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So geht es nicht

Es passiert extrem selten, aber es passiert. Da kaufe ich mir eine Flasche Bier und muss zu Hause feststellen, dass sie verdorben ist. Ich trinke seit fast einem halben Jahrhundert Bier und es war erst mein drittes Mal, dass mir so etwas passiert ist. Ich habe sogar Verständnis dafür, dass das einmal vorkommen kann, auch wenn es nicht passieren darf. Bei einem Industriebier für einen Euro oder darunter würde ich auch keinen weiteren Gedanken daran verschwenden. Diesmal war es aber eine verdorbene Flasche Schorschbock und wenn eine Flasche Bier für 12 Euro nicht in Ordnung ist, sieht die Welt doch etwas anders aus. Normalerweise würde ich in einer solchen Situation zum Händler zurückgehen und ihm die verdorbene Flasche auf den Tisch stellen, damit er sie ersetzt. Da ich aber in Essen wohne und ich das Bier aus Hamburg mitgenommen hatte, wohin ich nicht jeden Tag fahre, wollte ich keine unnötigen Kosten verursachen und habe mich direkt an die Brauerei gewandt. Dieser Anruf verlief ausgesprochen unangenehm.

Nachdem mein Gesprächspartner sich gemeldet hatte, schilderte ich ihm in sachlichem Ton die Situation. Dann hätte ich eigentlich einen Lösungsvorschlag erwartet. Erleben musste ich aber leider das Gegenteil. Zunächst einmal hieß es, das könne überhaupt nicht sein; das Bier enthielte so viel Alkohol, dass es nicht verderben könne. Dann warf er mir ziemlich unverblümt vor, dass ich nur eine weitere Flasche Bier schnorren wolle. Und der Hammer: Er behauptete, dass es ihm gesetzlich verboten sei, mir Ersatz zu leisten.

Diese drei Behauptungen sind Unsinn und ich empfinde sie als extrem unverschämt. Das Bier enthält 13 % vol. Alkohol. Einen ähnlichen Alkoholgehalt hat auch Wein. Aus Wein wird Essig hergestellt. Essig ist mal ganz laienhaft ausgedrückt kontrolliert mit Hilfe von Essigbakterien verdorbener Wein (damit keine Missverständnisse entstehen: ich halte Essig nicht für etwas schlechtes und es gibt echte Delikatessen, während unkontrolliert verdorbener Wein ungenießbar ist). Weshalb soll Bier mit einem vergleichbaren Alkoholgehalt nicht verderben können?

Ich habe es auch nicht nötig, einen Brauer um eine Flasche Bier anzuschnorren. Ich habe es auch nicht versucht, sondern ich habe lediglich die Situation geschildert und wollte einen Kommentar von ihm haben. Mit solchen Behauptungen habe ich aber nicht gerechnet.

Über die Behauptung, ein Produzent eines Lebensmittels dürfe nicht für sein Produkt haften, schreibe ich mal nichts. Eine solche Aussage ist an Unverschämtheit kaum zu überbieten. Was hätte wohl die Lebensmittelüberwachung zu diesem Bier gesagt, wenn ich es dort eingereicht hätte?

Dass es auch ganz anders geht zeigt die Reaktion des Händlers, bei dem ich das Bier gekauft habe. Ich habe mich dort per Mail gemeldet und einige Stunden später kam ein Anruf. Mein dortiger Gesprächspartner erklärte mir, dass dies besonders bei Flaschen mit Bügelverschluss schon mal passieren könne und dass ich die Flasche einfach zurückbringen solle. Auf meinen Einwand, dass ich erst etwa einen Monat später wieder nach Hamburg komme, sagte er mir, dass das kein Problem sei. Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass ich die Flasche per Paket zusenden müsse, um sicherzustellen, dass das Bier bereits beim Verkauf verdorben war und dass das nicht erst bei mir durch unsachgemäße Lagerung passiert ist. Mir wurde auch freigestellt, ob ich eine neue Flasche Schorschbock, das Geld zurückbekommen oder mit andere Bier aussuchen wolle. Diese Vorgehensweise empfinde ich als sehr kulant.

Schneider Weisse Aventinus Vintage

Im November hat die Kelheimer Weissbierbrauerei in ihrem Keller gestöbert und dabei einen ganz besonderen Schatz ausgegraben: Aventinus Vintage (Jahrgang 2012). Drei Jahre reifte TAP6 Unser Aventinus, der nach Angaben der Brauerei älteste Weizendoppelbock der Welt, im historischen Felsenkeller. Ende des letzten Jahrhunderts entdeckte Georg V. Schneider, welch wunderbares Potenzial der Aventinus besitzt und wie er sich durch Lagerung im Aromaprofil noch weiter entfaltet. Ausgezeichnet durch seine perfekte Balance aus fruchtigen und süßlich-malzigen Noten entwickelt der Aventinus während Lagerung weiche Aromen und einen noch kraftvolleren Körper. Erhältlich ist der gereifte Weizendoppelbock ab sofort im ausgewählten Getränkefachhandel und in Onlineshops.

