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Steenbrugge Brune

Das Steenbrugge Dubbel Bruin ist ein Abteibier aus Brügge, das mit Grut gebraut wurde. Früher stellte jede Stadt ihr eigenes Grut her, das die Brauer im Kräuter- und Gewürzladen, dem “Gruuthus”, der jeweiligen Stadt kaufen mussten, eine sehr frühe Form der Biersteuer. Immerhin hatte dieses Vorgehen den Vorteil, dass jede Stadt über ein Bier mit einem eigenen Charakter verfügte. Heute ist das Bierbrauen mit Grut in Deutschland selten, in Belgien erfreut es sich aber wieder wachsender Beliebtheit.

Bordeauxrot empfängt mich das Bier im Glas. Die feste Schaumkrone ist elfenbeinfarben und bleibt lange erhalten.

Röstaromen dominieren den Duft dieses Bieres mit einem Hauch dunkler Schokolade und dem Duft von Rosinen. Dazu kommen die Aromen verschiedener Kräuter und Gewürze, von denen ich aber nur das Zimt identifizieren kann. Aber auf jeden Fall ist das Aroma schon mal sehr angenehm.

Der Antrunk ist recht süß, durch die reichlich vorhandene Kohlensäure aber angenehm frisch. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die Röstaromen mit ihrem Duft nach dunkler Schokolade und Kaffee dominieren. Der Zimt kommt jetzt stärker durch als in der Nase und ich meine jetzt auch, andere weihnachtliche Gewürze wie Anis zu schmecken. Das Mundgefühl ist samtig und voll. Im Abgang kommt der Kaffeearoma weiter in den Vordergrund. Ansonsten ist der Abgang mild, Bitterstoffe sind nur wenig zu schmecken. Der Geschmack klingt aber lange nach.

Auch wenn es nicht als solches beworben wird, ist das Steenbrugge Brune ein schönes Winterbier, zu dem gut ein Elisenlebkuchen aus Nürnberg passt.

Alkoholgehalt:

6.5 % Vol.

Bittereinheiten:

23 IBU

Farbe:

70 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

Palm NV
SA Steenhuffeldorp 3
1840 Steenhuffel
Belgien
www.palm.be

Affligem Dubbel

Affligem Bier gibt es angeblich seit fast 1000 Jahren. Ursprünglich wurde es gebraut, um das schlechte Trinkwasser zu ersetzen, heute ist das Abteibier weltberühmt, preisgekrönt und hat eine lange und spannende Historie…

Wouter, der aktuelle Braumeister von Affligem erzählt: “Die Geschichte von Affligem beginnt bereits im Jahr 1074. Damals beschlossen sechs Ritter Mönche zu werden. Sie gründeten den Orden “Felix Concordia” und erbauten eine Abtei in der belgischen Stadt Affligem, etwa 20 Kilometer von Brüssel, die bald zu einer der einflussreichsten Abteien Flanderns wurde.” Aufgrund der schlechten Wasserqualität brauten sie Bier, um ihren Durst zu löschen. “Dieses wurde bald zu einer wichtigen Einnahmequelle für das Kloster.” Wie sich das Bier heute so macht will ich jetzt herausfinden.

Kupferfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Die sehr üppige hell-beige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Ein Bier wie gemalt.

Röstig und süß duftet das Bier nach Brotkrume, unterlegt mit deutlichen würzigen Noten. Da bekomme ich glatt Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist dann weniger süß als ich es erwartet hatte, dafür aber schön malzig. Bei der Auswahl des Malzes haben die Brauer ein richtig gutes Händchen gehabt. Auf der Zunge kommt das passende Bitter dazu. Das Mundgefühl ist voll und weich, dabei wirkt das Bier schwerer als ich es bei 6,8 Volumenprozent erwartet hätte. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Kräuter, Hopfen, Hopfenextrakt, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

N.V. Brasserie Alken-Maes S.A.
Ringlaan 18
1745 Opwijk
Belgien
www.affligembeer.com

Affligem Blond

Affligem ist eine belgische Brauerei, die in der flämischen Gemeinde Opwijk beheimatet ist und die seit dem Jahr 2000 zum weltweit tätigen Brauereikonzern Heineken gehört.

Goldgelb und mit einer sahnigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen.

Das Aroma ist malzbetont. Der Duft nach Karamell steht im Mittelpunkt, unterstützt durch Noten nach Hefe, Nelken und anderen Gewürzen.

