Das Turbobier, das jetzt vor mir steht, stammt von der gleichnamigen Band aus Österreich. Die Jungs machen provokante Musik mit lauten Beats und lauten Texten. Sie ordnen sich dem Punk zu und traten bereits auf namhaften Festivals und Events rund um den Erdball auf. Die Band hat nicht nur das Bier vorgestellt, sondern sie haben auch eine eigene Partei gegründet und es überrascht nicht, dass es sich dabei um die Bierpartei Österreich handelt, kurz BPÖ. Die Partei fordert die Einführung der Bierokratie und strebt die Bierokratisierung Österreichs an. Bierkonsum als Politikum, die freie Wahl des Bieres als Grundrecht. Mit einer rechtsgültigen Satzung tritt die Partei bei den österreichischen Wahlen an und konnte tatsächlich auch Erfolge einfahren. Das nächste Event sind die Wiener Gemeinderatswahlen, bei denen die Bierpartei selbstverständlich antritt.
Beim Öffnen der Bierflasche wundere ich mich etwas, denn das Bier hat keinen Kronkorken, sondern einen Drehverschluss, der aber gut getarnt und nicht ohne weiteres als solcher zu erkennen ist. Aber das ist eine Hürde, die recht problemlos zu meistern ist. So kann das Bier goldgelb und gefiltert ins Glas laufen und dabei eine durchschnittliche sahniger Schaumkrone ausbilden, die relativ lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier nicht allzu viel her, halt eine durchschnittliches Pils mit einem durchschnittlichen Aussehen.
Das Aroma ist recht angenehm. Düfte nach Karamell mischen sich mit dem würzigen Aroma des Hopfens. Damit überrascht mich das Bier nicht sonderlich, aber es ist wirklich gefällig.
Der Antrunk ist recht süß und die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp dosiert. Ein leichtes Bitter gesellt sich zu der Süße und auch die würzigen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Damit ist das Bier vollmundig und süffig. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und es klingt lange nach.
Das Turbobier lässt sich angenehm trinken. Allerdings hätte ich von einer Punkband ein Bier mit mehr Ecken und Kanten erwartet.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.
Stammwürze:
12° Plato
Brauerei:
Pogo’s Empire e.V.
Postfach 11
2020 Hollabrunn
Österreich
www.turbobier.at
Stiegl Goldbräu stammt aus Salzburg und soll eines der am Häufigsten verkauften Biere Österreichs sein. Ob das stimmt kann ich nicht bestätigen. Ich kenne mich in der Bierszene von Österreich nicht wirklich aus und da die dortigen Brauereien Anfragen von mir beharrlich ignorieren muss ich mich auf Angaben im Internet verlassen.
Auch wenn die meisten Trappistenbiere in Belgien gebraut werden, gibt es doch einige wenige Braustätten der Trappisten in den Niederlanden, den USA und in Österreich. Aus der Trappistenbrauerei in Engelszell stammt das Nivard, das jetzt vor mir steht. Es wurde nach Pater Nivard Volkmer benannt, der 1919 bei Banja Luka in Bosnien geboren wurde. Mit elf Jahren kam er in die Internatsschule des Klosters Maria Stern mit der Absicht, Mönch zu werden. „So bin ich in das Trappistenleben hineingewachsen. Aus tiefstem Herzen bin ich überzeugt: Das Gute kommt aus der Stille, aus dem Schweigen“. 1944 wurde er zum Priester geweiht. Nach den Kriegswirren kam er 1951 in das Stift Engelszell, wo er viele Jahre lang verschiedene Ämter bekleidete, darunter zwei Jahre Superior (Oberer). 1991 wurde er wieder nach Banja Luka gerufen, zur Leitung seines Stammklosters. Schließlich kehrte er 2002 von den Mühen des Lebens gezeichnet, „heim“ nach Engelszell, wo er sich im September 2014 in die himmlische Heimat verabschiedete.
Hanf wurde traditionell in der Bierherstellung verwendet, wenn ich mehreren Quellen glauben darf, sogar länger als der Hopfen. Angeblich soll der Hanf bereits Teil des Grut gewesen sein, jeder Kräutermischung, die vor Einführung des Hopfens dem Bier Geschmack und Haltbarkeit verlieh. So ist es auch kein Wunder, dass die Brauerei Hirt aus dem österreichischen Micheldorf sich des Hanfs angenommen und damit ein Bier gebraut hat.
Bier und Brot gehören in vielerlei Hinsicht zusammen:
Nur für den Fall, dass Sie sich fragen, wo dieser merkwürdige Name herkommt:
Ups, jetzt geht bald der Sommer zu Ende und was finde ich in einer hinteren Ecke meines Kühlschranks? Ein österreichisches Weihnachtsbier. Kurz hatte ich überlegt, es bis zur diesjährigen Vorweihnachtszeit stehenzulassen, aber das wäre dann wohl doch zu frech. Daher habe ich das Bier jetzt verkostet.
Brew Age ist eine Brauerei in Wien, die unter der Devise arbeitet: Höchste Qualität und maximale Frische! Der überschäumende Vulkan im Logo der Brauerei soll für die Kreativität bei der Entwicklung neuer Biere stehen. Kreativ sind die Jungs aber auch bei der Beschreibung ihrer Biere. Mehr oder minder originelle Texte haben ja viele Craft Beer-Brauer. Aber eine Empfehlung für ein Käse-Pairing habe ich bislang nur bei BrewAge gesehen.
Bereits im Jahr 2007 kamen die ersten Ideen ans Licht des Tages, in Wien eine Craft Beer-Brauerei zu gründen. Damals wurden die Pläne aber nicht realisiert, sondern es dauerte bis 2012, bis die Pläne wieder aufgegriffen wurden. Bereits zwei Jahre später errang die Malzstraße, die jetzt vor mir steht, beim World Beer Cup eine Silbermedaille. Die Jungs haben sich also richtig angestrengt, richtig gute Biere zu kreieren. Derzeit haben sie noch keine eigene Brauanlage, sondern lassen als Gypsy-Brauer die meisten ihrer Biere bei Gusswerk brauen.
Das Brauhaus Gusswerk ist eine innovative Symbiose aus Bierausschank und Brauerei, ein Ort für Genuss, Kommunikation und Gemütlichkeit. Initiator dieses einzigartigen Projektes ist der Salzburger Reinhold Barta, Braumeister aus Leidenschaft. Nach über zehn Jahren Bio-Brauerfahrung verwirklichte er 2007 seine Bio-Brauerei im Salzburger „Gusswerk“, wo auf über 40.000 m2 zahlreiche renommierte Firmen ihr Zuhause gefunden haben. Reinhold Bartas Ziel ist es, nachhaltig und biologisch-dynamisch produziertes Bier in Österreich salonfähig zu machen. Als er die Pläne des „Gusswerks“ sah, war ihm sofort klar: „Hierher gehört meine Brauerei.“ Das Bier sollte aus der Kraft des Ursprungs geschöpft werden, natürlich mit rein biologischen Zutaten und alten, naturbelassenen Herstellungsverfahren, die den Kreis der Natur widerspiegeln. Deswegen braut der Braumeister nach biologisch-dynamischen Demeter-Richtlinien.