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Frank Lucas ist Vizeweltmeister der Biersommeliers

Am Wochenende war es so weit – in Sao Paulo fand die Weltmeisterschaft der Biersommeliers statt. Vizeweltmeister wurde der Braumeister Frank Lucas von der Stralsunder Braumanufaktur. Lediglich der Italiener Simonmattia Riva konnte die Jury noch mehr überzeugen. Insgesamt nahmen 53 Bierkenner an dem Wettkampf teil. Alle hatten sich – so wie Lucas und Puttnies – in nationalen Wettkämpfen qualifiziert.

Auf die Weltmeisterschaft hat sich der Stralsunder Braumeister Frank Lucas genauso vorbereitet wie ein Spitzensportler auf seinen schwersten Wettkampf: Sechs Wochen vor der Meisterschaft intensivierte der Stralsunder Brauer sein Training und kostete sich zweimal pro Woche gemeinsam mit seinem Kollegen Christoph Puttnies durch die Biere dieser Welt, um deren Geschmack auf der Zunge zerlegen: Lucas bestimmte Hopfenaromen und die Röstnoten des Malzes, ordnete den Hefen die passenden Stoffwechselprofile zu und fasste die Bitterkeit des Bieres im Abgang in die passenden Worte.

In den Vorrunden wurde Bierwissen abgefragt. Nach Bierbestimmungen und Geschmacksproben überzeugte der Stralsunder die Jury letztendlich mit dem „Rodenbach Vintage“ – einem belgischen Bier. „Ich habe eine Affinität zu sauren Bieren wie diesem“, erklärte der 46-Jährige nach seiner Rückkehr aus Südamerika. Aus drei Bieren – so die Finalaufgabe – musste sich Lucas auf der Bühne eines auswählen, dieses beschreiben und dazu eine Speisenempfehlung abgeben. Als Speisen zu dem markanten Bier aus Belgien – einer Mischgärung aus Hefe-, Essig- und Milchsäurebakterien – empfahl er Meeresfrüchte beziehungsweise Lammleber.

Wein ein Genussgetränk, Bier ein Durstgetränk – das ist für Lucas ein längst überholtes Klischee. „Biere sind in ihren Aromen zum Teil vielfältiger als um mit ihnen adäquat auf Speisen zu reagieren.“ Deshalb gibt es für den Bierkenner auch nicht das ultimative Bier, sondern nur die passenden Biere für den entsprechenden Anlass: Beispielsweise en trockenes herbes Bier als Aperitif oder ein frisches Weizenbier nach dem Sport. „Ein gutes Bier macht Lust auf ein zweites Glas.“

Lucas erlernte in der Rostocker Brauerei den Beruf des Brauers und Mälzers. Seit 1999 arbeitet er in der Stralsunder Braumanufaktur, wo er aktuell als Produktentwickler neue Biere kreiert und zugleich für die Qualitätssicherung zuständig ist.

Klasse statt Masse, heißt es seit einigen Jahren auf dem deutschen Biermarkt. Der Bierabsatz ist tendenziell seit Jahren im Sinken. Im vergangenen Jahr setzten die deutschen Brauereien nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes rund 95,6 Millionen Hektoliter Bier ab, das sind rund ein Drittel weniger als um 1990. Mit sogenannten Premium-Bieren und handwerklich hergestellten Bieren aus erlesenen Rohstoffen zielen die Brauereien auf Kunden, die bereit sind, dafür mehr Geld zu zahlen.

„Bier zum Wohlsein und nicht zum Vollsein“, formuliert es der Chef der Stralsunder Braumanufaktur, Jürgen Nordmann. Die Brauerei produziert zwölf verschiedene Sorten Störtebeker-Biere, dazu ein Saisonbier sowie vier Sorten Stralsunder. Die Branche habe 40 Jahre lang gedacht, Bier sei ein Massenmarkt, so Nordmann. Doch die Generation, die Bier kistenweise getrunken habe, sterbe aus. An deren Stelle trete inzwischen der junge bewusste Konsument.

Mit dem Trend zum handwerklich hergestellten Bier entwickelte sich auch das Berufsbild des Biersommeliers. Im Jahr 2011 absolvierten 13 Mitarbeiter der Stralsunder Brauerei eine entsprechende Ausbildung, darunter auch Frank Lucas.