Schneider Weisse ist außerhalb von Bayern eigentlich nur für sein Weißbier bekannt, für das auch reichlich Werbung geschaltet wird. Aber die Brauerei kann noch mehr. Neben den sieben unterschiedlichen Hauptspezialitäten tüfteln Braumeister Hans-Peter Drexler und Brauereichef Georg VI. Schneider regelmäßig an neuen Besonderheiten und Überraschungen. Das Aventinus Vintage (Jahrgang 2012) wurde bereits vielfach international ausgezeichnet und soll durch die lange Lagerung noch eine Steigerung erfahren haben. Die Brauerei beschreibt diese Spezialität wie folgt: „Er überzeugt mit einer perfekten Balance aus fruchtigen Aromen von Banane, Nelke sowie Vanille und schokoladenartigen Noten. ‚Durch die Lagerung von drei Jahren oder länger bringt unser Aventinus zusätzliche sehr weiche Aromen hervor. Definitiv ein Bier mit kraftvollem Körper, das nach einem ausgezeichneten Abendessen aus dem Cognac-Schwenker genossen werden sollte‘, erklärt Hans-Peter Drexler die Rarität aus dem Felsenkeller.

„Die Idee den Aventinus einzulagern, kam durch den ersten Besuch unseres amerikanischen Importeurs im Jahr 1999. Mein Vater Georg V. Schneider wollte ihm etwas Besonderes bieten und öffnete eine gelagerte Flasche Aventinus. Die Begeisterung des Gastes aus Übersee war so groß, dass er das Bier sofort kaufen wollte. Da wir bereits vorher schon die ersten Erkenntnisse hatten, nach welcher Zeit das Weizenstarkbier die idealen Lageraromen entwickelt hat, konnten wir ihn bereits nach kurzer Zeit mit dem ersten Edition Aventinus Vintage glücklich machen“, erklärt Georg VI. Schneider die Entstehung.

Die Pressemitteilung der Brauerei macht mich wirklich neugierig; leider ist es mir bislang aber noch nicht gelungen, dieses Bier hier im Ruhrpott zu finden. Aber ich bleibe dran und werde weitersuchen und wenn die Suche Erfolg hatte, werde ich meine Eindrücke hier veröffentlichen – versprochen ist versprochen. Hier aber schon mal einige Zahlen, die die Brauerei veröffentlicht hat:

Aromaprofil

Schneider Weisse Aventinus Vintage 2012

 
 

Hopfen

 
 

Hallertauer Tradition, Magnum

  

Malz

50 % Weizenmalz, 50 % Gerstenmalz aus regionalem Anbau

  

  

IBU

16

Kohlensäure

7 g/l

Alkohol

8,2 Vol.-%

Stammwürze

 
 

Gebinde

18,5 %

 
 

0,5 l Mehrweg

vVertrieb

Exportländer

Deutschland:

– Schneider Bräuhäuser München

– Schneider Bräuhaus Kelheim

– Spezialisierte Handelsmärkte und
Gastronomieobjekte

– Weitere Onlineshops

 
 

 
 

Aromaprofil


Vielfach international ausgezeichnet hat TAP6 Unser Aventinus nach dreijähriger oder noch längerer Lagerung gezeigt, welch wunderbares Potenzial dieses Starkbier besitzt: Während der Reifung entwickelt es weiche Aromen. Definitiv ein Bier mit kraftvollem Körper, das nach einem ausgezeichneten Abendessen als Digestif aus dem Cognac-Schwenker genossen werden sollte – wobei es nicht so spritzig ist wie junger Aventinus. Ebenso ein wunderbares Pendant zu Mousse au chocolat und Crème brûlée.

 Die BerlinBeerAcademy schreibt zu diesem ungewöhnlichen Bier: „Eine aromatische Wonne. Braun mit orangen Reflexen und kleiner beigefarbener Schaumkrone. Das edle Bier verströmt betörende Aromen von Portwein, Vanille, Backpflaumen und einem Hauch Nelke. Der Antrunk ist seidig-sanft und geschmeidig. Vanille und Aprikosenpüree werden von warmen Holznoten begleitet. Wärmende Wohligkeit breitet sich aus, wie wenn sich alte Freunde wieder treffen.“ Es lohnt sich also, dieses Bier einmal zu verkosten.

