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Zwönitzer Hörnchen

Das Biermischgetränk, das jetzt vor mir steht, stammt aus dem Erzgebirge. Es besteht zu 98 % aus Weißbier, die restlichen zwei Prozent sind Himbeersirup. Nun könnte man sich durchaus streiten, ob es solche Produkte überhaupt geben muss, aber offensichtlich haben solche Mischgetränke durchaus ihre Liebhaber. Ursprünglich hieß das Hörnchen Einhornbier, was aber gegen das Markenrecht verstieß und abgemahnt wurde.

Bernsteinfarben mit reichlich Hefe fließt das Bier ins Glas uns bildet dabei eine kleine feinporige Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt.

Das Bier duftet nach Himbeeren und Hefe, dazu kommen leichte herbe Noten.

Der Antrunk ist süß und fruchtig. Das Bier ist halbwegs vollmundig, erinnert dabei aber deutlich an Limonade. Der Abgang ist mild und süß und der Geschmack klingt nicht nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe, Schwarzes Karottensaftkonzentrat, Säuerungsmittel Zitronensäure, Süßstoff (Saccarin-Natrium), Aromen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Gasthof Zwönitz
Dominik Naumann
Grünhainer Straße 15
08297 Zwönitz
www.brauerei-zwoenitz.de

Zwönitzer Urbock

Im Erzgebirge liegt die Bergstadt Zwönitz, aus der das Bier stammt, das ich jetzt verkosten will.

Bernsteinfarben mit einer durchschnittlichen sahnigen Schaumkrone zeigt sich das Bier im Glas. So weit so gut, aber auf dem Etikett steht etwas von naturtrüb. Hefe ist aber leider nur in Spuren vorhanden.

Das Bier duftet nach Karamell, begleitet vom Duft nach Vanille, die 6,8 Volumenprozent Alkohol finden sich im Aroma ebenfalls wieder, wenn auch nur in Spuren.

Der Antrunk ist stiltypisch süß. Obwohl die Kohlensäure eher zurückhaltend dosiert ist, passt die Menge aber mit der Süße zusammen. Auf der Zunge wundert mich dann das für ein Bockbier kräftige Bitter. Auch wenn das nicht unbedingt typisch für ein Bockbier ist, mag ich die Bittere, vor allem, weil sie recht gut auf die Süße abgestimmt ist. Der Alkohol ist gut eingearbeitet, so dass er nicht herausschmeckt. Das Mundgefühl ist rund und schwer. Auch der Abgang wird durch ein angenehmes Bitter dominiert. Auch hier gilt, dass es für ein Bockbier recht kräftig und ungewohnt ist, aber wirklich gut schmeckt. Auch der lange Nachklang spricht mich an.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Gasthof Zwönitz
Dominik Naumann
Grünhainer Straße 15
08297 Zwönitz/Erzgebirge
www.brauerei-zwoenitz.de

Eibauer Heller Bock

Bis ins Jahr 1786 reichen die Wurzeln der Privatbrauerei Eibau zurück. Die Geschichte der Brauerei war wechselhaft, aber sie so manchen Eigentümerwechsel, die Enteignung während der Zeit der DDR und auch die Rückübereignung an die ursprünglichen Besitzer überstanden und braut nach wie vor ihr Bier. So auch den hellen Bock, der jetzt vor mir steht.

Intensiv goldfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Leider ist die feinporige Schaumkrone recht klein, aber sie bleibt zumindest einige Zeit erhalten.

Das Aroma ist malzbetont, so wie ich es von einem Bockbier erwarte. Der Hopfen steuert noch diskret den Duft grüner Äpfel bei.

Der Antrunk ist durch die stiltypische Süße geprägt. Die Kohlensäure ist sehr feinperlig, aber leider recht knapp dosiert. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge kommt ein gut auf die Süße abgestimmtes Bitter dazu. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang ist sehr mild und er klingt nur kurz nach.

