüchten steigen mir in die Nase, besonders nach Rosinen. Zusätzlich hinterlassen die 7,2 Volumenprozente Alkohol bereits im Aroma ihren Fußabdruck.

Auf der Zunge hinterlässt der Craftbock zunächst den Eindruck recht intensiver Süße. Das ist ja durchaus typisch für ein Bockbier, aber dann würde ich mir doch mehr Kohlensäure wünschen, die dem Bier seine Frische verleiht. Leider wurde sie von Hövels recht sparsam dosiert. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt, kann es doch meine Sympathien gewinnen. Sirupartig und voll ist das Mundgefühl, zur Süße gesellt sich ein leichtes Bitter. Diese Mischung von Süße und Bitterstoffen bleibt auch im Abgang erhalten, der durchschnittlich lange nachklingt.

Hövels Craftbock erinnert mich an süddeutsche Bockbiere, besonders an solche aus Schwaben. Diese Biere sind nicht so mein Ding, aber sie haben doch auch ihre Fangemeinde. Dieses Bier könnte ich mir zu einem Hirschbraten vorstellen, aber auch da würde ich eher ein holzgereiftes Sauerbier vorziehen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

16,5 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

35 EBC

Brauerei:

Hövels Hausbrauerei GmbH
Steigerstr. 20
44145 Dortmund
www.hoevels-original.de

Die Hopfenernte in der Hallertau beginnt

Schon die alten Ägypter entdeckten, das Bier mit Hopfen besser schmeckt. Seitdem sind die Bitterextrakte der Hanfpflanze ein fester Bestandteil beim Bierbrauen. Besonders gefragt: Der Hopfen aus der bayerischen Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Hallertauer Hopfen wird heute in über 100 Länder der Erde exportiert, um den besten Bieren der Welt ihr einzigartiges Aroma zu verleihen. Im weltweit führenden Hopfenforschungszentrum in Hüll werden Anbau und Sorten ständig optimiert. Der Start der Hopfen-Ernte ist auch eine Touristen-Attraktion: Bis Ende September begeistern Volksfeste, Erlebnisführungen auf den Hopfen-Höfen und vieles mehr die Besucher in der Hallertau.

Alljährlich bis in den August hinein verwandelt sich das „Hopfenland“ Hallertau in ein Meer aus bis zu sieben Meter hohen Hopfenpflanzen, die sich auf rund 17.000 Hektar Anbaufläche über das bayerische Hügelland zwischen Regensburg, Ingolstadt und München erstrecken. Mit dem Start der Ernte fahren die fast 1.000 Hopfenbetriebe der Region jährlich fast 40.000 Tonnen der gefragten Pflanze ein – das sind fast 90 Prozent der gesamten deutschen Hopfenernte und mehr als ein Drittel der weltweiten Produktion.

In diesem Jahr rechnen die Hopfen-Bauern nach aktuellen Schätzungen des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer e.V. mit einer guten Ernte von rund 39.400 Tonnen in der Hallertau (bundesweit rund 45.800 Tonnen). Das wären rund knapp 3.000 Tonnen mehr als 2018. „Trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse während der Monate Juni und Juli mit regional unterschiedlich verteilten aber insgesamt zu geringen Niederschlägen und zu hohen Temperaturen wird aufgrund des Wetterumschwungs im August mit ausreichend Niederschlägen und gemäßigten Temperaturen eine gute Durchschnittsernte erwartet“, teilten die Hopfenpflanzer jetzt mit. Im Gegensatz zu den Vorjahren beginne die Ernte 2019 allerdings erst Anfang September und nicht bereits im August.

Die über 16 Hopfensorten der Hallertau – vom kraftvollen Hochalpha-Hopfen bis zu den feinsten Aroma-Hopfen – prägen heute die Seele von Spitzen-Bieren auf der ganzen Welt. Noch bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde der Hopfen in der Hallertau von Hand gepflückt. Heute erledigen das Hightech-Maschinen, die weitgehend selbstständig pflücken, reinigen, trocknen, häckseln und konditionieren. Doch für die tausenden Touristen, die das Hopfenland Hallertau alljährlich besonders zur Erntezeit des grünen Goldes besuchen, lebt die Jahrhunderte alte Tradition des Hopfenpflückens weiter.