20. 2. 2016 – 24. 7. 2016: Bier, Braukunst und 500 Jahre deutsches Reinheitsgebot

 

Bekanntlich trat am 23. April 1516 das Reinheitsgebot für Bier in Bayern in Kraft. Später wurde es auf ganz Deutschland ausgeweitet und ist heute in die Bierverordnung aufgegangen. Passend zum 500-jährigen Jubiläum des Gesetzes zeigt das TECHNOSEUM in Mannheim vom 20. Februar bis zum 24. Juli 2016 eine Sonderausstellung zum Thema „Bier. Braukunst und 500 Jahre deutsches Reinheitsgebot“. Dabei stehen nicht nur die Geschichte und Professionalisierung der Herstellung im Mittelpunkt, sondern auch die Inszenierung von Bier in der Werbung und seine Bedeutung als Markenartikel und Imagefaktor für die Bundesrepublik. Auch die Aspekte Rausch und Sucht sowie Prävention werden zur Sprache kommen.

Beim Bier vereinen sich Technik-, Sozial- und Kulturgeschichte. Dies dokumentiert das TECHNOSEUM: So war es eine Brauerei, die dem Tüftler Carl Linde den Auftrag gab, eine Kältemaschine zu konstruieren, mit der sich gärendes Bier kühlen ließ – der Vorläufer unserer heutigen Kühlschränke. Technische Innovationen wie der Kronkorken, der 1892 patentiert wurde, oder die Entwicklung der Dose hatten nicht zuletzt gesellschaftliche Auswirkungen und verlagerten den Biergenuss von der Kneipe ins heimische Wohnzimmer. Die Ausstellung bringt den Besucherinnen und Besuchern 4.000 Jahre Bierbrauen nahe, angefangen beim Brotbrei der Sumerer bis zur industriellen Herstellung in heutiger Zeit. Ausstellungsobjekte wie eine Sudhaube, ein Stammwürzekühler und eine Bierkutsche machen den Brauprozess und die Distribution des Bieres nachvollziehbar. An interaktiven Stationen lassen sich Bierdeckel mit Stempeln individuell verzieren und Hopfendolden unter dem Mikroskop betrachten – oder man kann endlich einmal heraus-finden, was es mit dem unter- und obergärigen Bier auf sich hat.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.technoseum.de.

15. – 24. Januar 2016: Grüne Woche Berlin

Zum 500. Jubiläum kann auch die Grüne Woche in Berlin nicht abseits stehen und bietet ein umfangreiches Angebot rund um das Thema Bier an. Eine Ausstellersuche nach „Bier“ bringt aktuell mehr als 144 Treffer. Die Aussteller kommen aus 22 Ländern. Die Auswahl ist also riesig. Auch wenn nicht alle Aussteller für den geneigten Ausstellungsbesucher interessant sind, bleibt immer noch genug Stoff für einen mehrtägigen Besuch. Außerdem ist auf diesem Event nicht nur das Thema Bier interessant, sondern es gibt noch viele andere ansprechende Themengebiete. Also: diesen Termin unbedingt vormerken. Nähere Informationen finden Sie unter www.gruenewoche.de.

Genuss auf dem Oktoberfest? Das geht gar nicht

Zumindest wenn es nach Michael Möller geht, Chef der Hofbäu-Brauerei in München. Zumindest hat er sich dagegen ausgesprochen, dass auch Craft-Bier-Brauereien auf dem Oktoberfest in München vertreten sein dürfen. Gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ sagte er: „Bei diesen Bieren geht es um Genuss und nicht um Menge“, sagte Möller. „Das hat auf der Wiesn nichts verloren.“

Auch wenn ich ebenfalls das Vorurteil habe, dass Craft-Bier und Massenbesäufnisse nicht zusammenpassen – weshalb ist Herr Möller so vehement dagegen, dass die kleinen Brauereien es versuchen, ihr Angebot einem breiten Publikum vorzustellen? Vermutlich hat er einfach Angst vor einer kommenden Konkurrenz. Aber, sehr geehrter Herr Möller, ich weiß aus eigener Lebenserfahrung, dass sich auch Feste weiterentwickeln können, um nicht irgendwann vor dem Aus zu stehen (auch wenn ich das für das Oktoberfest weder kurz- noch mittelfristig sehe). Und ein weiteres Vorurteil von mir ist, dass Bewegung selbst in Bayern möglich ist.

