Archiv für den Monat: Januar 2018

Haderner IPA

Von meinem letzten Besuch in München steht jetzt ein Bier aus der nach eigenen Angaben kleinsten Brauerei der bayerischen Landeshauptstadt vor mir, das Haderer IPA. Aufgefallen war es mir im Regal aufgrund seines geschmackvollen Etiketts. Hätten noch andere Biere mit einem so gestalteten Etikett danebengestanden, hätte ich sie sicher auch mitgenommen. Aber das IPA stand da so ganz alleine. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal; jetzt will ich erst einmal feststellen, ob sich der Transport überhaupt gelohnt hätte. Aber eigentlich bin ich da ganz zuverlässig. Die Zutaten stammen aus regionalem Bioanbau, was in den meisten Fällen auf einen guten Umgang mit den Rohstoffen hinweist.

Bereits beim Einschenken steigt mir ein intensiver Zitrusduft in die Nase. Wow. Auch die Optik weis zu gefallen. Hell bernsteinfarben und hefetrüb ist das obergärige IPA aus München-Hadern. Darüber steht eine große feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt.

Im Aroma mischen sich Düfte von Zitrusfrüchten mit denen von Ananas und Mango. Aber auch deutliche herbe Noten steigen mir in die Nase. Das macht doch wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der schlanke Antrunk ist leicht süß und erhält durch die viele sehr feinperlige Kohlensäure eine ordentliche Spritzigkeit. Auf der Zunge präsentiert sich das Haderner IPA zunächst fruchtig und die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, aber schnell melden sich die Bitterstoffe zu Wort und überdecken die Fruchtigkeit, die das Bittere aber weiterhin unterstützt. Aber auch wenn das Bitter recht kräftig ist, bleibt es doch immer freundlich. Das gilt auch für den ordentlich bitteren Abgang, der sehr lange nachklingt.

Das Bier hat mir wirklich gut gefallen und wenn ich wieder nach München komme, werde ich auf jeden Fall zusehen, dass ich die anderen drei Biere aus der Brauerei auch erhalten werde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Emmermalz, Weizenmalz, Gerstenröstmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Münchner Girgbräu GmbH
Großhaderner Str. 16
81375 München
www.haderner.de

Vicaris Winter 2017

Die Brauerei Dilewyns ist eine junge Familienbrauerei, die aus der Bierleidenschaft des Gründers Vincent Dilewyns und seiner vier Töchter entstanden ist. Im Jahr 2005 wurden die ersten Vicaris-Biere gebraut. Nach 5 erfolgreichen Jahren gründete die Familie Dilewyns in Dendermonde eine eigene, hochmoderne Brauerei.

Heute wird die Brauerei von Vincent und zwei seiner Töchter, Anne-Cathérine und Claire Dilewyns, geleitet. Die Familienbrauerei braut fünf Biere: Vicaris Tripel, Vicaris Generaal, Vicaris Winter, Vicaris Tripel/Gueuze und Vicaris Quinto. Jetzt steht das Vicaris Winter vor mir.

Schwarz und fast blickdicht präsentiert sich das Bier vor mir im Glas. Erst als ich es gegen das Licht halte schimmert ein tiefes Bordeausrot durch. Über dem Bier bildet sich viel hellbrauner feinporiger Schaum, der sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee, Kakao, Kaffee, Lakritz und Trockenfrüchten. Dazu kommen noch dezente würzige Düfte nach Gras, Nelken und Koriander.

Der Antrunk ist süß und spritzig, wofür die sehr feinperlige Kohlensäure sorgt. Zu der Süße kommt noch der Geschmack nach Schokolade dazu, der auch noch nussige Noten mitbringt. Im Abgang kommt der Schokoladengeschmack in den Vordergrund und Bitterstoffe tauchen auf. Sie sind zwar nicht kräftig, sorgen aber trotzdem für einen sehr langen Nachklang.

