Archiv für den Monat: Juli 2016

Stralsunder Bier

Wer an Bier aus Stralsund denkt, der denkt zuerst an die Störtebeker Brauerei. Und mit dem Stralsunder Bier liegt man damit auch nicht wirklich falsch. Es ist zwar eine andere Marke, aber sie kommt trotzdem aus der bekannten Braumanufaktur an der Greifswalder Chaussee.

Weshalb das so ist, wurde mir bei meinem Besuch in Stralsund erklärt. Stralsunder Bier gibt es bereits seit 1827 und aufgrund der günstigen geografischen Lage am Strelasund versorgte die Brauerei die Seebäder auf Rügen mit seinem Bier, das einen sehr guten Ruf genossen haben soll. In der Zeit der DDR soll es aufgrund veralteter Maschinen und mangelnder Rohstoffe mit der Qualität deutlich bergab gegangen sein. Ein Mitarbeiter der Störtebeker Brauerei sagte bei meinem Besuch, dass die Qualität der Biere aus Stralsund zum Ende der DDR “selbst für DDR-Verhältnisse schlecht” gewesen sei.

Da muss ich mal einen Break machen. Als 1990 die Grenze geöffnet war bin ich einige Male in Cottbus gewesen, damals noch mit dem Auto. Auf (fast) jedem Parkplatz an der Autobahn stand ein Imbisswagen, ein Bretterverschlag oder ein Zelt und diente als Imbiss. Bratwurst, selbstgemachte Frikadellen und Kaffee gab es überall, in vielen Fällen auch Bier aus Ostproduktion. Ich habe die Biere, die sicher noch nach DDR-Rezeptur gebraut waren, eigentlich immer genossen. Sie erschienen mir eher besser als viele Biere aus dem Westen. Eventuell kann mir das mal jemand erklären. Kommen wir aber zum Stralsunder Bier zurück, zu dem aus der Gegenwart.

In hellem Goldgelb präsentiert sich das Bier im Glas. Es enthält reichlich Kohlensäure, die für eine durchschnittliche Menge cremigen Schaums sorgt, der auch durchschnittlich lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei also schon mal nichts verkehrt gemacht, auch wenn sie mich nicht aus den Socken haut.

Das Aroma gefällt mir schon erheblich besser. Es wird durch Karamell geprägt, untermalt durch den Duft von Wiesenheu mit vielen Kräutern. Der Duft macht klar, dass hier nur mit richtigem Hopfen gebraut wurde und dass in dieser Brauerei Hopfenextrakte keinen Platz haben. Da bekomme ich wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist leicht süß und die feinperlige Kohlensäure verleiht ihm eine angenehme Frische. Sobald sich das Bier im Mund ausbreitet kommen recht viel saure Noten zu Vorschein, die sich aber gut mit der Süße des Bieres vertragen. Mir fehlen nur die Bitterstoffe, die für ein norddeutsches Pils prägend sind. Mit den wenigen Bitterstoffen ist auch der Abgang recht nichtssagend.

Mir erscheint das Bier etwas unausgeglichen, aber mit mehr Bitter wäre es ein nordisches Pils nach meinem Geschmack. Das ist aber wirklich mein persönlicher Eindruck, den viele andere Biertrinker sicher nicht teilen werden. Dass die Stralsunder Biere von der DLG mit der Goldmedaille und von 2010 bis 2012 mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet wurden, spricht für sich.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmal, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,4 %

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stralsunder.de

Imperial Stout

Im August letzten Jahres veranstaltete die Störtebeker Braumanufaktur bereits zum vierten Mal das Festival der Bierspezialitäten in Stralsund. Knapp 15 Hobbybrauern aus ganz Deutschland hatten ihre Kreationen eingereicht. Sie nahmen dabei an der ersten Meisterschaft der Hobbybrauer teil, bei der sie ein eigens eingebrautes “Imperial Stout” einreichen mussten. Eine sechsköpfige Jury – unter anderem mit dem Vizeweltmeister der Biersommeliers Frank Lucas – verkosteten im Vorfeld der Veranstaltung die verschiedenen Biere und kürten die Besten: Platz eins ging an Stefan Mahlburg.

Jetzt ist es so weit – die Brauerei hat das Siegerbier nachgebraut und vertreibt es derzeit. Ich habe jetzt eine Flasche vor mir stehen und werde sie verkosten.

Schwarz und fast blickdicht steht das Bier im Glas. Darüber eine unterdurchschnittliche Menge haselnussbrauner Schaum, cremig mit einzelnen großen Blasen. Optisch hat die Braumanufaktur also alles richtiggemacht. Leider bleibt der Schaum nur recht kurze Zeit erhalten.

