1000 Jahre Bier in Sachsen

Ich habe ja wirklich keine Ahnung, ob es wahr ist, aber der Chronist Thietmar von Merseburg hat berichtet, dass es im Jahr 1015 ein Honigbier auf der Meißner Burg gab. Das für sich allein genommen ist sicher noch keiner Erwähnung an dieser Stelle wert, aber dieses Honigbier wurde nicht nur getrunken, sondern es soll die ganze Stadt vor dem Untergang bewahrt haben.

Unabhängig von dem Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nimmt die Albrechtsburg in Meissen das 1000jährige Jubiläum dieser spektakulären Begebenheit zum Anlass, eine Sonderausstellung aus der Taufe zu heben. In dieser Ausstellung werden unter anderem folgende Themen behandelt:

  • Selbstverständlich das spektakuläre Ereignis, das den Grund für diese Ausstellung gab
  • Die Geschichte des Bieres in Sachsen
  • Die Welt der Brauereien
  • Die kulturelle Bedeutung des Bieres und Biertrinkens vom Mittelalter bis in die Gegenwart
  • Wer durfte in der Vergangenheit Bier brauen und wo wurde es konsumiert?
  • Gab es bereits die gleichen Biersorten wie heute und in welcher Form wurden sie an den Mann und an die Frau gebracht?
  • Alle diese und viele weitere spannende Fragen rund um das Bier sowie interessante Episoden der sächsischen Braugeschichte werden durch einzigartige Exponate veranschaulicht.

Um diese Ausstellung auf die Beine zu stellen hat sich eine illustre Gesellschaft zusammengefunden, die aus dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, dem Zweckverband Kulturraum Meißen, dem Sächsischen Brauerbund e. V., der Stadt Meißen und dem Gewerbeverein Meißen e. V. besteht. Da sollte doch wohl etwas Vernünftiges entstanden sein. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Ausstellung doch nicht gar so berauschen sein sollte, ist die Stadt Meissen schon für sich einen Besuch wert. Wenn Sie sich also auf den Weg nach Sachsen machen um diese Ausstellung zu sehen, können Sie auf keinen Fall etwas verkehrt machen.

Hier noch einige Informationen, die den geneigten Besucher sicher interessieren: Die Ausstellung ist seit dem 24. April bis zum 1. November täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt € 6,00, ermäßigt € 4,00. Außerdem gibt es noch eine Familienkarte für € 14,00 und die Führung kostet € 3,00. Das Kombiticket, mit dem Sie auch die Dauerausstellung besuchen können, kostet € 8,00, ermäßigt € 4,00 und für die Familie €18,00.

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, Meissen und die Sonderausstellung zu besuchen, sollten Sie sich bei Ihrer Planung auch die Seite http://www.albrechtsburg-meissen.de/de/veranstaltungen/ ansehen. Es gibt zu der Ausstellung auch ein Rahmenprogramm, das aus Führungen, Vorträgen und Bierseminaren mit Verkostungen besteht. Außerdem sind verschiedene Veranstaltungen und Konzerte auf dem Burghof geplant.

Während der Recherche für diesen Beitrag bin ich auf ein Bild gestoßen, das ich aus Gründen des Urheberrechts hier nicht wiederholen möchte, wenn Sie dem Link folgen, werden Sie es aber sicher auch selbst entdecken. Interessanter finde ich aber die Bildunterschrift. Sie lautet: “150 Jahre VEB Felsenkellerbrauerei Meißen”. Da bin ich doch etwas verwundert. Ich war bislang immer der Meinung, dass “VEB” für “Vaters ehemaliger Betrieb” oder auch für “Volkseigener Betrieb” (die Definition ändert sich, je nachdem, wen ich frage) steht bzw. stand. Nach meiner Kenntnis wurde diese Rechtsform erst nach 1945 aus der Taufe gehoben und bereits ungefähr im Jahr 1990 entweder privatisiert oder abgewickelt. Wie passen in diesen Zeitraum 150 Jahre? Kann mich unwissenden Westler eventuell mal jemand aufklären?

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