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Kuehn, Kunz, Rosen – Schrille Nacht

Weihnachten ist schon lange vorbei, die Hälfte der Zeit bis zum nächsten Weihnachten ist vergangen, und ich habe noch eine Flasche Weihnachtsbier aus Mainz erhalten. Ob das Bier jetzt bei mehr als 20° Außentemperatur auch schmeckt? Gleich werde ich es wissen.

Hell bernsteinfarben fließt das Bier ins Glas. Die Schaumkrone ist eher klein und gemischtporig. Sie bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist eher nicht weihnachtlich. Die Düfte nach tropischen Früchten zusammen mit dem Aroma von Pinien und einigen würzigen Noten erinnern eher an die Südsee. Na gut, die Südsee in den deutschen Winter zu holen ist ja auch nicht schlecht.

Der Antrunk überrascht mich durch eine geringere Süße als ich erwartet habe. Zusammen mit einer sehr angenehmen Frische erscheint mir das Bier jetzt richtig sympathisch. Auf der Zunge verändert sich das Bier. Zunächst steht die Fruchtigkeit im Vordergrund, anschließend stechen würzige Noten hervor, die letztendlich durch ein freundliches Bitter verdrängt werden. Alle Aromen, die ich in der Nase wahrgenommen habe, finden sich auch auf der Zunge wieder. Der Abgang ist milder als erwartet, harzige Noten kommen in den Vordergrund und klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Karamellmalz), Hopfen (Simcoe), Gewürze (Kardamom, Piment), Piniennadeln, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Kuehn Kunz Rosen Kerlig Hell

In Mainz, der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, hat Kuehn, Kunz, Rosen ihren Sitz. Aus dieser Brauerei stammt das Kerlig Hell, das jetzt vor mir steht. Mit diesem Bier haben die Jungs sich an den wohl schwierigsten Bierstil herangewagt, an das Helle. Auch wenn dieser Bierstil auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär erscheint, ist es doch der Stil, der Fehler beim Brauen am deutlichsten zeigt. Mal sehen, wie dieses Helle gelungen ist.

Leuchtend golden und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Die Optik haben die Brauer wirklich gut hinbekommen.

Das Aroma ist intensiv blumig-fruchtig. Düfte nach Biskuitteig, Zitrone, Grapefruit und Pfirsich steigen mir ebenfalls in die Nase. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und durch die sehr feinperlige Kohlensäure auch angenehm spritzig. Auf der Zunge dominiert durchaus der Malzkörper, aber auch die Aromen spiegeln sich wider. Das Mundgefühl ist voll und rund, da auch das Bittere sich harmonisch in das Gesamtbild einbettet. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundlich-fruchtiges Bitter mit langem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Carahell), Hopfen (Summit, Citra, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 7° Celsius

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

Kuehnes Blondes

Die Brauerei Kuehn Kunz Rosen in Mainz arbeitet unter dem Motto: “Kuehne Biere braucht das Land – Jenseits der Norm, für Deinen kuehnen Moment”. Inspiriert wurden die Braumeister vom Leben des KUNZ von der ROSEN (1470–1519). Als kuehner Berater und Hofnarr mit viel Witz und Intelligenz wirkte er am Hof des Kaisers Maximilian I. zu den Zeiten als das Reinheitsgebot ins Leben gerufen wurde. Beim Kaiser, an seinem Hof und weit darüber hinaus war er als schillernde Persönlichkeit bekannt, bereit neue Wege zu gehen und kuehne Taten zu vollbringen.

Genau solche Taten vollbringt das Team mit seinen Bieren, ihr Kuehnes Blondes beschreiben sie mit “Erlaben – Erquicken – Erfrischen”.

