Rund eineinhalb Jahre dauerte die Produktentwicklung des neuen Aperitifs. Der Anspruch war es, ein völlig neuartiges Getränk herzustellen, in dem sich die herbe Note von Bier und die fruchtige Frische von Wein geschmacklich ergänzen und miteinander eine sensorisch ausgewogene Beziehung eingehen. Die erste Idee galt der Suche nach einem geeigneten Bier und einem korrespondierenden Wein, was selbst für die beiden versierten Sensorikerinnen Alixe Winter und Katharina Ganter-Fraschetti eine längere Probephase mit zahlreichen Versuchen bedeutete. Denn es gestaltete sich nicht so einfach, eine Bier-Wein Kombination zu finden, bei der nicht ein Getränk geschmacklich dominierte. Im Anschluss daran folgte eine intensive und herausfordernde Arbeit im Keller. In dieser Zeit kreierten die Kellermeister unter der Leitung von Jörg Wiedemann aus den beiden Basiszutaten, badischer Traubenmost und Freiburger Bierwürze, den wohlschmeckenden, in der Geschmacksrichtung von den beiden Sensorikerinnen definierten Aperitif WIER. Die gemeinsame Vergärung der beiden Zutaten brachte schließlich das überzeugende Ergebnis.
„Es freut mich besonders, dass es gelungen ist, einen Aperitif zu kreieren, den es so noch nicht gibt und der aus natürlichen Zutaten aus hiesiger Erzeugung besteht,“ so Katharina Ganter-Fraschetti, Geschäftsführerin der Brauerei GANTER. „Nachdem der Name gefunden war, wurde ‚WIER von hier‘ auch sehr rasch zu unserem Leitmotiv.“ Alixe Winter, Geschäftsführerin der Alten Wache – Haus der badischen Weine, überzeugt die sensorisch gelungene Komposition: „Für mich ist der Aperitif eine Liebesheirat von prickelnd, cremig-frischer Traubenfrucht und vollmundiger, würzig-maskuliner Hopfennote. Das Getränk erfüllt erneut unsere hohen Ansprüche an die Entwicklung neuer Getränke rund um den badischen Wein. Nur so gelingt es uns, Kunden aller Altersgruppen aus der Region und darüber hinaus zu interessieren und von unseren regionalen Qualitäten zu überzeugen.“
Für den Badischen Winzerkeller war die Entwicklung von WIER alles andere als Tagesgeschäft. „Für unser Haus ist es ein außergewöhnliches Produkt, aber `Bier-Wein-Getränke` aus Deutschland und Übersee sind uns in letzter Zeit immer wieder begegnet. Deshalb haben wir gerne zugestimmt, das Experiment und die Initiative von Brauerei GANTER und der Alten Wache mit unserem kellertechnischen Know-how zu unterstützen“, so Peter Schuster, der Vorstandsvorsitzende des Badischen Winzerkellers. „Der hohe Einsatz im Keller hat sich gelohnt. Unseren Kellermeistern ist ein neuer, überzeugender Aperitif gelungen, ein vergleichbares Getränk haben wir bisher noch nicht verkostet.“
WIER – kein Wein, kein Bier, den Aperitif für Entdecker, gibt es ab sofort in der 0,75l Flasche in der Brauerei GANTER und der Alten Wache – Haus der badischen Weine. Empfohlen wird eine Serviertemperatur von 5-7 Grad und als Glas ein Weißweinglas. Den Aperitif gibt es zu Beginn in einer limitierten Erstauflage von 500 Litern in 666 Flaschen. Abfüller ist der Badische Winzerkeller.
Eine der 666 eleganten Flaschen steht jetzt vor mir und wartet darauf, von mir verkostet zu werden (die Flasche ist wirklich so schlank wie auf dem Foto zu sehen, es handelt sich dabei nicht um eine Verzerrung). Das künstlerisch gestaltete vordere Etikett enthält genau drei Worte: In der Mitte steht groß Wier, darüber kleiner in Gold und durchgestrichen Wein und darunter ebenfalls in goldener Schrift und durchgestrichen Bier. Jetzt bin ich gespannt, ob mir der Inhalt der Flasche ebenso gefällt wie das Etikett.