Das reichhaltige Aroma wird durch Röstaromen geprägt. Ich bemerke Düfte nach Toffee, Espresso und etwas Würziges. Ist das Pfeffer? Egal, auf jeden Fall macht der Aroma richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß, aber nicht so süß wie ich erwartet hätte. Dafür ist er aber sehr intensiv und cremig, fast wuchtig. Der Körper ist samtig, rund und vollmundig mit Noten dunkler Schokolade. Der Abgang ist nur leicht bitter, dabei aber trotzdem intensiv. Der Geschmack ist nicht nur in der Kehle, sondern füllt lange Zeit den gesamten Mund aus.

Leider ist das Bier nur vorübergehend im Angebot. Wenn der Sud verkauft ist, wird es nicht neu aufgelegt. Es lohnt sich auf jeden Fall, das Bier noch schnell zu bestellen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Buchweizenmalz, Röstgerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,67 % Vol.

Stammwürze:

18 %

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
18439 Hansestadt Stralsund
www.stoertebeker.com

Taddy Porter

Craft Beer aus Großbritannien hat bei mir einen guten Ruf. Bislang hatte ich noch kein Bier von der Insel, von dem ich sagen würde, dass es mir nicht schmeckt. Nun habe ich mal wieder ein Porter vor mir stehen und ich bin gespannt, ob sich dieser Eindruck auch hier bestätigt.

Tiefschwarz und blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas, darüber eine durchschnittliche Menge haselnussbrauner Schaum, der sich für meinen Geschmack ruhig etwas langsamer auflösen könnte. Aber gut, die etwas kräftigeren dunklen Biere haben ja meist keinen Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist komplex: ich stelle Karamell, Röstaromen, Kaffee, Schokolade und Kräuter fest. Mehr kann ich wirklich nicht erwarten. Aber kommen wir zum ersten Schluck. Er ist recht süß, wäre nicht reichlich die feinperlige milde Kohlensäure vorhanden, wäre der Antrunk für mich wohl zu süß. Aber durch die Kohlensäure wirkt er doch sehr angenehm. Aber das ist erst der Anfang. Das Bier verteilt sich im Mund und jetzt kommt die Intensität des Geschmacks voll zum Ausdruck. Röstnoten und Schokolade bestimmen den Geschmack, das aber gut ausgewogen mit der Süße des Bieres und leichter Säure, die sich jetzt auch meldet. Intensiv, vollmundig und ausgeglichen charakterisiert dieses Porter vermutlich am besten. So gut, wie das Bier schmeckt, will ich es eigentlich gar nicht runterschlucken. Bei der Intensität des Körpers wird sicherlich ein kräftiger bitterer Geschmack im Abgang folgen. Aber nein. Der Abgang ist überraschend mild und enthält wenige Bitterstoffe, dafür aber auch einen leichten Röstgeschmack, der überraschend lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, geröstetes Malz, Rohrzucker, Hopfen, Hefe, Klärmittel: Seegras, Kohlendioxid

Alkoholgehalt:

5 % Vol.

Brauerei:

Samuel Smith
The Old Brewery
Tadcaster
N Yorks LS24 9SB
Großbritannien
www.samuelsmithsbrewery.co.uk

Brunhilde

Nachdem mit das Moritzberger Felsenkeller-Pils wirklich gut gefallen hat, will ich gleich ein weiteres Bier aus der erst in diesem Jahr gegründeten Hildesheimer Braumanufaktur verkosten. Das Brunhilde, ein India Brown Ale, verspricht auf dem Etikett “ein wohlgeformtes dunkles Ale von intensivem ausgewogenem Charakter”. Dieses vollmundige Versprechen sowie meine positiven Erfahrungen mit dem Pils schrauben meine Erwartungen selbstverständlich kräftig nach oben und ich bin jetzt gespannt, ob das Bier meine Erwartungen erfüllen kann. Probieren wir es aus.

Schwarz und praktisch blickdicht präsentiert sich das Bier. Erst als ich das Glas gegen das Licht halte, schimmert etwas Rubinrot durch. Darüber eine durchschnittliche Menge haselnussbrauner cremiger Schaum, der für ein so intensiv gefärbtes dunkles Bier recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma bietet ein Potpourri verschiedenster Düfte: Röstaromen bestimmen den Duft, bepaart mit Toffee, Karamell, roten Beeren und Blumen. Der Antrunk ist dann auch wie erwartet ziemlich süß, wird aber durch die sanfte Kohlensäure abgemildert. Aber das ist erst der Anfang. Während sich das Bier im Mund ausbreitet kommt zunächst eine milde Säure hinzu, bevor die Röststoffe durchschmecken und einen Hauch Schokolade mitbringen. Auch der Abgang wird durch die Röststoffe geprägt, zusammen mit einer angenehmen Bittere, die lange erhalten bleibt.