Kurz gesagt ist das Vicaris Winter 2017 ein typisches belgisches Winterbier, es ist aber noch deutlich intensiver als der Durchschnitt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brewery Dilewyns
Vicaris Vlassenhout 5
9200 Dendermonde
Belgien
www.vicaris.be

Lindemans Faro

Lindemans Faro ist ein belgisches Cuvee, das aus unterschiedlich jungen und mindestens ein Jahr in einem Eichenholzfass gereiften Lambic Bieren verschnitten ist. Als erfrischende und spritzige Bierart basiert es auf sehr säuerlichen Gueuze Bieren aus Belgien, die durch eine zweite Gärung (ausgelöst durch zusätzlich hinzugefügten Kandiszucker) im Fass nachreifen und dadurch zu einem Lambic Bier werden.

Kastanienbraun und gefiltert zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich wenig feinporiger Schaum, der aber schnell in sich zusammenfällt. Kohlensäure kann ich nicht sehen.

Das Aroma ist leicht säuerlich. Düfte nach Äpfeln und Kirsche steigen mir in die Nase, zusammen mit einem leichten Aroma nach Rosinen. Das gefällt mir schon mal.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier erstaunlich viel Restsüße enthält, die sich sehr charmant mit den säuerlichen Geschmacksnoten vereint. Jetzt zeigt sich auch, dass das Faro überraschend viel sehr feinperlige Kohlensäure enthält, die aber im Bier gelöst ist, so dass sie nicht zu sehen war. Der erste Eindruck ist erfrischend. Auf der Zunge erinnert das Bier an Sirup. Der Kandiszucker und die Malznoten harmonieren weiterhin gut mit den Fruchtnoten nach Äpfeln. Der Abgang ist leicht trocken, sehr mild und mit minimalem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, GERSTENMALZ, Kandiszucker, WEIZEN, Hopfen, Süßstoff, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

4,5 %

Brauerei:

Brouwerij Lindemans
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
www.lindemans.be

Winterkoninkske

Die Brauerei von Kerkom wurde 1878 von Evarist Clerinx gegründet. Um 1936 übernahm sein Sohn Paul die Leitung, 1952 übernahm Jean Clerinx die Leitung. Jean musste wie so viele andere auch die Brauerei 1968 schließen. Doch die Leidenschaft seines Brauers veranlasste Jean, die heutige Brauerei 1988 nach seiner Pensionierung wieder in Betrieb zu nehmen. Seit 1999 hat Jean den Rührstab buchstäblich an Marc, einen Bierbrauer mit Leib und Seele, weitergegeben.

Seit dem Jahr 2000 wurde das Angebot der Brauerei immer weiter ausgebaut, so dass heute zehn unterschiedliche Biere gebraut werden, so auch das nur saisonal gebraute Winterkoninkske, das Winterbier, das jetzt vor mir steht.

Zur Brauerei gehört auch ein kleines Restaurant, das für viele Spaziergänger, Radfahrer, Bierverkoster und Genießer zum beliebten Ziel geworden ist. Im Sommer ist der Innenhof mit seinen schmiedeeisernen Tischen geöffnet und im Winter sitzen die Gäste um den gemütlichen Holzofen im ehemaligen Kutschenhaus. Und das ganze Jahr über können die traditionell gebrauten Biere genossen werden. Dazu gibt es Brot, Käse und Pastete, alles aus eigener Herstellung.

Bei der Komposition dieses Belgian Strong Dark Ale haben sich die Brauer viel Mühe gegeben. Sieben unterschiedliche Malze und zwei belgische Hopfensorten wurden kombiniert, damit hier ein einmaliges Bier entsteht. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass wir uns dem Bier zuwenden, die Flasche öffnen und das Bier verkosten.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert etwas Rubinrot durch. Über dem Bier bildet sich eine durchschnittliche Menge feinporiger hellbrauner Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist so süß wie ich es bei einem belgischen Winterbier erwarte, dabei aber ungewöhnlich komplex. Ich rieche Sirup, dunkle Schokolade und Trockenfrüchte, dazu im Hintergrund würzige Noten. Der Duft ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass mir das Bier zu süß sein könnte.

Diese Befürchtung bestätigt sich allerdings nicht. Zwar ist das Bier sortentypisch süß, aber nicht mehr als andere belgische Winterbiere. Aber der erste Eindruck ist, dass das Bier sehr intensiv ist, fast dickflüssig. Die Kohlensäure ist wirklich sanft. Auf der Zunge mischt sich der Geschmack von Zuckerrübensirup mit dem von Kirschsaft, dazu kommt noch etwas Wacholder. Dabei wirkt das Bier wie andere belgische Winterbiere wärmend. Der Geschmack des Sirups bleibt auch im Abgang vorhanden, hier gemischt mit dem von Kaffee.

Das Winterkoninkske ist ein Winterbier, wie es wohl nur die Belgier brauen können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hafermalz, Wacholder, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,3 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Kerkom
Naamstesterweg 469
3800 Sint-Truiden
www.brouwerijkerkom.be

Altfränkisch Klosterbier

Die Klosterbrauerei in Weißenohe wurde Ende des 11. Jahrhunderts gegründet und gehört nach eigenen Angaben zu den ältesten Klosterbrauereien Deutschlands. Wann genau erstmals im Kloster Weißenohe Bier gebraut wurde lässt sich nicht mehr feststellen. Das Kloster wurde auf jeden Fall um das Jahr 1050 gegründet und vermutlich wird es nicht mehr allzu lange gedauert haben, bis dort regelmäßig Bier gebraut wurde. Schließlich gehörte Bier in der damaligen Zeit zur täglichen Ernährung. Die Mönche brauten bis zum Jahr 1803. In diesem Jahr wurden bis auf die Kirche die Gebäude des Klosters verkauft und der Braumeister übernahm die Brauerei, um zukünftig auf eigene Rechnung zu arbeiten. Im Jahr 1827 verkaufte er die Brauerei an Friedrich Kraus, dessen Familie das Unternehmen heute in der fünften Generation führt.

Bernsteinfarben glänzt das Bier im Glas. Ich sehe recht viel Kohlensäure sowie eine durchschnittliche Menge feinporigen Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Malz dominiert den Geruch des Altfränkisch Klosterbier. Neben dem Duft nach Toffee, der klar im Vordergrund steht, steigen mit auch leichte Röstaromen in die Nase. Der Hopfen ist, wenn überhaupt, im Aroma nur sehr dezent vorhanden.

Der Antrunk ist relativ süß, was aber zur reichlich vorhandenen Kohlensäure passt. Dann lässt das Bier seine Muskeln spielen. Der Geschmack ist rund, vollmundig, ausgewogen und dabei ungeheuer süffig. Damit ist das Bier aus der Weißenoher Klosterbrauerei ein typisches fränkisches Erzeugnis. Die Bitterstoffe kommen erst im Abgang zum Vorschein, sind dabei aber doch recht dezent.

Alles in Allem haben wir hier ein Bier, an das ich mich gewöhnen könnte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Brauerei:

Klosterbrauerei Weißenohe
Klosterstr. 20
91367 Weißenohe
www.klosterbrauerei-weissenohe.de

Meerwolf mit Gurken-Radieschen-Tatar, Sauerampfer-Dressing und dunklem Balsamico-Pils-Dressing

Zutaten:

Für den Fisch und das Gemüse:
4 Meerwolf-Filets
4 Scheiben Toastbrot
1 Sträußchen Petersilie
1 Sträußchen Rosmarin
2 Knoblauchzehen
1 Zitrone (unbehandelt)
2 EL Kapern
1/2 Gartengurke
8 Radieschen
2 Sträußchen Rucola
2 EL getrocknete Tomaten in Öl