Auf dem Oktoberfest werden in diesem Jahr etwa sechs Millionen Besucher erwartet, von denen erwartet wird, dass sie in den 16 Tagen des Festes sieben Millionen Liter Bier konsumieren. Der Liter soll in diesem Jahr zwischen € 10,10 und € 10,40 kosten. Ausgeschenkt werden ausschließlich Biere der alteingesessenen Münchner Brauereien, auch gegen neue Brauereien aus München auf der Wiesn wehren sich die traditionellen Wirte.

So bleibt nur eine recht geringe Auswahl. Augustiner gibt es sowohl in der gleichnamigen Festhalle als auch in der Fischer-Vroni. Das Hacker-Pschorr können Sie im Hacker-Festzelt sowie im Pschorr-Bräurosl. Wenn Sie lieber ein Paulaner konsumieren wollen, kommen Sie im Armbrustschützenzelt, im Winzerer Fähndl sowie in Käfers Wiesn Schänke auf Ihre Kosten. Löwenbräu finden Sie im Schützen-Festzelt und selbstverständlich in der Löwenbräu-Festhalle. Letztendlich können Sie Ihren Durst noch mit einem Spaten-Franziskaner löschen wenn Sie den Schottenhamel, den Marstall oder die Ochsenbraterei ansteuern.

Im kulinarischen Terrain ist die Wiesn nicht so stur wie beim Bier. Die Veranstaltung ist zwar in erster Linie für Haxn, Brezn und Hendl bekannt, aber die Speisekarte wurde in den letzten Jahren doch etwas erweitert, so dass selbst für Veganer etwas zu finden ist. Außerdem gibt es Weißwurst-Leberkäs, als Blume geformte Zuckerwatte und als Highlight für Diabetiker werden mit Birkenzucker gebrannte Cashew- und Macadamia-Nüsse angeboten.

Für eine Flasche Bier 500 Euro Schaden verursacht

Dass alkoholische Getränke auch bei Kriminellen beliebt sind ist ja nichts Neues. Aber ein Einbrecher hat es in Kranichfeld im Süden Thüringens aber doch stark übertrieben. Zunächst versuchte er, das Garagentor aufzuhebeln. Bei diesem Versuch ist er gescheitert. Anschließend schlug er eine Glastür ein, durch die er anschließend ins Haus gelangte. Dort ging er schnurstracks in den Keller und trank dort eine Flasche Bier. Mehr hat er nach einer Mitteilung der Weimarer Polizei nicht mitgehen lassen. Die Polizei hat zwar die Biermarke nicht genannt, aber immerhin den Wert der Flasche mit einem Euro beziffert. Es kann also kein Spitzenbier gewesen sein. Dass Durst schlimmer ist als Heimweh ist bekannt. Aber 500 Euro Schaden anzurichten, nur um eine Flasche Bier zu trinken, ist nun wirklich übertrieben.

Der Hopfen

Mengenmäßig wird beim Brauen nur wenig Hopfen verwendet, je Hektoliter lediglich höchstens 400 Gramm. Trotz des geringen mengenmäßigen Anteils des Hopfens am Bier ist der Einfluss auf den Geschmack nicht zu unterschätzen. Ohne Hopfen wäre der charakteristische Bitterton des Bieres nicht zu erreichen. Nicht umsonst wird der Hopfen häufig auch als die Seele des Bieres bezeichnet. Hier die für das Brauen wichtigsten Bestandteile:

Ätherische Öle

Diese machen im Durchschnitt 0,8 % der getrockneten Hopfendolde aus, die mögliche Bandbreite liegt zwischen 0,2 % und 1,7 %. Sie sind für das Hopfenaroma verantwortlich, das seinerseits für ein gutes Bier Voraussetzung ist.

Bitterstoffe

Sie betragen etwa 15 % bis 22 % der trockenen Dolden. Durch sie erhält das Bier seinen typischen erfrischenden Geschmack. Außerdem sorgen sie für die Schaumbildung sowie die Standzeit des Schaums.

Gerbstoffe

Die Gerbstoffe sind in der getrockneten Dolde mit etwa 4 % bis 6 % enthalten. Sie wirken konservierend und beseitigen Eiweißstoffe. Daher sind sie beim Klären des Bieres von Bedeutung.

Angebaut wird der Hopfen in Deutschland bevorzugt in Teilen von Bayern und Baden Württemberg angebaut, in geringerem Umfang auch in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland Pfalz. Seit 2004 wird der Hopfen in geringem Umfang auch auf Sylt angebaut.

Weltweit gibt es mehrere hundert Hopfensorten, die zwischen Bitterhopfen und Aromahopfen unterschieden werden. Der deutlich teurere Aromahopfen führt zu einem Bier mit einem deutlich komplexeren Duft. Leider wird der Aromahopfen in Deutschland nur von wenigen Brauereien verwendet.

