Schlagwort-Archive: Märzen

Fässla Zwergla

Das Flaggschiff der fränkischen Traditionsbrauerei Fässla ist das dunkle, mild-süffige Zwergla Bier. Das dunkle Märzen will mit leicht süßlichen Noten und einer gewissen malzigen Nussigkeit überzeugen. Mit 6,0% Vol. hat es eine moderate Stärke, die einen nicht direkt nach der ersten Flasche umhaut.

Mahagonifarben strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist zwar gemischtporig, bleibt aber trotzdem lange erhalten.

Das Aroma ist wie erwartet malzbetont nach Karamell mit einem Anklang nach Vanille.

Der Antrunk ist relativ süß, was gut zur feinperligen Kohlensäure passt, die schön passend dosiert ist. Auf der Zunge dominieren die Röstaromen mit einem Anklang von Kaffee und einem geringen Bitter, das von einer minimalen Säure begleitet wird. Dadurch ist das Mundgefühl voll und rund. Insgesamt ist das Zwergla ein schön süffiges Bier. Der Abgang ist wieder recht süß mit einem leichten Bitter und einem langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

13,5 %

Brauerei:

Brauerei Fässla
Obere Königsstraße 19-21
96052 Bamberg
www.faessla.de

Ayinger Kirtabier

Bevor ich dieses Bier verkoste will ich erst einmal feststellen, was der Name bedeutet. Den Begriff Kirta habe ich noch nie gehört. Dabei ist es ganz einfach: Es handelt sich nach der Website Brauchtumsseiten um einen regionalen Namen der Kirchweih. Ich könnte daher ein Märzen erwarten. Die Brauerei selbst beschreibt das Bier so: “Dieses naturtrübe Spezialbier wird nach alter Tradition eingebraut und zu Kirchweih, einem der wichtigsten bayerischen Feiertage, ausgeschenkt. Die warme, kupferbraune Farbe und der malzaromatische Geschmack des Ayinger Kirtabiers werden durch das Zweimaischverfahren mit Schüttung aus dreierlei Malzen hervorgebracht.” Na gut, dann will ich jetzt mal loslegen.

Kupferfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas mit einer durchschnittlich großen sahnigen Schaumkrone, die einen leichten Gelbstich hat und lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal nichts falsch gemacht.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee, aber auch einige würzige Noten steigen mir in die Nase und runden das Aroma ab.

Der Antrunk ist ziemlich süß. Auf der Zunge kommt ein darauf abgestimmtes Bitter dazu und bringt die würzigen Noten mit, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, so dass das Bier ausgewogen ist. Das Mundgefühl ist weich und vollmundig. Der Abgang wird durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang dominiert.

Das Kirtabier von Ayinger demonstriert die Vielseitigkeit des Malzes. Wenn ich es mal wieder irgendwo im Regal sehe, werde ich es sicherlich erneut mitnehmen. Erhältlich ist es aber nur im September und Oktober.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Stammwürze

13,8 %

Brauerei:

Brauerei Aying Franz Inselkammer KG
Zornedinger Straße 1
85653 Aying
www.ayinger.de

Aecht Schlenkerla Fastenbier 2020

Ob das Fasten noch in die heutige Zeit passt muss jeder für sich entscheiden. Auf jeden Fall sind die Fastenbiere aber auch heute noch aktuell, so auch das Aecht Schlenkerla Fastenbier, das die Brauerei in Bamberg so beschreibt: “Das Aecht Schlenkerla Fastenbier ist ein unfiltriertes Rauchbier, das gemäß dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut wird. Die untergärige Hefe verleiht dem rötlich hellbraunen Fastenbier eine leichte natürliche Trübung. Sein Raucharoma ist schon im Geruch erkennbar und wird begleitet von einer edlen Hopfennote. Im Antrunk entfaltet das vollmundige, süffige Fastenbier ein starkes Malzaroma, das durch den Rauchgeschmack und die dezente Bittere im Nachtrunk abgerundet wird. Durch die vollmundige Hefe ist im Aecht Schlenkerla Fastenbier die ‘Brotzeit schon mit drin’.” Nach diesen vollmundigen Ausführungen will ich das Aecht Schlenkerla Fastenbier nun aber auch verkosten.

Mahagonifarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine große hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Bereits beim Einschenken steigen mir die Düfte nach Rauch und Schinken in die Nase. Daneben können sich lediglich einige würzige Noten des Hopfens noch durchsetzen.

Als ersten Eindruck beim Kontakt mit der Zunge liefert das Bier eine leichte angenehme Süße zusammen mit der sehr feinperligen Kohlensäure. Schnell übernehmen aber die Raucharomen das Kommando. Bitterstoffe sind nur gering zu schmecken, trotzdem ist das Mundgefühl weich und voll. Das Bier macht einfach einen edlen Eindruck. Auch im Abgang steht zunächst der Rauch im Vordergrund. Wenn dieser Geschmack langsam nachlässt kommt ein freundliches Bitter mit langem Nachklang zum Vorschein.

Zutaten:

Brauwasser, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

“Heller-Bräu” Trum GmbH
Dominikanerstraße 6
96049 Bamberg
www.schlenkerla.de

DIE BIEROTHEK

Oettinger Winterbier

Die Biere der Brauerei Oettinger haben nicht den besten Ruf. Sie gelten häufig als Billigbiere, als Biere für die Unterklasse. Das ist kein Wunder, gibt es die Flasche Oettinger doch teilweise für 35 Cent zu kaufen. Wie schaffen die das?

Zunächst einmal gilt die Brauerei als eine, die keine unnötigen Ausgaben trägt. Es gibt keine Werbung, keine Events oder ähnliches. Jeder Cent, der für die Produktion nicht unbedingt erforderlich ist, wird auch nicht ausgegeben. Nicht einmal die Kronkorken sind mit dem Logo der Brauerei bedruckt. Auch bei den Zutaten wird gespart. So wird das Oettinger Winterbier ausschließlich mit Hopfenextrakt gebraut, Doldenhopfen oder zumindest Pellets kennen die Brauer bei Oettinger nur von Abbildungen.

Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet daher, ob es möglich ist, für 35 Cent die Flasche ein trinkbares Bier zu brauen. Mehr dürfen wir für den Preis nicht erwarten. Und mehr verspricht Oettinger auch nicht. Auf der Website klingt das wie folgt: “Leise brodelt’s im Sudkessel … Das OETTINGER Winterbier ist ein urtypisches Spezialbier, auf das sich auch Knecht Ruprecht freut. Untergärig gebraut, überzeugt es durch sein volles Malzaroma. Weil es so gehaltvoll ist, sollten Sie das Auto besser stehen lassen. NULL SPASSBREMSE. Nehmen Sie einfach den Schlitten.” Aber mal sehen, ob Oettinger wenigstens diese Erwartung erfüllen kann. Öffne ich also die Flasche.

Rotgolden und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Der wenige feinporige Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, verbunden mit einer geringen Herbheit, die vom Hopfenextrakt stammt. Bereits jetzt muss ich mich an den niedrigen Preis erinnern, an dem ich das Bier messen muss.

Der Antrunk ist recht süß und die feinperlende Kohlensäure ist recht ordentlich dosiert. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten, das Bitter ist sehr knapp und fruchtige oder blumige Noten suche ich vergebens. Insgesamt erscheint mir das Oettinger Winterbier recht unausgewogen. Der Abgang ist sehr mild und er klingt nur kurz nach.

