Artikel in Tageszeitungen, die sich mit dem Thema Craft Beer befassen, sind häufig peinlich. Meist merkt der Leser, dass ein Redakteur, der mit dem Thema Craft Beer überhaupt nichts anfangen kann, dazu verdonnert wurde, zu einem Craft Beer-Event oder eine Craft Beer-Brauerei zu fahren und etwas darüber zu schreiben. Selbstverständlich soll das Ergebnis aus noch positiv ausfallen. Nun kennt aber unser armer Redakteur nur die Fernsehbiere und ist eindeutig der Meinung, dass ein Bier so schmecken muss wie er es kennt. Nun wird er mit Menschen konfrontiert, die ihm zeigen, das Bier auch ganz anders schmecken kann, unabhängig davon, ob es nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde oder nicht. Damit ist er dann überfordert und entsprechend bemüht fällt dann er Artikel aus.
Anders der Artikel von Leopold Zaak, der in der Mittelbayerischen unter dem Titel „Happy End im Streit um das Bier“ über die Braukunst Live! in München berichtete. Angenehm unverkrampft und locker stellt er verschiedene Brauer vor, die auf der Messe in München ihre Produkte vorgestellt haben. Dabei geht er sowohl auf die Brauer von Fernsehbieren als auch auf große und kleine kreative Brauer (passt „kreative Brauer“ denn nicht viel besser als „Craft Beer-Brauer“?) ein und stellt kurz deren unterschiedliche Philosophien vor. Ich meine, dass es sich sicher lohnt, einmal auf die Website der Mittelbayerischen zu gehen (den Link finden Sie am Beginn dieses Absatzes) und den Artikel zu lesen.