Die Hopfensorten

Ich werde hier die wichtigsten Hopfensorten kurz beschreiben. Als Quelle dienen mir die online gemachten Angaben verschiedener Anbieter von Hopfen.

Cascade

Cascade ist eine relativ neue Aromahopfensorte, die in erster Linie von Brauern der Craft-Biere verwendet wird. Sie stammt ursprünglich aus England und ist wird dort für Ales und englische Bitterbiere verwendet. Das Aroma besticht durch Würzigkeit und Fruchtaromen.

Centennial

Der Centennial ist ein beliebter amerikanischer Hopfen, der einen ordentlichen Alphasäuregehalt mit blumigen Zitrusnoten bietet. Dieser Hopfen wird häufig für amerikanische Ales und Weizenbiere verwendet.

Chinook

Chinook ist ein Aromahopfen mit einem sehr starken Grapefruitcharakter und viel Alphasäure. Dieser Hopfen wird häufig für Stout, Porter, IPA und Lager verwendet.

Columbus

Columbus hat einen sehr hohen Alphasäuregehalt und wird daher oft als Bitterhopfen eingesetzt. Bei später Hopfengabe verleiht er dem Bier zusätzlich ein zitrus- oder limonadenartiges Aroma. Dieser Hopfen wird häufig für Stout, Porter, IPA und Lager verwendet.

First Gold

Diese Aromahopfensorte wird sowohl für die konventionelle Hopfung als auch für die Spät- und Tockenhopfung verwendet. Sie verleiht Ales eine ausgewogene Bitternote sowie eine fruchtige und würzige Geschmacksnote. Angebaut wird dieser Hopfen in Großbritannien. Er eignet sich für Imperial Stout, Ale, Englisches Bitter, Ale, India Pale Ale (IPA), Porter, und Stout.

Golding

Hopfen.de beschreibt diese Hopfensorte voller Begeisterung: „Hopfenpellets Goldings wird zu recht der „König der englischen Hopfen“ genannt. Für ein originales IPA oder ein traditionelles englisches Bitter gibt es keinen besseren Hopfen. Hopfenpellets sind Rohhopfen, die ohne Stiele gemahlen wurden und in Stäbchen gepresst wurden. Der Hopfen ist maßgeblich für die Herbe des jeweiligen Bieres verantwortlich. Verwendet wird dieser Hopfen wie die Sorte First Gold für Imperial Stout, Ale, Englisches Bitter, Ale, India Pale Ale (IPA), Porter, und Stout.

Herkules

‚Herkules‘ ist ein sehr ertragreicher Zuchtstamm des Hopfenforschungszentrums Hüll mit sehr hohen α-Säure-Werten. Diese Sorte ist seit 2005 auf dem Markt. Ein Verkauf ist bisher nur mit Genehmigung für den professionellen Anbau erlaubt. Dieser Hopfen verleiht dem Bier eine harmonische, nicht zu kräftige Bittere. Sie vermittelt die verschiedenen Aromaeindrücke gleichmäßig in nicht allzu ausgeprägter Form. Lediglich im Trunk ist die hopfenwürzige Note im Vergleich zu den übrigen Eindrücken hervorgehoben. Das Aroma ist würzig, fruchtig und blumig mit einigen Zitrusnoten.

Mittelfrüh

Die Sorte Mittelfrüh zählt zu den ältesten Sorten, die heute noch angebaut werden. Sie hat ein würziges Aroma.

Saphir

Diese Sorte wurde am Hopfenforschungszentrum in Hüll auf feinwürziges Aroma gezüchtet und 2002 zugelassen. Mit 26-27 Aromapunkten ist Saphir mit Aromasorten wie Spalter, Tettnanger und Saazer vergleichbar. Das Aroma ist würzig, fruchtig und blumig mit etwas Zitrusaroma.

Simcoe

Der Simcoe-Hopfen ist unter den Brauern der Craft-Bier-Szene sehr beliebt. Er verströmt Aromen nach Kiefer, Grapefruit und Maracuja.

Spalter Select

Der ‚Spalter Select‘ ist eine Weiterentwicklung der alten Spalter Landsorte. Holzige Cognac-Aromen bestimmen sein Geschmacksprofil, zusätzlich von süßen Pfirsich- und Kamillenblütennoten unterstützt. Das Aroma ist würzig, fruchtig und blumig.

