Schlagwort-Archive: Brandenburg

Enki-Bier

Bei diesem Bier fällt mir erst einmal der Name auf, der mir doch etwas merkwürdig erscheint. Das Etikett sagt lediglich aus, dass es sich um “das Bier der Mythen” handelt. Da muss ich mal nachforschen. Laut Wikipedia ist Enki der sumerische Gott der Weisheit und der Herrscher des Süßwasserozeans Abzu. Daneben gilt er noch als Gott der Handwerker, Künstler und Magier sowie als der Erschaffer des Menschen. Es handelt sich also um einen vielbeschäftigten Gott. Mal sehen, ob das auch auf das Bier durchschlägt.

Im Glas zeigt sich das Bier in einem satten Goldgelb, darüber reichlich weißer Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Ich sehe auch eine sehr feinperlige Kohlensäure. Der Duft wird durch das Aroma des Hopfens geprägt, dazu ein mildes Malzaroma und dazu ein Hauch von Holunderblüten. Das macht Lust auf den ersten Schluck dieses Bieres.

Der Antrunk besticht durch eine spritzige leichte Süße. Der Körper ist intensiv, neben dem Malz stelle ich einen feinen Hopfengeschmack fest, ohne dass das Bier übermäßig bitter wird. Säure ist kaum vorhanden. Der Abgang ist angenehm bitter und der Geschmack bleibt lange erhalten. Alles in Allem haben wir hier eine sehr gelungene Komposition vor uns.

Als Fazit kann ich sagen dass das Enki-Bier das beste Bier aus Neuzelle ist, ein wahrer Höhepunkt der Braukunst.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Original Badebier

Ein Bier zum Baden? Ja, auch so etwas hat die Klosterbrauerei in Neuzelle kreiert. Die Begründung gibt Helmut Fritsche, der Geschäftsführer der Brauerei, in seinem Buch “Der Bierkrieg“: “…dass die Hopfenbitterstoffe und besonders die in der Hefe enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente der natürlichen Pflege der Haut dienen. Nicht zuletzt sorgt die im Bier enthaltene Kohlensäure für Entspannung und Wohlbefinden – vorausgesetzt, man begibt sich in eine mit Bier gefüllte Badewanne und verbringt einige Zeit darin.” Es war noch einige Entwicklungsarbeit zu leisten, damit der Badende nach dem Bad im Bier nicht nach Hopfen und Malz duftet, aber am Ende waren die Lausitzer mit dem Ergebnis zufrieden. Inzwischen bietet das Hotel Kummerower Hof in Neuzelle seinen Gästen das Bierbad an und das Badebier wird sogar in der Hansa-Apotheke in Leipzig sowie von verschiedenen Onlinehändlern angeboten. Irgendetwas muss wohl wirklich dran sein. Da es mir dann doch zu teuer und aufwändig erschien, Bier für eine halbe Badewannenfüllung zu kaufen und zu erwärmen, habe ich mich bei meiner Verkostung auf die orale Verabreichung beschränkt.

Trotzdem noch ein Wort zum Einsatz dieses Bieres als Badezusatz. Mit dieser Verwendung haben die wenigsten Konsumenten Erfahrungen. Daher wäre es sicher sinnvoll, auf dem Rückenetikett eine Dosierungsempfehlung anzugeben oder beim Versand einen Beipackzettel beizulegen. Leider fehlte bei mir beides. Da könnte die Klosterbrauerei noch einmal nachbessern. Aber kommen wir zur Verkostung.

Im Glas zeigt sich das Bier in einem tiefen Schwarz. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert noch das typische Rubinrot von Schwarzbier noch leicht durch. Der Schaum ist gemischtporig und fällt schnell in sich zusammen. Das Bier verströmt starke Röstaromen, etwas rauchig. Dazu meine ich einen Hauch von Zitrusfrüchten festzustellen. Damit ist das Aroma eigenwillig, aber durchaus angenehm.

Der Antrunk bringt eine leichte Süße mit sich und die Röstaromen des Malzes breiten sich sofort im gesamten Mund aus. Der starke Röstgeschmack dieses recht trockenen Bieres bleibt auch bis zum Ende erhalten. Dabei ist es nicht übertrieben bitter. Der Abgang ist dann überraschend mild. Damit sticht das Bier aus der Masse heraus.