Eigentlich hätte ich beim Namen dieses Bieres – Kuehnes Blondes – ein Helles erwartet, tatsächlich handelt es sich aber um ein Witbier, einen belgischen Bierstil. Aber auch an diesem traditionellen Bierstil haben die Mainzer herumexperimentiert und verwenden in ihrem Sud auch Paradieskörner. Da dieses Gewürz in Deutschland praktisch unbekannt ist, habe ich etwas recherchiert und auf der Seite eines Gewürzhändlers eine Beschreibung gefunden: “Paradieskörner kommen aus dem tropischen Westafrika und sind eine echte Spezialität, die sich auch in der europäischen Küche immer größerer Beliebtheit erfreut. Dies war jedoch lange Zeit nicht der Fall. Im Mittelalter war die Hochzeit der Paradieskörner, als diese wegen ihrer pfefferähnlichen Schärfe und fruchtigen Aroma ein beliebter und günstiger Ersatz für den teuren echten Pfeffer waren. Als jedoch der echte Pfeffer günstiger aus Indien importiert werden konnte, verschwanden die Paradieskörner fast gänzlich aus der europäischen Küche. Erst seit einigen Jahren entdecken mehr und mehr Köche das außergewöhnliche Aroma der Körner wieder.

In der nordafrikanischen Küche werden die Körner gerne zum Würzen von Schmorgerichten und Eintöpfen verwendet. Sie sind dort auch Teil der beliebten Gewürzmischung Ras el Hanout. Im Handel besitzen die Paradieskörner verschiedene Namen und werden zum Beispiel auch als Guineapfeffer, Meleguetapfeffer, Malagettapfeffer, Alligatorpfeffer oder Aschantipfeffer bezeichnet.

Der Geschmack der Paradieskörner ist eine Mischung aus einer pikanten Schärfe und einer fruchtigen Note. Werden die gemahlenen Körner mitgekocht so ist die Schärfe milder, als die von schwarzem Pfeffer. Roh hingegen besitzen die Körner eine beißende Schärfe, welche jedoch nicht so lange anhält wie bei echtem Pfeffer. Für die Schärfe verantwortlich sind sogenannte Hydroxyarylketone, die in ähnlicher Form auch in Ingwer vorkommen. Die fruchtige Note ist eine Mischung aus Kardamom, Ingwer und Zimt. Sie machen die Paradieskörner zu einer angenehmen pikanten und aromatischen Würze mit einem leicht süßlichen Duft.” So, nach dieser ganzen Theorie ist es nun aber an der Zeit, das Bier zu verkosten.

Weizengelb und selbstverständlich hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist klein und löst sich sofort auf.

Das Aroma ist stiltypisch. Düfte nach Bananen, Zitrusfrüchten, Orangenschalen, Hefe sowie Vanille und einige würzige Noten steigen mir in die Nase.

Beim ersten Schluck wundere ich mich über die für ein Witbier kräftige Süße und auch, dass die sehr feinperlige Kohlensäure sehr zurückhaltend dosiert ist. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, zusätzlich schmecke ich deutlich das Mandarinenaroma des Hopfens. Das Mundgefühl ist voll und weich. Süße und Fruchtigkeit sind sehr gut aufeinander abgestimmt, so dass das Bier trotz der wenigen Kohlensäure einen unaufdringlich-edlen Eindruck hinterlässt. Im Abgang wird das Bier trockener, eine leichte Fruchtigkeit dominiert und das Bier klingt durchschnittlich lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz), Weizenflocken, Haferflocken, Hopfen (Mandarina Bavaria), Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

5° – 6° Celsius

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

DIE BIEROTHEK

Craftwerk Grünhopfen-Bier

Craftwerk beschreibt die Besonderheit dieser Bierspezialität auf ihrer Website so gut, dass ich es nicht besser kann. Daher übernehme ich den Text hier: “Ein Grünhopfen-Bier kann nur einmal im Jahr zur Hopfenernte im August und September gebraut werden. Da der feldfrische Hopfen, wenn er nicht getrocknet wird, nicht lange frisch bleibt, muss er schnellstmöglich vom Hopfengarten in die Brauerei gebracht und verwendet werden. Für unser Grünhopfenbier verwenden wir die Hopfensorte Cascade aus unserem exklusiven Hopfenanbaugebiet in Holsthum bei Bitburg und schaffen es, den Hopfen in weniger als vier Stunden vom Hopfengarten in den Sudkessel zu bringen. So erhalten wir das besonders frische, grasig-grüne Aroma des Hopfens.” Intensiv golden fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine große feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Das Aroma ist hopfenbetont. Düfte nach frischem Gras und Heu steigen mir in die Nase, abgerundet durch den Duft nach Zitrusfrüchten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck. Der erste Eindruck ist spritzig und die Zitrusaromen sorgen für eine ordentliche Frische. Das Bier gleitet die Kehle hinunter und man spürt eine intensive frisch-grasige Hopfenaromatik, gut gepaart mit der diskreten Süße des Malzes. Im Abgang wird das Bier etwas trockener, ergänzt durch eine moderate Bitterkeit. Ich kenne einige Konsumenten, die die Grasigkeit nicht so toll finden, aber wer diese Bierspezialität mag, die nur einmal im Jahr gebraut werden kann, ist mit diesem Wet Hop Session Lager wirklich gut bedient.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Karamellmalz), Hopfen (Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Stammwürze:

10,1 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Bitburger Braugruppe
GmbH Römermauer 3
54634 Bitburg
www.craftwerk.de


Craftwerk Festbier

Vorgestern klingelte überraschend der Postbote und brachte mir ein Geburtstagsgeschenk. Nicht dass ich Geburtstag hätte, aber Craftwerk, der Craft Beer-Ableger der Bitburger-Gruppe, wird fünf Jahre alt. Aus diesem Anlass hat das Team in der Eifel ein Festbier gebraut, von dem sie mir eine Flasche geschickt haben. Die Beschreibung auf dem Rückenetikett beschreibt die Begeisterung, die während des Brauens geherrscht haben muss: “Happy Hoppy Birthday! Zum 5. Geburtstag üverraschen wir Euch mit unserem Festbier – vollgepackt mit den fantastischen Aromahopfensorten Callista, Ariana und Citra und jeder Menge guter Laune. Limitiert auf 12.000 Flaschen.” Ariana kenne ich nicht, aber Callista und Citra versprechen ein gutes Bier. Na, dann will ich mal – ich trinke auf das Wohl von Craftwerk.

Schon die Optik ist feierlich. In einer schönen Kupferfarbe fließt das Bier ins Glas. Es bildet eine leicht überdurchschnittliche feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist wahnsinnig fruchtig. Düfte nach Zitrusfrüchten, Ananas und roten Früchten steigen mir in die Nase, unterstützt durch etwas Toffee. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck auf der Zunge ist ebenfalls fruchtig, dabei frisch und spritzig. Etwas erstaunt mich die geringe Süße. Die Fruchtigkeit verstärkt sich schnell noch und ein angenehmes Bitter kommt dazu. Das Mundgefühl ist moussierend und rund. Der Abgang bringt ein überraschend mildes Bitter in die Kehle, das lange nachklingt.

Mit dem Festbier ist dem Team in Bitburg schon ein großer Wurf gelungen. Mit seiner Fruchtigkeit und weniger Alkohol würde ich mit dieses Bier für die Sommersaison wünschen.

Zutaten:

Brauwasser, Pilsner Malz, Karamellmalz), Hopfen (Callista, Ariana, Citra, Herkules, Magnum, Taurus), Hefe

Alkoholgehalt:

5,7 % Vol.

Stammwürze:

13,8 %

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Bitburger Braugruppe GmbH
Römermauer 3
54634 Bitburg
www.craftwerk.de

Dieses Bier können Sie ab 12 Flaschen oder einem Bestellwert von mindestens 49 Euro (auch gemischt) versandkostenfrei online bestellen:

Vulkan Porter

Mendig, in der Eifel gelegen, ist seit langem als Bierbrauerstadt bekannt. Das liegt an der durch frühere vulkanische Aktivität, durch die viele natürliche Felsenkeller entstanden sind, in denen die Temperatur konstant bei 5° – 8° Celsius liegt. Deshalb gab es in Mendig zeitweise 28 Brauereien, die bis auf eine letzte geschlossen wurden. Auch diese letzte Brauerei stand vor der Schließung, wurde aber durch die Brüder Malte und Hannes Tack gerettet. So entstand im Jahr 2011 die Vulkan Brauerei, aus der das Porter stammt, das jetzt vor mir steht und auf die Verkostung wartet. Von diesem Bier erwarte ich einiges, hat es doch 2016 und 2017 beim Meininger International Craft Beer Award Gold gewonnen.

Praktisch blickdicht schwarz ist dieses Bier mit einer durchschnittlichen Menge cremigem hellbraunem Schaum, der lange erhalten bleibt. Das gefällt mir schon mal.

Intensiver Duft nach dunkler Schokolade und Kaffee steigt mir in die Nase. Bei dieser Farbe hätte ich auch nichts anderes erwartet.

