Österreich: Der Wirtshausführer 2021 ist erschienen

Der Wirtshausführer Österreich 2021 ist erschienen. Komplett aktualisiert stellt er, wie seit 22 Jahren, verlässlich 1.000 von versierten Kulinarikredakteuren empfohlene Wirtshäuser, Landgasthöfe, Stadtgasthäuser, Beisln und Hotelrestaurants in Österreich, Südtirol, Adria, Friaul, Slowenien und Istrien vor. Dazu kommt der Weinguide “Wein mit Egle”, der 250 Top-Weingüter in Österreich und Südtirol präsentiert. So wissen die Österreicher auf einen Blick, wo sie gut essen, trinken und schlafen können und welcher Wirt besonders nachhaltig wirtet.

Aus Covid-Gründen wurde der neue Guide am 20. Oktober 2020 im Rahmen eines konzentriert gehaltenen Events im Wirtshaus “Zum Alten Beisl” in Wien präsentiert. Vor Ort vergaben die Wirtshausführer Herausgeber Renate Wagner-Wittula, Elisabeth und Klaus Egle die begehrten Auszeichnungen “Wirtshausführer Wirt 2021”, “Wirtshausführer Winzer 2021” und “Wirtshausführer Weinmensch 2021”. Die “Wirtshausführer Weinwirte 2021” und die “Wirtshausführer Aufsteiger 2021” werden in den Bundesländern ausgezeichnet. Als Jury fungierten die Wirtshausführer Kulinarikredakteure gemeinsam mit den Herausgebern.

Die Trends: Die Lachsforelle hat den Lachs abgelöst und Take Away als Zusatzgeschäft

In den Küchen der heimischen Wirtshäuser hat sich der Trend zu nachhaltigem und bewusstem Genießen noch weiter verstärkt. Die Tendenz, regional einzukaufen und zu kochen hat sich massiv verfestigt. Man kann sagen: Die Lachsforelle hat den Lachs abgelöst.

Im Getränkebereich ist das Angebot an alkoholfreien Getränken durch selbstgemachte Limos und Drinks deutlich bunter geworden. Orange Wines und Natural Wines bleiben weiterhin ein interessantes, wenn auch erklärungsbedürftiges, Nischenangebot.

Viele Wirte sind durch den Lockdown geschäftlich sehr kreativ und innovativ geworden. Take Away als planbares Zusatzgeschäft, also Speisen zum Mitnehmen, hat sich speziell am Land durchgesetzt. In vielen Betrieben ist dieses Angebot auch nach dem Ende des Lockdowns aufrecht geblieben. “Der Großteil unserer Lokale dürfte mit der Krise gut zurechtgekommen sein, weil es sich meistens um Familientriebe handelt, die auf soliden Beinen stehen, also auch Eigenkapital haben”, sagen die Wirtshausführer-Herausgeber. “Und wer sich in der Vergangenheit um seine Stammkunden gekümmert hat, der war der Gewinner. Diese haben ihrem Wirt auch in schlechten Zeiten die Treue gehalten.” Und 80 neue Lokale wurden im Wirtshausführer 2021 aufgenommen.

Wirtshausführer Wirt 2021: Metin Yurtseven und Nicole Herzog, Zum Alten Beisl, Wien

Manchmal betritt man ein Lokal und weiß sofort: Das ist ein Glücksfall. Weil hier alles passt, so kommt, wie man sich das wünscht und sogar noch besser. Das “Zum Alten Beisl “im 10. Wiener Gemeindebezirk, gleich beim Reumannplatz, ist so ein Glücksfall. Geführt wird das Wirtshaus von Wirt und Küchenchef Metin Yurtseven, einem gebürtigen Kapfenberger, der sich “step by step” in Richtung Wien durchgekocht hat und seiner Partnerin, Nicole Herzog, die für das Wirtschaftliche und die Süßspeisen zuständig ist und für rundum zufriedene Gäste sorgt.

