Schlagwort-Archive: Weizenbier

Brand Weizen

Im Jahr 1340 wurde die älteste noch arbeitende Brauerei der Niederlande i, Limburgschen Wijlre gegründet. Die Brauerei hatte Zugang zu ihrer eigenen Wasserquelle, was den Vorteilmit sich brachte, recht problemlos die wachsende Nachfrage nach Bier zu befriedigen. Damals gab es ein exklusives Recht, Bier in und um Wijlre zu brauen und zu verkaufen: das Banpan-Hausrecht. Als Napoleon diesem exklusiven Recht ein Ende setzte, kaufte Frederik Edmond Brand das Banpan-Haus 1871. Seitdem heißt die Brauerei Brand Brewery. Heute steht das Brand Weizen vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Bernsteinfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine für ein Weißbier kleine sahnige Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt. Daher gibt es an der Optik schon mal nichts zu meckern.

Neben der Malzsüße steigen mir auch Düfte nach Banane, Nelken und Brotrinde in die Nase. So hatte ich es bei einem Weizenbier, das nach Aussagen der Brauer nach traditionellem bayerischen Rezept gebraut wurde, auch erwartet.

Der Antrunk ist malzbetont und mir fällt sofort die kräftige Kohlensäure auf. Auf der Zunge zeigt sich das Bier überraschend schlank und die Fruchtigkeit, die ich in der Nase deutlich festgestellt hatte, ist jetzt eher in homöopathischen Dosen Vorhanden. Auch das Bitter des Hopfens ist nicht allzu ausgeprägt. Im Abgang wird das Bier trockener und das Bitter wird etwas stärker. Zum Abschluss überrascht mich der trotzdem lange Nachklang des Geschmacks.

Zutaten:

Mineralwasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Saazer), Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

12 IBU

Brauerei:

Weder auf der Flasche noch auf der Website der Brauerei konnte ich eine Adresse finden, lediglich dass die Brauerei inzwischen von Heineken aufgekauft wurde.

Buschbecks Sommerweizen Alkoholfrei

Im Jahr 1948 gründete der Großvater von Andreas Buschbeck eine Limonadenfabrik. Heute arbeitet Andreas in Algermissen, nahe Hildesheim, als Gypsy-Brauer. Seine drei Biere werden bei Rother-Bräu in der Rhön gebraut. Eines der Biere ist alkoholfrei, das alkoholfreie Sommerweizen, das jetzt vor mir steht. Andreas beschreibt es auf seiner Webseite als “ein naturtrübes, obergäriges und leckeres alkoholfreies Weissbier. Handwerklich gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot mit Ökoweizen- und Ökogerstenmalz und ökologisch angebautem Hopfen. Wunderbar erfrischend, isotonisch und kalorienreduziert.” Mal sehen, ob das Bier dieser Beschreibung gerecht werden kann.

Recht hell und nur leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt sehr lange erhalten. Zumindest bei der Optik ist kein Fehler vorhanden.

Obwohl das Bier nur gering hefetrüb ist dominiert die Hefe das Aroma, unterstützt durch einen getreidigen Duft sowie Noten von Brotkrume. Ich vermisse etwas die für ein Weizenbier typischen Aromen nach Banane und Nelke.

Auch der Antrunk zeichnet sich durch den Geschmack nach Getreide aus, wobei er durch die reichliche Dosierung der Kohlensäure frisch und spritzig wirkt. Wie in der Nase dominieren auch auf der Zunge die Aromen nach Hefe und Weizen. Dazu kommt eine leichte Säure, leider aber auch hier ohne dass eine Fruchtigkeit entsteht. Der Abgang ist mild mit kurzem Nachklang.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Buschbecks Sommerweizen Alkoholfrei ist nicht schlecht. Im Gegenteil, es trinkt sich angenehm und ist erfrischend. Nur unter einem Weizenbier stelle ich mir doch noch etwas anderes vor.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

7° Celsius

Brauerei:

Rother Bräu Bayerische Exportbierbrauerei GmbH
Birkenweg 2
97647 Roth/Rhön
www.rotherbraeu.de

für

Buschbecks Brau- und Limonadenmanufaktur
Weiße Rose 4
31191 Algermissen
www.buschbecks-bier.de

