Auf dem Festivalgelände der Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt gab es am 6. und 7. September Hopfiges, Hochprozentiges und Kurioses zu erleben. Rund 5.000 Besucher aus nah und fern verkosteten bei freiem Eintritt Biere von 14 Brauereien und Schnäpse von zwei Spirituosenmanufakturen.
Es gab bekannte Bierstile wie ein fränkisches Kellerbier oder tschechisches Pils, aber auch ausgefallene Kreationen wie ein Mango Milkshake Pale Ale aus Ungarn oder im Muskatelfass gereiftes Bockbier zu entdecken. Die neue CRAZY SHEEP KaffeeManufaktur lockte mit Coffeecocktails und der Maisel & Friends Biersommelier Michael König sorgte mit der Weltpremiere eines „Beer & Bugs Pairings“ für Dschungelcamp-Feeling. Mit Craftbier, Kaffee, Cocktail oder Festivalfood in der Hand lauschte das zum Teil hunderte Kilometer angereiste Publikum aller Altersklassen Elektrobeats oder entspannte in den liebevoll gestalteten Chill-out-Bereichen. Schnell kam der Hobbybrauer aus Aachen mit dem Bierblogger aus Stuttgart und dem spontanen Besucher aus Bayreuth ins Gespräch. Malzige Geheimtipps und lustige Geschichten aus den Tastings machten die Runde, so dass es sich anfühlte wie ein großes Familienfest. Alle Anwesenden einte das Interesse an Brauhandwerk und Genuss. Viele der Besucher wunderten sich, warum Gastgeber Maisel & Friends auf dem eigenen Brauereigelände von fremden Brauereien Bier ausschenken lassen. „Wir haben gerne andere Brauer um uns und gemeinsam wollen wir den Bierinteressierten zeigen, welche unglaubliche Sortenvielfalt und Gestaltungsspielräume es gibt,“ so Brauereiinhaber Jeff Maisel. „Ich danke allen Brauerfreunden und Gästen für ihr Kommen und freue mich riesig, dass wir an beiden Tagen so tolle Stimmung hatten.“
Teresa Seidl, ehemalige Auszubildende der Paulaner Brauerei in München, gewann in diesem Jahr die Münchner und südbayerische Meisterschaft der Brauer/innen und Mälzer/innen. Ihr dunkles Bier überzeugte die Jury und wurde als bestes in ihrem Jahrgang ausgezeichnet. Um ihren „Meistersud“ zu würdigen, wurde er Ende Juli in der Gasthaus-Brauerei im Paulaner am Nockherberg von Teresa Seidl noch einmal eingebraut und wird dort nun auch ausgeschenkt.
Grevensteiner gehört zu Veltins und unter diesem Markennamen sind drei Produkte erschienen, das Grevensteiner Original, das Grevensteiner Radler und das Grevensteiner Helle, das jetzt zur Verkostung vor mir steht.
Die Sierra Nevada Brewing Company wurde 1980 von Ken Grossman und Paul Camusi gegründet und ist heute die siebtgrößte Brauerei der USA mit mehr als 450 Beschäftigten. Das Bier dieser Brauerei wird weltweit vertrieben und so steht jetzt eine Flasche Sidecar vor mir. Ich habe zwar keine Ahnung, weshalb die Brauerei dieses Bier ausgerechnet Seitenwagen genannt hat, aber ich werde es auf jeden Fall jetzt öffnen.
Die Brauerei Pinkus Müller war eine der ersten Brauereien in Deutschland, die Biere aus kontrolliert biologisch angebauten Zutaten brauten. Ich kenne die Biere seit der ersten Hälfte der 1980er Jahre. Aber das nur mal so nebenbei. Im Moment ist mir wichtiger, dass Münster einstmals eine Altbier-Hochburg war, mehr noch als Düsseldorf. Tatsächlich gab es einmal in Münster etwa 150 Altbierbrauereien, von denen zwischenzeitlich nur noch Pinkus Müller übriggeblieben war. Inzwischen gibt es in Münster wieder mindestens zwei Craft-Brauer, die ebenfalls münsteraner Altbier brauen, aber wie erwähnt ist Pinkus Müller die einzige Traditionsbrauerei in Münster.
Über den armen Gehenkten, der auf allen Flaschen der Brasserie d’Ebly abgebildet sind, habe ich mich ja bereits ausreichend ausgelassen. Und da Wiederholungen bekanntlich nicht gefallen, komme ich jetzt gleich und ohne Umwege zum Bier.
Ein Tag dem Bier gewidmet in St. Wendel: Am 21. September zelebriert Karlsberg in Kooperation mit dem Restaurant manin ein außergewöhnliches Fest in St. Wendel: die erste St. Wendeler Braunacht