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30. 9. 2016: „Prost, NRW! Das Land der Biere“ im WDR

Nachdem der erste Ausstrahlungstermin am 22. Juli wegen des Amoklaufs in München abgesagt werden musste, strahlt der WDR seine Sendung „Prost NRW! Das Land der Biere“ nun am 30. September von 20:15 Uhr bis 21:00 Uhr aus. In der Sendung begeben sich Constanze Klaue und Lothar Schröder auf die Suche nach Traditionen und neuen Trends. Sie schauen in Brauhäuser und Brauereien, Kneipen und Biergärten, begleiten einen Biersommelier und einen Hopfenbauern. Aus diesem Anlass hat der WDR den folgenden Pressetext veröffentlich, den ich an dieser Stelle unverändert wiedergebe:

Die mehr als 120 Brauereien des Landes sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – mit langer Tradition. Das Recht, Bier zu brauen, brachte der Stadt Dortmund schon im späten Mittelalter sichere Einkünfte und Wohlstand. Heute weltweit bekannte NRW-Marken wie Veltins, Diebels oder Krombacher gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert. Viele Biersorten und Produktionsstandorte spiegeln auch die Wirtschaftsgeschichte des Landes: Dortmund entwickelte sich in der Nachkriegszeit zur wichtigsten Bierstadt Europas. Als später die Zechen schlossen, ging der Konsum des traditionellen Export-Bieres zurück. Der Pils-Siegeszug aus dem Sauerland begann, Brauereien mussten schließen oder wurden übernommen.

Neue Bier-Trends

Ein Problem der Brauer von heute ist der sinkende Pro-Kopf-Verbrauch. Neue Sorten, Mix-Getränke und Werbestrategien sollen den Absatz steigern. Im Trend liegt das „Craft Beer“. Gemeint sind in kleinen Mengen und unabhängig von den großen Konzernen gebraute Biere mit eigenem Charakter. Sie werden überwiegend von Jüngeren konsumiert, die der großen Marken überdrüssig und experimentierfreudig sind. Vier junge Männer in Voerde am Niederrhein begannen in der Garage ihr eigenes Bier zu brauen. Das „Brauprojekt 777“ ist mittlerweile zu einer kleinen Brauerei geworden. Die kleinste Brauerei Kölns trat bereits vor 15 Jahren mit einem eigenen Reinheitsgebot an: Ins Bier darf alles, was schmeckt und dem Menschen gut tut. Zum Beispiel Hibiskus-Blüten im „Pink-Panther“. Auch mittelständische Betriebe produzieren inzwischen neue Geschmacksrichtungen, indem sie unterschiedliche Hopfen verwenden. Die von drei Frauen geführte Strate-Brauerei in Detmold bekam beispielsweise für ihr Detmolder Chardonnay-Hopfen jetzt einen World Beer Award.

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Biersorten. Ob Pils, Kölsch, Alt oder Export: Die Liebe zum regionalen Bier ist tief verwurzelt in der langen Geschichte des Braulandes Nordrhein-Westfalen. Constanze Klaue und Lothar Schröder sind in der WDR-Dokumentation „Prost, NRW! Das Land der Biere“ auf der Suche nach Traditionen und neuen Trends. Sie schauen in Brauhäuser und Brauereien, Kneipen und Biergärten, begleiten einen Biersommelier und einen Hopfenbauern. Zu sehen ist der Film am Freitag, 30. September 2016, von 20.15 bis 21 Uhr im WDR Fernsehen und danach in der WDR Mediathek (www.wdr.de/mediathek).

Soweit der Pressetext. Wenn der Film in der Mediathek veröffentlicht wurde, werde ich den Link hier einstellen.