Das helle Bockbier aus Eibau hat keine Fehler, aber es hat nichts, das geeignet wäre, Begeisterung zu erzeugen. Es ist geeignet, um es nebenbei zu trinken, aber ein echtes Genussbier sieht anders aus.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i. Sa.
02739 Eibau
www.eibauer.de

Feldschlößchen Urbock

Die Brauerei Feldschlößchen aus Dresden gehört zu den größten Braustätten Sachsens und blickt auf eine lange Geschichte zurück, die durch viele wechselnde Eigentumsverhältnisse geprägt ist. Bereits im Jahr 1644 erhielt ein einzelnstehender Bauernhof am Fuße des Hahnebergs in der Südvorstadt die Erlaubnis zum Bier- und Weinausschank. Etwa Vierzig Jahre später wurde hier außerhalb des Hofes, auf dem Felde, das „Schlösschen“ im Felde gebaut, ein beliebtes Ausflugslokal. Seitdem haben die Besitzer häufig gewechselt. Zuletzt verkaufte 2011 der Konzern Carlsberg die Brauerei an eine mittelständische Brauereigruppe, zu der auch das Frankfurter Brauhaus und die französische Brauerei Brasserie Champigneulles gehörten. Seit 01.01.2016 ergänzt außerdem die Gilde Brauerei GmbH aus Hannover die Braugruppe. Jetzt reicht es aber mit den Bemerkungen über die Brauerei, schließlich geht es hier um das Bier. Und von diesem Bier erwarte ich einiges, schließlich hat es im Jahr 2013 beim World Beer Awards die Geldmedaille verliehen bekommen.

Sehr dunkel Rubinrot steht das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Das Aroma ist stiltypisch geprägt leicht süß durch das Malz. Dazu kommen Röststoffe, der Duft von Karamell, Pumpernickel und Schokolade, ergänzt durch Trockenfrüchte und Vanille.

Der Antrunk ist leicht süß-malzig. Trotz der eher gering dosierten Kohlensäure macht das Bier mit seinen nussigen Noten einen guten Eindruck. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt verstärken sich die Röstnoten noch. Der Geschmack nach Espresso und dunkler Schokolade füllt meinen Mund, zusammen mit einer fruchtigen Säure, die den Geschmack roter Früchte beiträgt. Der Alkohol ist gut eingearbeitet und schmeckt leicht durch, wodurch er den Geschmack unterstützt. Stiltypisch ist das minimale Bitter. Das Mundgefühl ist angenehm und halbwegs voll. Der Abgang ist eher schlank mit wenigen Bitterstoffen, so dass die Fruchtigkeit noch einmal gut durchkommt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

16,3° Plato

Brauerei:

Feldschlösschen AG
Cunnersdorfer Str. 25
01189 Dresden
www.feldschloesschen.de

Eibauer Dunkler Bock

Im Osten des östlichen Teils der Lausitz liegt Eibau, von wo das Bockbier kommt, das jetzt vor mir steht. Das Etikett verspricht viel: „Oberlausitzer Braukunst mit dem feinen Unterschied. Dunkles Bockbier mit dem unverwechselbaren kräftig-würzigen und zugleich bekömmlichen Geschmack.“ Na, dann will ich mal anfangen.

Ja, das ist wirklich ein dunkles Bockbier, das diese Bezeichnung verdient. Und edel sieht es ja aus, wenn es mir in seinem sehr dunklen Rubinrot aus dem Glas entgegenstrahlt. Der hellbraune feste Schaum bleibt lange erhalten. Ein Bockbier wie gemalt.

Röststoffe und der Duft von Kaffee dominieren das Aroma, unterstützt durch etwas Säure im Hintergrund. Das gefällt mir durchaus.

Mit einer angenehmen Säure meldet sich das Bier auf der Zunge. Es enthält recht viel sehr feinperlige Kohlensäure, die gut mit der Süße harmoniert. Auf der Zunge drängen sich die Röststoffe und die Malzsüße nicht zu sehr in den Vordergrund, auch wenn sie den Geschmack dominieren. Mir fehlt an dieser Stelle etwas Fruchtigkeit. Trotzdem ist das Bier vollmundig und süffig. Die 6,7 Volumenprozent Alkohol hat die Brauerei gut versteckt. Bis hierhin hat mir das Bier recht gut gefallen, aber der Abgang enttäuscht mich dann doch. Er ist extrem mild ohne Bitterstoffe und ohne Nachklang.

