Archiv für den Monat: März 2019

Martin’s Pale Ale

Martin’s Pale Ale stammt aus der Anthony Martins Brewery im belgischen Merchtem. Dort wird bereits in der vierten Generation Bier gebraut, genauer gesagt seit dem Jahr 1909. Dabei hält sich die Brauerei an traditionelle belgische und englische Verfahren und Rezepturen. Außerdem importiert das Unternehmen alkoholische und nicht alkoholische Getränke aus Schottland, Irland und Großbritannien.

Im Glas zeigt sich die sehr schöne Bernsteinfarbe von Martin’s Pale Ale und die leicht überdurchschnittliche Krone aus sahnigem Schaum, die lange erhalten bleibt, macht das Bild perfekt.

Der Duft nach Zitrusfrüchten, etwas Toffee sowie einige würzige Noten nach Pfeffer und Zimt steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck besticht durch Frische, Süße und Fruchtigkeit, in der sich die Aromen widerspiegeln. Auf der Zunge tritt dann das Bitter in den Vordergrund, das durch eine leichte Karamellsüße unterstützt wird. Dabei tritt die Fruchtigkeit aber nicht total in den Hintergrund. Das Mundgefühl ist cremig. Im Abgang wird das Bitter zunächst kurze Zeit kräftiger, bevor es abklingt und die Fruchtigkeit noch lange Zeit zurückbleibt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Mais, geröstete Gerste, Hopfen, Antioxidationsmittel E300

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Brauerei:

Anthony Martins Brewery
Rue du Cerf 191
1332 Genval
Belgien
www.anthonymartin.be

Käpplijoch Sauerkirsche

Die Schweiz ist eigentlich nicht für ihre Braukunst bekannt; und das, obwohl die Schweiz das Land mit der größten Brauereidichte weltweit ist. Auf jeweils etwa 8.600 Einwohner kommt eine Brauerei (zum Vergleich: in Deutschland kommen auf jede Brauerei etwa 50.000 Einwohner). Das bedeutet, dass die meisten Brauereien in der Schweiz Kleinbetriebe sind, die handwerklich arbeiten. Ich weiß allerdings nicht, weshalb die Biere aus der Schweiz im Ausland so selten angeboten werden, insbesondere weil ich das Vorurteil habe, dass die Schweizer sehr auf Qualität achten, und das nicht nur bei Uhren und Schokolade. Und tatsächlich – als ich Ende letzten Jahres auf der BrauBeviale war, wo ich viele Biere verkosten konnte, hat mich ein Bier aus der Schweiz am meisten beeindruckt. Dieses Bier steht jetzt vor mir und ich bin mal gespannt, ob es mir zu Hause genauso gut schmeckt wie auf der Messe.

Ich bin da allerdings optimistisch. Auf der Messe hatte ich kurz die Möglichkeit, mit Daniel Nüesch zu sprechen, dem Brauer dieses Fruchtbiers. Er erzählte mir, dass es im Gegensatz zu den belgischen Fruchtbieren nicht mit wilden Hefen gebraut wurde, sondern mit Reinzuchthefe und dass pro Hektoliter volle 30 kg Kirschen verbraut wurden. Da kann ich mich wieder auf ein fruchtiges Trinkvergnügen freuen.

Leuchtend rubinrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große rosa Schaumkrone, die wie bei fast allen Fruchtbieren schnell in sich zusammenfällt.

Die Kirschen dominieren das Aroma. Dazu kommt eine angenehme Malzsüße,

Der Antrunk ist für ein Fruchtbier recht trocken und durch die reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure wunderbar spritzig. Auf der Zunge nimmt die Säure der Kirschen zu und die Malzsüße bleibt diskret im Hintergrund, unterstützt den Geschmack der Kirschen aber. Das Mundgefühl ist jetzt rund und angenehm. Im Abgang ist das Käpplijoch Sauerkirsche überraschend schlank, trotzdem klingt der Geschmack der Kirschen noch einige Zeit nach.