Der Bierabsatz in Deutschland sinkt

Während die Hersteller von handwerklich gebrauten Bieren ihre Umsätze meist deutlich steigern können, sinken die Absätze der meisten großen Brauereien. Das Handelsblatt hat kürzlich eine Liste mit der Absatzentwicklung der zehn größten deutschen Brauereien veröffentlicht. Die in der folgenden Tabelle enthaltenen Zahlen stammen aus dieser Veröffentlichung.

Brauerei 

Absatz in Mio. Hektoliter 

Entwicklung in Prozent 

Oettinger 

5,62 

-2,8 

Krombacher 

5,47 

-0,6 

Bitburger 

3,94 

-2 

Veltins 

2,77 

+2,66 

Beck’s 

2,53 

+1 

Warsteiner 

2,53 

-8,4 

Paulaner 

2,45 

+4,5 

Hasseröder 

1,87 

-6,9 

Radeberger 

1,87 

-4,5 

Erdinger

1,82 

+3,5 

Quelle: Handelsblatt

Besonders die Rückgänge bei Warsteiner und Hasseröder sind recht derbe. Bei den anderen Brauereien dürfte der Rückgang vermutlich an dem hohen Ausstoß im letzten Jahr liegen, in dem die Fußballweltmeisterschaft den Konsum in die Höhe getrieben hat.

Hier stellt sich selbstverständlich die Frage, ob dies nur die Großbrauereien betrifft oder ob auch die regionalen Brauereien von diesem Trend betroffen sind. Ich habe daher einmal bei der Pressestelle der freien Brauer nachgefragt, einem bundesweiten Zusammenschluss von 40 inhabergeführten Brauereien, die ihr Bier größtenteils in der Region absetzen, in der sie ansässig sind. Mir wurde mitgeteilt, dass diese Brauer mit ihrem Absatz zufrieden sind und dass die Umsätze insgesamt eher steigen. Es freut mich, dass die Verbraucher offensichtlich gerne die Brauereien in ihrer Region unterstützen. Dadurch wird die Biervielfalt in Deutschland gestärkt und es gibt nicht überall einige Einheitsbiere.

Duff Bier kommt auf den Markt

Dass Unternehmen Productplacement betreiben ist inzwischen ja (fast) normal. 21th Century Fox, die Produktionsfirma der Simpsons, geht jetzt den genau umgekehrten Weg. Nachdem die Animationsserie zur bekanntesten der Welt geworden ist, haben verschiedene Brauereien Biere gebraut, die nach Homer Simpsons Lieblingsgetränk benannt wurden, ohne dass diese Brauereien den Namen Duff lizensiert hätten. So auch in Deutschland, wo unter anderem die Klosterbrauerei im hessischen Eschwege ein Bier mit diesem Namen herstellt und vertreibt. Diese Biere betrachtete 21th Century Fox als Raubkopien und versuchte mehrfach, die Produktion durch Gerichte verbieten zu lassen. Nun geht die Produktionsfirma einen anderen Weg und beginnt, selbst ein Bier brauen zu lassen. In Chile wird das Bier bereits verkauft, im Rest von Südamerika und auch in Europa soll der Vertrieb Anfang nächsten Jahres beginnen. Sprecher Jeffrey Godsick erklärte gegenüber dem Wall Street Journal: „Wir wollten nicht länger gegen die Urheberrechtsverstöße kämpfen und bringen jetzt selbst das Bier auf den Markt. Die weltweite Nachfrage von Fans ist riesig. Und wir wollen ihnen bieten, worauf Homer schon lange zurückgreifen kann.“

Und selbstverständlich hat Duff auch bereits eine eigene Hymne:

https://youtu.be/o0tU9rvjW_E

Entwickelt hat das neue Duff der bekannte englische Brauer Paul Farnsworth. Während Duff in der Animationsserie ein Billiggesöff ist, braut Farnsworth ein dunkles Lagerbier, das in Flaschen und Dosen abgefüllt und mit dem bekannten „Duff-Bier“-Etikett geschmückt wird. Mich wundert lediglich, dass die Simpson-Fans im Heimatland der Produktionsfirma vergeblich auf Duff warten werden. Es wird dort lediglich im Simpson-Bereich der Themenparks in Orlando und Los Angeles verkauft.

