Ich habe bislang wenige Biere getrunken, die so viele Auszeichnungen erhalten haben wie das Gulden Draak Classic aus der flämischen Brouwerij van Steenberge, das jetzt vor mir steht. Ich habe die Auszeichnungen hier einmal aufgelistet:
- 2020 – USA Beer Ratings, Historical beer – Silber
- 2019 – World Beer Awards, Belgium Winner, dark style strong – Bronze
- 2019 – European Beer Challenge, London – Silber
- 2019 – London Beer Competition – Silber
- 2019 – Cathay Pacific Hong Kong International Wine & Spirit competition – Gold
- 2019 – World Beer Award – Belgium style strong, Belgium – Gold
- 2019 – World Beer Challenge – Gold
- 2019 – World Beer Championships – Silber
- 2018 – International Beer Challenge – Gold
- 2016 – International beer challenge – Gold
- 2016 – New York International Beer Competition – Silber
- 2016 – Canada: Alberta Beverage Awards – Judges‘ selection
- 2015 – World beer Awards – Belgium Barley Wine Pale Beer – Bronze
- 2014 – World Beer Challenge – Strong Ale – Barley Wine – Silber
- 2014 – world beer awards – Gold
- 2013 – Brussels Beer Challenge – Gold
- 2013 – New York International Beer Competition – Bronze
- 2013 – world Beer Challenge – Strong Ale Barley Wine – Gold
- 2011 – Copa Cervezas De America – Belgian Strong Ale – Bronze
- 2004 – Stockholm Beer & Whisky Festival – Silber
Diese beeindruckende Liste beweist, dass ich jetzt eines der besten Biere der Welt vor mir stehen habe. Es handelt sich um ein dunkles Tripel, wobei für die letzte Gärung eine Weinhefe verwendet wurde. Das könnte ein Grund für den besonderen Geschmack sein, den ich bei diesem Bier erwarte. Ein weiterer Grund ist, dass das Bier nicht pasteurisiert wurde. Es ist also ein lebendiges Bier, von dem ich hoffe, dass es durch eine Reifung noch an Qualität gewinnt. Jetzt habe ich aber genug theoretisiert, es ist an der Zeit, das Bier zu öffnen.
Leben ist auf jeden Fall reichlich in diesem Bier, denn als ich den Kronkorken löse sprudelt es gleich aus der Flasche. Das Bier ist rubinrot und der gemischtporige hellbraune Schaum löst sich sehr schnell auf. Die Farbe ist sehr ansprechend, aber den Schaum hätte ich mir durchaus etwas länger gewünscht.
Das Aroma ist sehr komplex. Ich rieche Rübensirup, Pumpernickel, Karamell, aber auch fruchtige Düfte nach Kirschen und Pflaumen. Und obwohl das Bier mehr als zehn Volumenprozent Alkohol enthält ist dieser gut in das Aroma eingearbeitet, so dass er nicht wie bei anderen Bieren störend hervorsticht. Diese Aromenvielfalt macht richtig Lust auf den ersten Schluck.
Im Antrunk steht das Malz im Mittelpunkt, das kräftige Noten nach Karamell und Toffee mitbringt. Gleichzeitig sorgt die sehr reichlich vorhandene Kohlensäure für eine angenehme Frische. Auf der Zunge kommt ein passendes Bitter dazu, das auch die Fruchtigkeit von Kirschen, roten Beeren und Pflaumen mit sich bringt. Das Mundgefühl ist sehr voll und zusammen mit der Süße und dem wärmenden Geschmack des Alkohols macht das Bier einen fast likörartigen Eindruck. Dabei bleibt das Bier aber überraschend leicht. Der Abgang ist mild, der Alkohol schmeckt stärker durch und sorgt für ein angenehmes Brennen.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe, Karamell
Alkoholgehalt:
23° Plato
Empfohlene Genusstemperatur:
12° -14° Celsius
Brauerei:
Brouwerij van Steenberge
Lindenlaan 25
9940 Ertvelde
Belgien
www.guldendraak.be
Die Brasserie Dubuisson braut das Surfine schon sehr lange. In den 1930er und 1940er Jahren war es das beliebteste Bier dieser Brauerei. Der Saison-Stil hat seinen Ursprung in den Bauernhöfen der belgischen Provinz Hennegau, wo die Bauern dieses Rezept im Sommer brauten, um die Aushilfskräfte abzukühlen, die während der heißen Monate zur Hilfe kamen. Ende 2014 beschloss die neue Generation der Familie Dubuisson, den Erfolg der Vergangenheit fortzusetzen und das Surfine erneut zu brauen und anzubieten. Die Idee dabei war, das Bier so original wie möglich wiederzubeleben, also nicht nur das Rezept, sondern auch das Logo und den Produktionsprozess. Surfine ist ein Klassiker des Saison in dreifacher Hinsicht: hergestellt mit 3 verschiedenen Malzsorten, 3 verschiedenen belgischen Hopfensorten und vergoren mit 3 Arten von Hefe. Und das scheint sich wirklich auszuzahlen, denn das Surfine wurde beim World Beer Awards als bestes europäisches Bier ausgezeichnet.