Hopfenzupfen wie zu Großmutters Zeiten ist ein Touristen-Renner in der Region – zum Beispiel im Gasthaus Rieder in Kirchdorf (Landkreis Kelheim): Dort lassen sich jedes Jahr hunderte Touristen in die uralten Techniken des „Hopfazupfa“ einweisen und entspannen sich beim Hopfenkranzbinden. Zur Stärkung gibt es Hopfenbutterbrot oder „Hopfenschuxn“, ein säuerliches Schmalzgebäck.

Żywiec APA

Die zum Heineken-Konzern gehörende Grupa Żywiec ist die nach Marktanteilen zweitgrößte Brauereigruppe Polens. Nach Angaben bei Wikipedia liegt der Marktanteil bei satten 29,55 %. Trotz des großen Ausstoßes gelingt es der Brauerei, teilweise richtig gute Biere auf den Markt zu bringen. Besonders das Porter gefällt mir sehr. Trotzdem ordne ich die Biere von Żywiec nicht als Craft Beer ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Brauerei mit fünf Standorten beinahe 30 % des polnischen Marktes bedienen und dabei noch handwerklich arbeiten kann. Aber immerhin beweist Żywiec mit einigen Bieren, dass hohe Qualität und große Mengen sich nicht zwingend ausschließen.

Das American Pale ale, das jetzt vor mir steht, beschreibt die Brauerei wie folgt (Übersetzung aus dem Englischen von mir): „Das Rezept für APA-Bier ist das Werk von Meistern der Brauereischule Zywiec. Żywiec APA ist ein stark gehopftes helles Ale Bier mit einem Hauch von Zitrusfrüchten. Er wird aus fünf Hopfensorten gebraut, wobei die Obergärung in offenen Fässern erfolgt.“ Na, dann wollen wir doch mal sehen, wie mir das APA gefällt.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas, gekrönt von einer durchschnittlichen Menge feinporigen Schaums, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma erfreut meine Nase mit Düften nach Grapefruit und Karamell.

Der erste Eindruck beim Kontakt mit der Zunge ist eine zurckhaltende Süße, die von einer sehr feinperligen Kohlensäure gut zur Geltung gebracht wird. Während sich das Bier auf der Zunge ausbreitet entwickelt sich ein kräftiges fruchtiges Bitter. Das Bier ist vollmundig und Rund, dabei aber auch erfrischend. Im Abgang lässt die Süße nach, das Bier wird trockener, bleibt aber fruchtig und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Chinook, Citra, Yellow Sub, Cenntinnial, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Cieszyn
ul. Dojazdowa 2
43-400 Śląskie
Polen
www.grupazywiec.pl/

Erdinger Urweisse

Die Brauerei Erdinger Weißbräu produziert insgesamt elf unterschiedliche Weizenbiere, von denen einige nur saisonal verfügbar sind. Eines der Biere aus Erding ist die Urweisse, von der die Brauerei sagt, dass das Rezept aus den Anfängen der Brauerei Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Und genau diese Urweisse steht jetzt vor mir und wartet auf ihre Verkostung. Dann will ich sie mal nicht warten lassen und öffne den Kronkorken.

Bernsteinfarben und mit einer ordentlichen Menge Hefe fließt das Bier ins Glas. Stiltypisch entsteht dabei sehr viel fester weißer Schaum, der extrem lange erhalten bleibt. Bereits während das Bier ins Glas läuft steigt mir der Duft nach Banane in die Nase.

Die Banane bleibt auch das dominierende Element im Bier. Dazu kommen die Aromen nach Nelken, etwas Karamell und Hefe. Bis hierhin gibt es an diesem Bier wirklich nichts auszusetzen.

Der Antrunk weist eine leichte Süße auf, die zusammen mit der reichlich dosierten Kohlensäure die Erdinger Urweisse für einen warmen Abend in einem Biergarten empfiehlt. Auf der Zunge entwickeln sich die Geschmäcker erst richtig. Ich schmecke reife Banane mit etwas Karamell, auch Gewürznelken und die Hefe kommen zu ihrem Recht. Insgesamt ist das Bier vollmundig und rund. Im Abgang wird die Banane noch etwas kräftiger. Ansonsten bleibt das Bier sehr mild. Aber obwohl sich die Bitterstoffe im Abgang sehr zurückhalten, klingt das Bier lange nach.