Der Antrunk wird durch eine leichte Süße und die reichliche Dosierung der Kohlensäure dominiert. Auf der Zunge entwickelt sich ein ausgewogenes Bitter, wobei aus dem Hintergrund etwas Zitrusfrucht dazukommt. Insgesamt ist es ein vollmundiges und rundes Bier. Im Abgang stelle ich ein leichtes freundliches Bitter mit langem Nachklang fest.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Hopfen, Hopfenextrakt, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Alken-Maes S.A.
Ringlaan 18
1745 Opwijk
Belgien
https://www.affligembeer.com/

Vicaris Generaal

Das Vicaris Generaal ist ein Abteibier aus dem flämischen Dendermonde und steht jetzt für seine Verkostung vor mir.

Tiefbraun und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine große hellbraune und feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist an dem Bier nichts auszusetzen.

Das Aroma enthüllt erstaunlich wenige Röststoffe. Stattdessen steigt mir der Duft von Trockenfrüchten in die Nase, vornehmlich von Feigen. Erst später kommen Töne dunkler Schokolade dazu.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Die Kohlensäure ist reichlich dosiert. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, wobei die Mischung von Feige und Schokolade meinen Geschmack nicht so ganz trifft. Aber das ist ein individueller Geschmack und ich denke, dass es genügend Konsumenten gibt, denen diese Geschmackskombination besser zusagt. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang erhalten, wobei jetzt auch der Alkohol durchschmeckt. Der Geschmack dunkler Schokolade klingt noch einige Zeit nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Farbe:

59 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 9° Celsius

Brauerei:

Vicaris – Brewery Dilewyns
Vlassenhout 5
9200 Dendermonde
Belgien
www.vicaris.be

Tongerlo Prior

Die Brauerei Haacht aus dem belgischen Boortmeerbeek war auf der Internorga und von dort habe ich auch das Tongerlo Prior mitgebracht. Das Triple wurde im Jahr 2011 bei den World Beer Awards als bestes helles Abteibier ausgezeichnet. Ich kann mich also auf ein sehr gutes Bier freuen. Wie viele Biere aus Belgien wurde das Bier einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen, wodurch der Geschmack intensiviert und die Haltbarkeit verlängert wird.

Bereits die Optik kann überzeugen. Golden und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine sehr voluminöse feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Etwas zurückhaltend aber deutlich wahrnehmbar kommen die Aromen des Hopfens dazu. Mir steigen Aromen grüner Früchte in die Nase, gepaart mit Nuancen von Gewürzen, Hefe und Karamell. Später gesellt sich noch der Duft überreifer Pflaumen dazu. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, allerdings nicht unangenehm, denn die passend dosierte Kohlensäure sorgt für eine ordentliche Frische. Schnell kommt ein leichtes Bitter dazu. Die Aromen, die mir in die Nase gestiegen sind, spiegeln sich auf der Zunge wider. Die 9 Volumenprozent Alkohol sind gut eingebunden, so dass sie zwar zu schmecken sind, aber die anderen Geschmäcker des Bieres nicht überdecken sondern unterstützen. Im Abgang mischen sich die Fruchtigkeit und die Bitterstoffe. Dabei klingen die Fruchtnoten länger nach das das Bitter.

Das Tongerlo Prior ist ein sehr gutes belgisches Triple, das auch gut zu belgischen Speisen passt.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.tongerlo.be

Trappist Achel Blonde 8°

Ursprünglich lebte die Trappistenabtei Achtel von der Landwirtschaft. Als sich die Abtei aus diesem Wirtschaftszweig zurückzog sah sie die Entwicklung als eine Möglichkeit, das finanzielle Überleben des Klosters zu sichern. Bruder Antoine, der zuvor Brauer in der Trappistenabtei von Rochefort war, zog nach Achel, um die Zwillingssterne am Firmament der neuen Brauerei zu entwickeln – die Achel 8 Blond und Achel 8 Bruin. Diese Achelse-Tripel-Dubbel-Paarung repräsentiert die größeren, stärkeren Brüder der Achel-Familie. Und im Gegensatz zur Achel Blond 5, die nur frisch gegossen in der Abtei verkostet werden kann, waren es Biere, die für die Außenwelt bestimmt waren.

Das Blond Tripel kam 2001 auf den Markt, hatte anfangs aber einen etwas wackeligen Start. Ursprünglich handelte es sich um ein ungefiltertes Bier, wobei die Hefe in der Flasche zurückgehalten wurde. Aber das war kein Erfolg, und das obergärige Blonde entwickelte sich zu einem Bier, das mit Hilfe der Nachgärung in der Flasche hergestellt wurde.