Alkoholfreie Biere sind in Belgien ein Fall mit Seltenheitswert. Eine Recherche ergab, dass in Belgien nur etwa ein Dutzend dieser Biere hergestellt und angeboten werden. Mir erscheint das unverständlich, weisen in Deutschland und vermutlich auch anderen Ländern doch gerade die alkoholfreien Biere auch heute noch Zuwachsraten auf, während der Bierkonsum insgesamt geringer wird. Aber egal, jetzt will ich erst einmal feststellen, wie mir das Palm 0.0, das jetzt vor mir steht, gefällt.
Grisette Tripel Bio glutenfrei gehört zum renommierten Bierstil der belgischen Tripels. und zeichnet sich durch den einzigartigen Charakter seiner Aromen und Geschmacksrichtungen aus, die durch eine seltene Kombination von Klassizismus und Modernität entstehen. Dieses obergärige Bier, das in der Flasche einer zweiten Gärung unterzogen wird, setzt eine subtile Aromenpalette frei. Mit seiner warmen, goldblonden Farbe ist es klar und schimmernd.
Roger Demarche gründete bereits im Jahr 1952 in Ciney die Brauerei SA Brasserie Demarche. In den 1970er Jahren entwickelte er ein neues Braunbier, das er 1978 unter der Marke Cuvée Ciney anbot. Erstmals wurde das neue Bier am 23. Juni 1978 im Le Rubens am Place Monseu, dem zentralen Platz der Stadt Ciney, an dem sich auch die Kirche St. Nicolas befindet, ausgeschenkt. Der Turm von St. Nicolas, der das „i“ im Ciney-Logo bildet, wurde 2010 bei einem Sturm schwer beschädigt. In den folgenden zwei Jahren besuchte Demarche Kneipen und Restaurants in der Umgebung von Ciney, um Cuvée Ciney weiter zu verbreiten. 1980 schuf er unter der Marke Ciney eine weitere Sorte, Cuvée de Ciney Blonde, ein obergäriges, starkes Blondes Bier. Beide Sorten galten bei einer Produktionsmenge von etwa 1.000 Hektolitern (1980) als Bière a façon, also als Spezialbier, das nur in kleiner Menge gebraut wird. Außerhalb der Umgebung Cineys war das Bier nur in Namur und Lüttich erhältlich.
Das Wuidsau von Hoppebräu aus Waakirchen ist ein Amber Ale mit 5,6 vol. % Alkoholgehalt und 45 Bittereinheiten (IBU). Die Biere von Markus Hoppe sind filtriert, was für einen klaren Geschmack sorgen soll. Hoppebräu ist ein Familienbetrieb, in dem sogar seine Großeltern und eine Freundin der Familie Markus beim Etikettieren, Flaschenträger zusammenbauen und dem Designen der Biere unterstützen.
Wieder einmal steht ein Bier vor mir, das Lidl vor einiger Zeit im Rahmen einer Craft-Bier-Aktion verkauft hat. Ich stehe diesen Aktionen mit zwiefältigen Gefühlen gegenüber. Einerseits ist es mir durchaus sympathisch, wenn Konsumenten mit niedriger Hemmschwelle an Biere herangeführt werden, die abseits des Einheitsgeschmacks der Industriebiere sind, andererseits setzen die Niedrigpreisaktionen die kleinen Craft-Brauereien noch weiter unter Druck. Aber solange sich Lidl auf eine Aktion alle paar Monate beschränkt, dürften die Vorteile doch überwiegen. Versuche ich also, das Bier vorurteilsfrei zu verkosten.
Brunehaut ist eine Gemeinde in der Provinz Hennegau im wallonischen Teil Belgiens und grenzt im Süden an Frankreich. Von dort kommt das Bier, das jetzt vor mir steht. Es hat zwei Besonderheiten: es wurde aus biologischen Rohstoffen hergestellt und es ist glutenfrei.
Seit 2001 wird in der Brasserie de Vauclair gebraut. Die Biere aus diesem Haus haben sich im Laufe der Jahre einen ausgezeichneten Ruf erworben. Seit Anthony Nury, zunächst Mitarbeiter und Partner, seit 2013 Braumeister der Brauerei wurde, ist der Erfolg der Biere, das mehrere Jahre in Folge auf dem Salon de L’Agriculture in Paris und beim Concours International de Lyon ausgezeichnet wurde, vor allem der eines leidenschaftlichen Teams. Die Biere aus der Brauerei, die Lidl in Deutschland anbietet, tragen den Namen der Brauerei, werden auf der Website der Brauerei aber nicht gelistet, was für mich darauf hinweist, dass diese Biere ausschließlich für Lidl hergestellt werden. Dies ist nun das zweite Bier, das ich von Lidl aus dieser Brauerei bekommen habe. Ich hatte bereits das Imperial verkostet und es hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Nicht dass es der ganz große Bringer gewesen wäre, aber das kann ich für einen Preis von unter 2 Euro auch nicht verlangen. Aber das Preis-/Leistungsverhältnis war schon wirklich gut. Deshalb hoffe ich auch jetzt auf einen ordentlichen Genuss.
Affligem ist eine belgische Brauerei, die in der flämischen Gemeinde Opwijk beheimatet ist und die seit dem Jahr 2000 zum weltweit tätigen Brauereikonzern Heineken gehört.