Staffelberg-Bräu – Hefe-Weißbier alkoholfrei

Ich bin selbst noch nicht in Bad Staffelstein gewesen, aber wenn ich mal in die Nähe komme, muss ich unbedingt mal ins Bräustübl gehen. Die Brauereigaststätte betreibt die Familie Geldner bereits in der sechsten Generation, aber dort wird nicht nur gebraut, sondern die Familie schlachtet auch selbst und röstet sogar ihren eigenen Kaffee. Bei so viel Liebe zu Lebensmitteln habe ich eine gute Chance, dass der Aufenthalt unvergesslich wird. Jetzt steht das erste Bier aus Bad Staffelstein vor mir, das alkoholfreie Hefe-Weißbier.

Weizengelb mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine ordentliche sehr feste Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Die Kohlensäure ist sehr agil. Ein Weizenbier wie gemalt.

Der Duft der Hefe steigt mir in die Nase, zusammen mit dem Geruch frischen Brotes und abgerundet durch den typischen Weißbierduft nach Banane.

Der Antrunk ist leicht süß und voll, dabei frisch und spritzig. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig, ich schmecke Banane, unterstützt durch eine leichte fruchtige Säure und einen leichten Geschmack frischen Brotes. Das Bier ist ungeheuer süffig. Auch der Abgang zeichnet sich durch den Geschmack des Weizens mit einer leichten Säure aus. Der Nachklang ist durchschnittlich.

Das alkoholfreie Hefe-Weißbier von Staffelberg-Bräu gefällt mir ausnehmend gut. Der Alkohol fehlt nicht, lediglich etwas mehr Hopfen würde das Bier vermutlich noch aufwerten.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Staffelberg-Bräu GmbH & Co. KG
Mühlteich 7
96231 Bad Staffelstein
www.staffelberg-braeu.de

Kuchlbauer Turmweisse

Nur falls Sie sich über den auf dem Etikett dargestellten Turm wundern: es gibt ihn tatsächlich, und zwar auf dem Gelände der Brauerei. Er wurde von Friedensreich Hundertwassers entworfen und von seinem Freund und Schüler Peter Pelikan realisiert. Dieser Kuchlbauer-Turm ist ganz dem Lieblingsgetränk der Deutschen gewidmet und ist ein Ort, an dem man nicht nur Bier trinken, sondern auch alles über den Gerstensaft erfahren kann. Aber kommen wir doch zur Turmweisse, dem Bier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.

Das Bier sieht schon mal (fast) so gut aus wie der Turm. Bernsteinfarben und leicht hefetrüb strahlt es mir aus dem Glas entgegen mit seiner festen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Banane, Nelken und Hefe, unterstützt durch eine leichte Karamellnote.

Der Antrunk ist recht süß und er überrascht durch sehr viel feinperlige Kohlensäure, die ich im Glas nicht gesehen hatte. Auf der Zunge erfreut mich das Bier durch seine Karamellnoten und seine Fruchtigkeit, die weiterhin an Bananen denken lässt. Dazu kommt eine leichte Säure. Auch der Abgang ist fruchtig und wenig bitter mit langem Nachklang.

Die Kuchlbauer Turmweisse gehört sicherlich zu den wirklich guten Weizenbieren. Mit etwas mehr Bitter würde es mich aber noch weiter ansprechen.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

13,5 %

Brauerei:

Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG
Römerstr. 5-9
93326 Abensberg
www.kuchlbauer.de

Spezial Weissbier

Die Brauerei Spezial, in einer der Hauptverkehrsstraßen Bambergs gelegen, wurde im Jahr 1536 von gilt Linhard Großkopf gegründet. Seit Oktober 1898 befindet sich das Brauereianwesen im Besitz der Familie Merz. Von dort stammt das Spezial Weissbier, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist für ein Weizenbier vergleichsweise klein, bleibt aber lange erhalten. An der Optik gibt es also nichts zu meckern.

