Archiv für den Monat: Juni 2017

Krombacher Weizen 0,0 %

Da es derzeit recht heißes Wetter vorherrscht stürze ich mich jetzt auf ein Weizenbier, das bekanntlich den Durst gut löscht. Zusätzlich nehme ich jetzt ein alkoholfreies Bier, damit mich der Alkohol nicht gleich in die Ecke legt. Und ich weiß nicht, wie häufig ich es bereits geschrieben habe: bei alkoholfreien Bieren befürchte ich immer einen eher wässrigen Geschmack, da der Geschmacksträger Alkohol fehlt. Aber es gibt ja durchaus einige alkoholfreie Biere, die dieses Manko nicht mehr haben. Mal sehen, ob das Krombacher Weizen 0,0 % zu diesen Bieren gehört.

Weizengelb, hefetrüb und mit einer recht großen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Der weiße Schaum fällt nur langsam in sich zusammen. Optisch macht das Bier also schon mal echt was her.

Das Aroma steht der Optik in nichts nach. Fruchtig nach Banane und Hefe duftet das Bier. Für ein alkoholfreies Weizenbier ist das Aroma gut, auch wenn ein weiterer Aromahopfen dem Aroma sicher noch mehr Komplexität verliehen hätte.

Der Antrunk ist überraschend intensiv, frisch und spritzig. Die Frische stammt von der sehr feinperligen Kohlensäure. Schnell kommt eine vollmundige Fruchtigkeit zum Vorschein, bei der die Banane sich etwas in den Vordergrund schiebt. Der Abgang ist mild und sehr wenig bitter. Er klingt auch nur kurz nach.

Für ein alkoholfreies Weißbier ist das Bier wirklich lecker, auch wenn es mit Alkohol sicher noch runder schmecken würde.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure, Hefe

Brauerei:

Krombacher Brauerei
57223 Krombach
www.krombacher.de

Wie wäre es mit einem Hasseröder oder einem Diebels zum Feierabend?

Nein, ich will Ihnen jetzt kein Fernsehbier zum Feierabend anbieten. Diesmal stehen die Brauereien zur Disposition. Der US-amerikanische Brauereikonzern Anheuser Busch InBev will offenbar die deutschen Biermarken Hasseröder und Diebels verkaufen. Als Käufer kann sich AB InBev die deutschen Bierkonzerne Radeberger oder Bitburger vorstellen.

Der Brauereikonzern Anheuser Busch InBev will sich nach einem Bericht von www.wiwo.de von seinen deutschen Biermarken Hasseröder und Diebels trennen. AB InBev habe die Deutsche Bank und Lazard beauftragt, einen Verkauf vorzubereiten, erläuterten mehrere nicht genannte aber mit den Plänen vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. AB InBev rechnet nach dem Bericht mit einem Erlös von bis zu 200 Millionen Euro. Der Verkauf ist die Konsequenz einer Portfolio-Bereinigung, die der Konzern mit Sitz in Belgien nach der Übernahme des US-Brauriesen SABMiller angestoßen habe. Die europäischen Marken von SABMiller wie Pilsner Urquell und Grolsch wurden bereits an die japanische Asahi-Gruppe verkauft.

Ein Sprecher von AB Inbev bestätigte, dass der Konzern über die Zukunft der beiden deutschen Marken und der beiden dazu gehörenden Brauereien nachdenke. „Wir sprechen mit einer begrenzten Zahl von Investoren, die eine fokussiertere Strategie für diese Marken fahren könnten. Aber wir sind noch in einem sehr, sehr frühen Stadium.“ Hasseröder sitzt in Wernigerode im Harz und ist vor allem in Ostdeutschland populär, die Altbier-Brauerei Diebels hat ihren Sitz in Issum am Niederrhein. Beide Marken setzen zusammen rund 140 Millionen Euro um.

24. 6. – 25. 6. 2017: Swafff! Brüssels Craft Beer Festival

Dass die Belgier nicht nur brauen sondern auch feiern können sollte ja eigentlich bekannt sein. Und wenn ein Craft Beer Festival in einem Industriedenkmal am Stadtrand von Brüssel stattfindet, dann kann es doch eigentlich nur etwas Gutes werden, oder? Eingeladen haben die Veranstalter 36 der besten europäischen Brauereien, wobei es mich doch etwas wundert, dass keine deutsche Brauerei bei Swafff vertreten ist. Aber hier die Brauereien, die vor Ort ihre Biere ausschenken:

  • Brew By Numbers (UK)
  • Nanobrasserie de l’ermitage (B)
  • Alvinne (B)
  • Dougall’s (SP)
  • Kinn (N)
  • Gueuzerie Tilquin (B)
  • Mont Saleve (F)
  • Bastogne (B)
  • Belgoo (B)
  • Cantillon (B)
  • Weird Beard (UK)
  • Brasserie de la Senne (B)
  • Eastside (I)
  • Het Uiltje (NL)
  • En Stoemelings (B)
  • La Nebuleuse (CH)
  • Pohjala (EST)
  • T Verzet (B)
  • Laugar (SP)
  • Hof Ten Dormaal (B)
  • Northern Monk (UK)
  • Malmö Brewing Co (S)
  • Siphon (B)
  • Ca Brasse Pour Moi (B)
  • Tempest (UK)
  • Kees (NL)
  • Piggy Brewing Co (F)
  • Anspach & Hobday (UK)
  • De Leite (B)
  • Lervig (N)
  • Brussels Beer Project (B)
  • Ritual Lab (I)
  • No Science (B)
  • La Debauche (F)
  • Napar BCN (SP)

Der Eintritt ist durchaus vertretbar. Es gibt drei verschiedene Tickets, eines für den Samstag (18 Euro inkl. Glass, 5 zu verkostende Biere und die Afterparty mit Live Musik und DJ), eines für den Sonntag (15 Euro inkl. Glass und vier zu verkostende Biere) sowie eines für das gesamte Wochenende (25 Euro inkl. 7 zu verkostende Biere, Glas und die Afterparty am Samstag).

Geöffnet ist am Samstag von 14:00 – 22:00 Uhr mit anschließender Afterparty sowie am Sonntag von 12:00 – 22:00 Uhr. Die Veranstaltung findet in der 95 Rue Rubens, 1030 Brussels statt.

25. 6. 2017: Bier aus dem Norden im Freilichtmuseum am Kiekeberg

Ob Kleinbrauerei, Gasthausbrauerei oder Craft Beer-Brauer – bei „Bier aus dem Norden“ steht die handwerkliche Braukunst im Mittelpunkt. Alte Rezepte und Neuentwicklungen stehen am inzwischen 10. Tag der norddeutschen Braukultur einträchtig nebeneinander und die Besucher können sich direkt davon überzeugen, wie unterschiedlich die Ergebnisse der Arbeit mit den vier Zutaten Hopfen, Malz und Hefe ausfallen können.

Knapp zwei Dutzend Brauereien aus dem norddeutschen Raum kommen zusammen und bieten ihre Biere an. Sie alle eint der Wunsch, aus speziell ausgewählten Rohstoffen geschmackliche Kunstwerke zu schaffen. Sei es durch neue Rezepturen und Brautechniken oder durch Rückbesinnung auf überlieferte, in Vergessenheit geratene Sorten.

Damit gehört die Veranstaltung zu den größeren Events – zumindest was die Anzahl der anwesenden Brauereien angeht. Aber nicht nur das Verkosten der Biere und die Gespräche mit den Brauern stehen im Vordergrund, auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. So verrät Dr. Christoph Pinzl vom Deutschen Hopfenmuseum Wolnzach in zwei Vorträgen, welche Rolle der Hopfen in der Bierherstellung spielt, Sie können erfahren, wie vor 200 Jahren Bier gebraut wurde, dass das Rösterei-Café und die Museumsgaststätte geöffnet haben versteht sich wohl von selbst. Es lohnt sich also, für den Besuch dieser Veranstaltung die gesamte Öffnungszeit von 10:00 – 15:00 Uhr einzuplanen. Auch die Liste der vor Ort vertretenen Brauereien liest sich wie das Who-is-Who der norddeutschen Bierszene:

  • Alles Elbe
  • Balduin Ales
  • BLOCKBRÄU
  • Block Hinrichs
  • Braukeller Gotthilf Bremer Braumanufaktur
  • Buddelship Brauerei GmbH
  • Bunthaus Brauerei
  • Campusperle
  • Circle 8 Brewery
  • Gröninger Privatbrauerei
  • Grönwohlder Privatbrauerei
  • Hopper Bräu
  • Kehrwieder Kreativbrauerei
  • Klindworths Gasthof
  • Klüver´s Delikat. Manufaktur
  • Meyer Braugesellschaft
  • Ostfriesen Bräu
  • Ratskeller Buxtehude
  • Ricklinger Landbrauerei
  • Sauer und Hartwig
  • Sudden Death Brewing
  • Vielanker Brauhaus
  • Wacken Brauerei
  • Wahnsinn UG
  • Wildwuchs Brauwerk Hamburg

500 SL 2017

Nun steht ein Sondersud aus der Hausbrauerei Altstadthof in Nürnberg vor mir. Das 500 SL wurde 2016 erstmals im Gedenken an das 500jährige Bestehen des Reinheitsgebots gebraut und in diesem Jahr gab es einen Sondersud dieser Kreation, der auf 500 Flaschen limitiert ist.

Auf dem Etikett verspricht dieses Bier schon mal viel: „Das 500 SK besticht durch Eleganz und eine fantastische fruchtige Note. Es entwickelt eine Dynamische Aromatik und entführt Sie auf eine Fahrt mit offenem Verdeck durch die Hopfenlandschaft Eckental-Herpersdorf. Das rote Spezialmalz sorgt für den Kraftvollen Körper, der durch eindrucksvolle fünf Flavour-Hopfen veredelt und getunt wird. Unser B®aumeister hat einen Typus geschaffen, der traditionell gebraut und doch zeitgemäß anmutet und alle gehobenen Ansprüche im Detail erfüllt. Spritzig, geschmeidig, kraftvoll und erfrischend anders.“

Die Brauerei verspricht also ziemlich viel und jetzt will ich mal prüfen, ob die Versprechungen auch eingehalten werden.

Zumindest was die Optik betrifft hat die Brauerei nicht zu viel versprochen. Kupferrot und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel weißer sahniger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Wenn der Geschmack genauso gut ist wie die Optik, hat die Brauerei wirklich nichts falsch gemacht. Irgendwie war das ja auch zu erwarten, denn Rotbier können die Nürnberger ja wirklich brauen.

Im Aroma kämpft der Duft des Malzes mit dem Duft roter Johannisbeeren und von Vanille. Die Brauerei verspricht auch das Aroma wilder Stachelbeeren, die ich allerdings nicht riechen kann. Das mag auch daran liegen, dass ich Stachelbeeren ausschließlich als Kulturpflanze kenne. Aber auf jeden Fall duftet das Bier intensiv und sehr fruchtig. Ich kann den ersten Schluck kaum erwarten.

Auch der Antrunk ist sehr fruchtig und dabei recht süß. Dazu kommt die sehr feinperlige Kohlensäure, von der ich mir aber doch etwas mehr erhofft hätte. Die Fruchtigkeit bleibt auch erhalten, während sich das Bier auf der Zunge verteilt. Jetzt kommt neben den Johannisbeeren noch eine andere, süßere Frucht zum Vorschein, die ich allerdings nicht identifizieren kann. Ob das die wilde Stachelbeere ist? Egal, auf jeden Fall macht das Bier einen vollen und runden Eindruck. Der Abgang ist kurz bitter. Der bittere Eindruck lässt aber sehr schnell nach und wird durch einen leichteren milden Nachklang abgelöst, der lange erhalten bleibt.

Im 500 SL 2017 zeigt sich die fränkische Braukunst von ihrer schönsten Seite.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Naturhopfen (Tradition, Saphir, Blanc, Select), Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Hausbrauerei Altstadthof
Bergstr. 19/21
90403 Nürnberg
https://www.hausbrauerei-altstadthof.de/

23. 6. – 25. 6. 2017: Bier Passion Weekend in Antwerpen

In Belgien haben das Bier und die Braukunst einen noch höheren Stellenwert als in Deutschland. Immerhin ist das Bier aus Belgien inzwischen von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe geehrt worden. Eines der großen Bierfeste findet nun am Wochenende in Antwerpen statt. 40 Brauereien bieten mehr als 200 Biere zur Verkostung an. Die Veranstalter haben sich für diese Veranstaltung das Ziel gesetzt, eine kulturelle und pädagogische Sicht auf das Bier zu präsentieren – ein komplexes Getränk, das aromatisch, sinnlich, natürlich und die zeitlose Frucht einer Kunst ist, die bis in die Antike zurückreicht. Das sagenhafte Angebot an belgischen Biersorten in all ihren Variationen und ihrer Eigenart gibt es in einer herrlichen Umgebung: dem berühmten Groenplaats, dem wunderbaren Platz, der fußläufig sowohl vom Bahnhof als auch vom berühmten Diamantenviertel zu erreichen ist. Dort wird ein exklusives Dorf mit Hütten aufgebaut, an denen die Biere verkostet und genossen werden können, begleitet von Livekonzerten mit Brass Bands und Dixieland Jazzbands.

Trappistenmönche fürchten um ihr Bier

Aus Rochefort in der Provinz Namur stammen bekanntlich die drei Biere Rochefort 6, Rochefort 8 und Rochefort 10. Ich kenne niemanden, der diese Biere verkostet hat und nicht davon begeistert war. Nun sorgen sich die dortigen Mönche um die Qualität ihres Trappistenbiers. Weshalb das? Die Lhoist-Gruppe ist ein Unternehmen, das unter anderem auch Kalksteine abbaut. Dieses Unternehmen hat nun die Genehmigung erhalten, in der Nähe der Wasserquelle der Mönche Probebohrungen zum Ausbau der Kalksteinförderung nahe der Abtei Rochefort durchzuführen. Dadurch wird dem Unternehmen auch erlaubt, das Wasser der Tridaine-Quelle zu Abbauzwecken zu nutzen. Die Mönche der Abtei und auch die Anwohner fürchten um die Qualität des Trink- bzw. des Brauwassers. Die Tridaine-Quelle liefert seit Jahrhunderten feinstes und sauberes Wasser. Ausgerechnet dort soll Lhoist womöglich Kalkstein abbauen dürden. Das wollen weder die Anwohner, noch die Trappistenmönche aus der Abtei zulassen.

Sie haben beschlossen, beim Umweltminister der Wallonischen Region, Carlo Di Antonio (CDH), Einspruch gegen die Genehmigung einzulegen. Man wolle alle juristischen und politischen Mittel nutzen, um die Aktivitäten der Lhoist-Gruppe hier zu verhindern, kündigte der Sprecher der Rochefort-Abtei, Christophe de Doncker, gegenüber den an. Die Abtei ist hier bereits seit 1230.

Jahrhundertelang lebten der Kalksteinabbau und die Bierbrauer in der Gegens um Rochefort bei Dinant in „Kohabitation“ nebeneinander, doch jetzt droht dies durch die Genehmigung für Lhoist, in der Nähe der Tridane-Quelle Probebohrungen durchzuführen, in Schieflage zu geraten. Die Mönche aus der Trappistenabtei Notre Dame de Saint-Rémy gewinnen ihr Brauwasser bereits seit 1797 aus dieser Quelle in der Bergwand und auch rund 3.000 Anwohner aus der Stadt werden von hier aus mit sauberem und fast kalkfreiem Wasser versorgt.

Lhoist wiederum argumentiert mit der Notwendigkeit, auch hier Kalkstein abbauen zu müssen, um ihrer 480 Mann starken Belegschaft die Arbeitsplätze garantieren zu können. Man wolle sich aber gerne mit der Gemeindeverwaltung und mit den Trappisten an einen Tisch setzen, um Gespräche zu führen.

Mit Material von deredactie.be.

Krombacher Pils 0,0 %

Nun steht eine neue Kreation aus Krombach im Kreis Siegen-Wittgenstein vor mir, ein alkoholfreies Pils. Bekanntlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein alkoholfreies Bier herzustellen: entweder wird die Gärung unterbrochen, so dass lediglich etwas Kohlensäure entsteht, aber nur wenig Alkohol, oder das Bier wird fertiggebraut und der Alkohol wird dem Bier anschließend entzogen. Die Krombacher Brauerei kombiniert diese beiden Verfahren und erhält damit ein Bier, dass als wirklich alkoholfrei verkauft werden darf. Alkoholfrei bedeutet in diesem Fall, dass das Bier weniger als 0,05 Volumenprozent Alkohol enthält. Zum Vergleich: Apfelsaft enthält bis zu 0,38 Volumenprozent Alkohol. Da es bislang noch niemandem gelungen ist, sich mit Apfelsaft zu betrinken, können wir auch den noch vorhandenen Alkohol im Krombacher vernachlässigen.