Bei diesem Bier hat die Brauerei nichts verkehrt gemacht. Die Urweisse ist ein gefälliges Bier ohne Ecken und Kanten und wer wie ich den kräftigen Hefegeschmack mag, ist mit diesem Bier sicher gut bedient. Ich würde mir aber noch etwas mehr Aromahopfen wünschen, der aus einem guten Bier ein unvergessliches Erlebnis machen könnte.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,9° Plato

Brauerei:

Privatbrauerei Erdinger Weißbräu
Werner Brombach GmbH
Lange Zeile 1+3
85435 Erding
www.erdinger.de

30. 8. – 1. 9. 2019: 20 Jahre Lemke Berlin

Das ist in der Craft Beer-Szene noch selten – die Brauerei Lemke feiert ihr 20jähriges Bestehen. Das soll selbstverständlich gefeiert werden. Drei Tage lang sind die Tore der Brauerei geöffnet, dazu gibt es kaltes Bier, (hoffentlich) gutes Essen und Live-Musik. Dabei verspricht die Brauerei ein buntes Programm, das für Groß und Klein etwas enthält. Sie können also mit der gesamten Familie anreisen.

Zusätzlich wird an diesen drei Tagen die Brauerei Schneider aus Saal an der Donau zu Besuch sein und eine Auswahl ihrer Weißbiere mitbringen.

Genys Tattoo Lager

Genys Brewing, beheimatet im litauischen Kauna, beschreibt sein Tattoo Lager wie folgt: „Tattoo Lager ist ein leicht zu trinkendes, sprudelndes Gefühl, das perfekt ist, um zu jeder Tageszeit mit so ziemlich jeder Art von Essen zu trinken. Nun, jederzeit nach Mittag.“ Nun ja, ein Lager ist wirklich ein Bier, das sich (fast) jedem Essen anzupassen weiß. Dafür muss es aber auch tadellos gebraut sein, denn auch wenn dieser Bierstil auf den ersten Blick kein allzu eindrucksvolles eigenes Profil aufzuweisen hat, verzeiht er doch keine Braufehler, so dass der Konsument jeden Patzer des Brauers gnadenlos präsentiert bekommt. Mal sehen, wie die Balten ihr Lager hinbekommen haben.

Golden und mit einer leichten Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal keine Fehler gemacht.

Das Malz steht im Mittelpunkt des Aromas. Dabei wird es durch einige blumige und fruchtige Noten unterstützt, wie auch durch einen Hauch Kräuteraroma. Das lässt wirklich die Spannung steigen, wie sich denn wohl der erste Schluck so machen wird.

Der Antrunk ist frisch mit leichter Süße, was das Bier von Anfang an angenehm zu trinken macht. Auf der Zunge entwickelt sich die Süße noch weiter, dabei bleiben die Bitterstoffe deutlich im Hintergrund, so dass das Tattoo Lager wirklich mild ist, dabei leicht und trotzdem vollmundig. Leichte würzige und blumige Aromen unterstützen die Vollmundigkeit noch. Auch der Abgang ist sehr mild mit wenig Bitterstoffen und minimaler Säure, so dass der Geschmack auch nur kurz nachklingt.

Das Tattoo Lager ist wirklich ein Allround-Bier, ohne Ecken und Kanten, das sich nahezu jeder Speise anpasst. Dabei ist die Drinkability ungeheuer.

Zutaten:

Wasser, Malz (Pilsener), Hopfen (Saaz)

Alkoholgehalt:

4,0 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Genys Brewing, UAB
Juozapavičiaus av. 7H
45251 Kaunas
Litauen
www.genysbrewing.lt

Trockene Geschmacksrichtungen ähnlich wie Zitronensorbet treffen auf eine grasige Bitterkeit und hinterlassen einen Nachgeschmack von zarten und süßen Gewürzen.

