Unmittelbar am Hamburger Fischmarkt auf St. Pauli befindet sich die Brauerei ÜberQuell. Ich war bislang nur einmal dort. Das Wetter war schön, ich konnte draußen sitzen und in sympathisch-improvisiert erscheinender Umgebung mein Bier genießen. Mindestens bei gutem Wetter ist die Brauerei einen Besuch wert. Genauso haben mir auch die Biere gefallen, die ich bislang aus dieser Brauerei verkostet habe und ich hoffe, dass es mir mit dem Witbier, das jetzt vor mir steht, auch so geht.
Hell bernsteinfarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu ausgeprägt und bleibt durchschnittlich lange erhalten.
Das Aroma ist sehr fruchtig. Die Düfte der verbrauten Orangenschale steigen mir in die Nase. Sie harmonisieren sehr gut mit dem Aroma des rosa Pfeffers und dem Koriander. Ja, die Jungs auf St. Pauli haben tatsächlich auch rosa Pfeffer mit in den Sud getan. Auch wenn der rosa Pfeffer botanisch kein Pfeffer ist, sondern die Beere des südamerikanischen Schinusbaums, kann er kulinarisch doch als Pfeffer behandelt werden.
Der Antrunk ist frisch und die leichte Süße sorgt bei mir zusammen mit der reichlich enthaltenen Kohlensäure für echte Begeisterung. Auf der Zunge wird das Bier etwas trockener und die würzigen Noten des rosa Pfeffers und des Korianders übernehmen das Zepter. Die Orangenschale schmeckt eher aus dem Hintergrund durch. Der Abgang ist fruchtig-bitter mit kurzem Nachklang.
Durch den rosa Pfeffer ist das Orange Sunshine Summer Wit eine recht eigenwillige Interpretation des belgischen Witbiers, aber es kommt richtig gut. Leider ist der Sommer jetzt vorbei, aber ich hoffe darauf, dass im nächsten Jahr erneut dieses Bier aus Hamburg bei mir landet.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Rohweizen, Hopfen, Koriandersaat, Orangenschale, Hefe, rosa Pfeffer
Alkoholgehalt:
5,6 % Vol.
Bittereinheiten:
28 IBU
Stammwürze:
10° Plato
Brauerei:
ÜberQuell Brauerei
St. Paule Fischmarkt 28
20359 Hamburg
https://ueberquell.com
Anfang April 2014 präsentierte die Köstritzer Brauerei aus Thüringen ihr neues besonderes Sortiment unter dem Namen Köstritzer Meisterwerke. Das Witbier bildete gemeinsam mit dem Pale Ale den Startschuss dieser Serie. Witbiere sind rund um Belgien und der Niederlande beheimatet. Es handelt sich dabei um obergärige Weizenbiere, die meistens mit Grut oder mit Koriander und Orangenschalen verfeinert werden. Dies gibt diesen Bieren einen ganz eigenen Charakter, der bei Bierliebhabern auf der ganzen Welt sehr gefragt ist. Beim Köstritzer Witbier wird die Würze während des Brauprozesses mit Koriander und Orangenschalen veredelt.
Endlich steht mal wieder ein Witbier vor mir, in meinen Augen das ideale Sommerbier. Außerdem ist Witbier ein zentraler Bestandteil der belgischen Bierkultur. Kein Wunder also, dass nach dem Erfolg des Vedett Extra Blond 2008 das Vedett Extra White das Licht der Welt erblickte. Die Brauerei scheint gedacht zu haben, dass ein Premium-Pils durch ein Premium-Weißbier ergänzt werden sollte. Und das zu Recht.
Die Brauerei Kuehn Kunz Rosen in Mainz arbeitet unter dem Motto: „Kuehne Biere braucht das Land – Jenseits der Norm, für Deinen kuehnen Moment“. Inspiriert wurden die Braumeister vom Leben des KUNZ von der ROSEN (1470–1519). Als kuehner Berater und Hofnarr mit viel Witz und Intelligenz wirkte er am Hof des Kaisers Maximilian I. zu den Zeiten als das Reinheitsgebot ins Leben gerufen wurde. Beim Kaiser, an seinem Hof und weit darüber hinaus war er als schillernde Persönlichkeit bekannt, bereit neue Wege zu gehen und kuehne Taten zu vollbringen.