Wirtshausführer Winzer 2021: Stefan Krispel, Weingut Krispel, Hof bei Straden

Das steirische Weingut Krispel hat sich zu einem Genuss-Eldorado entwickelt, in dem die exzellenten Weine von Stefan Krispel auf der einen Seite und die Produkte vom vorbildlich gehaltenen Freiland-Wollschwein auf der anderen Seite das Herzstück des Betriebes bilden. Sauvignon Blanc steht natürlich ganz vorne im Schaufenster, die Burgundersorten sind aber die große Passion von Krispel, was er nicht zuletzt mit einem fantastischen Grauburgunder unterstreicht, der zu den hervorragendsten Vertretern dieser Sorte überhaupt zählt.

Wirtshausführer Weinmensch 2021: Martin Kušej, unterstützt von Zalto Glas

Burgtheater-Direktor Martin Kušej, der dem Burgtheater bereits in der Vergangenheit mit seinen Inszenierungen einige Sternstunden beschert hatte, fand klare Worte, als er 2017 anlässlich seiner Bestellung gefragt wurde, wie er denn seine “Rolle” anlegen würde: “Ich will Vollgas geben!” Das gilt für ihn freilich nicht nur, wenn es um die Kultur, sondern auch, wenn es um den Genuss geht. Als Weinfreund und furchtloser Genießer ist für ihn das Wichtigste beim Essen und Trinken immer das “Zusammensein”.

Wirtshausführer Aufsteiger 2021, unterstützt von METRO Österreich

  • Wien: Weinhaus Arlt, 1170 Wien
  • Burgenland: Das Blaufränkisch-Weinhotel, Deutschkreutz
  • Kärnten: Kropf, Griffen
  • Niederösterreich: Kaminstube, Schwarzenau
  • Oberösterreich: Stiegl-Klosterhof, Linz
  • Salzburg: Die Genusskrämerei, Hallein
  • Steiermark: Broadmoar by Johann Schmuck, St. Josef
  • Tirol: Orangerie Stift Stams, Stams
  • Vorarlberg: Weiss Restaurant, Bregenz

Wirtshausführer Weinwirte 2021, unterstützt von Österreich Wein Marketing

  • Wien: Albert, 1080 Wien
  • Burgenland: Restaurant am Friedrichshof, Zurndorf
  • Kärnten: Reidnwirt, St. Urban
  • Niederösterreich: Schlossküche Walpersdorf Blauenstein, Walpersdorf
  • Oberösterreich: Essig’s, Linz
  • Salzburg: Brunnauer, Salzburg
  • Steiermark: Theresas – eine ART Gasthaus, Deutschlandsberg
  • irol: Der Gannerhof, Innervillgraten
  • Vorarlberg: Traube Brennar, Egg

Über den Wirtshausführer Österreich 2021

22. aktualisierte Ausgabe/Beste 1.000 Lokale-Empfehlungen handverlesen von erfahrenen Kulinarik-Redakteuren/280 Lokale in Südtirol, im Raum Adria, Friaul, Istrien, Slowenien/250 beste Winzer/80 neue Lokale/450x Schlafen bei Wirt und Winzer/380x Nachhaltig Wirten/Sonntagsbraten/ Selbst gemachte Produte/Vegan essen/Große Österreichkarte

Wirtshausführer Österreich 2021 von Renate Wagner‐Wittula, Elisabeth Egle und Klaus Egle, 480 Seiten, Maße 13,5 x 23,0 cm, Klappenbroschüre, Preis 24,90 EUR, ISBN 978-3-9503606-8-4, Verkauf im Buchhandel, erschienen im Verlag GOURmedia, www.wirtshausfuehrer.at

Krug-Bräu Ur-Stoff

Bereits seit dem Jahr 1834 gibt es die Brauerei in Waischenfeld-Breitenlesau und seitdem ist sie auch im Besitz der Familie Krug. Ohne viel Werbung liefert das Familienunternehmen seine Biere nicht nur an Händler in Nürnberg, Frankfurt und Berlin, sondern auch nach Italien. So hat auch eine Flasche Ur-Stoff ihren Weg zu mir gefunden und möchte jetzt verkostet werden.