Das Bier duftet deutlich nach Rauch, aber nicht so stark, dass dieser Duft aufdringlich wäre. Dazu kommt der typische Bananenduft eines Weizenbiers, der durch die würzigen Noten von Nelken abgerundet wird.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Anfangs schmecke ich die fruchtigen und würzigen Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Der rauchige Geschmack des Rauchmalzes entwickelt sich erst danach. Gerade diese Geschmacksentwicklung gefällt mir. Dabei ist das Mundgefühl voll und rund, das Bier sehr schön süffig. Im Abgang wird der Rauch noch kräftiger, Bitterstoffe kommen dabei kaum zum Vorschein. Der Rauch klingt noch lange nach.

Das Spezial Weissbier passt einfach zu Bamberg und auch zur fränkischen Küche. Zusammen mit Blauen Zipfeln bildet dieses Bier ein unschlagbares Duo.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12 %

Brauerei:

Brauerei Spezial
Obere Königstr. 10
96052 Bamberg
www.brauerei-spezial.de

Störtebeker Bernstein-Weizen

Seit der Hansezeit werden in Norddeutschland Weizenbiere gebraut. Der Rezeptwechsel von den dunklen- oder Rotbieren zu “Weiß-” oder Weizenbieren entstand, um so auf den umkämpften Export-Märkten der Hanse mit neuen Kreationen punkten zu können. In dieser Tradition sieht sich die Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund noch heute und bietet uns das Bernstein-Weizen gleich in zwei Qualitäten an – in Bio-Qualität und konventionell. Letzteres steht jetzt vor mir.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas, zusammen mit einer stiltypischen festen und standhaften Schaumkrone und einer sehr agilen Kohlensäure.

Auch das Aroma ist stiltypisch und intensiv. Ich rieche Banane, Biskuitteig und Nelken. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Auch hier überrascht das Störtebeker Bernstein-Weizen nicht und bleibt seinem Stil treu. Eine angenehme frische Süße ist der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt. Dazu kommt eine ordentliche Fruchtigkeit und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dabei ist das Bier vollmundig und mild, Bitterstoffe sind nur sehr zurückhaltend zu schmecken. Alles in Allem ein wunderbar süffiges Weizenbier. Auch der Abgang ist mild und fruchtig und er klingt lange nach.

Das Störtebeker Bernstein-Weizen ist das richtige Bier (nicht nur) an einem warmen Sommerabend. Nur eine Frage bleibt noch offen: Auf der Flasche ist als Hopfensorte Smaragd angegeben, während die Website Perle angibt. Welche Angabe nun stimmt bleibt offen.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Stammwürze:

12,9 %

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celsius

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Schlappeseppel Weißbier Dunkel

“Man schreibt das Jahr 1631. König Gustav Adolf von Schweden nimmt Aschaffenburg ein. Während im Schloss Johannisburg Vorbereitungen für die königliche Hofhaltung getroffen werden, muss man feststellen: In den Fässern ist kein einziger Tropfen Bier. Mitten im 30-jährigen Krieg sind auch die letzten Quellen versiegt. Rasch ist ein Heermann gefunden, der die Kunst des Brauens versteht. Von höchster Stelle erhält er die Order, für seine Majestät Bier zu brauen. Soldat Lögler, wegen seines lahmen Fußes »der schlappe Seppel« genannt, löst seine Aufgabe meisterhaft.

Dies war die Geburtsstunde des Schlappeseppel, einer Traditionsgaststätte, die sich diesem Erbe verpflichtet fühlt.”

So beschreibt die Brauerei Schlappeseppel ihre Anfänge. Was daraus geworden ist steht jetzt vor mir, ein dunkles Weißbier, das jetzt auf seine Verkostung wartet.

Braun und mit kräftiger Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist stiltypisch sehr voluminös und bleibt auch sehr lange erhalten. Die Kohlensäure ist sichtbar sehr aktiv, was mir gut gefällt, denn gerade die Kohlensäure sorgt für die Frische, beim Weizenbier noch mehr als bei anderen Bieren.