Das Käpplijoch Sauerkirsche ist sicher kein Bier, das ich den ganzen Abend trinken möchte. Es ist eher ein Bier als Aperitif, mit dem man seine Gäste empfängt. Dazu noch das passende Löffelfood. Besser können Sie Ihren Gästen Ihre Hochachtung nicht beweisen. Halt ein wirklich außergewöhnliches Bier statt Champagner. Und schon passt auch der Preis dieses Bieres. Herr Nüesch hat mir auf der BrauBeviale stolz erzählt, dass dieses Bier in der Schweiz für bis zu 38 Franken pro Flasche verkauft wird. Und ich meine, auf dieses Bier kann er zu Recht stolz sein.

Zutaten:

Kirschen, Braumalz, Brauwasser, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Käppelijoch
D. Nüesch
Colmarerstr. 16
4055 Basel
Schweiz
https://www.facebook.com/Käppelijoch-Bier-186184561436057/

Hellers Weizenbock Winterbier

Für den Winter braut Hellers in Köln jedes Jahr einen Weizenbock. Das obergärige Bier wird bereits im Frühjahr eingebraut, so dass es viel Zeit zum Reifen hat. Das verspricht ein besonderes Trinkerlebnis.

Dunkel bernsteinfarben ist der Weizenbock mit einer durchschnittlichen beigen und feinporigen Schaumkrone, die aber recht flott in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist sirupartig süß, unterstützt durch Trockenfeigen. Nicht so ganz mein Geschmack, aber sauber und ordentlich.

Der Antrunk ist wie erwartet süß, aber trotzdem durch die viele recht feinperlige Kohlensäure überraschend frisch. Auf der Zunge gesellt sich die Fruchtigkeit mit dem Geschmack nach Trockenfrüchten gemeinsam mit leichten Schokoladennoten dazu. Leider ist die Brauerei mit dem Hopfen etwas sparsam umgegangen, so dass das Bier kaum bitter ist und dadurch nicht ganz rund ist. Aber der Geschmack ist durchaus wärmend und passt zur Bezeichnung Winterbier. Der Abgang ist erstaunlich schlank und der Geschmack des Alkohols kommt erstmals durch.

Wüsste ich nicht, dass dieser Weizenbock aus dem Rheinland kommt, hätte ich es für ein belgisches Bier gehalten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Heller GmbH
Roonstr. 33
50674 Köln
www.hellers.koeln

La Trappe Witte Trappist

Die Abtei Koningshoeven liegt in Berkel-Enschot in der niederländischen Provinz Nordbrabant. Von dort kommt das Witte Trappist, das jetzt vor mir steht. Ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Rückenetikett überrascht mich. Ich hätte eigentlich ein Witbier nach belgischem Vorbild erwartet, bei dem auch Koriandersamen und Bitterorangenschalen verbraut werden. Das ist bei diesem Bier nicht der Fall; im Grunde ist das Witte Trappist ein Weizenbier nach bayrischem Vorbild mit einer zweiten Gärung in der Flasche. Ob die Niederländer das können? Gleich werde ich es wissen.

In hellem Weizengelb und leicht hefetrüb mit einer sehr voluminösen Schaumkrone, die sehr standfest ist, strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die Optik ist schon mal makellos.

Das Aroma ist frisch und leicht säuerlich. Das Bananenaroma des Weizenmalzes mischt sich mit den Hopfenaromen nach Zitrusschale, Steinfrüchten sowie nach weißem Pfeffer und Gewürznelke.

Der Antrunk passt zum Aroma. Er ist frisch und durch die reichlich vorhandene Kohlensäure wirklich spritzig. Auf der Zunge breitet sich eine angenehme Fruchtigkeit aus, die sich mit dem Geschmack des Malzes mischt. Bitterstoffe sind nur gering vorhanden, wodurch das Bier nicht ganz rund ist. Gut gekühlt ist es aber ein angenehmes Sommerbier. Der Abgang ist mild und schlank, die Fruchtigkeit und das Bitter sind eher verhalten, klingen aber lange nach.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Glukosesirup, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Bittereinheiten:

14 IBU

Brauerei:

Bierbrouwerij de Koningshoeven
Eindhovenseweg 3
5056 RP, Berkel-Enschot
Niederlande
www.latrappetrappist.com

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Maisel & Friends Pale Ale Alkoholfrei

Als vor etwa 40 Jahren mit Clausthaler das erste alkoholfreie Bier auf den Markt kam, war dieses Bier wirklich kein Genuss. Inzwischen hat sich die Brauereitechnik deutlich weiterentwickelt und auch viele alkoholfreien Biere sind gut trinkbar. Kaum eine Brauerei verzichtet noch darauf, diese Biere anzubieten, bilden sie doch das Marksegment, das noch wächst. Auch viele Craft Beer-Brauereien bieten inzwischen alkoholfreie Biere an. So ist es auch kein Wunder, dass jetzt Maisel & Friends ein alkoholfreies Bier anbietet.

Beim Blick auf die Etiketten der Flaschen fällt auf, dass hier Maisel & Friends weder die verwendeten Malzarten noch die Hopfensorten angibt. OK, das sind freiwillige Angaben, so dass wir das der Brauerei nicht vorwerfen können, aber da diese Angaben ansonsten bei Maisel gängige Praxis sind, wollte ich es erwähnt haben. Interessanter ist schließlich auch das Ergebnis. Mache ich jetzt also die Flasche auf.

Honigfarben und mit viel Hefe strahlt mich das Bier aus dem Glas an. Darüber steht durchschnittlich viel feinporiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Das Aroma ist fruchtig mit Düften nach Grapefruit, Ananas und Vanille.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Dafür sorgt schon die reichlich vorhandene sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge entwickelt sich zunächst eine ungeheure Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Schnell gesellt sich ein ordentliches Bitter dazu und die Fruchtigkeit tritt in die zweite Reihe zurück, bleibt aber präsent. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird die Fruchtigkeit wieder stärker und überlagert das Bitter fast. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gärungskohlensäure, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

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Lupulus Organicus

Wenn mich jemand nach meiner bevorzugten Brauerei fragt kommt mir auf jeden Fall Lupulus aus dem wallonischen Gouvy in den Sinn. Dort werden gut ausgewogene Rezepturen meisterlich umgesetzt. Leider werden die Biere dieser Brauerei in Deutschland nicht verkauft, aber eventuell ändert sich das jetzt. Die Jungs hatten auf der diesjährigen Internorga einen Stand, an dem sie ihre Biere vorgestellt haben. Ich hoffe, sie haben einen Großhändler gefunden. Auf jeden Fall haben sie mir die Flasche Lupulus Organicus mitgegeben, die jetzt vor mir auf ihre Verkostung wartet.

Das Bier ist ein Tripel und der Name stammt aus dem Lateinischen für den Hopfen.

Weizengelb und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber bildet sich eine große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Was für eine Optik.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte nach Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase, dazu einige würzige Noten sowie eine leichte Malzsüße.

Der Antrunk ist mäßig süß und durch die reichlich vorhandene Kohlensäure wirklich spritzig. Auf der Zunge mischt sich ein recht kräftiges Bitter mit einer frischen Fruchtigkeit. Das Mundgefühl ist voll und cremig. Dabei ist der Alkohol gut eingearbeitet. Im Abgang wird das Bitter kurz kräftiger und es klingt anschließend lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

32 IBU

Brauerei:

Brasserie Lupulus SPRL
Courtil 50
6671 Gouvy
Belgien
www.lupulus.be

Neumarkter Lammsbräu Fastenbier

Zum Fasten aus religiösen Gründen kann man stehen wie man will. Diese Sitte geistert auf jeden Fall in den letzten Jahren verstärkt durch die Medien. Traditionell werden für die Fastenzeit spezielle Biere gebraut, in der Regel Bockbiere (nach dem Prinzip: “flüssiges bricht fasten nicht”), die nahrhafter sind, sonst wäre die körperlich schwere Arbeit früherer Zeiten nicht zu erledigen gewesen. Die Brauerei Lammsbräu in der Oberpfalz geht seit dem letzten Jahr einen anderen Weg. Statt für das Fasten ein stärkeres Bier zu brauen stellt die Brauerei für die Fastenzeit ein dunkles alkoholfreies Bier her. Mir erscheint dies im 21. Jahrhundert auch irgendwie logischer. Aus der gleichen Brauerei kommt auch ein dunkles alkoholfreies Bier, das in dem Bioladen, in dem ich regelmäßig einkaufe, nicht angeboten wird. Ob in der Flasche das gleiche Bier ist kann ich daher nicht sagen. Einen Unterschied gibt es auf jeden Fall: von jeder Flasche Fastenbier, die verkauft wird, gehen 20 Cent als Spende an Misereor.

In sehr dunklem Rotbraun präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche beige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Aroma ist vorwiegend getreidig, Düfte nach Karamell und Pumpernickel steigen mir in die Nase, unterstützt durch einen Hauch dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist mäßig süß und die reichlich vorhandene Kohlensäure sorgt für eine überraschende Frische. Auf der Zunge dominieren wie im Aroma die Röststoffe des Malzes, wobei der Schokoladengeschmack mehr in den Vordergrund kommt. Für ein alkoholfreies Bier ist das Fastenbier nicht schlecht, auch wenn es nicht ganz rund wirkt. Jetzt würde ich mir etwas mehr Hopfen wünschen. Der kommt erst im Abgang hervor und zeigt sich in einem leichten Bitter mit grasig-kräuterigen Noten, die recht lange nachklingen.

Wer ein dunkles alkoholfreies Bier trinken will oder muss ist mit dem Fastenbier von Neumarkter Lammsbräu gut bedient.

Zutaten:

Mineralwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

7° Plato

Brauerei:

Neumarkter Lammsbräu
Amberger Str. 1
92318 Neumarkt
www.lammsbraeu.de

La Corne du Bois des Pendus D‘hiver

In der Wallonie liegt nahe der Grenze zu Luxemburg die kleine Gemeinde Ebly, so klein, dass sie weder über eine eigene Website noch über einen Eintrag bei Wikipedia verfügt. Aber eines gibt es – eine Brasserie mit eigenem Bier. Zwar wird es nicht in Ebly gebraut, sondern bei der Brasserie des Légendes in Ellezelles, aber trotzdem gibt es vom La Corne de Bois des Pendus gleich eine ganze Serie unterschiedlicher Biere: Die Trilogie Corne du Bois des Pendus besteht aus einem Lagerbier, einem Schwarzbier und einem Tripel. Diese drei dauerhaft verfügbaren Biere werden durch ein fruchtiges Bier sowie ein winterliches Spezialbier ergänzt. Jetzt steht das Winterbier vor mir. Von diesem Bier werden pro Jahr lediglich 200 Hektoliter hergestellt. Wenn diese weg sind, sind sie weg und auf das nächste Winterbier muss der geneigte Käufer ein Jahr warten.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die hell elfenbeinfarbene Schaumkrone ist feinporig und überdurchschnittlich voluminös und sie fällt nur langsam in sich zusammen. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Im Aroma halten sich die Röststoffe des Malzes und die Düfte des Hopfens in etwa die Waage. Das Bier duftet nach frischem Brot und Rübensirup, unterstützt durch ein dezentes Vanillearoma.

Der Antrunk ist recht süß, aber obwohl das Bier recht wenig Kohlensäure enthält, die allerdings sehr feinperlig ist, versteht es das Bier, vom ersten Moment an zu gefallen. Dies gilt besonders, als auf der Zunge ein ordentliches Bitter dazukommt. Insgesamt macht das Bier einen vollmundigen und runden Eindruck und vermittelt ein fas cremiges Mundgefühl. Der Alkohol ist gut eingearbeitet. Er wärmt, obwohl er kaum durchschmeckt. Der Abgang ist überraschend mild. Der Geschmack klingt kaum nach, dafür kommt zum Abschluss doch noch der Geschmack des Alkohols durch.