Für den Genuss empfehlen die Hersteller ein Weißweinglas. Das sollte das kleinste meiner Probleme sein. Und bereits beim Öffnen der Flasche kommt die erste Überraschung: die Flasche sieht wie eine Sektflasche aus und auch als ich die Aluhülle über dem Verschluss entfernt habe, sieht der Verschluss wie ein Sektkorken aus. Und weshalb bekomme ich den Korken nicht aus der Flasche? Ganz einfach. Es ist kein Korken und deshalb steckt er auch nicht im Flaschenhals. Tatsächlich handelt es sich um einen Drehverschluss. Das ist sicher eine gute Entscheidung für alle Konsumenten, die die Flasche nicht an einem Abend leeren, denn der Verschluss lässt sich auch gut, fest und dicht wieder aufschrauben. Aber jetzt will ich den Aperitif erst einmal einschenken.
Im Glas sieht das Wier wie ein Rieslingsekt aus. Eine schöne goldgelbe Farbe paart sich mit einer leichten Kohlensäure. Aber bereits in der Nase zeigt sich, dass es sich nicht um einen Sekt handelt. Die Fruchtigkeit des Weins steht klar im Vordergrund des Aromas. Dazu kommen blumige Düfte und – was mich überrascht und erstaunt – der Duft von Pfeifentabak. Jetzt heißt es neugierig und mutig zu sein, um festzustellen, wie sich das Wier im Mund macht.
Zunächst schmeckt das Wier wie ein Sekt, der noch einige Restsüße enthält. Der allererste Eindruck ist also nicht allzu spektakulär, aber schnell beginnt das Wier, seine Muskeln spielen zu lassen. Auf der Zunge wird der Aperitif intensiv und vollmundig, und je weiter er sich Richtung Kehle bewegt, desto stärker kommt auch der Hopfen zum Vorschein, der sich erstaunlich gut mit dem Geschmack des Weins vereint.
Das Wier hebt sich wohltuend von den meisten Cocktails ab, die häufig zum Beginn einer Feier oder anderen Veranstaltung angeboten werden und wo ich mich häufig frage, was ich da eigentlich im Glas habe. Ich würde mich freuen, wenn es nicht bei einem einmaligen Versuch bleiben würde und das Wier auch deutschlandweit in den Verkauf gelangen würde. Der Brauerei ist es gelungen, eine sehr angenehme neue Art des Aperitifs zu kreieren.
Auf den ersten Blick erscheinen Postkarten aus dem Urlaub irgendwie altbacken. Dabei haben wir uns darüber früher immer gefreut. Eine SMS mit Urlaubsgrüßen kann die Postkarte nicht ersetzen. Aber vielleicht ein Karton mit Bier, dessen Etiketten einen Urlaubsgruß enthalten. Diese Möglichkeit bietet die Klosterbrauerei in Neuzelle. Machen Sie Familie und Freunden doch mal so eine Freude. Es ist ganz einfach.

Miesbach ist eine im Mittelalter gegründete Kleinstadt in Oberbayern – ein Ort, wie ihn sich die Touristen wünschen. Im Dreieck Tegernsee, Schliersee und Wendelstein gelegen bietet der Ort enge, verwinkelte Gassen, einen schönen Marktplatz mit prächtigem Maibaum und die berühmte bayerische Gemütlichkeit. Auch die „Miesbacher Tracht“ wird bis heute aus Tradition und Verbundenheit zur Heimat getragen. Und genau aus dieser Bilderbuchidylle stammt das Weißbier, das jetzt vor mir steht, die Helle Weiße aus der Brauerei Hopf. Dass es auch in Kleinstädten und sogar Dörfern in Oberbayern ein eigenes Bier gibt, ist ja eigentlich nichts Besonderes. Aber eines hebt die Brauerei Hopf doch auch der Masse der Brauereien heraus: während es andernorts ein mehr oder weniger umfangreiches Standardsortiment an Bieren gibt, das durch eine saisonale Spezialität ergänzt wird, braut man in Miesbach sogar fünf saisonale Biere: die Spezial Weiße, den Weißen Bock, die Buospacher Bockfotzn, die Sauberne Schixs und das Bluat vo da Gams. Eintönig kann das Bier dort also nicht werden.