Tradition

Auch wenn der Name etwas anderes suggeriert, handelt es sich bei der Aromahopfensorte Tradition um eine eher neue Sorte. Sie wurde im Hopfenforschungszentrum Hüll entwickelt und 1993 als Sorte zugelassen. Seit 2009 gibt es eine verbesserte Version dieser Sorte. Verwendung findet sie vor allem in Ales und Lagerbieren.

Das Malz

Im Prinzip ist die Herstellung von Malz einfach. Getreide wird gekeimt, gedarrt und anschließend gemahlen. So einfach das Malzen im Prinzip ist, so viel Können steckt in der Praxis. Sehen wir uns die einzelnen Schritte der Malzherstellung kurz an.

Reinigen

Nach der Ernte ist das Getreide durch vielerlei Fremdstoffe verunreinigt. Steine, Metallteile und andere Pflanzenteile werden in verschiedenen Arbeitsschritten aus dem Getreide entfernt.

Trocknen

In den meisten Fällen wird das Getreide nicht unmittelbar nach der Ernte verarbeitet und muss gelagert werden. Dafür darf es nicht mehr als 15 % Feuchtigkeit enthalten. Ist der Feuchtigkeitsgehalt höher, muss es getrocknet werden. Durch die Trocknung werden die Lebensprozesse im Getreide erhalten und es wird vor Schimmel geschützt.

Weichen

Für die Weiterverarbeitung muss der Wassergehalt des Getreides wieder auf 35 % bis 43 % angehoben werden. Dafür reicht es aber nicht aus, einfach Wasser auf das Getreide zu kippen, da auf diese Weise die Luftzufuhr zum Getreide unterbunden wird, das Getreide dadurch abstirbt und daher nicht mehr keimen kann. Die Keimung ist aber für die Weiterverarbeitung erforderlich. Daher wechseln sich während des ein bis zwei Tage dauernden Prozesses Phasen der Befeuchtung und der Belüftung ab. Obwohl das Weichen des Getreides auf den ersten Blick einfach erscheint, steckt auch in diesem Arbeitsschritt einiges Gehirnschmalz.

Keimen

Im Anschluss wird das Getreide, meist Gerste, in Keimkästen vier bis sieben Tage lang gekeimt. In dieser Zeit bilden sich aus dem Keimling des Korns Blatt- und Wurzelkeime. Parallel dazu bilden sich im Mehlkörper des Korns die erforderlichen Enzyme. Für eine gleichmäßige Keimung des Korns muss das Getreide in dieser Zeit regelmäßig gewendet und gleichmäßig feucht gehalten werden.

Darren

Eigentlich besteht das Darren aus zwei Prozessen, die ich hier aber aus Gründen der Einfachheit zusammenfasse. Während der Darre wird die Feuchtigkeit des Getreides auf vier bis fünf Prozent verringert, um die Lager- und Transportfähigkeit zu gewährleisten. Während der ersten Phase, Schwelken genannt, bleibt die Temperatur weitgehend konstant bei 35 °, die Temperatur wird hauptsächlich verwendet, um die Feuchtigkeit zu verringern. Auf diese Weise werden die im Keimling vorhandenen Enzyme geschont. Erst in der zweiten Phase, Abdarren genannt, wird die Temperatur erhöht. Dabei nimmt das Malz seine endgültige Farbe an. Die Farbe wird durch die Temperatur und Dauer des Abdarrens gesteuert und bestimmt später die Farbe des Biers. Helles Malz wird bei etwa 75 bis 80 ° gedarrt, dunkles Malz bei etwa 105 bis 120 °. Während dieses Prozesses fallen die Wurzelfäden ab, so dass aus 100 kg Gerste etwa 75 bis 80 kg Malz entstehen.

Putzen und Polieren

In diesem Schritt werden die Blatt- und Wurzelkeime entfernt, wodurch ein weiterer Verlust von etwa drei bis vier Prozent der Gesamtmenge entsteht. Da die Keime viel Eiweiß enthalten, werden sie für die Viehfütterung verwendet.

Mischen

Da Malz ein Naturprodukt ist, ist das Ergebnis nicht immer vollständig identisch. Aus diesem Grund wird Malz verschiedener Chargen gemischt, um immer ein einheitliches Ergebnis zu erzielen.

Die Malzsorten

Nun gibt es nicht nur eine Sorte Malz, sondern für jedes Bier gibt es ein spezielles Malz. Für Craft-Biere werden auch Malze gemischt, häufig finden sich darin fünf Sorten. Die Eigenschaften der wichtigsten Malzsorten will ich hier einmal zusammentragen.