Für das Sauerampfer-Dressing:
1 Sträußchen Sauerampfer
2 Eigelb
1 EL scharfer Senf
300 g Öl
etwas Weißweinessig
Pils zum Abschmecken
Salz, Pfeffer

Für das Balsamico-Bier-dressing:
2 Schalotten
1 Sträußchen Thymian
1 Knoblauchzehe
8 EL Olivenöl
1 EL z.B. Akazienhonig
6 EL Aceto Balsamico
2 EL Senf
Salz, Pfeffer
Pils zum Abschmecken
100 g schwarze Oliven

Zubereitung:

Für den Fisch und das Gemüse

Meerwolf ggf. entgräten, portionieren, die Haut mit einem Messer leicht einschneiden, salzen und pfeffern. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Toastbrot entrinden. Kräuter, Kapern, und getrocknete Tomaten und Knoblauch fein hacken. Zitronenschale reiben. Toastbrot und Kräuter in der Küchenmaschine zu Bröseln zerkleinern. Tomaten und Knoblauch hacken, alle anderen Zutaten untermischen.

Den Meerwolf mit den Bröseln bestreuen und ca. 8 bis 10 Minuten bei 180 °C im Backofen garen.

Inzwischen die Gurke schälen, halbieren und die Kerne mit einem Löffel herausschaben. Radieschen putzen und waschen. Die Gemüse in feine Würfel schneiden, vermischen und mit dem Sauerampfer-Dressing marinieren.

Rucola putzen, waschen und trockenschleudern. Gurken-Radieschen-Tatar in der Mitte der Teller anrichten. Eventuell noch etwas Sauerampfer-Dressing zugeben. Rucola ringsherum anrichten und mit dem Balsamico-Bier-Dressing beträufeln. Meerwolffilet auf dem Gemüse-Tatar anrichten.

Für das Sauerampfer-Dressing

Beim Sauerampfer die Stiele abzupfen. Die Blätter waschen und trockenschleudern.

Eigelbe, Senf und Weißweinessig verrühren. Das Öl in dünnem Strahl unter Rühren einlaufen lassen und eine Mayonnaise herstellen. Mit dem Pils, Weißweinessig, Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Sauerampfer in feine Streifen schneiden und unter die Mayonnaise geben.

Für das Balsamico-Bier-dressing

Schalotten schälen und fein würfeln. Thymian abzupfen und fein hacken. Knoblauch schälen und fein hacken.

In einem Topf etwas Öl erhitzen, die Schalottenwürfel, Thymian und Knoblauch andünsten. Honig zufügen und mit dem Balsamico ablöschen. Einmal aufkochen und dann etwas abkühlen lassen. In einer Schüssel mit dem Senf gut verrühren.

Restliches Öl mit einem Mixstab untermischen, bis die Vinaigrette bindet. Salzen, pfeffern und mit Pils abschmecken. Oliven hacken und unter die Vinaigrette geben.

Quelle für Rezept und Bild: https://www.weltgenusserbe.eu.

Brau Union Österreich gewinnt den Sustainability Leaders Award 2018

Nach zahlreichen Auszeichnungen in den letzten Jahren reiht sich die Brau Union Österreich mit der 100 Prozent nachhaltigen Grünen Brauerei Göss jetzt erneut in die erste Riege internationaler Nachhaltigkeitspreisträger.

Für die umweltfreundlichen Produktionstechniken in der Grünen Brauerei Göss erhielt die Brau Union Österreich den renommierten Nachhaltigkeitspreis edie Sustainability Leaders Award 2018 in der Kategorie Energiemanagement. Aus rund 600 Einreichungen internationaler Unternehmen wurden in London die besten in 17 Kategorien ausgezeichnet.