Bernsteinfarben und mit nur wenig Hefe fließt das Bier ins Glas. Die feste Schaumkrone ist überdurchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont. Der Duft nach Karamell steigt mir in die Nase, unterstützt durch die Würzigkeit des Hopfens, die sich aber eher zurückhält.

Der Antrunk ist frisch mit einer leichten Süße. Die feinperlige Kohlensäure ist recht knapp dosiert, aber irgendwie passt es doch. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten und eine leichte Würzigkeit des Hopfens sowie ein geringes Bitter gesellen sich dazu. Das Mundgefühl ist weich und rund. Im Abgang wird das Bitter kräftiger, was mich doch etwas überrascht. Außerdem klingt es lange nach.

Alles in Allem ein ungeheuer süffiges Kellerbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Brauerei:

Konrad Krug Brauerei und Tanzsaal GmbH
Breitenlesau 1b
91344 Waischenfeld
http://www.krug-braeu.de/

Grisette Triple Bio

Grisette Tripel Bio glutenfrei gehört zum renommierten Bierstil der belgischen Tripels. und zeichnet sich durch den einzigartigen Charakter seiner Aromen und Geschmacksrichtungen aus, die durch eine seltene Kombination von Klassizismus und Modernität entstehen. Dieses obergärige Bier, das in der Flasche einer zweiten Gärung unterzogen wird, setzt eine subtile Aromenpalette frei. Mit seiner warmen, goldblonden Farbe ist es klar und schimmernd.

Der Schaum ist fein und kompakt. Voller Geschmack und erfrischend, eignet sich dieses Bier für jede Jahreszeit.

Wie auch das Grisette Blonde wird es keiner biochemischen Behandlung unterzogen und ist als biologisch und glutenfrei zertifiziert.

Intensiv goldfarben fließt das Bier ist Glas. Die großporige Schaumkrone ist sehr voluminös und sie bleibt lange erhalten. Optisch macht das grisette Triple schon mal eine gute Figur.

Das Aroma ist würzig. Ja, würzig, nicht mehr. Nicht wirklich typisch nach Bier, aber durchaus ansprechend. Wenn es so weitergeht, könnte ich mich sogar an ein glutenfreies Bier gewöhnen.

Der Antrunk ist recht süß, aber die reichlich vorhandene Kohlensäure sorgt für eine angenehme Frische. Auf der Zunge setzen sich die würzigen Noten durch, die ich bereits in der Nase festgestellt hatte. Das Mundgefühl ist schwer und voll, so dass jetzt auch wirklich das Gefühl nach Bier entsteht. Der Alkohol ist gut eingearbeitet. Auch im Abgang sind die würzigen Eindrücke dominant und sie klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hafermalz, Reisflocken, Hopfen, Gewürze, Milchsäure, Invert-Rohrzucker, Hefe, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Brasserie St-Feullien S.A.
Rue d’Houdeng 20
7070 Reulx
Belgien
www.st-feuillien.com

Hild Pils

Im Jahr 1890 wurde die Hildesheimer Aktienbrauerei gegründet, die 1905 Jahre durch den Kauf der insolventen Victoria Brauerei vergrößert wurde. Unter den Namen Hildbräu und Hild Pils wurde das Bier bis in die Kolonien bekannt. 1945 wurde die Brauerei jedoch durch Bombenangriffe zerstört. Lange Jahre mussten die Hildesheimer auf ihr Kultbier verzichten, bis im Jahre 2009 die Celler Carl Betz Brauerei das Pils wieder zu brauen begann. Heute wird das Bier durch den alteingesessenen Getränkehandel Schwertfeger vertrieben und in mehreren Hildesheimern Kneipen ausgeschenkt. Eine Besonderheit des Hild Pils ist, dass es im Gegensatz zu den Industriebieren nicht pasteurisiert wurde.