Es ist ein Bier mit Ecken und Kanten. Es will nicht jedem gefallen, dafür hat es einfach zu viel Charakter. Sicherlich ist es auch nicht geeignet, so nebenbei getrunken zu werden. Aber im Rahmen einer Grillfete oder zu einem Wildschweingulasch passt es perfekt. Auch getrunken hat dieses Bier seine Existenzberechtigung.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

AroZeller Doppelull-Agent

Derzeit ist es ja richtig heiß, mehr als 30 ° C, eher 35°. Es ist also der richtige Zeitpunkt, wieder einmal ein alkoholfreies Bier zu verkosten. Vor mir steht das AroZeller Doppelnull-Agent, das die Klosterbrauerei Neuzelle im Auftrag der GIRKA-aroniateam.de GbR in Guben braut und abfüllt. Es ist nicht nur wirklich alkoholfrei (auch alkoholfreie Biere dürfen bis zu 0,5 % Alkohol enthalten), sondern es enthält auch Aronia-Direktsaft. Daher vermute ich jetzt einmal, dass mich ein wirklich erfrischendes Getränk erwartet.

In sattem Rot steht das Bier hefetrüb im Glas. Darüber eine durchschnittlich große zartrosa Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Kohlensäure ist reichlich vorhanden. Der Duft ist wunderbar fruchtig, es kommen aber auch noch die Süße des Malzes und das Herbe des Hopfens durch. Bis hierhin ist es also genau das Richtige für einen warmen Sommerabend, den ich auf dem Balkon verbringe.

Und tatsächlich, der erste Schluck schmeckt bereits intensiv nach Aronia. Dabei ist dieses Bier trotz des enthaltenen Invertzuckersirups nicht unangenehm süß, sondern er sorgt zusammen mit dem Apfelkonzentrat für ein ausgewogenes Verhältnis von Süße, Säure und der Herbheit des Hopfens. Im Gegensatz zu vielen Biermischgetränken, die im ersten Moment zwar gut schmecken, später aber irgendwie unangenehm werden, bleibt der gute Eindruck erhalten, bis ich die Flasche ausgetrunken habe. Hier wird halt mit Naturprodukten gearbeitet, nicht mit künstlichen Aromen. Da muss ich mir doch gleich einige Flaschen nachbestellen.

Zutaten:
Bier, Aronia-Direktsaft, Invertzuckersirup, Apfelkonzentrat, Zitronensaftkonzentrat

Alkoholgehalt:
0 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

im Auftrag von:
GIRKA-aroniateam.de GbR
Forster Str. 90
03172 Guben
http://www.aroniawelt24.de

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Kirsch-Bier

Bevor Sie jetzt auf die Zutatenliste sehen und sich über den dort aufgeführten Kirschmuttersaft und den Invertzuckersirup wundern – das Kirsch-Bier ist kein Mischgetränk, sondern die Klosterbrauerei in Neuzelle hat eine Ausnahmegenehmigung erhalten, so dass das Kirsch-Bier als Bier verkauft werden darf.

In einem satten dunkelrot steht das Bier im Glas, hefetrüb, darüber ein rosa Schaum, feinporig, fest und mit langer Standzeit. Das Aroma des Kirschmuttersaftes passt hervorragend mit dem herben Duft des Bockbiers zusammen. So weit haben die Brauer alles richtig gemacht.

Der Antrunk wird durch den Geschmack der Kirschen dominiert. Da wir es im Moment recht warm haben, ist das genau das richtige. Der Körper ist intensiv fruchtig. Für meinen Geschmack kommt jetzt aber der Zuckergeschmack zu sehr durch. Ich würde mir dieses Bier etwas weniger süß wünschen, auch wenn die Süße einen ganz netten Kontrast zum Hopfen bildet, der im Abgang zum Tragen kommt.

Mein Fazit? Das Kirschbier aus Neuzelle ist um Längen besser als die Bier-Mischgetränke, die auf dem Markt erhältlich sind. Mir persönlich ist es aber zu süß. Aber wenn ich im Sommer nicht an die belgischen Fruchtbiere von Lindemans herankomme, ist das Kirsch-Bier auf jeden Fall eine Alternative.

Zutaten:
Bockbier, Kirschmuttersaft, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Neuzeller Bock

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle vor mir, diesmal der Neuzeller Bock. Aus dieser kleinen Brauerei in der Lausitz kommen ja viele ungewöhnliche Biere, weshalb ich neugierig auf dieses Bockbier bin, vor allem auch, weil das Etikett aussagt, dass dieses Bier stärker schmecke als es die Polizei erlaubt.