Das Blanche Bruxelles ist, wie es schon sein Name nahelegt, ein Witbier, das allerdings nicht in Brüssel gebraut wird, sondern im etwa 30 Kilometer von Brüssel entfernten Quenast. Das Bier wird mit 40 % Weichweizen gebraut, weshalb ich ein Bier mit einem weichen Mundgefühl erwarten kann. Mal sehen, ob es meine Erwartung erfüllt. Aber da bin ich ganz zuversichtlich – schließlich hat dieses Bier im Jahr 2016 beim World Beer Award die Goldmedaille errungen.
Das heutige Brauhaus Nittenauer wurde bereits im Jahre 1762 unter dem Namen Kommunenbrauhaus gegründet. Seit 1996 fand dann schließlich die Umfirmierung in Brauhaus Nittenauer Josef Jakob statt. Das besonders Schöne ist die Nachhaltigkeit. Das Unternehmen deckt 94% der Energieversorgung mit einer Photovoltaikanlage ab.

Witbier ist eine obergärige belgische Bierspezialität, die manchmal auch als „belgisches Weißbier“ bezeichnet wird. Sie hat einen intensiven hefearomatischen Geschmack, der durch die Zugabe von Orangenschalen und Koriander zu einem ganz besonderen Geschmackserlebnis wird. Mit der Verbreitung der Craft-Biere wurde dieser Bierstil auch in Deutschland bekannt und so steht jetzt vor mir das Bremer Witbier aus der Union-Brauerei.
Wie die anderen Biere aus der Reihe La Forestinne der Brasserie d’Ebly ziert auch das Blanche die erschrocken oder staunend blickende Frau mit den Hopfendolden als Kopfschmuck. Und wie bei den anderen Bieren dieser Reihe spendet die Brauerei von jeder verkauften Flasche einen Cent für den Naturschutz in den Ardennen, wo die Brauerei auch beheimatet ist. Aber kommen wir zum Bier.
Jetzt steht das Baltas Melas der kleinen Brauerei Genys aus Kaunas, Litauen, vor mir. Das Bier haben mir die Brauer auf der ProWein in Düsseldorf zum Verkosten mitgegeben. Baltas Melas ist litauisch für „Weiße Lüge“. Wenig überraschend handelt es sich um ein Witbier nach belgischem Vorbild. Die Brauerei beschreibt das Baltas Melas so: „Ohne Sch**ß können wir sagen, dass unser Witbier Baltas Melas zu jeder Jahreszeit immer Teil des Sommers sein wird. Eine Nase von Zitrone und feuriger Orange wird von erfrischenden Weizennoten erfüllt, die die elegant und durch Honignoten unterstützte Bitterkeit von Baltas Melas unterstrichen wird.“ Der litauische Onlinehändler Vynoguru (
Im Jahr 2011 war die Familie Humblet auf der Suche nach einem Ort, an dem sie eine neue Brauerei bauen und ihre Tradition und lange Liste der von ihrem Vater Benoit Humblet gebrauten Biere fortsetzen konnte. Bei dieser Suche entdeckten sie den Hof von Bertinchamps, unweit von Gembloux gelegen. Obwohl der Hof sehr alt und verfallen war hatte der Bauernhof einen atemberaubenden Charakter, der sich in einer Umgebung befindet, die seinem Prestige entspricht. Es war Zeit für eine gewisse Verjüngung und das Renovierungsprojekt begann sofort. Fast 2 Jahre harter Arbeit folgten. Im März 2013 wurde das Brausystem in den alten Scheunen installiert. Moderne Gärtanks mit einem Fassungsvermögen von 6.000 hl wurden aufgestellt, ein erstaunlicher Kontrast zwischen moderner Technologie und dem Betrieb, der mehr als 7 Jahrhunderte zurückreicht. Aus dieser Brauerei stammt das Bertinchamps B+ Blanche, ein Witbier, das nach altem Rezept gebraut wurde, und das jetzt vor mir steht.