Leichte Röstaromen steigen mir in die Nase, begleitet von Aromen nach Banane und Nelke. Damit haut mich das Aroma nicht unbedingt vom Sessel, aber es erfüllt alle Erwartungen, die ich an ein dunkles Weizenbier stelle.

Der erste Schluck überrascht durch eine Frische, wie ich sie bei einem dunklen Weizenbier nicht unbedingt erwartet hätte. Dabei ist das Bier vom ersten Moment an vollmundig. Auf der Zunge kommt noch eine leichte fruchtige Säure dazu, so dass ein volles und samtiges Mundgefühl entsteht. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit mehr in den Vordergrund, klingt aber leider nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

53 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Schlappeseppel GmbH
Aschaffenburger Str. 3-5
63762 Grossostheim
www.schlappeseppel.de

Hopf Die Alkoholfreie

Die Brauerei Hopf aus Miesbach beschreibt das alkoholfreie Weizenbier, das jetzt vor mir steht, so: “Die Alkoholfreie überzeugt durch den unverwechselbaren, fruchtig, frischen Hopf Weißbiergeschmack. Das dezente Malzaroma harmoniert mit einer angenehmen Würze und einer erfrischenden Fruchtnote. Mineralstoff- und vitaminreich ist sie der ideale Durstlöscher für alle sportlich Aktiven und für ernährungsbewusste Genießer. Echter Weißbiergenuss auch ohne Alkohol!” Na, dann wollen wir doch mal prüfen, ob diese Aussagen auch stimmen.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier. Die Schaumkrone ist fest und voluminös und sie fällt nur langsam in sich zusammen. Da der Schaum bei alkoholfreien Bieren meist eine sehr kurze Lebensdauer aufweisen kann gefällt mir die Optik dieses Bieres.

Düfte nach Banane, Nelke und Hefe steigen mir in die Nase. Wüsste ich nicht, dass ich ein alkoholfreies Bier vor mir habe, würde ich nicht darauf kommen.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Der Geschmack nach dem Malz mischt sich mit einer leichten fruchtigen Säure, was zu einem vollmundigen und süffigen Bier führt. Lediglich der Abgang kann mich nicht so ganz überzeugen. Der malzige Geschmack lässt nach und nur wenige Bitterstoffe sorgen für einen kurzen Nachklang.

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier um das beste alkoholfreie Weizenbier handelt, das ich bislang getrunken habe, aber es gehört auf jeden Fall in die Spitzengruppe.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Kohlensäure, Hefe, Hopfen (Hallertauer)

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Stammwürze:

8,5° Plato

Empfohlene Trinktemperatur:

5° – 8 ° Celsius

Brauerei:

Weißbierbrauerei Hopf GmbH
Schützenstraße 8+10
83714 Miesbach
www.hopfweisse.de

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Tsingtao Wheat Beer

Wikipedia schreibt über die Tsingtao-Brauerei: “Die Brauerei wurde im Jahre 1903 von deutschen Siedlern als Germania-Brauerei in Kiautschou gegründet. Der Betrieb wurde auch während dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bzw. unter japanischer Besetzung aufrechterhalten. Die Schreibweise Tsingtao ist eine Besonderheit, da die offizielle Umschreibung des Ortsnamens Qingdao lautet. Andererseits wurde auch der alte deutsche Ortsname nicht direkt übernommen, denn dieser lautete Tsingtau. 1949 wurde die Brauerei verstaatlicht und in den 1990ern wieder privatisiert. 1972 wurde Tsingtao in den US-amerikanischen Markt eingeführt und ist seitdem das am meisten verkaufte chinesische Bier in den USA. Am 15. Juli 1993 ging das Unternehmen in Hong Kong an die Börse. Weltweit wird Tsingtao in über 50 Staaten exportiert, damit liegt Tsingtaos Anteil des chinesischen Bierexports bei ca. 50 %. 2016 braute das Unternehmen rund 79,2 Millionen Hektoliter Bier in 62 eigenen Brauereien. Zwei weitere Brauereien werden als Joint-Venture betrieben. Der Marktanteil von Tsingtao in China liegt bei ca. 17 % (2019). Tsingtao ist die zweitgrößte Brauerei der Volksrepublik China und war im Jahre 2016 auf Platz 6 der größten Brauereien weltweit.”