Das Bier hat die Farbe dunklen Bernsteins, so dass ich ein wirklich intensiv schmeckendes Bier erwarten kann. Darüber relativ wenig weißer Schaum, der sich allerdings recht schnell auflöst. Das Aroma erinnert neben einem intensiven Malzduft an getrocknete Aprikosen. Da hat die Brauerei wohl einen wirklich guten Hopfen verwendet.

Der Antrunk ist wie erwartet angenehm malzig-süß. Im Anschluss füllt ein intensiver malziger Geschmack den Mund aus, wobei sich süß und bitter sehr schön die Balance halten. So einen ausgeglichenen Geschmack haben nicht viele Bockbiere. Es folgt ein erstaunlich milder Abgang, der aber noch lange anhält.

Den Lausitzern ist hier ein wirklich gutes Bier gelungen, das durchaus in der Oberliga der Bockbiere mitspielt. Selten gibt es ein Bockbier mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com 

Alkoholgehalt:
6,2 % Vol.

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

 


Ginger Bier

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle vor mir, das Ginger Bier. Bevor nun Irritationen auftreten: es handelt sich nicht um ein Mischgetränk. Ich habe darüber mit Helmut Fritsche gesprochen, dem Geschäftsführer der Brauerei. Er hat mir versichert, dass für alle Biere aus dem Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung nach dem Biergesetz vorliegt, sie als Bier zu verkaufen, obwohl sie nicht nur mit Wasser, Gerste und Hopfen hergestellt wurden.

Da sich die Informationen auf den Etiketten wie in Neuzelle üblich auf die gesetzlichen Mindestanforderungen beschränken, schenke ich das Bier schon mal ein. Intensiv goldgelb steht es im Glas, ein angenehmer Anblick. Der Schaum ist keine Erwähnung wert, es bildet sich kaum Schaum und er löst sich auch schnell auf. Dann fällt mir auch auf, dass das Ginger Bier nur recht wenig Kohlensäure enthält. Der Duft wird eindeutig vom Ingwer dominiert, nur dezent kommt der Duft des Hopfens durch.

Der Antrunk ist recht süß mit einer leichten Schärfe. Anschließend füllt ein recht intensiver Ingwergeschmack den Mund aus. Der Geschmack von Gestenmalz und Hopfen geht darin weitgehend unter. Die feinperlige Kohlensäure gibt dem Bier den passenden Pep. Im Abgang bildet eine leichte Bitterkeit des Hopfens einen angenehmen Kontrast zum Ingwergeschmack im Mund.

Mein Fazit? Wenn ich jemandem einfach nur ein Bier anbieten möchte, greife ich zu einer anderen Flasche. Aber zu einem chinesischen oder indischen Essen ist das Ginger Bier absolut passend und sorgt für Begeisterung.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Invertzuckersirup, Ingwerextrakt, Zitronensaftkonzentrat, natürliches Aroma

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle

Alkoholgehalt:
3,6 % Vol.

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

 

UrCraft Pilsener

Nun steht wieder einmal eines der UrCraft-Biere aus der Klosterbrauerei Neuzelle vor mir – diesmal das Pilsener. Die Informationen auf den Etiketten sind wie bei dieser Brauerei üblich etwas spärlich und verraten nicht viel über das Bier. Aber da ich bislang von noch keinem Produkt aus Neuzelle enttäuscht war, habe ich doch recht hohe Erwartungen an den Inhalt dieser Flasche. Beginne ich also gleich damit, das Bier einzuschenken.

In einem hellen goldgelb und hefetrüb steht das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist klein, recht grobporig und fällt recht schnell in sich zusammen. Schade, dadurch wird das eigentlich gute Aussehen des Bieres doch etwas getrübt. Aber ich will ja keine Schönheit beurteilen, sondern in erster Linie den Geschmack. Der Duft ist hefebetont und getreidig, etwas süßlich und bringt nur wenige Hopfennoten mit sich.

Der Antrunk begrüßt mich mit der feinen Süße des Malzzuckers, ohne zu süß zu werden. Anschließend kommt der Geschmack der Hefe durch, was schon mal einen angenehmen Kontrast darstellt. Die fein perlende Kohlensäure sorgt für eine angenehme Spritzigkeit und macht das Bier süffig. Erst im Anschluss kommt der Hopfen überraschend stark durch und sorgt für einen relativ langen Abgang.