In der Grünen Brauerei Göss wird durch die Abwärme eines benachbarten Industriebetriebs, Solarenergie, die innovative Biertrebervergärungsanlage sowie die effiziente Nutzung der eigenen Abwärme 100 Prozent nachhaltig gebraut. “Die Grüne Brauerei Göss ist die erste Großbrauerei weltweit, die zur Gänze nachhaltig Bier produziert und ist 2018 aktueller denn je: Die Kombination aus verschiedenen innovativen Technologien macht den Unterschied”, sagt Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich, der das Projekt maßgeblich vorangetrieben hat.

“Die Einreichung ist exzellent. Sie zeigt Innovationsführerschaft und das stetige Engagement der Brau Union Österreich, ihre Energie- und CO2-Effizienz zu verbessern – vor allem im Hinblick auf die herausfordernden Produktionsbedingungen”, so Philip Valarino, Jury-Sprecher der edie Sustainability Awards 2018.

Für das umfassende Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde die Brauerei Göss bereits mehrfach ausgezeichnet: unter anderem mit dem Energy Globe Austria, dem EU Sustainable Energy Award inkl. Publikumspreis oder dem IEA SHC Solar Award. “Unser konsequentes Stakeholder Engagement zeigt, dass unser einzigartiges Energiekonzept, das zahlreiche Partner umfasst und ein enges Zusammenspiel fordert, nach wie vor breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit genießt”, sagt Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR, die den Preis für die Brau Union Österreich entgegennahm.

Zusammenspiel innovativer Technologien

Rund 40 Prozent des Wärmebedarfs der Brauerei werden aus der Abwärme des benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs Mayr-Melnhof gedeckt, 90 Prozent der während des Brauprozesses entstehenden Abwärme werden genutzt, um damit Wasser aufzuheizen. Außerdem wird ein neuartiges Kochsystem während des Brauprozesses verwendet, um Strom und Wasser zu sparen. Eine rund 1.500 Quadratmeter große Solaranlage hilft zusätzlich bei der Gewinnung umweltfreundlicher Energie. Die Biertrebervergärungsanlage erzeugt Energie aus den Reststoffen der Brauerei, die zur Dampferzeugung verwendet wird. Überschussgas wird in elektrischen Strom umgewandelt. Zusätzlich wird der Gärrückstand, ein Nebenprodukt der Biertrebervergärungsanlage, als hochwertiger Dünger verwendet.

Quelle: Brau Union Österreich

Goliath Winter

Im November 1997 kauften Pierre Delcoigne und Vinciane Wergifosse das aus dem 12. Jahrhundert stammende Schloss von Irchonwelz, um dort ihre Kleinbrauerei weiterzuentwickeln.

Pierre Delcoigne hatte wie seine Frau Vinciane Wergifosse an der Université Catholique de Louvain (U.C.L.) einen Abschluss in Chemie- und Bioindustrietechnik gemacht. Anschließend absolvierte er ein zweijähriges Spezialisierungsprogramm in Brauerei, Mälzerei und Gärung an der Schule der Brasserie de Louvain und schloss es mit Auszeichnung als Braumeister ab.

Für den Bau und die Inbetriebnahme der Brauerei wurden dann zwei Jahre benötigt. Der erste Sud wurde im August 2000 auf den Markt gebracht. Heute besteht die Brasserie Goliath aus einem Brauhaus mit einer Kapazität von 70 hl. Der Gär- und Reiferaum besteht aus 3 Tanks à 40 hl, 3 Tanks à 70 hl und 2 Tanks à 140 hl. Derzeit können etwa 3000 Flaschen pro Stunde abgefüllt werden.

Rotgolden und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier im Glas entgegen. Darüber eine leicht überdurchschnittlich voluminöse Krone aus größtenteils feinporigem Schaum, die sich nur langsam auflöst.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche überreife Bananen, einen Hauch Vanille sowie einige würzige Noten. Damit entspricht der Duft einem ganz typischen belgischen Winterbier.