1000 Jahre Bier in Sachsen

Ich habe ja wirklich keine Ahnung, ob es wahr ist, aber der Chronist Thietmar von Merseburg hat berichtet, dass es im Jahr 1015 ein Honigbier auf der Meißner Burg gab. Das für sich allein genommen ist sicher noch keiner Erwähnung an dieser Stelle wert, aber dieses Honigbier wurde nicht nur getrunken, sondern es soll die ganze Stadt vor dem Untergang bewahrt haben.

Unabhängig von dem Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nimmt die Albrechtsburg in Meissen das 1000jährige Jubiläum dieser spektakulären Begebenheit zum Anlass, eine Sonderausstellung aus der Taufe zu heben. In dieser Ausstellung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

  • Selbstverständlich das spektakuläre Ereignis, das den Grund für diese Ausstellung gab
  • Die Geschichte des Bieres in Sachsen
  • Die Welt der Brauereien
  • Die kulturelle Bedeutung des Bieres und Biertrinkens vom Mittelalter bis in die Gegenwart
  • Wer durfte in der Vergangenheit Bier brauen und wo wurde es konsumiert?
  • Gab es bereits die gleichen Biersorten wie heute und in welcher Form wurden sie an den Mann und an die Frau gebracht?
  • Alle diese und viele weitere spannende Fragen rund um das Bier sowie interessante Episoden der sächsischen Braugeschichte werden durch einzigartige Exponate veranschaulicht.

Um diese Ausstellung auf die Beine zu stellen hat sich eine illustre Gesellschaft zusammengefunden, die aus dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, dem Zweckverband Kulturraum Meißen, dem Sächsischen Brauerbund e. V., der Stadt Meißen und dem Gewerbeverein Meißen e. V. besteht. Da sollte doch wohl etwas Vernünftiges entstanden sein. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Ausstellung doch nicht gar so berauschen sein sollte, ist die Stadt Meissen schon für sich einen Besuch wert. Wenn Sie sich also auf den Weg nach Sachsen machen um diese Ausstellung zu sehen, können Sie auf keinen Fall etwas verkehrt machen.

Hier noch einige Informationen, die den geneigten Besucher sicher interessieren: Die Ausstellung ist seit dem 24. April bis zum 1. November täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 6,00, ermäßigt € 4,00. Außerdem gibt es noch eine Familienkarte für € 14,00 und die Führung kostet € 3,00. Das Kombiticket, mit dem Sie auch die Dauerausstellung besuchen können, kostet € 8,00, ermäßigt € 4,00 und für die Familie €18,00.

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, Meissen und die Sonderausstellung zu besuchen, sollten Sie sich bei Ihrer Planung auch die Seite http://www.albrechtsburg-meissen.de/de/veranstaltungen/ ansehen. Es gibt zu der Ausstellung auch ein Rahmenprogramm, das aus Führungen, Vorträgen und Bierseminaren mit Verkostungen besteht. Außerdem sind verschiedene Veranstaltungen und Konzerte auf dem Burghof geplant.

Während der Recherche für diesen Beitrag bin ich auf ein Bild gestoßen, das ich aus Gründen des Urheberrechts hier nicht wiederholen möchte, wenn Sie dem Link folgen, werden Sie es aber sicher auch selbst entdecken. Interessanter finde ich aber die Bildunterschrift. Sie lautet: „150 Jahre VEB Felsenkellerbrauerei Meißen“. Da bin ich doch etwas verwundert. Ich war bislang immer der Meinung, dass „VEB“ für „Vaters ehemaliger Betrieb“ oder auch für „Volkseigener Betrieb“ (die Definition ändert sich, je nachdem, wen ich frage) steht bzw. stand. Nach meiner Kenntnis wurde diese Rechtsform erst nach 1945 aus der Taufe gehoben und bereits ungefähr im Jahr 1990 entweder privatisiert oder abgewickelt. Wie passen in diesen Zeitraum 150 Jahre? Kann mich unwissenden Westler eventuell mal jemand aufklären?