Golden und kristallklar fließt das Bier ins Glas und entwickelt dabei eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. So stelle ich mir ein norddeutsches Pils vor.

Das Aroma ist würzig, aber auch der Malzkörper kommt zu seinem Recht.

Der Antrunk ist recht süß, was aber durch die gut dosierte feinperlige Kohlensäure abgemildert wird. Auf der Zunge kommt ein angenehmes leichtes Bitter dazu. Dabei wird das Bier überraschend vollmundig. Ein leichtes Bitter mit langem Nachklang dominiert auch den Abgang.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Carl Betz GmbH
Waldweg 101-103
29221 Celle

für

Getränke Schwertfeger GmbH
Tannenweg 23
31137 Hildesheim
www.hild-pils.de

Stoute Bie

Der Legende nach war Stoute Bie der Dorfrebell und ein kühner Geist. Immer war er für einen Spaß zu haben, wobei er es mit dem Gesetz wohl nicht so genau nahm. So war es kein Wunder, dass er eines Tages durch die Polizei verhaftet werden sollte. Er gab Fersengeld und flüchtete zwischen den Hopfenfässern vor seinen Häschern. Zunächst ging auch alles gut, bis er im Hafen in die Enge getrieben wurde, von wo ein Landwirt ihm doch noch die Flucht ermöglichte. Der Brauer hielt es für eine gute Idee, das Bier, das er aus dem Hopfen braute, “Stoute Bie” zu nennen. Stimmt diese Geschichte? Ich habe keine Ahnung, aber ein Bier mit diesem Namen wird bis heute gebraut. Jetzt steht es vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Blickdicht schwarz präsentiert sihc das Bier im Glas. Die beige Schaumkrone ist sehr voluminös. Sie fällt durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet röstaromatisch nach Kaffee, zusammen mit einigen blumigen Noten. Dazu kommen noch ein Hauch Holz sowie ein leichtes Lakritzaroma. Allerdings steht auf der Zutatenliste weder Lakritz noch ist auf dem Etikett vermerkt, dass das Bier in einem Holzfass gereift wurde.

Der Antrunk ist süß und frisch. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wobei sich hier der Geschmack nach Süßholz deutlich dazu mischt. Das verwundert mich etwas, denn wie schon erwähnt ist weder Süßholz noch Lakritze in der Zutatenliste aufgeführt. Bitterstoffe sind fast nicht zu schmecken. Trotzdem ist das Mundgefühl rund und voll. Auch der Abgang ist mild und praktisch ohne Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Bie
Vijestraat 47
8720 Dentergem
www.brewerydebie.com

Hausbrauerei zur Sonne – Zunfttrunk

Das Bier, das jetzt vor mir steht, stammt aus der Hausbrauerei zur Sonne im oberfränkischen Bischberg, Landkreis Bamberg.

Rotbraun mit wenig Hefe strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen, darüber eine elfenbeinfarbene feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Schon optisch handelt es sich um ein typisches fränkisches Bier.

Das Aroma wird durch die Röststoffe des Malzes dominiert, aber auch ordentliche süße Düfte nach Karamell steigen mir in die Nase. Zusammen mit dem Duft nach dunkler Schokolade bekomme ich richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß. Das hatte ich bei dem Aroma auch erwartet, aber leider ist die sehr feinperlige Kohlensäure eher knapp dosiert. Da hätte ich mir wirklich mehr gewünscht. Auf der Zunge treten die Röststoffe etwas in den Hintergrund und machen einem leichten Bitter Platz. Das Mundgefühl ist weich und rund. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, untermalt durch die Röststoffe. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Brauerei:

Brauerei zur Sonne Bischberg
Regnitzstr.2
96120 Bischberg
https://www.sonnenbier.de/

