Die Trappistenmönche leben nach den Regeln des Heiligen Benedikt. Der Gewinn der Brauerei versorgt das Kloster und wird für karitative Werke eingesetzt. Das erste selbst gebraute Trappistenbier wurde bereits im Jahr 1836 serviert. Die Trappistenbiere werden ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen gebraut und gären in der Flasche nach. Vorläufer des heutigen Westmalle Dubbel war eine festliche Ausgabe des dunklen Tafelbiers, das die Trappistenmönche von Westmalle ab 1856 mit „doppelten“ Schüttungen der verwendeten Zutaten zubereiteten. Das Bier galt Anfang des 19. Jahrhunderts als stärkstes Bier Belgiens. Das Rezept wurde 1926 erneuert und begründete den Bierstil „Dubbel“. Unfiltriert, unpasteurisiert und zentrifugiert abgefüllt, mit natürlicher Nachvergärung in der Flasche, die eine lange Haltbarkeit garantiert. Im Vergleich zu den Flaschenabfüllungen soll das Dubbel vom Fass, das in mehr als 300 belgischen Cafés und Kneipen ausgeschenkt wird, etwas weicher und cremiger schmecken.
Kastanienbraun ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr ansprechend.
Röstaromen dominieren den Duft dieses Trappistenbieres. Schokolade und Kaffee meine ich zu riechen, dazu Brotkrume und Trockenfrüchte, abgerundet durch einen Hauch Lakritz und etwas schwarzem Pfeffer.
Der Antrunk ist recht süß, aber die reichlich dosierte Kohlensäure vermittelt ein Gefühl von Frische. Auf der Zunge erscheint der Geschmack nach dunkler Schokolade, unterstützt durch Honig sowie eine leichte fruchtige Säure. Das Mundgefühl dieses komplexen Bieres ist voll und rund. Im Abgang wird es schlanker mit einem leichten Bitter und dem Geschmack nach Kaffee. Dieser Geschmack klingt noch lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (helles und Cara Gerstenmalz), Hefe, Zucker, Hopfen (Saaz-Saaz, Styrian Goldings)
Alkoholgehalt:
7 % Vol.
Stammwürze:
15,7° Plato
Empfohlene Genusstemperatur:
9 – 14° Celsius
Brauerei:
Abdij van de Trappisten van Westmalle
Antwerpsesteenweg 496
2390 Westmalle
Belgien
www.trappistwestmalle.be
Auch wenn die meisten Trappistenbiere in Belgien gebraut werden, gibt es doch einige wenige Braustätten der Trappisten in den Niederlanden, den USA und in Österreich. Aus der Trappistenbrauerei in Engelszell stammt das Nivard, das jetzt vor mir steht. Es wurde nach Pater Nivard Volkmer benannt, der 1919 bei Banja Luka in Bosnien geboren wurde. Mit elf Jahren kam er in die Internatsschule des Klosters Maria Stern mit der Absicht, Mönch zu werden. „So bin ich in das Trappistenleben hineingewachsen. Aus tiefstem Herzen bin ich überzeugt: Das Gute kommt aus der Stille, aus dem Schweigen“. 1944 wurde er zum Priester geweiht. Nach den Kriegswirren kam er 1951 in das Stift Engelszell, wo er viele Jahre lang verschiedene Ämter bekleidete, darunter zwei Jahre Superior (Oberer). 1991 wurde er wieder nach Banja Luka gerufen, zur Leitung seines Stammklosters. Schließlich kehrte er 2002 von den Mühen des Lebens gezeichnet, „heim“ nach Engelszell, wo er sich im September 2014 in die himmlische Heimat verabschiedete.
Die Abtei Koningshoeven liegt in Berkel-Enschot in der niederländischen Provinz Nordbrabant. Von dort kommt das Witte Trappist, das jetzt vor mir steht. Ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Rückenetikett überrascht mich. Ich hätte eigentlich ein Witbier nach belgischem Vorbild erwartet, bei dem auch Koriandersamen und Bitterorangenschalen verbraut werden. Das ist bei diesem Bier nicht der Fall; im Grunde ist das Witte Trappist ein Weizenbier nach bayrischem Vorbild mit einer zweiten Gärung in der Flasche. Ob die Niederländer das können? Gleich werde ich es wissen.
Bruder Isidorus Laaber war der erste Braumeister der Onze Lieve Vrouw von Koningshoeven Abtei in Berkel-Enschot in den Niederlanden. Im Jahre 1884 begann er, Trappisten Bier zu brauen und legte den Grundstein für das Bier, das dort bis heute gebraut wird. Eine weise Entscheidung, für die viele Bierliebhaber ihm dankbar sind. Das macht Bruder Isidorus zum Gründungsvater von La Trappe. Im Jahr 2009 wurde anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Trappistenbrauerei Bruder Isidorus mit seinem eigenen Bier geehrt: La Trappe Isid’or. Das Bier wurde so gut aufgenommen, dass es in das Standard-Sortiment aufgenommen wurde. Heute steht es vor mir.
Das Orval ist ein Trappistenbier, das in der Zisterzienserabtei Notre-Dame d’Orval gebraut wird. Die Herstellung dieses Bieres ist aufwändiger als bei den meisten anderen Bieren.
La Trappe ist eines von zwei niederländischen Trappistenbieren. Das Bier wird im Trappistenkloster Onze Lieve Vrouw van Koningshoeven in Berkel-Enschot bei Tilburg gebraut und vertrieben. Die Trappisten brauen hier schon seit 1884 Bier und verdienen damit ihren Lebensunterhalt, wie es die Regel des hl. Benedikt vorsieht.
Es gibt weltweit nur elf Brauereien, die Trappistenbier brauen dürfen. Dafür ist es erforderlich, dass das Bier innerhalb eines Trappistenklosters und unter Aufsicht der Mönche gebraut wird. Zu erkennen sind die Trappistenbiere an dem sechseckigen Siegel „Authentic Trappist Product“. Zwei der weltweit elf Trappistenbrauereien befinden sich in den Niederlanden. Aus einer dieser beiden Brauereien steht jetzt ein Bier vor mir, das Zundert Trappist.
Über die Besonderheiten der Trappistenbiere im Allgemeinen und von Chimay im Besonderen habe ich nun ja bereits mehrfach geschrieben, so dass ich diese Themen hier nicht wiederholen muss und direkt mit dem Testen des Chimay Cinq Cents beginnen kann.
Nun steht mal wieder ein Trappistenbier aus Belgien vor mir, das Trappistes Rochefort 8. Die Trappistenbiere werden in sechs belgischen Klöstern im Kloster von den Mönchen gebraut. Im Fall der Abtei Notre-Dame de Saint-Rémy, aus der das Rochefort stammt, ist das seit 1595 der Fall. Das Rochefort 8 wird aber erst seit 1955 gebraut. Bei dieser Brauerei handelt sich um die kleinste der Trappisten-Brauereien.
Jetzt steht ein Trappistenbier vor mir, das Trappistes Rochefort 10. Trappistenbiere werden von den Mönchen in den Klostermauern gebraut und es gibt weltweit nur sieben Brauereien, in denen die Trappistenbiere gebraut werden. Zu erkennen sind die Trappistenbiere an dem sechsseitigen Siegel „Authentic Trappist Product“.