Jetzt steht ein Schwarzbier aus Ostwestfalen für mir. Diese Gegend ist für Nordrhein-Westfalen ungefähr das, was Franken für Bayern ist. Hier wie dort gibt es viele kleine Brauereien, die kein 08/15-Bier brauen, sondern deren Produkte Charakter haben. Die Biere schmecken nicht jedem und das wollen sie auch nicht, sondern hier findet jeder sein unverwechselbares Bier. Die Bierspezialität, die jetzt vor mir steht, hat die Brauerei nach eigenen Angaben im Jahr 2009 auf der Grundlage eines alten Rezepts neu entwickelt. Jetzt will ich „Dat Schwatte“ von der Brauerei Liebhart’s aus Detmold verkosten.
Herrenhausen ist ein Stadtteil im Norden der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Bekannt ist Herrenhausen durch die Herrenhäuser Gärten, die bereits seit dem 18. Jahrhundert die Menschen anziehen. Aber dort gibt es auch die Privatbrauerei Herrenhausen, aus der das Weizenbier stammt, das jetzt vor mir steht.
Austria’s finest beer – mit diesem selbstbewussten Spruch bewirbt die Brauerei Gösser aus der Steiermark ihr Lager-Bier. Bereits bevor ich die Flasche öffne sehe ich diese Werbeaussage bereits kritisch. Wenn ein halber Liter Bier weniger als einen Euro kostet, dann würde mich ein hervorragendes Bier schon erstaunen. Aber ich habe bei meinen Verkostungen bereits so manche Überraschung erlebt, also geben wir dem Bier doch einfach eine faire Chance.
Die kleine Hausbrauerei unterhalb der Nürnberger Burg rühmt sich, die erste Brauerei gewesen zu sein, die ausschließlich mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gebraut hat. Ich kann Ihnen versichern, dass die Franken nicht nur bei den Zutaten auf die Auswahl achten, sondern auch beim Personal. Nur so ist die Qualität zu begründen, die mich bei jedem Besuch in Nürnberg wieder in die Brauereigaststätte zieht. Diesmal steht das Rotbier vor mir. Ich weiß nicht, wo dieser Bierstil ursprünglich herkommt. Den Anspruch, Erfinder des Rotbiers zu sein, beanspruchen sowohl die Nürnberger als auch die Hamburger für sich. Die meisten roten Biere gibt es allerdings in Belgien und eine Brauerei in den Niederlanden braut sogar ein rotes Altbier. Aber eigentlich interessiert mich die Geschichte nicht so sehr, sondern mehr die Gegenwart, also das Bier, das jetzt darauf wartet, von mir verkostet zu werden.
Alle großen Brauereikonzerne bemerken, dass der Absatz zurückgeht. Das gilt aber nur für die Industriebiere, während Craft Beer sowie Biere, die nur regional vertrieben werden, kräftig zulegen können. Der Begriff „kräftig“ ist hier selbstverständlich im Rahmen des bereits vorhandenen Marktanteils zu verstehen. Ich könnte es auch anders ausdrücken: der Trend geht weg von den uniformen Einheitsbieren hin zu individuellen Bieren, die sich voneinander unterscheiden. Oder noch eine dritte Deutung der Situation: die Industriebiere sind nicht zwingend schlecht, aber sie sind austauschbar.