Slaapmutske Christmas

Nun steht eines der wenigen glutenfreien Weihnachtsbiere vor mir. Das Slaapmutske Christmas ist obergärig und enthält satte 7,4 Volumenprozent Alkohol. Bislang haben mir alle glutenfreien Biere nicht sonderlich gut geschmeckt und ich habe Ihnen bei allen diesen Bieren empfohlen, auf andere Biere auszuweichen, wenn Sie Gluten vertragen. Es war aber noch kein Bier mit dieser vergleichsweise hohen Alkoholkonzentration dabei. Da Alkohol ein Geschmacksträger ist, bin ich jetzt gespannt, ob er zu einem gut schmeckenden glutenfreien Bier führt. Eine zusätzliche Besonderheit hat das Bier: Jede einzelne Charge wird auf Gluten analysiert. Der Kronkorken enthält einen Code und wenn Sie diesen per Mail an info(at)slaapmutske.be schicken, wird Ihnen auf Wunsch das Analysezertifikat zugeschickt.

Tief rubinrot, fast schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die mittelbraune Schaumkrone ist überdurchschnittlich voluminös und bleibt lange erhalten. Optisch macht dieses Weihnachtsbier wirklich was her.

Das Aroma ist röstig und fruchtig. Düfte nach getrockneten Feigen, Gewürzen, Karamell und Hefe steigen mir in die Nase. Auch der Alkohol ist zu riechen, wobei er sich aber gut in die anderen Aromen einpasst.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe. Trotzdem hätte dem Bier etwas mehr Kohlensäure gut zu Gesicht gestanden. Außerdem würde ich mir etwas mehr Fruchtigkeit wünschen. Obwohl das Bier recht leicht wirkt ist das Mundgefühl likörartig und wärmend. Der Geschmack nach Karamell und Trockenfeigen dominiert. Im Abgang kommt die Fruchtigkeit stärker in den Vordergrund. Der Geschmack klingt mit einigen würzigen Noten lange nach.

Das Slaapmutske Christmas beweist, dass auch glutenfreies Bier einen vollen und runden Geschmack aufweisen kann, der keine Wünsche offenlässt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (glutenfrei), Hopfen, Hefe

Lkoholgehalt:

7,4 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Slaapmutske
Oefenpleinstraat 15
9090 Melle
Belgien
www.slaapmutske.be

Aecht Schlenkerla Rauchbier Hansla Alkoholarm

Im Mittelalter wurde Bier als Ersatz für Trinkwasser verwendet. Durch das Kochen der Würze war das Wasser keimfrei und damit auch das Bier. Daher konnte Bier bedenkenlos getrunken werden. Selbstverständlich war das Bier nicht so kräftig wie heute, sondern hat nach Angaben der Historiker enthielt das Bier damals nur etwa zwei Prozent Alkohol. Im Grundriss des Klosters St. Gallen von ca. 830 n.Chr. findet sich für solche Biere sogar ein eigene Brauerei (neben zwei weiteren für stärkere Biere). In Bamberg gingen die Brauer sogar noch einen Schritt weiter: Mit einem speziellem Sudverfahren und extra viel Hopfen braute man besonders alkoholarme Biere, die für die körperlich schwer arbeitende Bevölkerung aber auch für Kinder gedacht waren.

Die Brauerei Schlenkerla setzt mit dem Hansla diese alte Tradition heute fort und so entsteht ein alkoholarmes (<1,2% Alk./Vol.), sehr hopfiges und unfiltriertes Schlenkerla Rauchbier. Gleichzeitig hat das Hansla nur 13 Kalorien je 100ml, also nur 65 Kalorien je halben Liter. Ob ein solches Bier uns heute noch schmecken kann will ich jetzt herausfinden und öffne daher die Flasche.

Hell bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Etwas dünn sieht das Bier ja doch aus. Der gemischtporige Schaum bildet sich beim Einschenken reichlich und er bleibt lange erhalten.

