Archiv für den Monat: Februar 2017

Happy End im Streit um das Bier

Artikel in Tageszeitungen, die sich mit dem Thema Craft Beer befassen, sind häufig peinlich. Meist merkt der Leser, dass ein Redakteur, der mit dem Thema Craft Beer überhaupt nichts anfangen kann, dazu verdonnert wurde, zu einem Craft Beer-Event oder eine Craft Beer-Brauerei zu fahren und etwas darüber zu schreiben. Selbstverständlich soll das Ergebnis aus noch positiv ausfallen. Nun kennt aber unser armer Redakteur nur die Fernsehbiere und ist eindeutig der Meinung, dass ein Bier so schmecken muss wie er es kennt. Nun wird er mit Menschen konfrontiert, die ihm zeigen, das Bier auch ganz anders schmecken kann, unabhängig davon, ob es nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde oder nicht. Damit ist er dann überfordert und entsprechend bemüht fällt dann er Artikel aus.

Anders der Artikel von Leopold Zaak, der in der Mittelbayerischen unter dem Titel „Happy End im Streit um das Bier“ über die Braukunst Live! in München berichtete. Angenehm unverkrampft und locker stellt er verschiedene Brauer vor, die auf der Messe in München ihre Produkte vorgestellt haben. Dabei geht er sowohl auf die Brauer von Fernsehbieren als auch auf große und kleine kreative Brauer (passt „kreative Brauer“ denn nicht viel besser als „Craft Beer-Brauer“?) ein und stellt kurz deren unterschiedliche Philosophien vor. Ich meine, dass es sich sicher lohnt, einmal auf die Website der Mittelbayerischen zu gehen (den Link finden Sie am Beginn dieses Absatzes) und den Artikel zu lesen.

Braustüb’l Pilsner

Immerhin 16 Biere stellt die kleine Brauerei in Darmstadt her, dazu noch einen Radler. Jetzt steht das Pilsner vor mir und damit der beliebteste Bierstil in Deutschland. Dann wollen wir doch mal sehen, ob die Hessen auch ein frisches und herbes Pils brauen können.

Gelb wie Stroh und klar ist das Bier. Mir fällt auf, dass keinerlei Kohlensäure zu sehen ist. Darüber bildet sich aber eine durchschnittliche Menge weißer Schaum mit sahniger Konsistenz. Optisch hat die Brauerei also alles richtiggemacht.

Pilstypisch herb duftet das Braustüb’l Pilsner, ich rieche Gräser und Äpfel, aber auch das Malz kommt sanft durch.

Der Antrunk ist leicht süß und zeigt, dass das Bier relativ wenig Kohlensäure enthält, die aber sehr feinperlig ist. Die geringe Menge Kohlensäure kann aber durchaus daran liegen, dass das Bier sein Mindesthaltbarkeitsdatum bereits fast erreicht hat. Daher werde ich das nicht negativ beurteilen. Der Körper ist herb und trocken. Nicht schlecht, wenn auch nicht so frisch wie ein Pils aus dem Norden. Der Abgang ist freundlich bitter und klingt recht lange nach.

Das Braustüb’l Pils ist ein ordentliches Bier, das gut zu einem gutbürgerlichen Essen passt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

11,2 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Darmstädter Privatbrauerei GmbH
Goebelstr. 7
64293 Darmstadt
www.braustuebl.net

UrCraft Kirsch Bier

Nun steht mal wieder ein Craft Beer aus der Klosterbrauerei Neuzelle in Brandenburg vor mir, das UrCraft Kirsch Bier. Ein Blick in den Onlineshop der Brauerei zeigt bereits einen Unterschied zu den Fruchtbieren, die wir aus Belgien kennen: auf der Zutatenliste steht als erste Zutat Bier, an zweiter Stelle steht Kirschmuttersaft. Daraus lässt sich schließen, dass der Kirschsaft nicht mit verbraut wird, sondern dass er dem ansonsten fertigen Bier zugegeben wird. Jetzt liegt die Vermutung nahe, dass das Kirsch Bier nicht als Bier verkauft werden dürfte, sondern dass es sich um ein Biermischgetränk handelt. Ich habe aber im letzten Jahr mit dem Geschäftsführer der Klosterbrauerei, Herrn Fritsche, telefoniert, der mir mitgeteilt hat, dass die Brauerei für alle Biere eine Ausnahmegenehmigung nach dem vorläufigen Biergesetz erhalten hat und dass die Biere in Deutschland auch wirklich als Biere verkauft werden dürfen. Jetzt reicht es aber mit der Theorie; es ist an der Zeit, die Flasche endlich zu öffnen und das erste Glas einzuschenken.

In dunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger rosa Schaum, der nur langsam in sich zusammenfällt. Optisch gibt es an dem Bier also nichts auszusetzen.

Das Aroma wird durch Toffee dominiert und ich wundere mich etwas, dass der Kirschduft überraschend zurückhaltend ist. Dazu meine ich, noch etwas Vanille riechen zu können.

Der Antrunk ist süß und ich stelle fest, dass das Bier recht wenig Kohlensäure enthält. Etwas mehr Kohlensäure würde der Spritzigkeit sicher guttun. Wie erwartet ist der Körper weich und süß. Aber jetzt kommt auch der Kirschgeschmack durch, der sich für meinen Geschmack vorher etwas zu sehr im Hintergrund gehalten hat. Ich habe den Eindruck, dass etwas mehr Bitterstoffe des Hopfens den Geschmack noch weiter abrunden würde. Der Abgang ist sehr mild.

Insgesamt ist dies ein süßes und fruchtiges Bier, das meiner Frau richtig gut geschmeckt hat, während ich noch nicht ganz so begeistert davon bin. Ich meine aber, dass das UrCraft Kirsch Bier eine hervorragende Grundlage für einen Biercocktail oder eine Dessertsoße darstellt. Einfach mit etwas Stärke abgebunden ergibt sich eine gute Soße, die beispielsweise zu einem Marzipansoufflee oder einem Walnusseis passt. Für einen Cocktail würde ich versuchen, das Bier mit einem Mandellikör und einigen Tropfen Limonensaft zu mischen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kirschmuttersaft, Invertzuckersirup, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Harz Craft Klosterkrug Naturtrüb

Erst seit 2016 wird im Kloster Wöltingerode bei Goslar Bier gebraut. Oder nein, gebraut wird in der Brauerei Altenau im Oberharz, aber in Wöltingerode wird das Bier für die Reifung in unterschiedlichen Holzfässern gelagert. Die Brauerei hat mir von jedem ihrer vier Biere jeweils eine der durchnummerierten Flaschen geschickt. Vom Klosterkrug ist es Flasche 31 von 5877 des Jahrgangs 2017, die jetzt vor mir steht und verkostet werden will. Tue ich ihr also den Gefallen.

Mahagonirot zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich ein beiger sahniger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr edel. Allerdings fällt mir auf, dass das Bier kaum trüb ist. In der Regel enthält ein naturtrübes Bier mehr Hefe, aber gerade bei handwerklich hergestellten Bieren kann das von Flasche zu Flasche variieren.

Das Bier duftet süß nach Karamell, unterstützt durch einen Hauch Espresso. Dieses Aroma macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Beim Antrunk fällt mir zunächst die sehr feinperlige Kohlensäure auf, die für eine gewisse Spritzigkeit sorgt. Dabei kommen die vollen und kräftigen Malztöne hervor. Trotzdem ist das Bier nicht so süß, wie ich es nach dem Aroma erwartet habe. Auch als sich das Bier im Mund verteilt, bestimmen die Röststoffe des Malzes den Geschmack, der auch deutliche Noten dunkler Schokolade enthält. Trotzdem ist das Bier durchaus süffig. Der Abgang ist trocken und der Geschmack der Schokolade klingt lange nach. Als der Geschmack der Schokolade langsam schwindet, kommt auch ein leichtes Bitter des Hopfens hervor. Ein Bier, das noch im Abgang verschiedene Geschmacksnoten zeigt, ist wirklich eine Seltenheit.

Matthias Kliemt, der weltweit erste 3-Sterne-Biersommelier, empfiehlt dieses Klosterbier als Begleitung zu Fisch, Bratkartoffeln mit Speck und Camembert. Beim Käse stimme ich mit ihm durchaus überein, auch wenn ich zu diesem Bier vermutlich einen Bergkäse bevorzugen würde. Aber zu Bratkartoffeln würde ich wohl eher ein Pils oder ein Zwickel trinken. Auch zum Fisch kann ich mir dieses Bier nicht vorstellen. Ich habe zwei Kochbücher durchforstet und habe dabei kein einziges Rezept gefunden, von dem ich mir vorstellen kann, dass es mit diesem Bier wirklich harmoniert. Ich würde mir den Klosterkrug eher mit Gänsekeulen, Sauerbraten oder Rinderschmorbraten vorstellen, also Gerichten, die selbst schon komplexe Aromen mitbringen und zu denen meist ein guter Rotwein gereicht würde. Ich glaube, ich werde Herrn Kliemt gleich eine Mail schicken. Als Biersommelier mit drei Sternen müsste er schließlich mehr Ahnung haben als ich und vielleicht hilft er mir ja weiter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, geröstetes Karamellmalz, Röstmalz), Hopfen (Herkules, Select), Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,3° Plato

Brauerei:

Kloster Wöltingerode
Brennen & Brauen GmbH
Wöltingerode 1
38690 Goslar
www.harz-craft.de

Floris Ninkeberry

Nun will ich nach längerer Pause mal wieder ein Fruchtbier aus Belgien verkosten, genauer gesagt das Floris Ninkeberry aus der Brauerei Huyghe in Melle in Ostflandern. Dieses obergärige Bier hat eine Besonderheit: in der Regel verwenden die Belgier nur eine Frucht für ihre Fruchtbiere, während für das Ninkeberry die Säfte von immerhin vier vorwiegend exotischen Früchten verbraut wurden. Außerdem handelt es sich im Gegensatz zu den Fruchtbieren aus dem Hause Lindemans hier um ein Weizenbier, das mit Früchten gebraut wurde. Dann wollen wir mal sehen, ob die Mischung gelungen ist.

Golden und leicht trüb ist es, Ninkeberry, dazu sehe ich einige Schwebstoffe, von denen ich vermute, dass es sich um Fruchtfasern handelt. Der feinporige Schaum entwickelt sich nur in geringem Umfang, dafür bleibt er aber lange erhalten. Mir fällt auf, dass ich keinerlei Kohlensäure sehen kann.

Das Aroma ist fruchtig, so fruchtig, dass ich es fast mit dem Aroma eines Multivitaminsafts vergleichen will. Zu den Aromen der verbrauten Fruchtsäfte aus Mango, Aprikose, Pfirsich und Passionsfrucht gesellt sich noch der Duft des Weizens nach Banane.

Der Antrunk ist von intensiver Süße und Fruchtigkeit geprägt. Die Frucht sorgt wohl auch dafür, dass das Bier frisch wirkt, auch wenn nach wie vor nur sehr wenig Kohlensäure zu bemerken ist. Später wird die Süße durch eine angenehme Säure ergänzt. Bitterstoffe des Hopfens kann ich nicht schmecken, aber bei diesem Bier fehlen sie auch nicht.

Das Floris Ninkeberry ist gut geeignet für Liebhaber süßer und fruchtiger Biere, aber ich kann es mir durchaus auch als Grundlage für ein Sorbet oder in leichten sommerlichen Cocktails vorstellen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Fruchtsaft (Mango, Aprikose, Pfirsich, Passionsfrucht), Hopfen, Hefe, Aroma

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Brauerei:

Br. L. Huyghe
Brusselsestw. 282
9090 Melle
Belgien
www.delirium.be

Craft Beer auf der Internorga

Handgebrautes Bier ist beliebt wie nie. Das zeigt sich auch auf der INTERNORGA, der Trendschmiede für Lebensmittel. Vom 17. bis 21. März 2017 geht die CRAFT BEER Arena bereits in die dritte Runde und ist größer denn je. Auf der Fläche präsentieren sich in diesem Jahr über 30 kreative Brauer – darunter sowohl Brauer, die von Anfang an dabei waren als auch viele spannende neue. Neben den nationalen werden auch wieder internationale Craft Biere zu sehen sein, die ihren Vertrieb in den deutschen und europäischen Markt von der INTERNORGA aus starten.

„Die CRAFT BEER Arena ist eines der Highlights auf der INTERNORGA. Die vorgestellten Produkte und Konzepte gewinnen immer weiter an Relevanz für Gastronomie und Handel. Nicht zuletzt bereichern sie jede kreative Getränkekarte. Ich freue mich, dass unsere CRAFT BEER Arena von Jahr zu Jahr immer erfolgreicher wird. Wer dort nicht vorbei schaut, verpasst etwas“, sagt Claudia Johannsen, Geschäftsbereichsleiterin Hamburg Messe und Congress GmbH.

Nationale und internationale Craft Beer-Vielfalt

Die handgebrauten Biere in der CRAFT BEER Arena bieten für jeden Geschmack etwas. Weg vom industriell hergestellten Bier im Einheitsgeschmack hin zu Kreativbier mit individuellen Geschmacksnoten. Sowohl nationale als auch internationale Craft Bier Fans kommen auf ihre Kosten. Mit dabei sind etablierte große und kleine Brauer aus ganz Deutschland sowie Brauereien aus Europa und Nordamerika. Erstmals stellt die Wacken Brauerei ihre Angebotsvielfalt auf der INTERNORGA vor. Ebenfalls neu dabei sind die BBF Berliner Bierfabrik sowie die Ratsherrn Brauerei. Nicht von der INTERNORGA wegzudenken sind Maisel & Friends, BRLO, Steamworks, die Stieglbrauerei zu Salzburg sowie die Kreativbrauerei Kehrwieder, die allesamt zum wiederholten Mal mit ihren inspirierenden Craft Beer-Geschmackserlebnissen auftrumpfen werden.

Spannende Workshops und Podiumsdiskussionen rund um das Bier

Das Craft Beer Angebot der Brauer wird von einem umfangreichen und spannenden Rahmenprogramm begleitet, das täglich in der CRAFT BEER Arena stattfindet. Gastronomen können hier an Einführungen in das Thema Craft Beer teilnehmen sowie bei moderierten Verkostungen die Craft Biere probieren. Auf dem speziell für die Bedürfnisse der Gastronomie und des Handels abgestimmten Programm stehen darüber hinaus Podiumsdiskussionen mit Vertretern des Getränkefachgroßhandels über aktuelle Themen des Craft Beer Vertriebs. Außerdem werden zahlreiche Workshops rund um die neue Biervielfalt angeboten – mit Themen zur betriebswirtschaftlichen Bedeutung von Craft Beer, Food Pairings oder die Bierkultur in Bars.

Diese Brauereien sind in diesem Jahr in der CRAFT BEER Arena vertreten

Brau Union Österreich für den Internationalen Deutschen PR-Preis nominiert

Mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis zeichnet die Deutsche Public Relations Gesellschaft jährlich exzellente Kommunikationsarbeit aus. Die Brau Union Österreich ist mit dem Projekt „Grüne Brauerei Göss“ nominiert; beim aktuell laufenden Online-Voting zum „European Business Award“ freut sich die Brau Union Österreich auf Ihre Stimmen.

Die Brau Union Österreich hat sich unter dem Motto „Brewing a Better World“ der Nachhaltigkeit verschrieben. Ein besonderes Vorzeigeprojekt ist hier die Grüne Brauerei Göss, wo durch Einsatz von Solarthermie und Fernwärme sowie eine neuartige Biertrebervergärungsanlage CO2-neutral gebraut wird. Weltweit gibt es bis dato kein vergleichbares Projekt in einer Großbrauerei – neu ist vor allem auch die Kombination von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung mit Projekten zur Substitution von fossilen Energieträgern – durch den Einsatz von vier intelligenten Energieprojekten, die reibungslos ineinandergreifen. Dieses Projekt wurde professionell kommunikativ begleitet – und für diese wegweisende Umsetzung nun für den Internationalen Deutschen PR-Preis nominiert. Mit dem Internationalen Deutschen PR Preis zeichnet die Deutsche Public Relations Gesellschaft jährlich exzellente Kommunikationsprojekte aus dem gesamten deutschen Sprachraum aus. Im Finale stehen 64 Kampagnen in 19 Kategorien, die von einer 36-köpfigen Fachjury ausgewählt wurden – am 23. März wird bekanntgegeben, welche Projekte sich über die Auszeichnung freuen dürfen.

Gabriela Maria Straka, Leitung PR/Kommunikation & CSR bei der Brau Union Österreich, erklärt die komplexe Kommunikationsarbeit: „Die kommunikativen Zielsetzungen bei dem Projekt waren vielfältig – ein vorgelagertes Ziel war, unter Einbindung aller Stakeholder den Weg für dieses Projekt zu ebnen, die Durchsetzung und alle diesbezüglichen Entscheidungen zu unterstützen und zu begleiten, alle Stakeholder laufend zu informieren und durch transparente Kommunikation die Akzeptanz zu erhöhen. Ein weiteres Ziel war umfassende mediale Aufklärungsarbeit über den gesamten Projektverlauf, ergänzt durch konsequenten Dialog mit relevanten Partnern, allen Anrainern und öffentlichen Trägern, um Bewusstsein und Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen. Im weiteren Verlauf war die Zielsetzung, die weltweit herausragende Nachhaltigkeits-Leistung als die Success-Story publik zu machen, die sie ist, und positive Auswirkungen auf das Image des Unternehmens Brau Union Österreich und der Marke Gösser zu ermöglichen: höhere Synergie und Nachhaltigkeits-Attribute für die Marke, die Grüne Brauerei Göss als Synonym für nachhaltige Umwelt. Weiters sollten die rund 150 Mitarbeiter am Standort Göss ebenso wie die 2000 weiteren Mitarbeiter unternehmensweit hinter dem Projekt stehen. Wir freuen uns, dass wir es mit diesem Projekt nun auf die Shortlist des Internationalen Deutschen PR-Preises geschafft haben.“

Aber auch bei anderen Preisen und Auszeichnungen ist die Brau Union Österreich – oft mit der „Grünen Brauerei Göss“ – erfolgreich, man konnte sich z. B. 2016 über den Energy Globe Austria freuen und auf EU-Ebene über den EU Sustainability-Award sowie den Publikumspreis EU Citizens Choice Award. Ganz aktuell findet außerdem ein Voting statt – beim European Business Award, einer Auszeichnung für außergewöhnlichen Erfolg, Wachstum und Innovationsführerschaft – wurde die Brau Union Österreich bereits mit dem Titel „National Champion“ ausgezeichnet. Markus Liebl, Generaldirektor Brau Union Österreich, dazu: „Wir sind sehr stolz, dass wir Österreich als ‚National Champion‘ vertreten dürfen. Die European Business Awards sind ja dafür bekannt, Europas dynamischste Unternehmen zu prämieren.“ Nun wird bei einem öffentlichen Online-Voting ein „Public Champion“ ermittelt.

„European Business Awards“ – Wählen Sie Ihren Public Champion bis 1. März 2017

Um „National Public Champion“ zu werden, erzählt die Brau Union Österreich per Video ihre Erfolgsgeschichte – online zugänglich auf http://bit.ly/2jzjVba . Im öffentlichen Wettbewerb wird nun das Publikum entscheiden, wer ab 6. März den Namen „National Public Champion“ tragen darf. Diese erste Phase des Online-Votings läuft noch bis 1. März.

Gabriela Maria Straka betont, dass der Wettbewerb nun in die zweite Runde geht: „Die Spannung steigt, jetzt geht es noch weiter, jetzt sind Sie und die Öffentlichkeit gefragt: Das Publikum hat noch wenige Wochen Zeit, für ihr liebstes Unternehmen zu abzustimmen – und wir hoffen natürlich, dass unsere Ziele und gesellschaftliche Anliegen, die wir in den Kernbotschaften in unserem Video zum Ausdruck bringen, zahlreiche Stimmen bekommen. Für die offene Abstimmung möchten wir eine breite Öffentlichkeit gewinnen, bestehende und potenzielle Kunden ebenso wie Stakeholder, Mitarbeiter und ganz besonders Bierliebhaber und Freunde des Genusses involvieren. Diese öffentliche Abstimmung bedeutet uns viel – wir sehen es auch als Meilenstein auf dem weiteren Weg unseres Erfolges und Ansporn, so tatkräftig wie möglich an Ihren und unseren Anliegen weiterzuarbeiten. Die konsequente Einbindung unserer Stakeholder ist uns ein Anliegen. So haben wir letztes Jahr neben der EU Fachjury des EU Sustainability Awards auch die EU Publikumsauszeichnung für das beste Nachhaltigkeitsprojekt, die Grüne Brauerei Göss, an Land gezogen. Diesen Weg des Stakeholder-Engagements wollen wir gerne fortsetzen.“

Grohe Hell

Jetzt will ich ein Bier aus der Brauerei Grohe im hessischen Darmstadt verkosten. Die 1838 gegründete Brauerei arbeitet bis heute in ihrem denkmalgeschützten Brauereigebäude ausschließlich manuell, also ohne eine Computersteuerung. Trotzdem ist sie lt. Wikipedia wirtschaftlich erfolgreich. Es handelt sich um eine kleine Brauerei, die im Jahr 2014 8.000 Hektoliter gebraut hat.

Goldgelb und mit einer feinporigen stabilen Schaumkrone steht das Bier im Glas. Optisch gibt es schon mal an diesem Bier nichts auszusetzen.

Das Aroma ist malzig und ich rieche leichte Röststoffe. Dazu ist der Duft angenehm süß. Außerdem meine ich noch das Aroma von Trockenfrüchten zu erahnen.

Der Antrunk ist intensiv, spritzig und frisch, so wie ich es von einem Hellen erwarte. Der Körper ist angenehm bitter und ausgewogen, genau wie der Abgang, der recht lange nachklingt.

Ein etwas überraschendes Bier, das durchaus süffig und empfehlenswert ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Grohe GmbH
Nieder-Ramstädter Str. 3
64283 Darmstadt
www.brauerei-grohe.de

Gouden Carolus Classic

Nun habe ich mal wieder ein hochdekoriertes Bier vor mir stehen, das Gouden Carolus Classic aus der Brauerei Het Anker. Dieses dunkle Belgian Ale wurde 2009 beim Word Beer Award als „World’s Best Standard Strong Dark Ale“ ausgezeichnet, 2010 beim Australian International Beer Award mit der Silbermedaille, ebenfalls in Jahr 2010 beim World Beer Award als „World’s Best Dark Ale Abbey/Trappist“ und 2012 beim World Beer Award als „World’s Best Dark“. Also, da kann ich mich sicher auf ein ganz besonderes Bier freuen.

Schwarz steht das Bier im Glas, nur als ich das Glas ich es gegen das Licht halte schimmert es dunkel Rubin durch. Über dem Bier bildet sich viel sahniger haselnussbrauner Schaum, der sich nur langsam auflöst. Damit hat die Brauerei bei der Optik schon mal alles richtiggemacht.

Das Aroma ist durch viele Röststoffe geprägt. Ich rieche Espresso, Apfel und Vanille. Damit hat das Aroma eine elegante Schwere, die durchaus zur Optik des Biers passt.

Der Antrunk ist süß und es zeigt sich, dass das Bier nur wenig Kohlensäure enthält. Trotzdem und trotz der Schwere, die ich im Aroma festgestellt habe und die sich im Antrunk fortsetzt, wirkt das Bier vollmundig und durchaus lecker. Schnell mischen sich Röststoffe in die Süße, zusammen mit einer milden Säure, so dass das Bier einen durchaus ausgewogenen Eindruck macht. Der milde Abgang macht einen likörartigen Eindruck mit langem Nachklang.

Dieses Bier kann ich mir gut zu einem Dessert vorstellen.

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bitterwert:

16 IBU

Brauerei:

Het Anker NV
Guido Gezellelaan 49
2800 Mechelen
Belgien
www.hetanker.be

Frank Lucas ist Deutscher Meister der Biersommeliers

Am 11. Februar hat die von der Doemens Akademie in Gräfelding ausgerichtete Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers stattgefunden. 56 Experten waren aus ganz Deutschland angereist, um ihre sensorischen Fähigkeiten, ihr umfassendes Know-how im Bereich Bierstile und Sensorik sowie ihre Präsentationskünste unter Beweis zu stellen. Der Wettbewerb erstreckte sich über zwei Vorrunden und ein ereignisreiches Finale. Frank Lucas hat sich durch hervorragende Fachkompetenz in den Vorrunden mit fast voller Punktzahl für das Finale qualifiziert. Dort konnte er die dreiköpfige Jury durch seine insgesamt stimmige Präsentation und die mitreißende Beschreibung der Speisenkombination, für die sich das Finalbier eignet, überzeugen. Damit ist Frank Lucas von der Insel Rügen offiziell der aktuelle Deutsche Meister der Biersommeliers. Zusammen mit Vize-Meister Christoph Puttnies, Klaus Artmann als Drittplatzierten und weiteren 17 Biersommeliers, die die vorderen Rängen für sich beanspruchen konnten, wird Frank Lucas Deutschland auf der Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier im September in München vertreten.