Tschechien hat seine Biere des Jahres gekürt

Neben Deutschland und Belgien ist Tschechien die dritte große Biernation in Europa. Daher ist es auch kein Wunder, dass dort die besten tschechischen Biere jedes Jahrgangs gekürt werden. Am Dienstag letzter Woche war es wieder so weit – und die Biere des Jahres 2016 wurden bekanntgegeben. Sieger wurde in der Hauptkategorie „Helle Lagerbiere“ die Brauerei Radegast mit ihrem Bier Ryze Hořká 12ͦ. Den zweiten Platz unter den hellen Lagerbieren belegte „Královské pivo Litovel Premium“ Brauerei Litovel aus Mähren. Auf Rang drei landete das „Staropramen Ležák“ der Prager Bierbrauerei Staropramen. Für den Wettbewerb wurden insgesamt 58 Biersorten in fünf Kategorien gemeldet. Das sind 20 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

Unter den alkoholfreien Biersorten siegte das „Birell Světlý“ vor „Birell Polotmavý“ und dem alkoholfreien Bier „Bakalář“ aus Rakovník. Zum besten dunklen Bier kürte die Jury genauso wie im Vorjahr das Bier „Litovel Dark“. Einen ersten Platz belegte zudem das dunkle Lagerbier Bernard.

Ach ja, bevor ich es vergesse: der Wettbewerb wurde in diesem Jahr zum 16. Mal durchgeführt.

Der Wettbewerb wird jedes Jahr vom Tschechischen Verband der Bierbrauereien und Mälzereien veranstaltet. Im Rahmen der Siegerzeremonie wurden der emeritierte Brauer von Pilsener Urquell, Pavel Průcha, und Jiří Špringl von der Firma „Chmel Polepská blata“ in die Ruhmeshalle des tschechischen Bierbrauwesens aufgenommen. Průcha arbeitete seit 1970 in der Brauerei in Plzeň / Pilsen, später ist er zum Chefbrauer der Marke „Pilsener Urquell“ aufgestiegen. Špringl gilt als Experte für den Anbau des Hopfens „Saazer Mittelfrüher“ (Žatecký poloraný červeňák).

Mit Material von Radio Praha.

Kloster Wöltingerode plant eigene Craft Bier-Reihe

Klosternacht, Klosterkeller, Klosterkräuter, Klosterkrug – das sind die Namen der vier Craft-Biere, mit denen das Kloster Wöltingerode in der Nähe von Goslar seine Biertradition wiederbelebt. Die vier HarzCraft-Biere sind ab sofort für 6,99 Euro je Flasche im Online-Shop der Klosterbrennerei Wöltingerode sowie im ausgewählten Handel erhältlich. Jede der rund 3000 abgefüllten Flaschen ist dabei ein Unikat – handabgefüllt, von Hand etikettiert und nummeriert. Das Besondere: Für die Entwicklung der vier außergewöhnlichen Sorten haben sich ein Brauer und ein Biersommelier zusammengetan. Herausgekommen sind ein naturtrübes Klosterkrug-Bier sowie zwei fassgereifte und eine kräuteraromatische Spezialität, für die sich 3-Sterne-Biersommelier Matthias Kliemt an historischen Vorbildern orientierte. „Die Traditionen des Klosters Wöltingerode haben mich unglaublich inspiriert. Zwischen Kräutergarten und Holzfasslager sind die Ideen förmlich gesprudelt“, so Kliemt. Vom Ergebnis ist nicht nur Markus Grüsser, Geschäftsführer der Kloster Wöltingerode Brennen und Brauen GmbH, begeistert. „Ich bin überzeugt, dass die vier HarzCraft-Biere viele Liebhaber finden werden. Sie vereinen Geschmack und Handwerk auf einzigartige Weise und beinhalten das Allerbeste aus den regionalen Zutaten“, freut sich Grüsser.
openPR.de/t918838openPR.de/t918838Seit dem Jahr 1682 besteht im Klostergut die Klosterbrennerei. Die Zisterzienser-Nonnen führten die Brennkunst ein. Heute werden in der Klosterbrennerei erlesene Liköre, bekömmliche Magenbitter und holzfassgelagerte Edelkorn-Spezialitäten hergestellt. Die Klosterbrennerei Wöltingerode stellt mit dem Wissen aus Jahrhunderten – nach spezieller Rezeptur – handwerklich gebrannte, hochprozentige Brände und Liköre her. Stärkehaltiger Weizen von klostereigenen Ländereien, klares Wasser aus der klostereigenen Quelle, Gerstenmalz und selbst fermentierte Reinzuchthefe werden zunächst miteinander vergoren und dann zweifach destilliert. Die Roh- und Feinbrände finden dabei seit jeher traditionell in kupfernen Brenngeräten statt, so dass die Aromen nicht nur freigesetzt, sondern in das Destillat weitergegeben werden. Jährlich besuchen bis zu 250.000 Besucher die eindrucksvolle Klosterbrennerei, die auf einer Fläche von ca. 400 Hektar klostereigene Ländereien besitzt, auf denen Weizen und Gerste angebaut wird. Mit der Craftbier-Marke Klostergut HarzCraft wird ab 2016 erstmals seit über 200 Jahren wieder ein Bier im Klostergut Wöltingerode gebraut.