Ich empfinde das Winterbier als recht langweilig. Die Malzauswahl ist zwar nicht schlecht und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieses Bier mit den entsprechenden Hopfengabe begeistern könnte. Aber das ginge zu diesem Preis wirklich nicht. So bleibt ein Bier, das man sich zwar durch die Kehle gießen kann, das aber nicht überrascht. Aber ich vermute mal, dass Oettinger das auch nicht vorhat.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

OETTINGER Brauerei GmbH
Brauhausstraße 8
86732 Oettingen
www.oettinger-bier.de

Schlappeseppel Die Specialität

Der Schlappeseppel ist ein Bier, das mich bereits vor dem Öffnen überrascht. Immerhin wurde es in den Jahren 2009 und 2017 von ProBier zum Bier des Jahres gewählt. Und das, obwohl die Specialität von Schlappeseppel mit Hopfenextrakt gebraut wurde, was nicht unbedingt ein Qualitätszeichen ist. Aber lassen wir uns vom Bier überzeugen.

Die Optik des Schlappeseppel ist schon mal nicht schlecht: bernsteinfarben mit einer durchschnittlichen Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt.

Düfte nach Toffee sowie einige zarte würzige Noten steigen mir in die Nase. Bis hierhin würde ich sagen, dass dies ein ordentliches Bier für jeden Tag ist.

Der Antrunk ist recht süß und das Bier enthält nur wenig Kohlensäure. Auf der Zunge kommt ein minimales Bitter dazu, wobei das Schlappeseppel weiterhin recht schlank bleibt. Auch die leichte Fruchtigkeit, die im Abgang kurz auftaucht, kann mich zu keinen Begeisterungsstürmen hinreißen, insbesondere weil der Geschmack nur kurz nachklingt.

Ich bin etwas enttäuscht von diesem Bier. Die Auszeichnungen, die es bekommen hat (auch Slowfood zeigte sich begeistert) kann ich schlecht nachvollziehen. Sicher – Fehler hat das Bier keine, aber ihm fehlt auch das Besondere.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Schlappeseppel GmbH
Aschaffenburger Str. 3-5
63762 Großostheim
www.schlappeseppel.de

Bauhöfers Festbier Oktobergold

Mitten im Herzen der Ortenau liegt die Heimat der Familienbrauerei Bauhöfer. Badische Lebensfreude und die herrliche Landschaft prägen die Region – und zu den vielen kulinarischen Höhepunkten gehört auch das Bier aus dem idyllischen Örtchen Ulm, nicht zu verwechseln mit dem Ulm an der Baden-Württembergisch-Bayerischen Grenze. Zwischen Schwarzwaldhöhen und Rheinebene wird seit mehr als 160 Jahren die “Braukultur der Ortenau” gepflegt. Nur einmal im Jahr wird von der Brauerei das Oktobergold eingebraut und wenn es dann weg ist, müssen die geneigten Konsumenten bis zum nächsten Jahr warten.

Eine schön intensiv goldene Farbe hat das Festbier auf jeden Fall schon mal. Leider bildet es nur recht wenig Schaum, der sich auch schnell auflöst. An der Optik sollten die Braumeister wohl noch etwas arbeiten.

Das Bier duftet nach Biskuit und Kräutern, wirklich angenehm, wie ich es von einem Märzen erwarte.

So ist auch der Antrunk malzbetont und intensiv, dabei hält sich die Süße des Malzes aber angenehm zurück. Auf der Zunge kommt ein freundliches Bitter dazu, so dass ein volles und rundes Mundgefühl entsteht. Im Abgang ist dieses süffige Bier mild, trotzdem klingt es lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Brauerei:

Familienbrauerei Bauhöfer,
Ullenburgstraße 12-14
77871 Renchen – Ulm
www.ulmer-bier.de

Hacker Pschorr Oktoberfest Märzen

Ich will mich hier gar nicht darüber auslassen, was ein Oktoberfestbier ist und wie mir diese Biere gefallen. Das habe ich bereits mehrfach an anderer Stelle getan und außerdem hat Rory Lawton auf hopfenhelden.de einen guten Artikel geschrieben, so dass es nichts bringt, dies alles hier zu wiederholen. Besser bekomme ich es auch nicht hin. Kommen wir also gleich zum Bier.

Hell bernsteinfarben fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet es eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die auch durchschnittlich lange erhalten bleibt. Die Optik ist nicht schlecht, hinterlässt bei mir aber keinen bleibenden Eindruck.