Doch, es ist durchaus ein wirklich gutes Bier.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.kosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:



Schwarzer Abt

Der Schwarze Abt ist wohl das bekannteste Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle. Vermutlich ist es auch das einzige Bier dieser Brauerei, das sich im Getränkemarkt findet. Hier lohnt es sich auch einmal, sich die Etiketten anzusehen.

Das Rückenetikett weist den geneigten Leser darauf hin, dass es möglich ist, mit diesem Bier auch einen Kuchen zu backen. Das Rezept finden Sie unter https://www.klosterbrauerei.com/shop/Schwarzer-Abt-Kuchen/623/400. Na ja, das muss ich irgendwann einmal ausprobieren.

Interessanter ist ein Blick auf die Zutatenliste. Dort findet sich als letzte Zutat Invertzuckersirup. Dafür hat die Klosterbrauerei aber auch in langen Prozessen eine Ausnahmegenehmigung erstreiten können, da es sich um ein traditionelles Bierrezept handelt. Sehen wir uns das Bier also an.

Tiefschwarz ist das Bier im Glas. Selbst gegen das Licht gehalten kommt nur minimal ein Rotstich durch. Das ist also mal ein wirklich schwarzes Bier, kein dunkles Rotbier. Der hellbraune Schaum ist im Wesentlichen feinporig, auch wenn er einige größere Blasen enthält. Die Standzeit des Schaums ist durchschnittlich.

Der Duft verströmt recht intensiv Malz- und Röstaromen, dazu ein Hauch von Birnen- und Kaffeearoma. Der Antrunk ist recht süß, anschließend wird das Bier angenehm würzig, da der Geschmack des Malzes in den Vordergrund tritt. Erst im Abgang meldet sich auch der Hopfen, der aber den Malzgeschmack nicht überdeckt, sondern sich mit ihm verbindet und ihn damit komplettiert.

Ich muss sagen, so ganz ist der Schwarze Abt nicht mein Bier, auch wenn ich nicht verleugnen kann dass es gut komponiert und abgestimmt ist.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:

3,9 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

 

Stout Beer 1722 Imperial Porter

Wie groß ist eigentlich der Unterschied zwischen einem “normalen” Bier und einem Craft-Bier, das aus der gleichen Brauerei kommt? Dieser Frage will ich heute einmal nachgehen. Daher teste ich nach dem UrCraft Porter aus der Klosterbrauerei Neuzelle heute das Stout Beer 1722 Imperial Porter, das ebenfalls aus der Lausitz stammt.

Die Etiketten verraten mir, dass die Zutatenliste mit der des Craft-Porters identisch ist. Auch der Alkoholgehalt beträgt genau wie bei Craft-Bier 8,1 %. Abgesehen von der anderen Gestaltung des Etiketts erscheint also alles identisch zu sein. Dann will ich mal die Flasche öffnen, das Bier einschenken und prüfen, ob auch der Inhalt gleich ist.

Nein, ist er nicht. Das fällt bereits beim Einschenken auf. Das Stout hat erheblich mehr Schaum. Er ist heller als der Schaum des Craft-Porters und hat auch eine längere Standzeit. Der Schaum weist darauf hin, dass das Malz nicht gar so stark geröstet wurde. Trotzdem ist das Bier genauso schwarz wie das UrCraft Porter. Optisch macht das Stout Beer 1722 durchaus etwas mehr her als das etwa einen Euro pro Flasche teurere Craft-Bier.

Allerdings unterscheiden sich die Biere im Duft deutlich. Das Stout Beer bringt ein mildes aber intensives Röstaroma mit, das durch Düfte grüner Früchte unterstützt wird. Der Antrunk ist mild und leicht süßlich. Dann breitet sich im Mund ein angenehmer leicht säuerlicher Röstgeschmack aus. Die feinperlige Kohlensäure, die ich bei allen Bieren aus der Klosterbrauerei bemerkt habe, die ich bislang getestet habe, verleiht dem Bier Spritzigkeit. Der Abgang ist überraschend mild und nicht allzu lange anhaltend.