Wer auf den Abgang des Bieres keinen Wert legt, ist mit dem Dunklen Bock aus Eibau gut bedient.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,7 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
OT Eibau
Neueibauer Straße 9
02739 Kottmar
www.eibauer.de

Eibauer Helles Landbier

Weit dem Jahr 1810 wird in der kleinen Gemeinde Eibau, in der Lausitz zwischen Zittau und Bautzen gelegen, Bier gebraut. Bekannt ist die Brauerei vor Allem durch ihr Schwarzbier, aber jetzt steht ein Helles Landbier vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Golden und klar fließt das Landbier ins Glas. Darüber bildet sich relativ wenig feinporiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist deutlich malzbetont. Getreidige Noten und leichte Röststoffe steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß, was aber mit der reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure durchaus in Ordnung geht. Schnell kommen überraschend viele Bitterstoffe dazu, was mich bei einem Hellen überrascht. Ansonsten ist der Geschmack eher schlank. Ich denke, mit anderen Hopfen würde mir das Bier erheblich besser gefallen. Das Bier macht keinen wirklich runden Eindruck, ist aber gut trinkbar. Der Abgang ist deutlich weniger bitter als ich es erwartet habe und er klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i. Sa.
02739 Eibau
www.eibauer.de

Eibauer Jubiläums Pilsener 1810

Bereits im Jahr 1384 wurde die sächsische Gemeinde Eibau erstmals urkundlich erwähnt. 1810 erlangte Eibau mit der dortigen Landbrauerei überregionale Bedeutung (Quelle: Wikipedia). Heute vertreibt die Brauerei ihr Bier nur noch regional sowie über einen eigenen Webshop, aber im Jahr 2010 braute sie erstmals ihr Eibauer Jubiläums Pilsener 1810, das jetzt vor mir steht.

Golden, klar und mit einer durchschnittlichen Menge grobporigem Schaum, der sich auch durchschnittlich schnell auflöst, präsentiert sich das Bier im Glas. Würde die Schaumkrone länger erhalten bleiben, würde mir die Optik durchaus gefallen.

Das Aroma ist malzbetont und brotig, unterstützt durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist malzig, frisch und mäßig süß. Die Kohlensäure ist gut dosiert. Leider folgt nach dem ersten positiven Eindruck ein kleines Loch. Erst im Abgang kommt ein ordentliches und angenehmes Bitter zum Vorschein, das dann lange nachklingt.

Dieses Bier hat zwar seine Schwächen; trotzdem handelt es sich um ein überraschend gutes Pils aus Sachsen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
OT Eibau
Neueibauer Straße 9
02739 Kottmar
www.eibauer.de

Eibauer Zwick‘l naturtrüb

Die Privatbrauerei Eibau in der Oberlausitz wurde 1810 von der Brauereikommune Zittau erbaut. Die Brauerei hat ein feines Biersortiment. Auch wenn sie vor allem für ihr Schwarzbier bekannt ist, bietet Eibauer aktuell 14 verschiedene Biersorten an. Jetzt steht das Eibauer Zwick’l vor mir.

Goldgelb und nur leicht hefetrüb steht das Bier vor mir. Der Schaum ist gemischtporig und durchschnittlich voluminös. Er fällt auch durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Obwohl ich im Bier nur wenig Hefe sehe, tritt sie im Aroma doch deutlich hervor. Dazu kommen eine angenehme Malzigkeit, deutliche bittere Noten und ein Hauch Trockenfrüchte. Bis hierhin kann ich an dem Bier keine Fehler erkennen, aber wirklich vom Hocker hauen mich die Optik und das Aroma nicht.