Karlsberg Brauerei mit deutlicher Ergebnisverbesserung im ersten Halbjahr 2019

Die Karlsberg Brauerei GmbH (Unternehmensanleihe, WKN: A2AATX) hat ihre Zahlen zum ersten Halbjahr 2019 bekannt gegeben. Das bereinigte Ergebnis vor Abschreibung, Zinsen und Steuern (EBITDA) sowie das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte mit 9,2 Mio. Euro (Vorjahr: 9,2 Mio. Euro) respektive 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 4,7 Mio. Euro) im Berichtszeitraum stabilisiert bzw. erhöht werden. Die Steigerung der Rohertragsmarge auf 59,2 % (Vorjahr:58,5 %) sowie die Verbesserung der EBITDA-Marge auf 14,4 % (Vorjahr: 13,7 %) und der EBIT-Marge auf 7,4 % (Vorjahr: 7,0 %) zeigen die erhöhte Ertragskraft der Umsätze. Der Jahresüberschuss lag mit 3,0 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau (Vorjahr:1,0 Mio. Euro).

Im in- und ausländischen Markengeschäft konnte die Karlsberg Brauerei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Umsatzzuwächse von insgesamt 3,5 % erzielen, gestützt durch eine gute Absatzentwicklung der Marke Karlsberg und der Marke MiXery. Im Ausland legten die Markenumsätze um 15,5 % deutlich zu insbesondere durch eine Fokussierung auf eigene Marken im Export.

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft lagen, bedingt durch die strategisch fortgeführte Anpassung der Lohnproduktion, mit 64,0 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahr (66,9 Mio. Euro).

Markus Meyer, Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei GmbH: „In Deutschland und im Ausland haben sich unsere Marken sehr gut entwickelt und ein weiteres Umsatzwachstum verzeichnet. Unsere Strategie zur nachhaltigen Verbesserung unserer Ertragskraft haben wir konsequent fortgeführt. Somit können wir auf ein gutes erstes Halbjahr 2019 zurückblicken.“

Die Geschäftsführung geht von einer ertragsorientierten Weiterentwicklung des Markengeschäfts im In- und Ausland aus. Vor dem Hintergrund der Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2019 bestätigt die Geschäftsführung ihre bisherige Prognose für das Gesamtjahr mit einem leichten Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Prozentsatz. Bei deutlich erhöhten Aufwendungen für Marketing und Vertrieb wird weiterhin von einem bereinigten EBITDA zwischen 15,5 und 18,5 Mio. Euro ausgegangen.

Hövels Original

Nun steht mal wieder ein Bier aus dem Ruhrpott vor mir, genauer gesagt aus Dortmund, das Hövels Original. Galt Dortmund einst als Welthauptstadt des Bieres, so ist heute nicht mehr viel davon übriggeblieben. Hövels gehört zu den wenigen Brauereien in Dortmund, die das Brauereisterben überlebt haben und bis heute noch ihre Produkte auf den Markt bringen.

Die Flasche von Hövels Original sorgt schon dafür, dass sie im Regal auffällt. Dafür sorgt nicht nur das zurückhaltende und trotzdem auffällige Etikett, sondern auch die Bügelverschlussflasche aus Grünglas. Auf dem Rückenetikett hat die Brauerei in Prosa gemacht und steigert damit meine Erwartungen an das Bier: „Hövels Original verführt die Sinne. Eine einzigartige Komposition aus vier verschiedenen Edelmalzen und das überlieferte Maischverfahren von 1893 lassen ein Bier entstehen, das seinesgleichen sucht – rotgolden und charaktervoll im Geschmack.“ Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob das Bier meine jetzt doch recht hochgeschraubten Erwartungen erfüllen kann.

Kupferfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr große und feste elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist recht intensiv und dabei eindeutig vom Malz dominiert. Ich rieche Karamell, leichte Röstaromen, auch holzige Düfte steigen mir in die Nase.