Kommen wir also zu meiner Eingangsfrage zurück: wie groß ist der Unterschied zwischen einem “normalen” und einem Craft-Bier und lohnt es sich, den höheren Preis für das Craft-Bier zu bezahlen? Auf den ersten Teil der Frage gibt es eigentlich nur eine Antwort – der Unterschied ist immens, deutlich größer als ich erwartet hätte. Und das bei gleicher Zutatenliste und gleichem Alkoholgehalt. Den zweiten Teil der Frage habe ich etwas unfair gestellt. Es handelt sich eindeutig um zwei unterschiedliche Produkte, die ich zwar beide mit gutem Gewissen empfehlen kann, aber zu unterschiedlichen Anlässen. Das Stout Beer 1722 kann ich mir gut bei einer Grillfete oder einem ähnlichen Anlass vorstellen. Das UrCraft Porter ist dagegen eher geeignet, um an einem ruhigen Abend bewusst ein besonderes Bier zu genießen, vielleicht mit einem Stück dunkler Schokolade. Wenn Sie jetzt fragen, welches Bier besser ist, kann ich Ihnen mitteilen, dass ich den Test beider Biere gemeinsam mit meiner Frau durchgeführt habe. Meine Frau bevorzugt milde Biere, während mir eher die herberen Biere gefallen. In diesem Fall waren wir uns aber einig, dass uns das UrCraft mehr zusagt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,1 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

UrCraft Porter

Dieses Bier finden Sie nicht beim Discounter, nicht im Supermarkt und auch im Getränkemarkt suchen Sie nach dem UrCraft Porter aus der Klosterbrauerei Neuzelle vergebens. Selbst in diversen Internetshops und im Internetshop der Brauerei werden Sie keinen Erfolg haben. Um dieses Bier zu erwerben müssen Sie sich qualifizieren. OK, die Qualifizierung ist nicht allzu schwierig. Sie müssen lediglich unter http://www.ur-craft.com/ den wöchentlichen Newsletter der Brauerei bestellen und schon dürfen Sie die drei Craft-Biere der Klosterbrauerei bestellen. Dafür hat das Etikett aber ein sehr stylisches Design.

Sehen wir uns aber erst einmal die Flasche an. Die Angaben sind wie in Klosterzelle üblich recht minimalistisch gehalten. Wir finden die Zutatenliste, die Angabe des Alkoholgehalts, dass es sich um Porter handelt, dass es naturtrüb, mit der Hand abgefüllt und auch per Hand etikettiert wurde. Dazu noch an zwei Stellen der Hinweis, dass die Biere der Klosterbrauerei in Neuzelle per Internet oder Telefon bestellt werden können und dass die Bestellungen anschließend kostenfrei nach Hause geliefert werden. Auch ein Blick ins Internet bringt keine tiefgreifend neuen Erkenntnisse. Dort erfahre ich aber zusätzlich, dass das UrCraft Porter, wie die beiden anderen Biere aus der UrCraft-Reihe auch, erst nach Eingang der Bestellung von Hand abgefüllt und etikettiert wird. Ob die Handarbeit dem Konsumenten etwas bringt ist ungewiss, aber in Brandenburg, so kurz vor der polnischen Grenze, ist dieser Arbeitsplatz sicher heiß begehrt.

Nachdem wir in der Theorie nicht weiterkommen machen wir uns nun an die praktische Prüfung des UrCraft Porter. Tiefschwarz und vollkommen undurchsichtig fließt das Bier ins Glas. Dass es nicht filtriert ist und daher noch die Hefe der Gärung enthält kann ich nicht feststellen, eine Trübheit sieht man schließlich nur, wenn etwas durchsichtig oder zumindest durchscheinend ist. Ich glaube es jetzt aber einfach mal. Auf dem Bier recht wenig feiner haselnussbrauner Schaum, der leider relativ schnell verschwindet.

Der Duft wird deutlich vom Röstaroma des Malzes dominiert. Dazu kommt ein dezenter Duft nach dunkler Schokolade. Insgesamt ein angenehmer und intensiver Duft, auch wenn er nicht so viele Nuancen aufweist wie ich erwartet hätte. Eventuell könnte ein Spiel mit weiteren Hopfensorten hier noch eine Steigerung des Genusses bringen. Aber jetzt ist es an der Zeit für den ersten Schluck.

Der Antrunk ist überraschend mild, aber dann explodiert der Geschmack förmlich im Mund. Der intensive Geschmack des stark gerösteten Malzes, dazu die angenehme und zurückhaltende leichte Süße des Malzzuckers. Das ganze wird durch eine feinperlige Kohlensäure perfektioniert. Es wird schwer sein, für den Preis dieses Bieres etwas Besseres zu bekommen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

 

Alkoholgehalt:

8,1 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken: