Hopf Helle Weiße

Miesbach ist eine im Mittelalter gegründete Kleinstadt in Oberbayern – ein Ort, wie ihn sich die Touristen wünschen. Im Dreieck Tegernsee, Schliersee und Wendelstein gelegen bietet der Ort enge, verwinkelte Gassen, einen schönen Marktplatz mit prächtigem Maibaum und die berühmte bayerische Gemütlichkeit. Auch die “Miesbacher Tracht” wird bis heute aus Tradition und Verbundenheit zur Heimat getragen. Und genau aus dieser Bilderbuchidylle stammt das Weißbier, das jetzt vor mir steht, die Helle Weiße aus der Brauerei Hopf. Dass es auch in Kleinstädten und sogar Dörfern in Oberbayern ein eigenes Bier gibt, ist ja eigentlich nichts Besonderes. Aber eines hebt die Brauerei Hopf doch auch der Masse der Brauereien heraus: während es andernorts ein mehr oder weniger umfangreiches Standardsortiment an Bieren gibt, das durch eine saisonale Spezialität ergänzt wird, braut man in Miesbach sogar fünf saisonale Biere: die Spezial Weiße, den Weißen Bock, die Buospacher Bockfotzn, die Sauberne Schixs und das Bluat vo da Gams. Eintönig kann das Bier dort also nicht werden.

Goldgelb und kräftig hefetrüb ist das Bier, über dem sich eine sahnige weiße Schaumkrone bildet, nicht allzu üppig, aber dafür mit einer langen Verweildauer, bis sie schließlich doch in sich zusammengefallen ist. Ein Hefeweizen wie gemalt. Hoffentlich geht es so weiter.

Das Aroma ist stiltypisch. Ich rieche Banane, Hefe und einen Hauch Gewürznelken. Der Duft ist gut und angenehm, dabei aber unspektakulär.

Der Antrunk ist relativ süß und ich stelle fest, dass das Bier relativ wenig Kohlensäure enthält. Schade. Etwas mehr Kohlensäure hätte dem Bier sicher gutgetan. Aber bereits bei der ersten Berührung zwischen Bier und Zungenspitze fällt mir die Fruchtigkeit des Biers auf, die sich noch verstärkt, während sich das Bier im Mund verteilt. Anfangs sticht noch der Geschmack der Hefe stark hervor, zu dem sich aber schnell Noten von Birne und Banane gesellen. Zusätzlich sorgt eine leichte Säure für Frische. Auch der Abgang ist fruchtig und ich kann nur wenige Bitterstoffe feststellen.

Die durchgehende Fruchtigkeit unterscheidet dieses malzbetonte Weizenbier von vielen anderen. Das könnte daran liegen, dass dieses Bier nicht wie die meisten anderen Weizenbiere mit 51 % Weizenmalz und 49 % Gerstenmalz gebraut wurde, sondern dass für die Helle Weiße von Hopf satte zwei Drittel Weizenmalz eingesetzt wurden.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,7 %

Brauerei:

Weißbierbrauerei Hopf
Schützenstr. 8+10
83714 Miesbach
www.hopfweisse.de

Biershop Bayern

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