Der Antrunk ist recht süß und die sehr feinperlige Kohlensäure ist relativ knapp dosiert. Hier würde ich mir mehr wünschen. Auf der Zunge entwickelt sich der Geschmack dunkler Schokolade. Fruchtige Noten fehlen vollständig, sondern der Geschmack dieses Bieres konzentriert sich vollständig auf Kaffee und Schokolade. Das Mundgefühl ist weich und cremig. Beeindruckend ist auch die Ausgewogenheit des Geschmacks. Auch im Abgang dominiert der Geschmack dunkler Schokolade, der lange nachklingt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Caramelmalz Hell, Pilsner Malz, Pale Ale, Münchner), Hopfen (Herkules, Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

15° Plato

Bittereinheiten:

34 IBU

Brauerei:

Vulkan Brauerei GmbH & Co. KG
Laacher-See-Straße 2
56743 Mendig
www.vulkan-brauerei.de


Eulchen Weißbier

Nun steht mal wieder ein Eulchen-Bier aus Mainz vor mir. Es ist das letzte Bier, das ich von der jungen Brauerei zur Verkostung habe. Es ist auch das letzte Bier, das ganzjährig verkauft wird.

Golden wie ein Weizenfeld präsentiert sich das Bier im Glas, dazu ist es hefetrüb. Für ein Weizenbier bildet sich vergleichsweise wenig gemischtporiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte tropischer Früchte steigen mir in die Nase. Neben Ananas und Mango sowie überraschend wenig Bananenduft des Weizens kommt auch der Malzkörper zu seinem Recht.

Auf der Zunge ist mein erster Eindruck, dass das Bier recht dünn ist und auch nur wenig Kohlensäure enthält. Auch als sich das Bier im Mund verteilt, bleibt das dünne Gefühl erhalten, auch wenn sich die Aromen auf der Zunge widerspiegeln. Trotzdem macht das Bier keinen runden Eindruck; ich würde mir einige Bitterstoffe wünschen, die aber leider vollständig fehlen. Auch im Abgang bleibt lediglich der fruchtige Geschmack, von Bitterstoffen oder einem Nachklang ist leider nichts festzustellen.

Die anderen Biere von Eulchen hatten mir eigentlich recht gut gefallen, nur das Weißbier, das ich ganz zum Schluss getrunken habe, enttäuscht mich.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,1%

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Eulchen GmbH
Hindenburgstr. 7
55118 Mainz
www.eulchen-bier.de

Craftwerk Holy Cowl

Der Absatz an Craft Beer steigt immer weiter, so dass es kein Wunder ist, dass auch die Brauereikonzerne ihren Anteil am Kuchen sichern wollen. So auch die Bitburger Brauereigruppe, die zu diesem Zweck das Craftwerk gegründet hat. Von dort steht jetzt das Holy Cowl vor mir, ein Tripel, das dem traditionellen belgischen Bierstil nachempfunden ist, bei dem die Brauerei sich aber an das deutsche Reinheitsgebot gehalten hat.

Golden mit einem deutlichen Stich ins Orange präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone, die sich relativ schnell auflöst.

Das Aroma ist wunderbar komplex. Ich rieche neben leichten Röstaromen Düfte nach getrockneten Feigen und Honig, nach Limette und Pumpernickel, unterstützt durch einen Hauch Gewürznelken. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Im Antrunk fällt mir die reichlich vorhandene Süße auf, die gut mit der sanften und sehr feinperligen Kohlensäure harmonisiert. Dann entwickelt sich auf der Zunge ein ganzes Feuerwerk der Geschmäcker. Fruchtige Noten nach Limette und Banane vereinen sich mit dem leichten Bitter des Hopfens. Obwohl die Süße nicht nachlässt, macht sich trotzdem ein trockenes Gefühl im Mund breit. Im Abgang zeigen sich noch einmal die fruchtig-süßen Aromen, und obwohl ich nur wenige Bitterstoffe feststelle, klingt der Geschmack lange nach.