Im Aroma mischen sich das Karamell und die Herbheit des Hopfens. Unterstützt wird das Aroma durch einen Hauch Honig. Auch hier: nicht schlecht, aber auch nicht wirklich umwerfend.

Der Antrunk ist malzbetont und angenehm. Die geringe Dosierung der Kohlensäure wird vermutlich dem hohen Konsum auf dem Oktoberfest geschuldet sein. Das Mundgefühl ist voll und rund, das Malz steht im Mittelpunkt und sorgt für eine ordentliche Süffigkeit. Die Bitterstoffe halten sich zunächst diskret im Hintergrund und kommen erst im Abgang etwas kräftiger hervor, sie klingen aber lange nach.

Das Bier kann mich nicht restlos begeistern, aber zum Trinken “so nebenher” ist es hervorragend geeignet. Rory hat in dem bereits erwähnten Artikel auf Hopfenhelden das Hacker Pschorr sogar zum besten Oktoberfestbier gekrönt, das auf dem Oktoberfest auch ausgeschenkt wird.

Zutaten:

Wasser. Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Brauerei:

Hacker-Pschorr Bräu GmbH
81541 München
www.hacker-pschorr.de

Paulaner Oktoberfest Bier

Das Oktoberfest in München gilt als das größte Bierfest der Welt. Eine Besonderheit des Oktoberfestes ist, dass nur sechs Brauereien aus München auf der Wiesn ausschenken dürfen. Neben Augustiner, Hacker Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu und Spaten gehört auch Paulaner zu diesem illustren Kreis. Auch wenn das diesjährige Oktoberfest schon einige Zeit vergangen ist, steht jetzt das Oktoberfest Bier von Paulaner vor mir.

Hellgold strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber bildet sich leicht überdurchschnittlich viel feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert, unterstützt durch einige würzige Noten des Hopfens. Damit ist das Aroma nicht sonderlich komplex, aber durchaus angenehm. Dazu trägt auch bei, dass dieses Bier ohne Hopfenextrakt gebraut wird.

Beim ersten Kontakt mit der Zunge zeigt sich eine leichte Süße, die durch recht wenig sehr feinperlige Kohlensäure begleitet wird. Das Bier erzeugt ein volles Mundgefühl. Dabei kommt ein leichtes Bitter zum Vorschein. Im Abgang wird das Bitter etwas stärker, es klingt aber nur kurz nach.

Das Paulaner Oktoberfest Bier lässt sich gut trinken. Es ist wirklich nicht schlecht, aber auch kein großer Genuss. Es ist eher für das Trinken großer Mengen geeignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA
Ohlmüllerstr. 42
81541 München
www.paulaner.de

Gold Ochsen Weihnachtsbier

Jetzt werden die Tage kürzer, die Weihnachtsmärkte öffnen und die Temperaturen sinken. Damit ist auch die Zeit für die Weihnachtsbiere gekommen. Die Brauerei Gold Ochsen bietet seit Jahrzehnten jeden Winter ein eigens für diese Saison gebrautes Bier an, dessen Rezept über Generationen weitergereicht wurde. In diesem Jahr hat mir die Brauerei einige Flaschen dieser Bierspezialität zur Verkostung geschickt.

Golden glänzend präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken bildet sich eine durchschnittlich große Krone aus größtenteils feinporigem Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

In der Nase mischt sich der volle Duft des Malzes mit würzigen und floralen Noten des Hopfens. Wenn der Geschmack dieses Festbieres dem Aroma entspricht, kann mich dieses Bier wirklich begeistern.

Frisch, vollmundig und mit leichter Süße meldet sich das Weihnachtsbier auf der Zunge. Das angenehm weiche Mundgefühl gefällt mir. Schnell kommt noch ein auf die Süße abgestimmtes Bitter dazu. Dabei bleiben die würzigen Noten des Hopfens erhalten, auch im Abgang, der mittellang nachklingt.