Brunhilde ist eine gelungene Komposition von kräftig und mild, ein Bier mit nur einem Nachteil: es wird nur in der Region Hildesheim vertrieben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (East Kent Goldings, Hallertauer Tradition, Enigma, Summit), Hefe

Alkoholgehalt:

6,3 % Vol.

Brauerei:

Jan Pfeiffer und Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Metro bietet flächendeckend Craft Beer an

Im März hatte ich schon einmal berichtet, dass die Metro in einigen Märkten Craft Beer verkauft. Offensichtlich war diese Aktion ein Erfolg, denn wie das Online-Magazin Café Future berichtet, sind die Verkäufe Ende Juni auf alle Metro-Märkte ausgeweitet worden. Ich kann aufgrund meines letzten Besuchs in der Metro in Essen bestätigen, dass dort ein kleines Sortiment an Craft Beer in einem typischen Holzregal angeboten wurde. Schon das Regal diente als Blickfang für das neue Angebot. Nun kannte ich die meisten Biere, die dort angeboten wurden und daher fiel mir die Auswahl leicht. Aber wenn jemand davorsteht und von diesen Bieren noch nie etwas gehört hat? Der steht dann doch vor dem Regal wie der sprichwörtliche Ochs vorm Scheunentor. Metro meint dazu auf der Website: “Darüber hinaus hilft ein Blick in die METRO Bierkarte, die wie eine Weinkarte Auskunft über Geschmack und Aroma des Biers gibt.” Das ist ja alles gut und schön. Hätte ich diese Bierkarte gefunden, hätte ich sie mir gerne mal angesehen. Leider war sie nirgendwo zu sehen. Café Future gibt noch einen weitergehenden Tipp: “In den Metro-Großmärkten stehen den Kunden speziell im Thema Craft Bier geschulte Fachberater als Ansprechpartner zur Seite. Sie erklären die Feinheiten der Craft Bier-Welt und geben Empfehlungen zu bestimmten Speisen.” Auch davon konnte ich bei meinem Metro-Besuch leider nichts feststellen. Aber gut, das Angebot war noch neu. Beim Wein funktioniert es bei der Metro ja auch mit der Beratung und ich hoffe, dass auch beim Bier zukünftig ein Berater greifbar sein wird.

Überhaupt bin ich ja mal gespannt, wie es bei der Metro weitergeht mit dem Craft Beer. Bislang hat es sich ja recht vielversprechend entwickelt. Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es das Angebot in nur wenigen ausgewählten Märkten, jetzt flächendeckend. Dass das Angebot recht eingeschränkt ist, muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Wenn es wirklich klappt und eine Beratung verfügbar sein wird, dann ist es doch sicher nicht schlecht, wenn der Berater die Biere wirklich kennt. Interessant wäre es selbstverständlich noch, zu wissen, ob das Angebot fix ist oder ob es sich im Laufe der Zeit ändert. Dann wollen wir doch mal sehen, was die Zukunft bringt.

Moritzberger Felsenkeller-Pils

Der Name des Bieres, das jetzt vor mir steht, drückt eine tiefe Heimatverbundenheit aus. Das ist auch kein Wunder. Obwohl der Moritzberg bereits 1911 in Hildesheim eingemeindet wurde, sehen sich die Bewohner auch heute noch eher als Moritzberger, nicht als Hildesheimer. Auch der Felsenkeller hat eine historische Bedeutung. Im Moritzberg gibt es einen Eiskeller, der bis zum Jahr 1906 von der Victoria-Brauerei genutzt wurde, um das Bier mit Eis zu kühlen, das im Winter aus dem Eisteich an der Alfelder Straße geschnitten und im Eiskeller eingelagert wurde. Aber das ist noch nicht die gesamte Biertradition des Moritzbergs. Bis in die 1960er oder 197er Jahre hatte die Härke-Brauerei ein Lager in der Brauhausstraße, dort wo heute das Altenheim ist. Die jetzige Gaststätte Treppchen war damals die Brauereigaststätte. Von daher ist es eigentlich logisch, dass es jetzt wieder ein Bier vom Moritzberg gibt, auch wenn es von der erst in diesem Jahr gegründeten Hildesheimer Braumanufaktur am anderen Ende von Hildesheim an der Goslarschen Landstraße gebraut wird. Aber kommen wir zum Felsenkeller-Pils.

Das Etikett sagt aus, dass das Bier unfiltriert und nicht pasteurisiert ist. Ein trübes Pils? Das ist selten, aber ich habe schon viele Biere verkostet, die mich wirklich überrascht haben. Dann will ich mal sehen, wie das Moritzberger ist und schenke mir ein Glas ein. Goldgelb und nur minimal trüb steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich zunächst sehr viel weißer cremiger Schaum, der sich aber schnell bis zu einer pilstypischen Menge reduziert. Dieser Rest bleibt auch recht lange erhalten. Dazu sehe ich eine lebhafte Kohlensäure. Optisch hat die Brauerei also schon mal alles richtiggemacht.

Das Aroma ist betörend; das Bier duftet nach Karamell und Kräutern. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck. Der Antrunk ist dann auch angenehm süß und die Kohlensäure macht das Bier richtig schön spritzig. Der Körper ist zwar nicht übermäßig intensiv, aber trotzdem vollmundig und rund. Alle Geschmackskomponenten sind in ausgeglichenem Verhältnis. Der Abgang besticht durch eine angenehme und langanhaltende Bittere. Alles in Allem ein gutes und süffiges Pils, wie ich es mir öfter wünschen würde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Jan Pfeiffer und Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

im Namen von

Verein zur Erhaltung des Eiskellers der
ehemaligen Victoriabrauerei Hildesheim e.V.
www.felsenkeller-moritzberg.de

New York: Bier am Vormittag

Eigentlich ist die Prohibition ja schon einige Zeit her. Von 1920 bis 1933 war die Produktion, der Transport und der Handel mit Alkohol in den USA verboten. Das galt selbstverständlich auch für den Konsum. Eigentlich sollten wir jetzt erwarten, dass diese Zeit nur noch eine geschichtliche Marginalie ist, die eher unter die Rubrik Kuriositäten fällt. Aber auch nach mehr als 80 Jahren nach dem Ende der Prohibition gibt es noch einige Reste, die nach wie vor nicht ausgerottet sind.

So ist es in New York immer noch verboten, vor 12 Uhr mittags Alkohol auszuschenken. Ursprünglich war diese Vorschrift zur Gewährleistung der Einhaltung der Sonntagsruhe gedacht. Das mag damals auch durchaus eine Berechtigung gehabt haben, aber heute ist diese Vorschrift doch wohl ein Anachronismus. Das dachten sich auch die Abgeordneten des Staates New York und stellten das Gesetz auf den Prüfstand.

Wenn Sie jetzt aber der Meinung sind, dass dieses Gesetzt einfach gekippt und außer Kraft gesetzt wurde, kennen Sie die Skurrilität der amerikanischen Gesetzgebung nicht. Die Abgeordneten konnten sich lediglich dazu durchringen, das Gesetz etwas zu lockern und den Alkoholausschank in Kneipen und Bars bereits ab 10:00 Uhr zu gestatten.

Damit ändert sich in der Realität nichts. Auch heute verkaufen die gastronomischen Betriebe bereits am Vormittag Cocktails und Bier. Dabei lassen sie sich auch nicht von der Möglichkeit abschrecken, dass ihnen die Liquor Authority die Lizenz entzieht. Das ist eine 1934 gegründete Behörde, deren Aufgabe es ist, die Produktion und den Vertrieb alkoholischer Getränke zu kontrollieren.

Um es klar zu machen: ich bin kein Verfechter des Alkoholkonsums am Vormittag. Aber wenn jemand der Meinung ist, am Vormittag unbedingt sich schon die Kante geben zu müssen, wird er sich von einem Gesetz, an das sich niemand hält, ganz sicher nicht abschrecken lassen. Da wäre es sicher sinnvoller gewesen, dieses unsinnige Gesetz vollständig abzuschaffen.

Jetzt fehlt nur noch der Sommer

In der Hövels Hausbrauerei ist er zumindest schon angekommen: Die Gäste erwartet das Hövels Gold, dass sich von seiner Sonnenseite zeigt: Das Saisonbier ist filtriert und ganz der helle Sommertyp. Erstmals ausgeschenkt wird es seit dem 10. Juni.

Die Braumeister Martin Neuhaus und Udo Kaufmann haben auch bei ihrer neuesten Kreation auf den Hallertauer Hopfen und Pilsener Malz als Grundlage des Suds vertraut. “Wenn man die Mischung und Mengenverhältnisse der Zutaten verändert, bekommt man immer neue Geschmacksnuancen”, sagen die beiden Braumeister. Golden schimmert der spezielle Gerstensaft im Glas. Dabei trägt das Saison-Bier selbstverständlich die typische Hövels-Note mit den vier Edelmalzen in sich.