Ein Blick auf das Rückenetikett lässt mich etwas stutzen. Tsingtao nennt das Bier zwar Weizenbier, ausweislich des Etiketts wurde Weizenmalz aber nur zu 6,4 % verwendet. Es ist schon erstaunlich.

Blassgold und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Der feinporige Schaum ist durchschnittlich ausgebildet, was für ein Weizenbier erstaunlich wenig ist. Auch die Haltbarkeit der Schaumkrone lässt zu wünschen übrig, denn bis auf einen kleinen Rest fällt sie recht flott in sich zusammen.

Das Aroma wird durch eine leichte Süße dominiert, unterstützt durch den Duft nach Trockenfrüchten, der sich mit dem Geruch des Alkohols in Richtung Rumtopf verbindet. Die für ein Weizenbier typischen Aromen nach Banane und Nelke bleiben im Hintergrund. Für ein dunkles Bockbier würde das Aroma durchaus in Ordnung gehen, aber zu der blassen Farbe passt es absolut nicht.

Als das Bier erstmals auf meine Zungenspitze trifft ist der Eindruck – nichtssagend. Die feinperlige Kohlensäure ist recht großzügig dosiert, ansonsten könnte ich fast Mineralwasser trinken. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt, kommt die Süße hervor, dazu erstmals die Fruchtigkeit überreifer Bananen, die schon fast an getrocknete Bananen erinnert. Trotzdem ist das Bier recht schlank. Im Abgang kommt kurz ein leichtes Bitter zum Vorschein, das nur sehr kurz nachklingt.

Dieses Bier ist für mich eine totale Enttäuschung.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz (6,4 %), Hefe, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Wird nicht angegeben. Als Herkunft wird lediglich China genannt, außerdem der niederländische Importeur:

Asia Express Food
Kilbystraat 1
8263 CJ Kampen
Niederlande
www.asiaexpressfood.nl

Bremer Weißbier

Seit dem 11. Jahrhundert wird in Bremen Bier gebraut. Die Qualität der traditionellen Bremer Sorten wie Rotbier, Porter und Ale wurden dabei nicht nur in der Heimat geschätzt. Bremer Braukunst wurde im großen Stil nach Holland, England und Skandinavien exportiert.

Die Zahl der Brauereien war einst groß. So wurden im Jahr 1748 noch 35 Brauereien in Bremen gezählt. Diese Vielfalt nahm später kontinuierlich ab. Kaum zu glauben, dass in einer Stadt mit 550.000 Einwohnern 2015 nur drei Brauereien in Bremen Bier brauten. Es war an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen: Im Dezember 2015 wurde die Freie Brau Union Bremen (wieder)eröffnet. Von dort steht jetzt das Weißbier vor mir.

Hell bernsteinfarben und mit leichter Hefetrübung steht das Bier nun vor mir. Die Schaumkrone ist klein, grobporig und nicht wirklich stabil. Die Optik kann mich zumindest nicht überzeugen.

Das Aroma gefällt mir schon mal besser. Ich rieche reife Banane, Brot, sowie etwas Nelke und Zitrus.

Der Antrunk ist leicht süß und da die Kohlensäure recht knapp dosiert ist, fehlt dem Bier die Frische. Auf der Zunge zeichnet es sich durch eine mittlere Fruchtigkeit aus, bei der der weizenbiertypische Geschmack nach Banane überraschend kräftig zum Ausdruck kommt. Dazu passen eine leichte fruchtige Säure sowie der diskrete Geschmack nach Nelken. Bitterstoffe kann ich praktisch nicht feststellen. Das Mundgefühl ist samtig und voll. Auch der Abgang ist fruchtig nach Banane mit einem kurzen Nachklang.

Auch wenn das Bier für meinen Geschmack noch perfektioniert werden kann, ist es doch jetzt bereits ein gutes Weißbier, das sich an traditionelle Muster anlehnt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

Union Brauerei Bremen GmbH
Theodorstraße 13
28219 Bremen
www.brauerei-bremen.de