Der Antrunk ist mäßig süß und die Kohlensäure ist passend dosiert, so dass der erste Kontakt mit der Zunge durchaus angenehm ist. Dann kommt leider ein kleines Geschmacksloch, bevor sich der bittere Geschmack steigert. Jetzt würde ich mir etwas Fruchtigkeit wünschen. Im Abgang erfreut sich ein kurzes kräftiges Bitter die Kehle, das aber flott nachlässt und dann durchschnittlich lange nachklingt.

Schade, von einem Zwickl aus Eibau hätte ich mir eigentlich mehr versprochen. Die Brauerei hat zwar keine Fehler gemacht, aber mir fehlt einfach das Besondere.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
Neueibauer Straße 9
02739 Eibau
www.eibauer.de

Eibauer Porter

Wieder einmal steht ein Bier aus der Privatbrauerei in Eibau vor mir, diesmal das Eibauer Porter. Mir leuchtet nicht so recht ein, was mir der Junge auf dem Etikett sagen soll, trotzdem wirkt das Etikett durchaus edel und ich hoffe, dass diese Eigenschaft auch auf das Bier abfärbt. Also schenke ich mir das Bier mal ein.

Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, nicht wie ich es bei einem Porter erwarte in tiefem Schwarz. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die bis auf einen Rest schnell in sich zusammenfällt. Der Rest bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont, auch wenn ich erst einmal überraschend wenige Röstaromen feststelle. Stattdessen steigen mir Kraramelldüfte in die Nase, die durch den Duft nach Pflaumen und Feigen ergänzt werden.

Der Antrunk offenbart nur geringe Süße, aber durch die reichlich vorhandene Kohlensäure wirkt das Bier recht frisch. Auf der Zunge kommt der Geschmack der Trockenfrüchte in den Vordergrund, die ich auch bereits in der Nase wahrgenommen habe. Obwohl das Porter mit nur 3,5 Volumenprozenten recht leicht ist, schmeckt der Alkohol doch deutlich durch. Aber das passt recht gut zum Geschmack der Trockenfrüchte. Die Fruchtigkeit dominiert auch im Abgang, wo sie lange nachklingt.

Ich mag dieses Bier, auch wenn es für ein Porter absolut ungewöhnlich ist. Hätte ich nicht gelesen, dass es um ein Porter handelt, hätte ich es für eine Lightversion eines Barley Wine gehalten.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
Neueibauer Straße 9
02739 Eibau
www.eibauer.de

St. Marienthaler Klosterbräu Hell

St. Marienthaler Klosterbräu, kurz St. M, ist eine Marke der Brauerei im sächsischen Eibau. Auf dem Rückenetikett des Hellen, das jetzt vor mir steht, formuliert die Brauerei einen hohen Anspruch: „Gebraut nach einer überlieferten Rezeptur aus dem Jahre 1357, entfaltet es eine opulente Herrlichkeit, die ihresgleichen sucht.“ Ein hoher Anspruch, den es zu erfüllen gilt. Inwieweit das Nonnenkloster St. Marienthal in Ostritz in dem Bier involviert ist, ist mir nicht bekannt. Auf den Bildern des Klostermarktes im Internet ist das Bier jedenfalls nicht zu entdecken.

Intensiv golden und mit sehr viel sichtbarer Kohlensäure strahlt mich das Bier aus dem Glas an. Darüber steht eine überdurchschnittliche Krone aus sahnigem Schaum, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzig, unterstützt durch den Duft getrockneter Feigen.

Der Antrunk ist recht süß, was durch die reichlich vorhandene Kohlensäure aber durchaus angenehm ist. Das Mundgefühl ist vollmundig und rund. Der Geschmack des Malzes ist dominant und drückt jede Fruchtigkeit oder Bitterstoffe in den Hintergrund. Bis hierhin gefällt mir das Helle recht gut. Der Abgang wird aber durch einen undefinierbaren leicht metallischen Fehlgeschmack gestört, der lange nachklingt.

Anfangs war es ein recht ordentliches Helles, aber der Abgang hat den zunächst guten Eindruck zerstört.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i. Sa. GmbH
02739 Eibau
www.eibauer.de