Kürzlich war ich in Bremen und sah dort an jeder Straßenecke (und auch zwischen den Straßenecken) Werbung für ein Bier namens Hemelinger. Ein Bier, das nach einem Stadtteil von Bremen benannt ist und das in Bremen offensichtlich viel verkauft und vermutlich auch getrunken wird – das ist selbstverständlich ein Grund, ein solches Bier mitzunehmen und zu verkosten.
Beim Betrachten der Etiketten fiel mir auf, dass das Bier zwar nach einem Stadtteil von Bremen benannt ist und meines Wissens auch nur in Bremen verkauft wird, dass es aber aus Braunschweig kommt und dort exklusiv im Auftrag eines Getränkegroßhändlers aus Achim gebraut wird. Eigentlich handelt es sich also um ein niedersächsisches Bier, aber das allein ist bekanntlich nicht ehrenrührig.
Golden steht das Bier im Glas und es enthält eine gute Menge Kohlensäure, so dass sich viel feinporiger Schaum bildet, der auch lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier also überraschend gut.
Das Aroma ist durch Malz geprägt und der Duft des Hopfens lässt sich eventuell erahnen, keinesfalls aber wirklich feststellen. Schade. Nachdem die Optik mir sehr gut gefallen hat, sinkt das Bier in meiner Meinung jetzt deutlich ab. Der Antrunk ist recht süß, aber schnell breitet sich der bittere Geschmack des Hopfenextrakts im Mund aus. Das Bier macht jetzt keinen sonderlich ausgewogenen Eindruck mehr. Der Abgang ist dann eher wässrig und macht keine Freude.
Wenn ein Bier am Kiosk schon für deutlich unter einem Euro zu erwerben ist, kann ich als Konsument sicherlich nicht mit einem hochwertigen Bier rechnen. Aufgrund des Preises mag die Qualität des Hemelinger Spezial angemessen sein, aber wer wirklich genießen will, sollte sich doch lieber an ein anderes Bier halten.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt
Alkoholgehalt:
4,7 % Vol.
Brauerei:
Hofbrauhaus Wolters GmbH
38102 Braunschweig
Für
Getränke Ahlers GmbH
28832 Achim
www.hemelinger-bier.de