Amber

Amber gehört zu den Karamellmalzen. Diese verstärken das typisch „karamellige“ Malzaroma des Bieres. Das Bier erhält eine dunklere Farbe und die Schaumstabilität wird erhöht. Zusätzlich wird die Vollmundigkeit des Bieres verstärkt. Es wird für Märzen, Weizenbiere, Dunkelbiere, Bockbiere, Amber Ale und spezielle Lagerbiere verwendet.

Carahell

Carahell wird für die Erhöhung der Vollmundigkeit, für ein intensiveres Malzaroma, für einen vollen Geschmack, für die Intensivierung der Farbe und die Optimierung des Geschmacks von Hefeweizenbieren verwendet. Außerdem sorgt dieses Malz für einen schönen Schaum. Es wird bei den Biertypen Weizenbier, Schankbier, Leichtbier, alkoholreduziertes Bier, für helle Biere, Exportbiere und Festbiere eingesetzt.

Caramünch

Dieses Malz wird in dunklen Bieren, Festbieren, Malzbieren, Schankbieren sowie Leichtbieren verwendet.

Chocolate

Chocolate ist ein Gerstenmalz. Es verleiht dem Bier eine angenehme dunkle Farbe. Das Aroma erinnert an Schokolade, Nuss und Kaffee. Der malzige Geschmack wird zusätzlich betont. Der Schaum bleibt dabei unverändert. Das Malz wird in einem schonenden Röstvorgang hergestellt, der bitteren Geschmack weitgehend vermeidet. Es wird für Schwarzbiere, Bock, Alt, Starkbiere, Porter, Braunbiere, Stouts, und braune Ales verwendet.

Dark Chocolate

Dieses Malz entspricht dem Chocolate. Es ist aber dunkler geröstet und enthält eine dunklere Farbe sowie intensivere Aromen.

Heidelberger

Die Malzsorte Heidelberger kann für alle Biere verwendet werden, deren Charakteristik eine besonders helle Farbe ist. Sie kann wie ein Pilsener Malz verarbeitet werden und verleiht dem Bier einen frischen und runden Geschmack. Dieses Malz ist reich an Enzymen. Es wird bevorzugt für Pilsener, Kölsch, Märzen und Leichtbiere verwendet.

Münchner Malz

Das Münchner Malz intensiviert die Farbe des Bieres und betont das malzige Aroma dunkler Biere. Es wird als Basismalz für Export, Märzen, Alt, Dunkle Biere, Bock, Starkbiere und Weizenbiere eingesetzt.

Münchner Malz Dunkel

Münchner Malz Dunkel intensiviert die Bierfarbe und betont das malzige Aroma dunkler Biere. Es wird für Märzen, Alt, dunkle Biere, Bockbiere und Starkbiere verwendet.

Pale Ale

Pale Ale Malz liegt farblich zwischen Pilsner und Wiener Malz und wird hauptsächlich von Craft-Brauern verwendet, die mit besonderen Maischverfahren das derzeit sehr beliebte Pale Ale brauen.

Pilsener Malz

Pilsener Malz soll dem Bier einen frischen und abgerundeten Geschmack verleihen. Es wird für alle hellen Biere verwendet. Außerdem bildet es eine hervorragende „helle“ und enzymstarke Grundlage für viele Bierspezialitäten. Die Eigenschaften des Malzes: Moderate Eiweißwerte, hohe Extraktgehalte, helle Farben und hohe enzymatische Aktivität. Es wird für Pilsener, Export, Kölsch, Lager, Helles, Märzen und Leichtbiere eingesetzt.

Steffi

Steffi ist eine historische Malzsorte. Dieses Malz wird universell für viele unterschiedliche Biere verwendet.

Weizenmalz

Wie der Name bereits aussagt, wird Weizenmalz für Weizenbiere verwendet. Es ist für die spritzige Frische und den obergärigen Weizenbier-Geschmack verantwortlich. Weizenmalz wird aus einem speziellen Brauweizen hergestellt. Es wird nicht nur für Weizenbier, sondern aus für obergärige Biere wie Kölsch verwendet.

Wiener Malz

Wiener Malz verstärkt die goldene Bierfarbe und erzeugt einen angenehmen, vollmundigen Geschmack. Bekannt ist dieses Malz für seine hervorragenden Schaumwerte und eine anregende Glanzfeinheit.

Das richtige für heiße Tage: der Bierkisten-Kühler

Nun haben wir endlich mal wieder einen richtigen Sommer und jeder, der die Möglichkeit hat, verlegt die Party in den Garten. Und kaum sitzen wir im Garten, schon stehen wir alle vor dem gleichen Problem: wie bekommen wir das Bier kalt? Jahrzehntelang hat uns ein Eimer mit mehr oder weniger kaltem Wasser geholfen, das Bier notdürftig ein wenig zu kühlen oder zumindest die Erwärmung etwas hinauszuschieben. Nun gibt es – endlich – ein Angebot, das eine Lösung verspricht: der Bierkisten-Kühler.

Ich konnte ihn selbst nicht testen, aber laut Händlerangaben funktioniert er so: Die Plastikform mit Wasser füllen und einfrieren. Wenn das Wasser gefroren ist, den Eisblock aus der Form nehmen und in die Kiste einsetzen. Innerhalb einer halben Stunde sollte das Bier um 10°C gekühlt werden. Wie gesagt, ich habe den Bierkisten-Kühler nicht selbst verwenden können, kann mir aber durchaus vorstellen, dass er funktioniert. Der Kaufpreis von nicht einmal 10 Euro stellt dabei aber kein unüberwindliches Risiko dar.

Den Bierkisten-Kühler gibt es in zwei Ausführungen für Kisten mit 20 Flaschen á 0,5 l und für Kisten mit 24 Flaschen á 0,33 l.

Hier ein Anbieter:

Kalea GmbH
Im Weyergut
Biberngasse 31
A-5020 Salzburg

info@kalea.at

Wann verdirbt Bier?

Bei jedem Bier steht auf dem Etikett ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Nun ist ein Bier nach dem angegebenen Zeitpunkt nicht verdorben, sondern im Normalfall kann es auch später noch unbedenklich genossen werden. Ein Bekannter hat kürzlich in seinem Kühlschrank ein vergessenes Bier entdeckt, das bereits elf Jahre abgelaufen war. Das hielt ich dann doch für etwas lange, aber trotzdem haben wir den Versuch gemacht, das Bier geöffnet und verkostet. Das Ergebnis? So richtig lecker war das Bier nicht mehr, es schmeckte eher fade und langweilig. Aber immerhin – es war nicht verdorben und immer noch trinkbar. Ein wirklich verdorbenes Bier habe ich erst einmal erlebt.

Den ersten Schreck erlebte ich gleich beim Öffnen der Flasche. Das Bier schäumte sofort über. Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen, denn die Flasche stand bereits mindestens eine halbe Stunde auf dem Tisch, war also nicht geschüttelt. Das fand ich schon etwas merkwürdig. Nach dem Einschenken wurde der Eindruck auch nicht besser. Das Bier war deutlich trüb, duftete aber nicht nach Hefe, sondern irgendwie sauer mit merkwürdigen Nebengerüchen.

Trotzdem habe ich vorsichtig einen Schluck probiert. Das Bier schmeckte sauer und sehr bitter. Es war offensichtlich verdorben. An diesem Punkt habe ich den Test abgebrochen und das Bier in den Ausguss gegossen.

Meine Vermutung ist, dass sich bereits während der Abfüllung irgendeine Verschmutzung in der Flasche befunden hat, die bei der Reinigung der Pfandflasche nicht entfernt wurde und die zum Verderben des Biers geführt hat. Das passiert extrem selten. Da in einem solchen Fall aber nicht die gesamte Charge verdorben ist, sondern nur eine einzelne Flasche, kann dies der Brauerei nicht auffallen und das verdorbene Bier gelangt zum Verbraucher.

Nun wollte ich selbstverständlich mal sehen, wie sich die Brauerei zu dem Problem stellt. Ich habe also die Homepage des Unternehmens aufgerufen und eine Mail an die dort angegebene Mailadresse geschickt. Einige Tage später hatte ich dann eine erste Antwort von der Muttergesellschaft der Brauerei. In der nächsten Zeit gingen etliche Mails hin und her, ich wurde nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum und der Chargennummer gefragt, nach Ort und Zeit des Kaufs… Da die Brauerei von jeder Charge eine Probe zurückbehält, konnte sie diese im Labor prüfen. Wie erwartet konnte in der Probe nichts festgestellt werden. Trotzdem schickte mir die Brauerei als Entschädigung einige frische Flaschen Bier.

Habe ich damit eine Methode beschrieben, kostenlos an Bier zu kommen? Sicher nicht, dafür war der Aufwand zu groß. Gehen Sie lieber Flaschen sammeln, da ist Ihre Ausbeute pro Stunde sicher höher. Ich möchte mit diesem Artikel lediglich an Sie appellieren, in die geleerten Flaschen nicht irgendwelchen Abfall zu stecken. Dadurch kann die nächste Füllung verdorben werden und glauben Sie mir – eine solche Flasche zu bekommen ist wirklich nicht angenehm. Das wollen Sie auch nicht.