Fusion von AB Inbev und SABMiller kostet tausende Jobs

Dass der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev den Branchenzweiten SABMiller übernehmen will, ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Jetzt hat der Konzern die personellen Folgen dieser Megafusion bekanntgemacht.

3 % der Belegschaft sollen gehen. Dies hat die Konzernleitung heute bekanntgegeben. Daraufhin hat die Nachrichtenagentur Bloomberg nachgerechnet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass dies etwa 5500 Stellen betrifft. Dabei ist vor Allem die Firmenzentrale von SABMiller in London betroffen, die vollständig aufgelöst werden soll.

Zusätzliche Arbeitsplätze gehen im neu entstehenden Konzern durch Verkäufe von Konzerntöchtern und Beteiligungen verloren. Dies betrifft vor allem MillerCoors in den USA, Peroni in Italien, Grolsch in Belgien und Snow Beer in China. Diese Verkäufe tätigt der Konzern nicht freiwillig, sondern dabei handelt es sich um Auflagen der Kartellbehörden. In diesen Gebieten wäre die Marktmacht von AB Inbev zu groß geworden.

Trotzdem hat der entstehende Megakonzern immer noch mehr als 400 Bier- und Softdrinkmarken im Angebot. Und der Deal, der satte 94 Milliarden Euro schwer ist, rechnet sich für den Konzern trotzdem. Vier Jahre nach dem Zusammenschluss rechnet der Konzern mit jährlichen Einsparungen von etwa 1,4 Milliarden Euro, denen Einmalkosten durch den Zusammenschluss von 900 Millionen Dollar in den ersten drei Jahren gegenüberstehen. Sofern die Aktionäre zustimmen, steht der Fusion nicht mehr viel im Wege, denn die meisten Genehmigungen der Behörden hat AB Inbev bereits erhalten.

Bewusster Umgang mit Bier – neues Internetportal des Deutschen Brauerbundes

„Bier bewusst genießen“, die bekannte Präventionskampagne der deutschen Brauer, präsentiert sich mit einem neuen Internet-Portal. Mit dem Relaunch der Webseite www.bier-bewusst-geniessen.de wurde die Kampagne nicht nur moderner und übersichtlicher gestaltet – Verbraucherinnen und Verbraucher finden auf dem neuen Portal auch deutlich mehr Informationen und Tipps zum bewussten, verantwortungsvollen Genuss.

„Verbraucher können auf dem Portal viel Neues entdecken – die Kernbotschaften und die Zielgruppen haben sich jedoch nicht verändert“, sagt Dr. Hans-Georg Eils, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes. „Die deutschen Brauer setzen sich ein für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken. Ein verantwortlicher Umgang setzt Wissen voraus – über die bestimmten Lebensphasen und über mögliche Risiken – und genau hier setzt die Kampagne an“, so Eils. 

Die deutschen Brauer bekennen sich im Rahmen ihrer Kampagne zum Prinzip der Punktnüchternheit. So muss Bier für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren tabu sein. Auch Schwangere und Stillende sollten kategorisch auf alkoholische Getränke verzichten. Wer Auto fährt, einer gefahrgeneigten Arbeit nachgeht, Sport treibt oder Medikamente einnimmt, muss sich ebenfalls der Wirkung von Alkohol bewusst sein. Diese Botschaften will der DBB noch stärker als bisher adressieren – zugeschnitten auf Zielgruppen wie schwangere Frauen und stillende Mütter, Autofahrer (mit Schwerpunkt auf junge Fahranfängerinnen und Fahranfänger) sowie Jugendliche und deren Eltern, um insbesondere zur Sensibilisierung Heranwachsender beizutragen.