Den Brauern der Bitburger Braugruppe ist es gelungen, innerhalb der Grenzen des Reinheitsgebots ein typisch belgisches Bier nachzubilden.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Perle, Hallertauer Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

19,5 %

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Bitburger Braugruppe GmbH
Römermauer 3
54634 Bitburg
www.craftwerk.de


Craftbeer-Shop-Banner

Kuehn Kunz Rosen Festland

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz vor mir, diesmal aus der Brauerei Kuehn, Kunz, Rosen. Das Besondere an diesem Craft Beer ist, dass beim Festland Tonkabohnen mit verbraut wurden. Nun sind Tonkabohnen nicht allzu bekannt, weshalb ich mich mal bei Wikipedia kundig gemacht habe. Sie haben einen süßlichen, leicht bitteren und der Vanille ähnlichen Geschmack und werden deshalb als Vanilleersatz verwendet. Die Behonen sind sehr hart und werden am besten mit einer Muskatreibe abgerieben oder 1–2 Bohnen mit einem Liter Milch ca. 10 Minuten gekocht und über Nacht stehen gelassen. Für Desserts auf Sahne- oder Milchbasis werden die Bohnen etwa zehn Minuten ausgekocht (sie können bis zu zehnmal verwendet werden). Die Verwendung der Tonkabohne zur Zubereitung in Lebensmitteln war in Deutschland ab 1981 zeitweise verboten. Seit 1991 existiert dieses Verbot in eingeschränkter Form. Nun will ich mich an dieser Stelle nicht weiter über Bohnen auslassen. Nähere Informationen finden Sie auf Wikipedia. Kommen wir also zum Bier.

Das Festland ist ein dunkles Bockbier. Das Dunkel können Sie hier wirklich wörtlich nehmen. Dunkel kastanienbraun, fast schwarz ist das Bier. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große Krone aus gemischtporigem hellbraunem Schaum, die sich etwas schneller als der Durchschnitt auflöst.

Das Aroma wird durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Kakao und Bittermandel, unterstützt durch Vanille. Der Duft gefällt mir sehr gut.

Der Antrunk ist recht süß und dabei intensiv. Bereits auf der Zungenspitze schmecke ich einige fruchtige Säuren. Auf der Zunge kommen aber die Röststoffe in den Vordergrund. Zusammen mit den 6,2 Volumenprozent Alkohol sorgen sie für ein sanftes und volles Mundgefühl. Auch im Abgang dominieren die Röststoffe, während das Bitter nur mäßig vorhanden ist und es kommt noch der Geschmack von Espresso dazu, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner, Münchner, Caramünch, Caraaroma), Roggenröstmalz, Hopfen (Motueka), Tonkabohne, Hefe

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

K.K.R. GmbH
Weisenauer Straße 15
55131 Mainz
www.kuehnkunzrosen.de

DIE BIEROTHEK

Eulchen Bock

Das Bockbier gehört in Deutschland zu den beliebtesten Bierstilen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die kleine aufstrebende Brauerei Eulchen aus dem rheinland-pfälzischen Mainz auch einen Doppelbock im Angebot haben. Eine Flasche steht jetzt vor mir und möchte gerne verkostet werden. Mache ich sie also auf und schenke ein.

Sehr dunkel mahagonifarben zeigt sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche Menge hellbrauner größtenteils feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es schon mal nichts auszusetzen.

Im Aroma mischen sich die Röststoffe des Malzes, die den Duft dunkler Schokolade beisteuern, mit vielen fruchtigen Noten des Hopfens, die Düfte nach Kirschen und roten Beeren beitragen. Der Duft zeigt bereits, dass das Bier recht viel Süße enthält.

Do ist es auch nicht verwunderlich, dass der Antrunk recht süß ist. Aus diesem Grund könnte die Kohlensäure auch etwas großzügiger dosiert erden. Aber das vollmundige Bier gefällt mir mit seinem vollmundigen Geschmack trotzdem von Beginn an. Sobald sich das Bier im Mund verteilt zeigt sich der Geschmack nach Marzipan, was zusammen mit dem sich auf der Zunge dezent widerspiegelnden Kirscharoma sehr apart ist. Im Abgang gesellt sich noch ein freundliches und sanftes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang zur Fruchtigkeit.

Der Doppelbock von Eulchen ist ein wirklich angenehmes Bier, bei dem ich mich nur frage, weshalb es ausschließlich im Winter gebraut wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Saphir), Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Stammwürze:

19,3 %

Brauerei:

Eulchen GmbH
Hindenburgstr. 7
55118 Mainz
www.eulchen-bier.de