Goldgelb und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger weißer Schaum, der erstaunlich lange erhalten bleibt. Zusätzlich enthält das Bier viel feinperlige Kohlensäure. Gegen die Optik ist schon mal nichts einzuwenden.

Das Aroma wird durch das Malz geprägt, das Bier duftet nach Toffee, dazu kommen Noten von Kräutern und Gras.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Aber erst als sich das Bier auf der Zunge ausbreitet wird der Geschmack voll und rund. Süße, Säure und Bitterkeit sind recht gut ausgewogen und auch der leicht bittere Abgang klingt lange nach.

Für ein alkoholfreies Bier ist das Krombacher 0,0 % alkoholfrei recht gut. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass da noch mehr geht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

> 0,05 % Vol.

Brauerei:

Krombacher Brauerei
57223 Krombach
www.krombacher.de

Benediktiner Hell

Nun steht mal wieder ein Bier aus der zur Bitburger-Gruppe gehörenden Licher Brauerei vor mir, das dort im Auftrag und unter Aufsicht der Mönche des Benediktinerklosters in Ettal gebraut wurde. Diesmal handelt es sich um das Helle. Ich habe bereits das naturtrübe Hefeweißbier verkostet, bei dem mein Eindruck etwas durchwachsen war. Daher bin ich jetzt gespannt, wie mir das Helle gefällt.

Eine sehr schön satte goldene Farbe hat das Bier, aber leider ist nur sehr wenig Kohlensäure zu sehen. Daher bildet sich auch recht wenig feinporiger Schaum, der jedoch recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzig-mild nach Karamell und enthält nur wenige würzige Noten.

Der Antrunk ist spritzig und voll und jetzt zeigt sich, dass dieses Bier erheblich mehr Kohlensäure enthält als ich gesehen habe. Schnell kommt ein mildes Bitter dazu, das sich auch bis zum recht kurzen Abgang erhält.

Das Benediktiner Hell ist ein gutes Bier für die Freunde der milden Biere.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 %

Stammwürze:

11,5 % Vol.

Brauerei:

Licher Privatbrauerei Jhring-Melchior GmbH
In den Hardtberggärten
35423 Lich
www.licher.de

Für

Benediktiner Weißbräu GmbH
Kaiser-Ludwig-Platz 1
82488 Ettal
www.benediktiner-weissbier.de

17. 6. – 18. 6. 2017: Jubiläumsfest 525 Jahre Brauerei Stiegl

An diesem Wochenende wird die Brauerei Stiegl 525 Jahre alt. Am 17. und 18. Juni wird das Firmenjubiläum gebührend gefeiert und die Tore der Brauerei werden weit geöffnet.

Am 16. Juni 1492 wurde das „Prewhaus bey dem Stieglein“ mitten im Herzen der Salzburger Altstadt erstmals urkundlich erwähnt und befindet sich damit historisch gesehen in bester Gesellschaft, denn im gleichen Jahr erfolgte auch die Entdeckung Amerikas. Brauerei-Chef Heinrich Dieter Kiener verdeutlicht diese enorme Zeitspanne durch weitere bahnbrechende Daten mit einem Augenzwinkern: „Bei uns in der Stieglbrauerei wurde schon Bier gebraut, bevor Leonardo da Vinci um 1503 seine Mona Lisa malte, Martin Luther 1517 seine 95 Thesen proklamierte und Kopernikus 1543 seine Schriften zum heliozentrischen Weltbild veröffentlichte.“

Offene Brauerei-Türen am 17. und 18. Juni

525 Jahre Stiegl-Bier – das ist natürlich ein Grund zum Feiern, und so wird am 17. und 18. Juni gleich ein ganzes Jubiläumswochenende ausgerufen und die Tore der Brauerei stehen den Besuchern offen. „Ein solch historisches Datum ist für uns ein wichtiger Anlass, um sich Zeit zu nehmen und auf Gemeinsames anzustoßen. So viel Zeit muss einfach sein“, erklären die Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter und Alessandra Kiener.