Die neue Internetseite bündelt die zentralen Felder der Alkoholprävention in vier Themenwelten:


Die Themenwelt „Unser Bier. Bewusster Genuss.“ ist die Startseite. Sie bietet ein breites Informationsangebot – vom Engagement der Brauer über Bier-Profile bis hin zu den Rohstoffen und zum Reinheitsgebot. Informiert wird auch über die Wirkungsweise des Alkohols im menschlichen Körper, nicht ohne bekannte und beliebte Mythen zu widerlegen.


Das Motto „Don’t Drink And Drive“ richtet sich vor allem an junge Fahranfänger: Angereichert um Praxistipps, Infos zur Unfallstatistik, aber auch interaktive Elemente werden die Risiken von Alkohol im Verkehr klar und deutlich dargestellt. Dabei steht wie in den anderen Kapiteln die unterhaltsame Information und nicht der erhobene Zeigefinger im Vordergrund.


Die Aktion „Schwanger. Natürlich ohne Alkohol!“ richtet sich an werdende und stillende Mütter und deren Umfeld. Es werden wertvolle Hinweise zur Umstellung der Ernährungsgewohnheiten in der Zeit der Schwangerschaft und Stillzeit gegeben. Unter Bezug auf die Wirkungsweise von Alkohol auf das ungeborene Leben wird die Botschaft klar kommuniziert: In der Schwangerschaft ist jeder Schluck ist ein Risiko!


„Bier? Sorry. Erst ab 16.“ greift Aspekte der bekannten DBB-Jugendschutzkampagne auf und gibt nicht nur Eltern und Lehrern wertvolle Hinweise über den verantwortungsvollen Umgang mit Bier. Die Brauer positionieren sich klar gegen den Konsum durch und die Abgabe an Unter-16-Jährige. Interaktive Elemente, Rezepte für alkoholfreie Cocktails und Hilfsangebote runden das Informationsangebot ab.

„Die neue Internetseite, die nicht nur die wichtigsten Präventionsthemen bündelt, sondern Verbrauchern auch ansprechende Informationen bietet, sendet das deutliche Signal aus, dass sich die Braubranche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist“, erklärt DBB-Präsident Dr. Eils. Dass dies auch von Seiten der Politik honoriert wird, zeigen die auf der Webseite veröffentlichten Statements. Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, gratulierte den Brauern zu der Kampagne, „denn diese Aktion ist ein Beispiel dafür, wie die Wirtschaft Verbraucher dabei unterstützen kann, bewusst zu konsumieren: Indem sie selbst aufklärt und auf Risiken hinweist – ohne erhobenen Zeigefinger, aber doch mit dem nötigen Nachdruck“.

Mitgliedsbrauereien des Deutschen Brauer-Bundes sowie weitere Unterstützer können auf ihren Webseiten auch weiterhin direkt zu www.bier-bewusst-geniessen.de oder nun auch auf eine der vier Themenwelten verlinken.

Bierforum Bayern: Treffpunkt für die Brauer von morgen

Am 27. September 2016 findet in Bayreuth erstmals das Bierforum Bayern statt. Dabei erhalten Brauer einen Einblick in die wissenschaftlichen Hintergründe und Funktionsweisen des „guten Geschmacks“. Die Teilnehmer erwartet ein speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Brauereien zugeschnittenes Programm mit Fachvorträgen und Praxisworkshops. Konzipiert hat die Veranstaltung der Cluster Ernährung in Partnerschaft mit der Maisel’s Brauerei sowie dem Bayerischen Brauerbund und dem Verband Private Brauereien Bayern.

Genügt es, etwas mehr Hopfen ins Bier zu geben und das Ganze dann als Produktinnovation zu bezeichnen? Was sind die Stellschrauben des Bieraromas? Wie kann man innerhalb des Reinheitsgebots neuartige Geschmackserlebnisse kreieren? Antworten geben Experten aus der Praxis und der Wissenschaft.