Panter-Bräu – das erste basisdemokratische Bier

Nun ist es so weit – nach dem tazpresso launcht die taz aus Berlin heute ihr erstes eigenes Bier. Da die Mitarbeiter der taz sich eher auf das Zeitungsmachen und das Biertrinken verstehen, im Bierbrauen aber recht ungeübt sein dürften, brauen sie das Bier nicht selber, sondern sie haben die drei kleinen Brauereien Flessa, Heidenpeters und Schoppe aus Berlin gebeten, ein Bier für die taz zu kreieren. Voraussetzung war, dass es kein industriell hergestelltes Erzeugnis sein sollte, sondern es sollte auf jeden Fall ein Craft-Bier sein. Die Biere, die die drei Brauereien für die taz hergestellt haben, wurden i April den Besuchern eines von der taz ausgerichteten Kongresses vorgestellt, die abstimmen konnten, welches Bier das Rennen machen sollte (daher das Attribut basisdemokratisch).

Das Bier von Flessa Bräu hat das Rennen gemacht. Brauer Christoph Flessa beschreibt das taz Bier im Interview mit der taz so: „… naturtrüb, mit eigenem Charakter, dass sich aber durch hohe Drinkability auszeichnet, man könnte auch einfacher sagen: süffig ist.“ Heute wird es ab 18:00 Uhr im taz-Café dem Publikum im Rahmen einer Party vorgestellt. Dazu gibt es Musik von DJ Rohrmann und Deroux, den Making Of Film des Panter-Bräu und Leckereien vom Grill. Das „rote Lager“ kann man zum absolut unpolitischen Preis auch gleich mitnehmen.

Die taz hat mir zugesagt, dass ich in der nächsten Woche einige Flaschen Panter Bräu erhalten werde, damit ich eine Rezension dieses Bieres schreiben kann.

Was kostet mein Bier?

Das Webportal goeuro.de hat sich die Mühe gemacht, einmal die Bierpreise der Welt zu vergleichen. Dabei wurden in 75 Städten weltweit sowohl die durchschnittlichen Preise für eine 0,33 l-Flasche im Einzelhandel als auch in Bars ermittelt. Der Durchschnittspreis errechnet sich aus den fünf bekanntesten Bierimporten und der beliebtesten regionalen Bierspezialität.

Wenig überraschend ist, dass das Bier in Polen am günstigsten zu kaufen ist und auch dass das Bier in der Schweiz am teuersten ist, war fast zu erwarten. Aber dass eine Flasche Bier in den Bars in Genf satte 9,62 Euro kostet hat mich dann doch erstaunt. Noch teurer war nur Hongkong.

Wie sehen die Bierpreise in Deutschland im internationalen Vergleich aus? Auf der Liste der Städte mit dem günstigsten Bierpreis steht Berlin auf Platz 13 (Einzelhandel: € 0,71, Gastronomie: € 3,90, macht also einen Durchschnittspreis von € 2,60). Damit ist Berlin sogar noch günstiger als die Bierhochburg Prag, die auf Platz 26 steht (€ 0,91, Gastronomie: € 3,85, macht also einen Durchschnittspreis von € 2,60). Hier zeigt sich ein Manko dieses Preisvergleichs: Da immer fünf Importbiere mit einem regionalen Produkt verglichen werden, bestimmen die importierten Biere wesentlich die ermittelten Durchschnittspreise. Würden die lokalen Biere mehr im Mittelpunkt stehen, wäre die Reihenfolge sicherlich deutlich anders.

Aber sehen wir uns die ermittelten Preise in Europa an (die Reihenfolge ergibt sich aus dem Durchschnittspreis von Einzelhandel und Gastronomie:

Stadt Preis im Einzelhandel Preis in der Gastronomie
Krakau 0,55 2,41
Kiew 0,87 2,10
Bratislava 1,03 1,98
Malaga 0,75 2,50
Belgrad 0,54 2,98
Warschau 0,63 3,22
Sofia 1,02 3,07
Budapest 0,73 3,48
Sevilla 0,47 4,00
Lissabon 0,80 3,80
Berlin 0,71 3,90
Dubrovnik 0,99 3,70
Liverpool 1,03 3,68
Prag 0,91 3,85
Madrid 0,79 4,00
Den Haag 0,86 3,96
Ljubljana 1,04 3,80
Bukarest 0,63 4,43
Amsterdam 0,79 4,62
Leeds 1,29 4,15
München 0,81 4,75
Edinburgh 1,05 4,61
Brüssel 1,06 4,62
Frankfurt/Main 0,74 4,95
Straßburg 0,86 4,95
Istanbul 1,92 3,93
Nizza 0,86 5,28
Wien 1,06 5,12
Venedig 0,98 5,28
Luxemburg 0,91 5,50
Stockholm 1,19 5,32
Athen 0,81 6,00
Barcelona 0,61 6,27
Dublin 1,32 5,61
Moskau 2,22 4,88
Mailand 0,98 6,27
Kopenhagen 1,33 6,19
Paris 0,97 6,60
London 1,51 6,56
Rom 0,91 7,26
Zürich 1,49 6,73
Helsinki 1,47 7,30
Oslo 3,08 6,40
Genf 1,67 9,62

Das vollständige Ergebnisse des Vergleichs hatte Goeuro auf seiner Website veröffentlich; leider wurde die Seite in der Zwischenzeit entfernt..

Die Störtebeker Braumanufaktur erhält zum 8. Mal den Bundesehrenpreis

Nun ist es amtlich – die Störtebeker Braumanufaktur aus Stralsund wurde auch in diesem Jahr mit dem Bundesehrenpreis des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet – und das zum achten Mal in Folge. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung für die Qualitätsleistung für Brauereien. Dieser Preis wird für die höchsten Gesamtleistungen bei der Qualitätsprüfung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) verliehen. Nun kann jeder von dieser Qualitätsprüfung halten was er oder sie will (darüber werde ich mich an anderer Stelle einmal auslassen), aber dort an die Spitze zu kommen, ist auf jeden Fall eine tolle Leistung. Dies gilt umso mehr, wenn dieses Ergebnis acht Mal hintereinander erzielt wird. In diesem Jahr beteiligten sich immerhin 160 Brauereien an diesem Wettbewerb.

Die Auszeichnung wurde von Bundesminister Christian Schmidt und dem DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer im Rahmen des Brauertages 2015 am 11. Juni in Berlin überreicht. „Die Qualität unserer heimischen Biere ist Ausdruck hohen fachlichen Könnens. Die Bundesehrenpreisträger verkörpern Genusskultur und konsequentes Qualitätsstreben auf eine Weise, die ihresgleichen sucht“, unterstrich DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer während der Preisverleihung in Berlin. Nadja Weigand, Gebietsverkaufsleiterin Gastronomie der Störtebeker Braumanufaktur freut sich: „8-facher Sieger beim Bundesehrenpreis, das ist eine Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sein können und die uns in unserem Bestreben, handwerkliche Brauspezialitäten abseits des Einheitsgeschmacks zu brauen, weiter bestärkt“.

Aber die Stralsunder Brauer ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern sie investieren kräftig in die Zukunft. Erst kürzlich wurden zwölf neue Gär- und Lagertanks installiert, die jetzt in Betrieb genommen wurden. Nadja Weigand verspricht, dass diese nicht nur dem höheren Ausstoß dienen werden, sondern dass wir uns auf weitere innovative Erzeugnisse aus Mecklenburg-Vorpommern freuen können: „Die neuen Tanks ermöglichen noch mehr Zeit und Platz für den individuellen Reifeprozess aller Brauspezialitäten, abgestimmt auf die unterschiedlichen Rohstoffe und Rezepturen“, so Weigand. „Darüber hinaus können unsere Brauer in den kleineren Tanks neue Rezepturen ausprobieren und zur Vollendung bringen.“

An dieser Stelle fällt mir etwas ein: ich habe zwar bereits über die Brauereiführung berichtet und auch eine Kritik über die Brauereigaststätte geschrieben, aber die Biere habe ich sträflich vernachlässigt. Das muss ich aber schleunigst ändern.

Das UrCraft Porter aus Neuzelle ist fertig

Nun ist es mal wieder soweit – die Klosterbrauerei Neuzelle hat wieder einmal das UrCraft Porter fertiggestellt und es kann jetzt bestellt werden. Allerdings müssen Sie vorher noch einen kleinen Intelligenztest bestehen, es muss Ihnen nämlich gelingen, auf der Website des Unternehmens den wöchentlichen Newsletter zu bestellen. Nur über diesen können Sie die UrCraft Biere erwerben. Aber keine Panik – es ist ganz einfach und die handgemachten Biere aus der Lausitz lohnen diesen kleinen Aufwand auf jeden Fall. Hier kommen Sie zum Newsletter: https://www.klosterbrauerei.com/shop/Newsletter/. Wenn Sie diesen Newsletter bestellt haben, bekommen Sie neben den aktuellen Angeboten der Craft-Biere auch immer wieder Informationen über die Brauerei, das Kloster, Neuzelle und die Lausitz.

Welcome back, Lück Pils

Inzwischen ist es etwa 40 Jahre her, dass ich ein 2jähriges Gastspiel bei den Lübecker Nachrichten gab und dementsprechend auch in Lübeck wohnte. Damals war das Bier der Brauerei Lück allgegenwärtig – in gefühlt zwei von drei Gaststätten gab es kein anderes Bier, in jedem Getränkeautomaten war es präsent, genau wie es in jedem Lebensmittelladen. Ich könnte heute nicht mehr sagen, ob Lück gut schmeckte oder nicht, aber Lück Pils war einfach ein Teil des lübschen Lebensgefühls.

Als es mich vor zwei oder drei Jahren wieder einmal kurz nach Lübeck verschlug war ich schwer enttäuscht – nirgendwo gab es noch Lück Pils. Kaum etwas erinnerte überhaupt noch daran, dass es Lück-Bier einmal gegeben hatte. Nur an meiner damaligen Stammkneipe schimmerte noch das alte Logo durch. Zwar gibt es Schütt’s Bierstube in der Engelsgrube nicht mehr, aber die Leuchtreklame über dem ehemaligen Eingang hängt noch. Eine Recherche im Internet ergab, dass die Brauerei Lück bereits im Jahr 1988 den Betrieb eingestellt hatte. Damit ging eine Jahrhunderte alte Lübecker Brautradition zu Ende.

Nun schreiben wir das Jahr 2014 und erneut bin ich in Lübeck, zufällig gerade zu den Herings- und Fischtagen, einem Straßenfest auf dem historischen Marktplatz der Hansestadt. Und was sehe ich – die Reinkarnation des Lück Pils. Jürgen Overath im schleswig-holsteinischen Schillsdorf hat sich an die Brautradition erinnert und die Marke Lück wiederbelebt. Für einen echten Biertest ist ein Straßenfest nicht wirklich geeignet. Aber so viel kann ich bereits verraten: Das Pils ist herb, typisch nach norddeutscher Art, während ein Rotbier, Dinkel genannt, deutlich milder ist, so dass es selbst meiner Frau schmeckte, auch wenn sie ansonsten kein echter Freund norddeutscher Biere ist. Ich werde aber versuchen, an einige Flaschen dieser hanseatischen Spezialitäten zu kommen, so dass ich einen Test durchführen kann. Demnächst werden Sie sicher auch zusätzliche Informationen der Brauerei unter www.lueckenschliessen.de erhalten. Derzeit ist dort noch nicht viel zu sehen, was vermutlich daran liegt, dass die Brauerei noch so neu ist.

Was ist drin im Bier?

Eigentlich sollte es doch ganz einfach sein: das deutsche Reinheitsgebot legt fest, dass Bier ausschließlich aus Wasser, Malz und Hopfen bestehen darf. Für die Gärung wird noch Hefe zugesetzt. Heute werden beim Bierbrauen aber auch viele andere Getreidearten eingesetzt.

Nun gibt es nicht nur deutsches Bier; auch im Ausland wird viel Bier gebraut. Die ausländischen Brauer sind selbstverständlich nicht an das deutsche Reinheitsgebot gebunden und setzen daher auch viele andere Zutaten ein. Dadurch haben ausländische Biere viele weitere Geschmäcker, auch wenn nicht alle Geschmacksnuancen wirklich gut schmecken. Wenn ich bei meinen Verkostungen auf andere Zutaten stoße, werde ich auch diese hier erwähnen.

 Hopfen
Wasser (Brauwasser)
Malz
Hefe