Hell bernsteinfarben und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich sehr viel feinporiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Damit macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur.

Das Aroma ist malzbetont. Ich rieche Biskuitteig Ananas und etwas Zitrone. Nicht gerade umwerfend, aber doch sehr angenehm.

Der Antrunk ist leicht süß und spritzig. Schnell gesellen sich ein freundliches mildes Bitter und eine gut darauf abgestimmte fruchtige Säure dazu. Die Aromen spiegeln sich jetzt im Geschmack wider. Auch der Abgang ist freundlich bitter. Die Fruchtigkeit hält sich ebenfalls im Abgang, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen. Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

V.Z.W. Sint Benedictusabdij
De Kluis 1
3930 Hamont-Achel
Belgien
www.achelsekluis.org

Pax Tongerlo Christmas

Das Pax Tongerlo Christmas ist ein belgisches Abteibier. Wie der Name bereits aussagt wird dieses Bier ausschließlich für die Winterzeit gebraut. Wie bei vielen belgischen Bieren üblich wird auch das Tongerlo Christmas in der Flasche nachvergoren, was nicht nur für einen intensiveren Geschmack, sondern auch für eine längere Haltbarkeit sorgt.

Das Bier hat die Farbe dunklen Bernsteins, die durchaus auch an Whisky erinnert. Der feinporige weiße Schaum bleibt durchschnittlich lange erhalten. Auffällig ist, dass viel Kohlensäure zu sehen ist. Optisch macht das Bier also durchaus einen guten Eindruck.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Neben den Röststoffen steigt mir auch eine leichte alkoholische Note in die Nase, unterstützt durch den Duft von roten Früchten. Außerdem duftet das Bier recht süß.

So wundert es mich auch nicht, dass auch der Antrunk süß ist. Durch die viele Kohlensäure ist er aber auch spritzig. Schnell kommt ein leichtes Bitter dazu, so dass das Bier zusammen mit einer Fruchtigkeit nach Kirschen einen runden und recht ausgewogenen Eindruck macht. Leider kommt der Alkoholgeschmack immer mehr in den Vordergrund. Der Abgang ist mild und mit minimalem Nachklang.

Das Bier ist für Liebhaber süßer Biere recht gefällig, aber wenig überraschend, so dass es einen eher langweiligen Eindruck macht.

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Haacht
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.tongerlo.be

Leffe Bière d‘Hiver

Nun will ich mich dem Winterbier der Abtei Leffe zuwenden. Von dort kommen nicht nur gute Biere, die das ganze Jahr von AB InBev gebraut werden, sondern auch eine ganze Reihe Sondersude. Jedes Jahr vor Weihnachten wird ein Winterbier gebraut, für das Leffe erklärt, dass hierfür das beste Malz und der beste Hopfen verwendet werden.

Kastanienbraun steht das Winter Ale im Glas. Darüber bildet sich eine voluminöse Schaumkrone, größtenteils feinporig und mit einem leichten Gelbstich. Der Schaum bleibt lange erhalten. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtiggemacht.

Das sehr komplexe Aroma wird durch das Malz dominiert. Die Röststoffe verbinden sich mit Aromen von Rosinen, Waldhonig, braunem Zucker, Nüssen und einigen würzigen Noten.

Der Antrunk ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Da das Bier viel sehr feinperlige Kohlensäure enthält ist es für ein Winterbier überraschend frisch und spritzig. Im Mund entwickelt sich der Geschmack von Karamell, Kaffee und Trockenfrüchten, zusammen mit Noten von Orangenschalen und Koriander. Der Abgang ist leicht bitter und fruchtig und er klingt recht lange nach.