Der 17. Juni steht von 10 bis 24 Uhr dabei ganz im Zeichen der bewegten Brauerei-Vergangenheit. Ein schöner Festzug wird sich dann vom Stieglkeller in Richtung Stieglbrauerei bewegen. Die Lauffeuer der Festungsprangerstutzenschützen werden zu hören sein und nach dem obligatorischen Jubiläumsfassanstich werden die Trachtenmusikkapelle Maxglan, die Musikkapelle Tiefgraben Mondsee, die „Runden Oberkrainer“, die Mitterlinger Buam, die Reit im Winkler, die Pucher und „last but not least“ die Niederalmer für Stimmung in der Brauerei sorgen. Übrigens: das Salzburger Bier wird dann im  eigenen 525-Jubiläumskrug in limitierter Auflage ausgeschenkt. Kulinarisch gibt’s alles, was bestens zum Gerstensaft passt: einen Bio-Ochsen aus der brauerei-eigenen Landwirtschaft in Wildshut, Weißwürste aus der Metzgerei Santner, Grillhenderl und die beliebte Brauwelt-Bosna. Die Experimentierfreudigeren können sich durch das Angebot der Foodtrucks, die am Stiegl-Wochenende Halt in der Brauerei machen, kosten.

Am Sonntag, dem 18. Juni (10 bis 20 Uhr) wird auf die Zukunft angestoßen und entsprechend gefeiert. Mit einem Frühschoppen der Lungau Big Band geht es los. Danach steigen Bands wie „The Helagunkis“, „Folkshilfe“ und „Oans no“ auf die Stiegl-Bühne. Interessierte können einen Blick hinter die Stiegl-Kulissen wagen, denn was wäre ein „Tag der offenen Tür“ ohne die Besichtigung der Produktionsstätten. Stiegl macht eindrucksvoll deutlich, dass Bierbrauen in Salzburg-Maxglan nach wie vor echte Handarbeit ist. Davon können sich die Gäste von 10 bis 17 Uhr bei den halbstündlich stattfindenden Führungen überzeugen. Freien Eintritt gibt es übrigens in die Biererlebniswelt. Die 1992 zum 500-Jahre-Jubiläum eröffnete Stiegl-Brauwelt wurde für „525“ herausgeputzt und neugestaltet.

525 Jahre – Zukunft hat Tradition

Es lohnt sich, einen weiten Blick zurück in die bewegte Geschichte von Stiegl zu tun: 1492 lebten in Salzburg nicht mehr als 5000 Menschen. Fester und durchaus beliebter Bestandteil der spätmittelalterlichen Stadt waren diverse Schenken, aber auch etliche Braustätten. Eine davon war das winzige „Prewhaus auff der Gestettenn“, das 31 Jahre später als „Prewhaus bey dem Stieglein“ bezeichnet wurde. Dort, wo eine kleine Stiege zum Namensgeber für ein Bier wurde, begann nun die Erfolgsgeschichte der heute führenden Privatbrauerei Österreichs. „Wenn man die Geschichte von Stiegl in Verbindung zu historischen Eckdaten betrachtet, dann wird klar, welche lange Tradition und Erfahrung hinter unserer Brauerei stehen. Darauf sind wir stolz und von dieser Basis aus kann man gut in eine innovative Zukunft blicken“, sagt Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter Kiener.

Bereits im Jahr 1664 zeigte die Stieglbrauerei, was in ihr steckt. Obwohl es 13 Brauereien in Salzburg gab, wurde Stiegl zur größten Stadtbrauerei. Mit 100.000 Litern Jahresleistung trug man dazu bei, dass den sehr trinkfreudigen Salzburgern die Kehlen nicht austrockneten. Auch während der Mozartzeit war es um die gastronomische Infrastruktur in der Stadt Salzburg gut bestellt und das Stieglbräu war wohl einer der damaligen „Hotspots“. Mozarts Schwester Nannerl hinterließ 1780 einen Tagebucheintrag, in dem sie erwähnte, dass sie mit ihrem Bruder „im Stieglbreü zum Keglscheibn“ gewesen sei.

Im 19. Jahrhundert liefen die Geschäfte weiterhin gut. Man investierte, modernisierte – und während andere Brauereien zusperren mussten, errichtete Stiegl 1863 einen neuen Brauereikomplex im Stadtteil Maxglan und übersiedelte an den heutigen Firmenstandort. 1875 geschah dann die Katastrophe: Die neue Brauerei brannte bis auf die Grundfesten ab. Doch wie so oft wohnen einem Neubeginn auch immer Chancen inne.