So wundert es auch nicht, dass der Antrunk recht süß ist, was allerdings durch die reichlich vorhandene Kohlensäure ausgeglichen wird. Schnell übernehmen saure und bittere Geschmacksnoten das Kommando. Jetzt wirkt das Bier eher unausgewogen. Überraschend schlank ist der Abgang, er ist fast neutral. Die Bitternoten des Abgangs entwickeln sich erst im überraschend langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des Légendes sprl
Rue du castel 19
7801 Irchonwelz
Belgien
www.brasseriedulegendes.be

Flensburger Brauart Dark Amber

Bereits seit 1888 braut die heute noch inhabergeführte Flensburger Brauerei Biere und hält sich dabei natürlich an das deutsche Reinheitsgebot. Heute zählt die unabhängige und nördlichste Brauerei Deutschlands zu einer der weltweit erfolgreichsten Anbieter im Segment der Bügelverschlussflaschen. Teil des Erfolgs ist wohl auch das typische “Plop” bei ersten Öffnen der Flasche. Lange Zeit kam aus Flensburg nur das Pilsener, das vermutlich auch das bekanntes Erzeugnis von de Grenze nach Dänemark ist. Mittlerweile gehören auch andere Bierstile zum Flensburger Sortiment. Jetzt steht das Dark Amber vor mir, das bereits seit einiger Zeit auch in den Getränkemärkten des Ruhrgebiets zu erhalten ist.

Dunkel rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich viel feinporiger hellbrauner Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch lässt sich nichts sagen gegen dieses Bier.

Das Aroma ist leicht süß und enthält vom Malz Düfte nach Karamell, Biskuitteig und etwas Kaffee. Der Hopfen trägt einige leichte Aromen nach roten Beeren und Zitrusfrüchten bei.

Der Antrunk ist recht süß, was die viele sehr feinperlige Kohlensäure aber gut ausgleichen kann. Schnell gesellt sich ein leichtes Bitter dazu, das von einem Hauch bitterer Schokolade begleitet wird. Das gefällt mir im Prinzip, allerdings würde ich mir etwas mehr Fruchtigkeit wünschen würde. Aber auch so ist das Dark Amber vollmundig und es gefällt meiner Kehle. Der Abgang ist nur wenig bitter und er klingt recht kurz nach.

Das Dark Amber überrascht mich, ist es doch sehr mild und es kommt mit wenigen Bitterstoffen. Damit wirkt es gar nicht so richtig nordisch. Trotzdem lässt es sich gefällig trinken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Tradition, Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Bittereinheiten:

15,3° Plato

Brauerei:

Flensburger Brauerei
24937 Flensburg
www.flens.de

Andechs Spezial Hell

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei Andechs vor mir – diesmal das Spezial Hell. Da mir die anderen Biere vom heiligen Berg ausnehmend gut gefallen haben, sind meine Erwartungen entsprechend hoch angesetzt.

Hellgelb und klar ist das Bier im Glas, darüber ein recht feinporiger Schaum. Leider fällt der Schaum etwas schnell zusammen, was ich etwas enttäuschend finde. Der Duft wird von Malztönen mit einer milden Süße bestimmt.

Nehmen wir den ersten Schluck. Der Geschmack ist ausgeglichen und mild. Die Süße des Malzes und das Bittere des Hopfens harmonieren gut miteinander. Leider ist der Geschmack des Antrunks mir persönlich nicht intensiv genug. Dieser Eindruck wird aber schnell durch eine angenehme Würze verdrängt. Jetzt wird das Bier süffig und spritzig. Sicher genau das richtige Bier für jemanden, der eher auf milde Sorten steht. Auch wenn dieses Bier im Vergleich mit den bislang getesteten Bieren aus Andechs etwas abfällt handelt es sich eindeutig um ein überdurchschnittlich gutes Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,9 %

Brauerei:

Klosterbrauerei Andechs
Bergstr. 2
82346 Andechs
www.andechs.de/