Das für Biere aus Bamberg typische Schinkenaroma steigt mir in die Nase. Ich stelle positiv fest, dass es zwar deutlich zu riechen ist, aber nicht aufdringlich, so dass auch der Malzkörper in der Nase zu seinem Recht kommt.

Der Antrunk ist spritzig und frisch. Auf der Zunge steht wie in der Nase der Rauch im Vordergrund, der durch eine leichte Süße des Malzes gut abgerundet wird. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird der Geschmack des Rauches kräftiger und er klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 1,2 % Vol.

Brauerei:

Heller-Bräu Trum GmbH
Dominikanerstr. 6
96049 Bamberg
www.hansla.info

De Ranke – Père Noël

Nun steht Père Noël vor mir, also der Weihnachtsmann, und wartet auf seine Verkostung. Ganz nebenbei bemerkt wundert es mich doch, dass das kleine Belgien so viel mehr Weihnachtsbiere zu bieten hat als das deutlich größere Deutschland. Ich meine, da könnten die deutschen Brauer und Bierkonsumenten von unseren Nachbarn noch eine Menge lernen.

Dunkel bernsteinfarben und kräftig hefetrüb steht das Bier vor mir. Die durchschnittlich große Schaumkrone ist feinporig und sie bleibt lange erhalten.

Düfte nach Karamell sowie das typische Aroma belgischer Hefe steigen mir in die Nase, unterlegt durch die Düfte nach Zitrusfrüchten und Brotrinde. Das gefällt mir und ich bekomme richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk überrascht mich mit einer für ein Weihnachtsbier geringen Süße, die aber mit einer reichlichen Dosis feinperliger Kohlensäure unterlegt ist. Auf der Zunge wirkt das Bier voll und schwer, der Malzkörper und die Hefe führen eindeutig das Kommando. Dazu kommen leichte bittere Noten sowie eine geringe Fruchtigkeit. Im Abgang wird das Bitter überraschend kräftig und das Bier wird recht trocken. Der Geschmack klingt ewig lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Hefe, Lakritze

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Brouwerig de Ranke
Rue du Petit Tourcoing 1A
7711 Dottignies
Belgien
http://www.deranke.be/

Veltins – Helles Pülleken

Das Helle Pülleken ist die neueste Kreation aus dem Hause Veltins mehr, und jetzt hat sie den Weg zu mir gefunden, um verkostet zu werden. Das für Veltins ungewöhnliche Etikett erklärt die Brauerei wie folgt: “Das helle Pülleken von VELTINS ist eine Marke, die gute Laune und Lebensfreude verbreitet. Das märchenhafte Motiv vermittelt eine heitere, gesellige Stimmung.” Zusätzlich schreibt Veltins, dass das Etikett an die historische Veltins-Werbung in den siebziger Jahren angelegt ist, wobei ich zugeben muss, dass ich mich an diese Werbung nicht erinnern kann. Na, dann will ich es mal glauben und öffne die Flasche.

Golden opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone hat eine sahnige Konsistenz und bleibt sehr lange erhalten.

Das Aroma ist blumig und herb, wobei auch der Malzkörper zu seinem Recht kommt. Veltins hat durchaus Recht, wenn das Unternehmen dieses Bier zwischen einem Pils und dem bayerischen Hellen ansiedelt, zumindest was das Aroma anbelangt.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Auf der Zunge ist das Bier malzbetont, wobei noch eine geringe Hopfenbittere dazukommt. Insgesamt ist das Bier recht vollmundig und dabei leicht. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und der Geschmack klingt lange nach.

Das Helle Pülleken von Veltins beweist, dass auch industriell hergestelltes Bier durchaus einen hohen Genuss bieten kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Brauerei C.& A. VELTINS GmbH & Co. KG
An der Streue
59872 Meschede-Grevenstein
www.puelleken.de