Es wurde sofort mit dem Wiederaufbau begonnen und schon wenige Monate nach dem Brand wurde wieder gebraut, sogar mehr als zuvor! Nachdem ein Konsortium die Brauerei fast an den Rand des Ruins gebracht hätte, riss 1887 Franz Huemer das Ruder energisch herum und führte die Brauerei zu neuem Erfolg. Er ernannte seinen Neffen Heinrich Kiener I zum Geschäftsführer, womit eine Ära des stetigen Aufstiegs begann. 1912 wurde der Klassiker der Salzburger Brauerei, das „Stiegl-Goldbräu“, offiziell ins Markenregister der Handelskammer des damaligen Herzogtums von Salzburg eingetragen – die Geburtsstunde des Lieblingsbiers der Österreicher!

Aus der regionalen Brauerei wurde Österreichs führende Privatbrauerei

Zwei Weltkriege hinterließen ihre Spuren in der Unternehmensgeschichte, wobei vor allem Rohstoffknappheit Probleme bereitete. Erst ab 1950 brauten die Salzburger wieder Vollbier mit 12 Grad Stammwürze. Danach ging es unter Heinrich Kiener II wieder aufwärts, er prägte die Privatbrauerei bis 1990. Seither führt Dr. Heinrich Dieter Kiener das Unternehmen mit großem Erfolg. Für Aufsehen sorgte Kiener unter anderem mit der Eröffnung der damals größten Biererlebniswelt Europas, der Stiegl-Brauwelt, im Jahr 1992, in dem das 500-jährige Jubiläum gefeiert wurde und 2004 mit dem Bau des modernsten Sudhauses Europas. „Uns ist vor allem wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Das Ziel unserer Arbeit ist, dass auch nachkommende Generationen Freude an der Vielfalt, am Genuss und an einer intakten Umwelt haben. Für uns beginnt Bierbrauen deshalb schon im Boden. Und auf unserem Gut Wildshut zeigen wir das auch“, so Alessandra Kiener, die ihren Mann seit vielen Jahren bei der Brauereileitung unterstützt. 

Für die gute Sache einsetzen: „Rette den Boden“

Um zu verdeutlichen, wie wichtig Stiegl der Boden und dessen gute Zusammensetzung ist, wird es im Zuge der 525-Jahr-Feierlichkeiten für die Gäste auch die Möglichkeit geben, die Aktion „Rette den Boden“ von „People 4 Soil“ zu unterstützen.

Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit haben bei Stiegl eine lange Tradition. So war die Salzburger Brauerei 1990 die erste, die einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegte und damit eine Tradition begründete, die bis heute fortbesteht. Auch was die E-Mobilität betrifft, hat das Salzburger Privatunternehmen die Nase vorne. Stiegl wird in Kürze als erste Brauerei Österreichs einen E-LKW in ihren Fuhrpark aufnehmen.

Unter der Führung von Heinrich Dieter Kiener folgten weitere Investitionen und Modernisierungen. Stiegl ist heute die größte und führende Privatbrauerei des Landes, beschäftigt rund 750 Mitarbeiter und ist mit acht Niederlassungen in ganz Österreich vertreten. Qualität steht an erster Stelle, denn das Motto lautet „besser statt billiger“ bzw. „Qualität vor Quantität“.

So werden mit modernster Technik in Verbindung mit traditioneller Brauhandwerkskunst mehr als 20 Bierspezialitäten gebraut. Vermutlich bietet Stiegl damit in Österreich die größte Biervielfalt. Aber auch Themen wie Regionalität, beste Rohstoffe aus einer intakten Umwelt, Vielfalt und Freude am Genuss stehen im Fokus der Unternehmensphilosophie. Das alles spiegelt sich auch in Wildshut, dem 1. Biergut Österreichs, wider, das seit zwei Jahren auch für Besucher geöffnet ist.  Auf diesem Bio-Gutshof werden beinahe in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten angebaut, diese vermälzt Stiegl als einzige Brauerei selbst und braut daraus köstliche Wildshuter Biere. Die Erfahrungen aus Wildshut kommen übrigens auch der Brauerei in Salzburg zugute, und zwar in Form einer enormen Geschmacks- und Sortenvielfalt.