Mit Braukunst Kunden gewinnen

Der Fokus der Veranstaltung liegt auf Geschmacksvielfalt und Rohstoffaromatik für die Kreation innovativer Biere. Die Teilnehmer ergründen die einzelnen Rohstoffkomponenten und erleben deren Einfluss auf das Gesamtaroma. „Bier enthält hunderte verschiedener Aromastoffe aus Hopfen und Hefen, ebenso eine große Anzahl von Geschmacksstoffen. Dadurch ergibt sich eine schier unerschöpfliche Kombinationsmöglichkeit“, sagt Professor Thomas Vilgis, Forscher am Max-Planck-Institut. „Wer das Wissen dazu nutzt und geschickt agiert, dem stehen aromatisch und geschmacklich alle Türen offen.“ Neben wissenschaftlichen Vorträgen zu den chemischen Grundlagen der Aromaprofile und ihrer Kombinatorik stehen rohstoffspezifische Sensorikworkshops auf dem Programm.

Beim Bierforum Bayern kommt die Praxis nicht zu kurz: Die Teilnehmer schulen bei „Rohstoffaromen erkennen und benennen“ und „Foodpairing“ ihre Sinne. Die Workshops „Malz, die Seele“, „Hopfen, die Würze“ und „Hefe, der Geist“ stellen eine geschmackliche Reise in die Sorten- und Rohstoffvielfalt dar.

Das Bierforum Bayern findet in der Maisels’s Bier-Erlebnis-Welt statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 €, Mitglieder des Bayerischen Brauerbundes oder des Verbands Privater Brauereien Bayern zahlen 120 €. Weitere Informationen, Programm und Anmeldung unter www.cluster-bayern-ernaehrung.de/bierforum.

Das Bierforum Bayern – Treffpunkt für die Brauer von morgen findet am 29. September 2016 von 9:00 – 16:30 in der Maisels’s Bier-Erlebnis-Welt in Bayreuth statt.

Verbraucher fühlen sich durch alkoholfreies Bier getäuscht

Die Kennzeichnung so genannter alkoholfreier Biere ist irreführend und nicht verbraucherfreundlich. Das ist das Ergebnis einer durch das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von foodwatch durchgeführten repräsentativen Umfrage. Demnach gehen fast zwei Drittel der Befragten davon aus, dass ein „alkoholfreies“ Bier keinerlei Alkohol enthält. Tatsächlich aber sind bis zu 0,5 Vol.-Prozent üblich und auch zulässig.

„Die Ergebnisse untermauern, was foodwatch schon seit Jahren bemängelt: Die Alkoholangabe im Kleingedruckten, zu der sich die Brauerei-Branche vor zwei Jahren durchgerungen hatte, führt nicht zu mehr Transparenz“, kritisierte Lena Blanken von foodwatch. Zwar „empfiehlt“ der Deutsche Brauerbund seinen Mitgliedern seit 2014 eine „freiwillige Kennzeichnung des Restalkoholgehaltes alkoholfreier Biere (Alk.<0,5 %vol.)“. Ein Blick in die Supermarktregale zeigt jedoch: Wenn überhaupt, erfolgt diese Angabe im Kleingedruckten, auf der Rückseite oder am Flaschenhals. Der Brauerbund ist nicht bereit, auf die irreführende „alkoholfrei“-Angabe zu verzichten und diese durch einen unmissverständlichen Begriff wie „alkoholarm“ zu ersetzen.

Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich allerdings zu 90 Prozent eine andere Kennzeichnung, so ein weiteres zentrales Ergebnis der repräsentativen Emnid-Befragung: Fast die Hälfte findet, Biere mit bis zu 0,5 Vol.-Prozent sollten als „alkoholarm“ ausgewiesen werden. Gut ein Fünftel votierte für „alkoholreduziert“. Nur zehn Prozent sprachen sich für „alkoholfrei“ aus. Das sind noch weniger als in einer 2013 durchgeführten Studie, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft selbst finanziert hatte.