Dieses Winterbier passt zu Jahreszeit. Es ist ein guter Begleiter zu typischem Weihnachtsgebäck.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

12 % Vol.

Stammwürze:

22° Plato

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Brasserie des Légendes
Rue du Castel 19
7801 Irchonwelz
Belgien
http://www.brasseriedeslegendes.be/

für

Brasserie d’Ebly
Rue Champs Claire 4
6860 Ebly
www.lacorneduboisdespendus.com

Das Herzhafte: ein goldenes und kräftiges Bernsteinbier, das 12% Alkohol titriert. Mit seinen holzigen und vanilligen Bourbonaromen bietet das Winterhorn Ihrem Gaumen eine wahre Freude und erwärmt Ihre Seele in den langen Winternächten. Wir produzieren nur 200 HL.

23. 3. 2019: Beer Geek Madness 7 in Breslau

Bereits zum siebten Mal findet Beer Geek Madness statt, eines er innovativsten Bierfestivals in Europa. Die BGM findet traditionell in den industriellen Innenräumen der Enchanted Revirs (ul. Krakowska 100, Wrocław) statt.

Jedes Beer Geek Madness hat ein anderes Thema und besondere Gäste. Diesmal steht das Festival unter dem Motto “RAGE”, und Brauereien aus Großbritannien und Irland sind eingeladen, die nach Wroclaw kommen werden, um ihre einzigartigen Biere vorzustellen. In diesem Jahr nimmt die größte Anzahl ausländischer Brauereien in der Geschichte des Biergeek-Wahnsinns teil.

Hier die Liste der ausländischen Brauereien (soweit sie mir bekannt sind):

  • Track Brewing Co. / GB
  • North Brewing Co / GB
  • Whiplash Beer / Irland
  • Siren Craft Brew / GB
  • Wylam Brewery / GB

Die polnische Craft Beer-Szene wird durch über 25 Top-Brauereien vertreten sein, die zwei Biere für das BGM-Finale vorbereiten: das BGM-Premiere Bier, das speziell für BGM7 gebraut wurde und vom Leitmotiv inspiriert ist, und das zweite – das Top-Bier. So haben Sie an einem Abend die Möglichkeit, 25 Bierpremieren und insgesamt über 50 Biere aus polnischen Brauereien zu probieren!

Und hier die Liste der polnischen Brauereien, auch diese ohne Garantie für Vollständigkeit:

  • Cztery Ściany
  • Artezan
  • Probus Kraft
  • BIRBANT
  • FUNKY FLUID
  • Profesja
  • Zakładowy
  • Absztyfikant
  • Szałpiw
  • Nepomucen
  • PINTA
  • Stu Mostów
  • Kingpin
  • Monsters
  • Szpunt
  • Brokreacja
  • Harpagan
  • ReCraft
  • Palatum
  • Widawa
  • Piwoteka
  • Golem
  • Kazimierz
  • Deer Bear
  • Beer Bros.
  • Warsztat Piwowarski
  • AleBrowar
  • Dwóch Braci
  • Trzech Kumpli
  • Browar Lotny
  • Brovca
  • Czarna Owca

Die BGM-Formel bleibt auch in diesem Jahr unverändert: Sie zahlen einmal und Sie probieren so viel wie Sie mögen”.

Jeder Teilnehmer erhält ein Verkostungsglas, in dem 100 ml Bier serviert werden, so lange, bis die Vorräte aufgebraucht sind.

Hopfenreiter 2019

In jedem Jahr braut Maisel & Friends seinen Hopfenreiter, ein Double IPA, in diesem Jahr zum vierten Mal. Das Besondere an diesem Bier ist, dass verschiedene Brauereien für diesen Sondersud ihren Lieblingshopfen spenden. Die Brauereien wechseln von Jahr zu Jahr, so dass auch jeder Hopfenreiter anders ist. Lediglich der Bierstil bleibt der gleiche. In diesem Jahr sind einige Hopfensorten dabei, die ich noch nicht kenne, so dass es sich lohnt, zunächst einen kurzen Blick darauf zu werfen, bevor ich das Bier verkoste.

Moutere

Dieser Hopfen stammt von Tiny Rebel Brewing in Newport, South Weles. Dieser Hopfen hat nicht nur viel Alphasäure, die für eine ordentliche Bitterkeit sorgt (17,5 – 19,5 %), sondern bringt auch einen unverwechselbaren Duft nach Grapefruit und Passionsfrucht ins Bier.

Citra

Gespendet von der Brouwerij De Molen in Bodegraven, Niederlande. Dies ist der Obstsalat unter den Hopfen. Neben Limetten und Grapefruit bringt diese Hopfensorte einen ganzen Korb tropischer Früchte ins Bier.

Ekuanot

Sudden Death Brewing vom Timmendorfer Strand hat diesen Hopfen beigetragen. Düfte nach Zitrusfrüchten, Beeren Melone und Kräutern zeichnen diesen Hopfen aus.

Comet

Dieser Hopfen stammt von Tilmans Biere im schönen München. Dieser Hopfen hat eine wechselreiche Geschichte hinter sich. Anfangs als Bitterhopfen gezüchtet und erstmals 1961 in den USA zugelassen wurde der Anbau in den 1980er Jahren aufgrund des geringen Alphasäuregehalts von 10 % eingestellt. Da er aber Düfte und Geschmack von Ananas und Holunderblüten ins Bier bringt, erlebt er derzeit ein Comeback.

El Dorado

Tropische Aromen nach Ananas und Mango steuert dieser von ÜberQuell in Hamburg beigesteuerte Hopfen in die Flasche und ins Glas.

Azacca

Auch Maisel & Friends selbst wollte und konnte nicht ohne Hopfenspende brauen und hat diesen erst 2014 freigegebenen Hopfen mit Aromen nach Zitrusfrüchten, Mango, Apfel, Birne und Tannennadeln beigesteuert.

Na, bei dieser Hopfenmischung muss das Bier doch wohl etwas ganz Besonderes sein. Und tatsächlich – bereits als ich das Bier einschenke steigen mir intensive Aromen nach Grapefruit, Ananas und Harz in die Nase. Da muss ich doch gleich noch weiter schnuppern. Bei jedem Atemzug stellt meine Nase neue Düfte fest, die ich bereits bei der Beschreibung der Hopfen beschrieben habe. Ob der Geschmack ebenfalls so komplex ist?

Bevor ich das Bier verkoste sehe ich es mir erst einmal an. Rotgolden bis honigfarben strahlt mir das Bier entgegen mit seiner sehr voluminösen Krone aus sehr festem Schaum, der auch wirklich lange erhalten bleibt. Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit für den ersten Schluck.

Der erste Eindruck, den der Hopfenreiter beim allerersten Kontakt mit der Zunge macht, ist eine frische leichte Süße. Ist da das richtige Bier in der Flasche? Ja, unverzüglich lässt der Hopfenreiter seine Muskeln spielen. Eine kräftige Fruchtigkeit breitet sich in meinem Mund aus, die Süße wird noch stärker und paart sich mit einem angenehmen Bitter. Das Mundgefühl ist fast dickflüssig. Jetzt kommt noch der Geschmack nach Erdbeeren auf und verbindet sich mit dem Geschmack tropischer Früchte. Ich habe einen ganzen Obstsalat im Mund. Dabei sind die 8,5 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet, so dass er nicht durchschmeckt. Der Abgang ist erstaunlich mild, dabei fruchtig und bitter, und er klingt lange nach. Sogar nach 10 Minuten kann ich das Bier noch leicht schmecken.

Ich weiß nicht, wie Maisel & Friends dieses Bier im nächsten Jahr noch toppen will. Der Hopfenreiter ist wie in jedem Jahr ein Sondersud und wenn er weg ist, ist er weg. Sie können ihn bei www.flaschenfreund.de bestellen oder direkt im Brauereiladen von Maisel & Friends erwerben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Moutere, Citra, Ekuanot, Comet, El Dorado, Azacca), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18,8° Plato

Bittereinheiten:

70 IBU

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com