Frank Lucas konnte im Finale unter drei Bierspezialitäten auswählen, die er der Jury und seinen Kollegen präsentierte. „Wir befinden uns hier auf der Deutschen Meisterschaft und daher entscheide ich mich für den Noctus 100 der Brauerei Riegele, also ein deutsches Bier“, mit diesen Worten stieg Frank Lucas in seinen Finalvortrag ein. „Es war ein aufregender Tag und ein spannender Wettbewerb, der mir viel Spaß gemacht hat. Für mich bedeutet der Titel eine große Verantwortung, Bier in seiner Gesamtheit mit dem großen Spektrum, das es zu bieten hat, zu präsentieren. Mein Auftrag als Deutscher Meister der Biersommeliers heißt Bier“, so der frisch gekürte Sieger, der als Braumeister bei der Insel-Brauerei auf Rügen arbeitet, über seinen neuen Titel.

Die Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers spielte sich auf sehr hohem Niveau ab: Die Teilnehmer mussten in zwei Vorrunden Bierstile erkennen und ihre sensorischen Fähigkeiten beim Erkennen von Aromen unter Beweis stellen. Die besten sechs Biersommeliers aus den Vorrunden wurden am Nachmittag im Finale von einer Fachjury geprüft. Dabei hat nicht nur das Fachwissen den entscheidenden Impuls gegeben, sondern auch Auftritt und Präsentation, mit dem die Biersommeliers die Bierkultur und ihre Begeisterung für das Produkt Bier zum Ausdruck gebracht haben.

„Die Teilnehmer waren alle durch die Bank bestens vorbereitet und hatten ein sehr fundiertes und umfassendes Fachwissen parat. Wir haben im Vergleich zur letzten Meisterschaft am Ablauf des Finales gefeilt. Denn es entscheidet am Ende nicht nur das Wissen, sondern auch das Talent, auf einer Bühne stehend das Publikum für Bierspezialitäten und Bierkultur begeistern zu können. Es ist eine Sache, theoretisches Wissen und großartige sensorische Fähigkeiten zu haben. Ein Biersommelier ist aber in erster Linie als Entertainer in Sachen Bier unterwegs und muss das Publikum durch seine Begeisterung mitreißen können. Daher ist dieser Aspekt bei der Deutschen Meisterschaft ein ganz wichtiges Entscheidungskriterium auf dem Weg zum Sieg geworden“, fasst Veranstalter Dr. Wolfgang Stempfl, Geschäftsführung der Doemens Akademie, den Wettbewerbsverlauf aus seiner Sicht zusammen.

Unterstützt wird die Deutsche Meisterschaft der Sommeliers für Bier 2017 vom Deutschen Brauer-Bund e.V. und dem Bayerischen Brauerbund e.V. – auch hier sind die Verantwortlichen begeistert, wie sich das Thema in den letzten Jahren entwickelt und Fahrt aufgenommen hat. Sowohl Holger Eichele, Deutscher Brauer-Bund, als auch Dr. Lothar Ebbertz, Bayerischer Brauerbund, sehen in Deutschland eine Renaissance des Bieres, die vor allem durch die Biersommeliers ausgelöst wird. Zur Vermittlung von Bierkultur bedürfe es profunden Wissens rund um das Bier, das bei der Ausbildung zum Biersommelier vermittelt wird.

Neben dem Deutschen Meister der Biersommeliers werden 19 weitere Experten, die sich bei der Deutschen Meisterschaft durch ausgezeichnetes Wissen und sensorisches Know-how ganz vorne platzieren konnten, Deutschland bei der Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier vertreten. Diese findet am 10. September 2017 im Vorfeld der drinktec, der weltweit größten Branchenmesse im Bereich Getränke, auf dem Münchner Messegelände statt.