Den Charakter dieser Bier-Spezialität prägen 11,5 Prozent Stammwürze und der Alkoholgehalt von 4,9 Prozent. “Das Hövels Gold hat eine fein-herbe Note und ist für den Sommer etwas leichter, aber es ist kein Leichtbier!”, beschreiben die Braumeister das Besondere an diesem Bier. “Das Hövels Gold hat beste Voraussetzungen, um es im Biergarten der Hövels Hausbrauerei in der Beliebtheitsskala nach ganz oben zu schaffen”, sind sich die Braumeister einig. Beim Fassanstich trieb der Hövels-Betriebsleiter Manuel Chlinch den Zapfhahn ins Fass. Und seitdem ist goldener Sommer in der Dortmunder City angesagt – zumindest was das Bier betrifft. Hövels Hausbrauerei finden Sie in der Dortmunder City, Hoher Wall 5 – 7.

In Düsseldorf wird Kölsch gebraut

Echt jetzt? Darf Kölsch nicht nur innerhalb der Grenzen Kölns gebraut werden? Es gibt doch in Köln eine Brauerei, die ihr Kölsch in Köln braut, aber das fertige Bier in Tanklastzügen zur außerhalb gelegenen Abfüllanlage fährt. Das ist schon richtig. Trotzdem darf Kölsch auch in anderen Städten gebraut werden, es darf dann nur nicht Kölsch heißen.

Aber wie kommen ausgerechnet die Düsseldorfer, die doch sonst so stolz auf ihr Altbier sind, dazu, ein Kölsch zu brauen? Und noch dazu die Brauerei Uerige, deren Altbier als das zweitbeste Altbier weltweit und als das beste Altbier Deutschlands ausgezeichnet wurde? Der Chef von Uerige hat es gegenüber dem Kölner Express wie folgt begründet: “TV-Koch Dave Hänsel ist auf uns zugekommen und suchte für sein neues Restaurant ein neues Bier. Es sollte ein helles Bier sein. Aber kein Pils und kein Weizen oder Ähnliches. Es sollte ein obergäriges Vollbier sein.”

Er setzte sich also mit seinem Braumeister André Meurer zusammen und die beiden entwickelten ein Craft Beer. Ich selbst habe es noch nicht getrunken, aber es soll eine goldene Farbe und eine sanfte Perlung haben, zusammen mit einem sanften Geschmack und einer Kräuternote.

Der Kölner Express hat auch einige Brauer in Köln gefragt, was sie von einem Kölsch-ähnlichen Bier halten, das in der Landeshauptstadt gebraut wird. Zumindest öffentlich bleiben sie gelassen: “Das stört uns überhaupt nicht. Solange sie es nicht Kölsch nennen und damit werben, gibt’s keine Einwände.” Erklärt Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes gegenüber dem Express. Wie sollen sie sich auch darüber aufregen. Schließlich brauen die Kölner ja auch Altbier, zumindest das ist auch durchaus nicht schlecht.

Ich werde mal sehen, dass ich das neue Bier der Brauerei Uerige mal verkosten kann und werde dann darüber berichten.

EM-Bandenwerbung: Was soll eigentlich das „Probably“?

Verfolgen Sie die EM im Fernsehen? Dann haben Sie auch bereits die Bandenwerbung gesehen, die einfach mit “Probably” abgekürzt ist. Und sicher werden Sie sich gefragt haben, für welches Produkt oder für welche Firma die Werbung geschaltet wurde.

Wenn Sie in den letzten Jahren einmal in Dänemark im Urlaub waren oder einmal die Website der Firma Carlsberg besucht haben, kennen Sie den Werbespruch der Firma: Probably the best beer in the world”. Manchmal wird er auch mit “Probably the best” abgekürzt. Damit ist aber nicht nur die erste Frage beantwortet, sondern es wird auch gleich die nächste Frage aufgeworfen: Weshalb steht da nicht einfach Carlsberg? Warum dieses Rätselraten?

Daran ist Carlsberg unschuldig, denn diesen Intelligenztest hat die französische Rechtsprechung zu verantworten, genauer gesagt das “Loi Evin”, ein Gesetz, das Anfang der 1990er Jahre von Justizminister Claude Evin durchgebracht wurde und das unter anderem Alkoholwerbung in Stadien verbietet. Auf diese Weise ist die etwas merkwürdige Situation entstanden, dass Carlsberg Millionen Euro dafür bezahlt hat, offizieller Biersponsor der Europameisterschaft zu sein und trotzdem damit nicht werben darf.