Der Eindruck beim ersten Kontakt mit der Zunge ist relativ süß, was aber zur reichlich dosierten sehr feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge entwickelt sich ein leichtes Bitter, das von einer diskreten fruchtigen Säure begleitet wird. Das Mundgefühl ist weich, was durch die Dominanz des Malzes sowie die vorhandenen Hefen unterstützt wird. Im Abgang kommt ein leichtes freundliches Bitter zum Vorschein, das recht lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Hövels Hausbrauerei GmbH
Steigerstr. 20
44145 Dortmund
www.hoevels-original.de

23. 8. – 25. 8. 2019: Brewskival 2019

Wer meint, dass die Schweden nicht feiern können, sollte einmal das Bierfest 2019 in Helsingborg besuchen. Das Festival findet am 23. bis 24. (+25.) August in der Brauerei Brewsikval statt! Geboten werden Bier, Essen, Musik und viel gute Laune. Die Token, mit denen die Biere auf dem Festival bezahlt werden, können über die Website der Brauerei vorbestellt werden, so dass während der beiden Festivaltage mehr Zeit zum Feiern bleibt. Moment, weshalb zwei Tage, wenn das Festival doch vom Freitag bis Sonntag geht? Ganz einfach. Der Sonntag ist der Katertag. Meinetwegen dient der Sonntag auch dem Kehraus. Die Reste, die an den ersten beiden Tagen in den Fässern geblieben sind, werden noch ausgeschenkt, dazu gibt es Essen, aber keine Musik.

Die Token kostet 30 Schwedische Kronen. Im Jahr 2018 haben konnte die Brauerei an den drei Festivaltagen mehr als 7000 Gäste empfangen.

Der Ort:

Brewskival
Cindersgatan 8
Helsingborg
Schweden

Die Öffungszeiten:

Freitag 13:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Samstag 13:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Sonntag 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Abbaye de Vauclair – Imperiale

Sie sieht ja schon edel aus, die Flasche des Abbaye de Vauclair Imperial. Schwarz lackiert, schwarzes Etikett mit größtenteils goldfarbenem Druck und dann noch mit einem Champagnerkorken verschlossen. Wenn das Bier so edel ist wie die Flasche, dann erwartet mich heute ein besonderes Erlebnis. In Belgien findet sich in einer edlen Flasche auch (fast) immer ein edles Bier. Aber das Abbaye de Vauclair kommt nicht aus Belgien, sondern aus Frankreich. Genauer gesagt stammt es aus Saint-Omer, unweit von Calais gelegen. Anders die namensgebende Abtei Vauclair, die sich nach einer Internetrecherche in der Nähe von Reims befindet, etwa 200 Kilometer von Saint-Omer entfernt. In Deutschland hätte die Brauerei dafür mir Sicherheit bereits eine Abmahnung erhalten, ich erinnere mich an einige Fälle, in denen deutschen Brauereien die Namensgebung ihres Bieres untersagt wurde, nur weil sie einen geografischen Begriff gewählt hatten, der einige Kilometer vom Firmensitz entfernt lag. Die deutschen Unternehmen und auch die deutsche Rechtsprechung sollten meiner Meinung nach da wirklich etwas lockerer werden. Aber kommen wir zu dem Starkbier in der Flasche, die jetzt vor mir steht.

Rotgolden und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittliche Menge sahniger Schaum, der recht lange erhalten bleibt.

Der Duft nach Karamell mit einigen fruchtigen Noten wird durch einen leichten metallischen Unterton gestört. Außerdem kommt der Geruch des Alkohols deutlich durch, was bei einem Alkoholgehalt von 7,5 Volumenprozent nicht unbedingt sein muss. Bislang kann mich das Bier nicht wirklich zu Begeisterungsstürmen hinreißen.

Der Antrunk ist weniger süß als von mir erwartet. Obwohl das Bier relativ wenig Kohlensäure macht es einen wirklich frischen Eindruck. Damit überrascht mich das Bier zum ersten Mal. Richtig entwickeln kann sich das Bier aber erst auf der Zunge, wo es sich weich, vollmundig und rund präsentiert. Zur Süße des Malzes gesellt sich der Geschmack von Kräutern und einem Hauch Harz. Der Abgang ist mild mit einem leichten Bitter und minimaler Fruchtigkeit. Trotzdem klingt das Bier lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Hafer, Weizen, Roggen, Hopfen, Orangenschalen

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie de Saint-Omer
35 Boulevard de Strasbourg
62504 Saint-Omer
Frankreich
www.brasserie-goudale.com/