Das Bier ist nicht ganz so intensiv wie die meisten Winterbiere aus Belgien, dafür macht es einen frischeren Eindruck. Es passt gut zu vielen weihnachtlichen Gerichten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Gerste, Kräuter (Orangenschale, Koriander), Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

InBev Belgium sprl/bvba
Boulevard Industriel 21
1070 Brüssel
Belgien

für

Brasserie Abbaye de Leffe s.a./n.v.
Place del’Abbaye 1
5500 Dinant
Belgien
www.leffe.com

St. Bernardus Christmas Ale

Nun will ich ein Weihnachtsbier verkosten, das gleichzeitig ein Abteibier ist. Da die Abteibiere in der Regel etwas Besonderes sind, sind meine Erwartungen entsprechend hoch. Die Brauerei verspricht auf ihrer Website auch viel (Übersetzung von mir): “St. Bernardus Christmas Ale ist ein dunkles, saisonales Bier, das im klassischen Quadrupel-Stil von Belgiens bester Abtei gebraut wird. Ähnlich wie alle Biere aus unserer Brauerei begrüßt es den Trinker mit dem charakteristischen Aroma des St. Bernardus-Haushefe-Stammes (der bereits seit 1946 verwendet wird). St. Bernardus Christmas Ale bietet ein würziges, minzartiges Geschmacksprofil, das den Geschmack von wärmendem Alkohol, fermentierter Melasse, Aprikosen, Lakritze und Marzipan ausstrahlt, die durch die perfekte Balance der Brauzucker hervorgerufen werden. Der perfekte Begleiter, um einen (kalten?) Winterabend allein oder mit Freunden zu genießen!” Na, dieses Bier muss doch wohl hervorragend munden.

In tiefdunklem Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas, mit einer durchschnittlich großen Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Wie erwartet ist das Aroma recht komplex. Ich rieche die Süße von Trockenpflaumen und Rosinen, einen leichten Hauch Säure sowie einige würzige Noten, die an Nelken und Muskat erinnern. Außerdem lässt bereits das Aroma die 10 Volumenprozente Alkohol erahnen.

Der Antrunk ist spritzig und süß. Hefegeschmack breitet sich im Mund aus, gepaart mit der Süße und Fruchtigkeit von Trockenobst und unterstützt durch würzige Noten nach Nelken und Muskatnuss. Der Abgang ist wie erwartet sehr mild und ohne Bitterstoffe, aber die Fruchtigkeit dieses Christmas Ale klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie St. Bernard
Trappistenweg 23
8978 Watou
Belgien
www.sintbernardus.be

DIE BIEROTHEK  

Leffe Radieuse

Für viele Bierliebhaber gilt AB InBev als Inbegriff des schlechten Biers. Dafür gibt es auch gute Beispiele. Viele Industriebiere sind unter dem Dach des größten Brauereiunternehmens der Welt vereint und alle, die mit diesen Bieren zu tun haben, bestätigen einen Qualitätsrückgang. Es gibt aber auch viele andere Beispiele, in denen auch unter dem Dach von InBev die Qualität hochgehalten wurde und auch Sondersude möglich sind. Ein Beispiel dafür ist Leffe. Bei Leffe habe ich sogar den Eindruck, dass sich die Biervielfalt vergrößert wurde. Aber das ist ein gefühltes Argument und ich kann mich auch irren. Jetzt steht jedenfalls das Leffe Radieuse vor mir. Ob der Name gerechtfertigt ist (radieuse ist französisch für frohlockend, strahlend), will ich jetzt feststellen.

Wunderbar rubinrot mit einem Stich ins Kupfer präsentiert sich das Bier im Glas. Da es gefiltert ist, könnte sich der Name auf die Optik dieses Belgian Strong Dark Ales beziehen. Über dem Bier bildet sich eine sehr voluminöse Schaumkrone, sehr fest und elfenbeinfarben, die sich nur langsam auflöst. Die Optik des Leffe Radieuse ist auf jeden Fall schon mal makellos.

Das Bier duftet angenehm und frisch nach Röststoffen und Trockenfrüchten, dazu nach Koriander und verschiedenen Kräutern.

Der Antrunk ist fruchtig-süß und durch die sehr feinperlige Kohlensäure erfrischend. Während sich das Bier im Mund verteilt bleibt die Süße und wird durch eine leichte Säure und einige Bitterstoffe ergänzt. Ich schmecke Rosinen und Aprikosen, dazu Orangenschale und eine leichte Holznote. Der Alkohol ist gut eingebunden. Im Abgang kommen die Röststoffe in den Vordergrund. Sie bringen den Geschmack nach dunkler Schokolade wie auch von Orangenschale, Koriander und Marzipan mit. Der Geschmack des Bieres klingt in der Kehle lange nach.

Zwar können weder Antrunk noch der Körper oder der Abgang für sich mich total begeistern, aber in der Gesamtheit weiß das Bier absolut zu überzeugen.

Alkoholgehalt:

8,2 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Abbaye de Leffe s.a./n.v.
Place de l’Abbaye 1
5500 Dinant
Belgien
www.leffe.com