Das Weihnachtsbier der Ulmer Brauerei ist unkompliziert und gut ausbalanciert. Damit kann es wirklich punkten. Es passt gut zu einem vorweihnachtlichen Festessen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,4 %

Brauerei:

Gold Ochsen GmbH
Veitsbrunnenweg 3-8
89073 Ulm
www.goldochsen.de

Neumarkter Lammsbräu Festbier Winter

Ich meine mich zu erinnern, dass Neumarkter Lammsbräu die größte Brauerei Deutschlands ist, die ausschließlich mit Rohstoffen aus kontrolliert biologischem Anbau braut. Auch wenn ich mir da nicht vollkommen sicher bin, gehört die Brauerei auf jeden Fall zu den ganz großen in der Bio-Nische. Außerdem verwendet die Brauerei nicht die Rohstoffe nach EU-Bio, das eher ein “Bio Light” ist, sondern die Brauerei ist von Naturland zertifiziert, verwendet also “echtes” Bio. Besonders beeindruckt mich aber, dass die Brauerei sich noch weitere Regeln auferlegt hat:

  • Die Rohstoffe stammen aus biologischem Anbau. Na gut, dass ist für eine Bio-Brauerei selbstverständlich.
  • Lammsbräu verwendet ausschließlich die vollständigen Dolden von Aromahopfen-Sorten. Das geht schon über das Übliche hinaus. Häufig wird Bier mit Pellets gebraut. Damit nimmt die Brauerei einige zusätzliche Mühen in Kauf, da der Hopfen in jedem Sack einen etwas anderen Gehalt an Alphasäuren und Hopfenölen enthalten kann. Außerdem ist die Lagerhaltung aufgrund des höheren Volumens des Hopfens aufwändiger.
  • Das Getreide wird eigens von Lammsbräu gemalzt. Dabei wird durch eine indirekte Beheizung eine Nitrosaminbildung verhindert.
  • Das Bier wird schonend gebraut. Dabei verzichtet die Brauerei sowohl auf Schnellgärverfahren als auch auf Aktivkohlefilter für die Entfernung missliebiger Geschmacksstoffe als auch auf die Einstellung der Farbe durch Röstmalzextrakt.
  • Das Bier wird nicht künstlich haltbar gemacht. Das bedeutet, dass auf den Einsatz von Polyvinylpolypyrrolidon (PVPP) oder Kieselsäurepräparate (Stabilisierungsmittel) zur Verlängerung der Haltbarkeit verzichtet wird.
  • Das Bier wird ausschließlich in Mehrwegverpackungen abgefüllt.

Soweit die Theorie; jetzt ist es an der Zeit, dass wir die Flasche zu öffnen und uns mit dem Festbier Winter zu beschäftigen.

Bernsteinfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche Krone aus größtenteils feinporigem Schaum, die lange erhalten bleibt.

Das Malz dominiert das Aroma. Düfte nach Karamell steigen mir in die Nase, unterstützt durch den Duft des Hopfens, der Noten nach Gras und Blumen zusteuert. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Als erstes macht das Bier auf der Zunge einen vollmundigen und runden Eindruck. Die mäßige Süße korrespondiert gut mit der sehr feinperligen Kohlensäure. Schnell kommt ein mildes Bitter dazu und das Bier macht ein fast cremiges Mundgefühl. Jetzt stelle ich noch eine leichte Fruchtigkeit fest, die für einen ausgewogenen Geschmack sorgt. Das wird durch den gut eingearbeiteten Alkohol unterstützt. Im Abgang wird das Bier etwas trockener. Mit seinem leicht bitteren Geschmack sorgt es für einen mittleren Nachklang.

Das Neumarkter Lammsbräu Festbier Winter trägt seinen Namen zu Recht; es passt gut zu winterlichen Gerichten wie Wildbraten, aber auch zu Geflügel.

Zutaten:

Mineralwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,6 %

Brauerei:

Neumarkter Lammsbräu
Gebr. Ehrnsperger KG
Amberger Str. 1
D-92318 Neumarkt
www.lammsbraeu.de