Original Badebier

Ein Bier zum Baden? Ja, auch so etwas hat die Klosterbrauerei in Neuzelle kreiert. Die Begründung gibt Helmut Fritsche, der Geschäftsführer der Brauerei, in seinem Buch “Der Bierkrieg“: “…dass die Hopfenbitterstoffe und besonders die in der Hefe enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente der natürlichen Pflege der Haut dienen. Nicht zuletzt sorgt die im Bier enthaltene Kohlensäure für Entspannung und Wohlbefinden – vorausgesetzt, man begibt sich in eine mit Bier gefüllte Badewanne und verbringt einige Zeit darin.” Es war noch einige Entwicklungsarbeit zu leisten, damit der Badende nach dem Bad im Bier nicht nach Hopfen und Malz duftet, aber am Ende waren die Lausitzer mit dem Ergebnis zufrieden. Inzwischen bietet das Hotel Kummerower Hof in Neuzelle seinen Gästen das Bierbad an und das Badebier wird sogar in der Hansa-Apotheke in Leipzig sowie von verschiedenen Onlinehändlern angeboten. Irgendetwas muss wohl wirklich dran sein. Da es mir dann doch zu teuer und aufwändig erschien, Bier für eine halbe Badewannenfüllung zu kaufen und zu erwärmen, habe ich mich bei meiner Verkostung auf die orale Verabreichung beschränkt.

Trotzdem noch ein Wort zum Einsatz dieses Bieres als Badezusatz. Mit dieser Verwendung haben die wenigsten Konsumenten Erfahrungen. Daher wäre es sicher sinnvoll, auf dem Rückenetikett eine Dosierungsempfehlung anzugeben oder beim Versand einen Beipackzettel beizulegen. Leider fehlte bei mir beides. Da könnte die Klosterbrauerei noch einmal nachbessern. Aber kommen wir zur Verkostung.

Im Glas zeigt sich das Bier in einem tiefen Schwarz. Nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte schimmert noch das typische Rubinrot von Schwarzbier noch leicht durch. Der Schaum ist gemischtporig und fällt schnell in sich zusammen. Das Bier verströmt starke Röstaromen, etwas rauchig. Dazu meine ich einen Hauch von Zitrusfrüchten festzustellen. Damit ist das Aroma eigenwillig, aber durchaus angenehm.

Der Antrunk bringt eine leichte Süße mit sich und die Röstaromen des Malzes breiten sich sofort im gesamten Mund aus. Der starke Röstgeschmack dieses recht trockenen Bieres bleibt auch bis zum Ende erhalten. Dabei ist es nicht übertrieben bitter. Der Abgang ist dann überraschend mild. Damit sticht das Bier aus der Masse heraus.

Es ist ein Bier mit Ecken und Kanten. Es will nicht jedem gefallen, dafür hat es einfach zu viel Charakter. Sicherlich ist es auch nicht geeignet, so nebenbei getrunken zu werden. Aber im Rahmen einer Grillfete oder zu einem Wildschweingulasch passt es perfekt. Auch getrunken hat dieses Bier seine Existenzberechtigung.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen

Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.

Brauerei:
Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
15898 Neuzelle
http://www.klosterbrauerei.com

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