„Diese Umfrageergebnisse sind ein Armutszeugnis für die Brauerei-Branche – und für Christian Schmidt. Obwohl der Ernährungsminister die Zahlen kennt, ignoriert er sie“, so Blanken. „Sein Verhalten ist dabei geradezu symptomatisch. Der Minister setzt lieber auf weichgespülte freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie, anstatt Verbraucherinnen und Verbraucher mit gesetzlichen Vorgaben vor Täuschung und Irreführung zu schützen.“

Jetzt kommt mir selbstverständlich der Gedanke, dass diese Erwartungen überzogen sein könnten. Wer auf einen Inhaltsstoff in Lebens- oder Genussmitteln grundsätzlich verzichten will oder muss, steht doch auch in der Pflicht, sich zu informieren. Dabei kommen wir schnell zu der Information, dass alkoholfreies Bier nicht zwangsläufig vollständig ohne Alkohol bedeutet. Aber der Restalkohol von maximal 0,5 Vol % reicht sicher nicht aus, um sich zu betrinken. In der Regel dürfte weniger Alkohol enthalten sein, da die Brauereien auch bei produktionsbedingten Schwankungen unter dieser Grenze bleiben müssen.

Viele andere Getränke, bei denen wir erst einmal nicht an Alkohol denken, enthalten eine ähnliche Alkoholkonzentration. So darf Apfelsaft ebenfalls bis drei Gramm Alkohol enthalten, was immerhin 0,38 Volumenprozenten entspricht. Als das gesundeste Getränk gelten Milchgetränke. Dabei wird aber häufig übersehen, dass Kefir immerhin 2 Volumenprozent Alkohol enthält. Auch Limonaden können Alkohol enthalten – laut der Süddeutschen Zeitung enthält Bionade bis zu 0,13 Volumenprozent.

Aber auch Obst enthält Alkohol – Bananen enthalten, wenn sie reif sind, mit 0,6 % ebenfalls mehr Alkohol als Bier, das als alkoholfrei angepriesen wird. Selbst Brot enthält bis zu vier Gramm Alkohol je Kilogramm (Quelle: zeit.de).

So sehr ich die Arbeit von foodwatch auch schätze – bei dieser Umfrage ist die Verbraucherorganisation nach meiner Meinung doch ziemlich am Ziel vorbeigeschossen.

Metro bietet flächendeckend Craft Beer an

Im März hatte ich schon einmal berichtet, dass die Metro in einigen Märkten Craft Beer verkauft. Offensichtlich war diese Aktion ein Erfolg, denn wie das Online-Magazin Café Future berichtet, sind die Verkäufe Ende Juni auf alle Metro-Märkte ausgeweitet worden. Ich kann aufgrund meines letzten Besuchs in der Metro in Essen bestätigen, dass dort ein kleines Sortiment an Craft Beer in einem typischen Holzregal angeboten wurde. Schon das Regal diente als Blickfang für das neue Angebot. Nun kannte ich die meisten Biere, die dort angeboten wurden und daher fiel mir die Auswahl leicht. Aber wenn jemand davorsteht und von diesen Bieren noch nie etwas gehört hat? Der steht dann doch vor dem Regal wie der sprichwörtliche Ochs vorm Scheunentor. Metro meint dazu auf der Website: „Darüber hinaus hilft ein Blick in die METRO Bierkarte, die wie eine Weinkarte Auskunft über Geschmack und Aroma des Biers gibt.“ Das ist ja alles gut und schön. Hätte ich diese Bierkarte gefunden, hätte ich sie mir gerne mal angesehen. Leider war sie nirgendwo zu sehen. Café Future gibt noch einen weitergehenden Tipp: „In den Metro-Großmärkten stehen den Kunden speziell im Thema Craft Bier geschulte Fachberater als Ansprechpartner zur Seite. Sie erklären die Feinheiten der Craft Bier-Welt und geben Empfehlungen zu bestimmten Speisen.“ Auch davon konnte ich bei meinem Metro-Besuch leider nichts feststellen. Aber gut, das Angebot war noch neu. Beim Wein funktioniert es bei der Metro ja auch mit der Beratung und ich hoffe, dass auch beim Bier zukünftig ein Berater greifbar sein wird.

Überhaupt bin ich ja mal gespannt, wie es bei der Metro weitergeht mit dem Craft Beer. Bislang hat es sich ja recht vielversprechend entwickelt. Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es das Angebot in nur wenigen ausgewählten Märkten, jetzt flächendeckend. Dass das Angebot recht eingeschränkt ist, muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Wenn es wirklich klappt und eine Beratung verfügbar sein wird, dann ist es doch sicher nicht schlecht, wenn der Berater die Biere wirklich kennt. Interessant wäre es selbstverständlich noch, zu wissen, ob das Angebot fix ist oder ob es sich im Laufe der Zeit ändert. Dann wollen wir doch mal sehen, was die Zukunft bringt.

In Düsseldorf wird Kölsch gebraut

Echt jetzt? Darf Kölsch nicht nur innerhalb der Grenzen Kölns gebraut werden? Es gibt doch in Köln eine Brauerei, die ihr Kölsch in Köln braut, aber das fertige Bier in Tanklastzügen zur außerhalb gelegenen Abfüllanlage fährt. Das ist schon richtig. Trotzdem darf Kölsch auch in anderen Städten gebraut werden, es darf dann nur nicht Kölsch heißen.

Aber wie kommen ausgerechnet die Düsseldorfer, die doch sonst so stolz auf ihr Altbier sind, dazu, ein Kölsch zu brauen? Und noch dazu die Brauerei Uerige, deren Altbier als das zweitbeste Altbier weltweit und als das beste Altbier Deutschlands ausgezeichnet wurde? Der Chef von Uerige hat es gegenüber dem Kölner Express wie folgt begründet: „TV-Koch Dave Hänsel ist auf uns zugekommen und suchte für sein neues Restaurant ein neues Bier. Es sollte ein helles Bier sein. Aber kein Pils und kein Weizen oder Ähnliches. Es sollte ein obergäriges Vollbier sein.“

Er setzte sich also mit seinem Braumeister André Meurer zusammen und die beiden entwickelten ein Craft Beer. Ich selbst habe es noch nicht getrunken, aber es soll eine goldene Farbe und eine sanfte Perlung haben, zusammen mit einem sanften Geschmack und einer Kräuternote.

Der Kölner Express hat auch einige Brauer in Köln gefragt, was sie von einem Kölsch-ähnlichen Bier halten, das in der Landeshauptstadt gebraut wird. Zumindest öffentlich bleiben sie gelassen: „Das stört uns überhaupt nicht. Solange sie es nicht Kölsch nennen und damit werben, gibt’s keine Einwände.“ Erklärt Christian Kerner, Geschäftsführer des Kölner Brauerei-Verbandes gegenüber dem Express. Wie sollen sie sich auch darüber aufregen. Schließlich brauen die Kölner ja auch Altbier, zumindest das ist auch durchaus nicht schlecht.

Ich werde mal sehen, dass ich das neue Bier der Brauerei Uerige mal verkosten kann und werde dann darüber berichten.

EM-Bandenwerbung: Was soll eigentlich das „Probably“?

Verfolgen Sie die EM im Fernsehen? Dann haben Sie auch bereits die Bandenwerbung gesehen, die einfach mit „Probably“ abgekürzt ist. Und sicher werden Sie sich gefragt haben, für welches Produkt oder für welche Firma die Werbung geschaltet wurde.

Wenn Sie in den letzten Jahren einmal in Dänemark im Urlaub waren oder einmal die Website der Firma Carlsberg besucht haben, kennen Sie den Werbespruch der Firma: Probably the best beer in the world“. Manchmal wird er auch mit „Probably the best“ abgekürzt. Damit ist aber nicht nur die erste Frage beantwortet, sondern es wird auch gleich die nächste Frage aufgeworfen: Weshalb steht da nicht einfach Carlsberg? Warum dieses Rätselraten?

Daran ist Carlsberg unschuldig, denn diesen Intelligenztest hat die französische Rechtsprechung zu verantworten, genauer gesagt das „Loi Evin“, ein Gesetz, das Anfang der 1990er Jahre von Justizminister Claude Evin durchgebracht wurde und das unter anderem Alkoholwerbung in Stadien verbietet. Auf diese Weise ist die etwas merkwürdige Situation entstanden, dass Carlsberg Millionen Euro dafür bezahlt hat, offizieller Biersponsor der Europameisterschaft zu sein und trotzdem damit nicht werben darf.