Macht Bier glücklich?

Mit dieser Frage hat sich im Jahr 2013 das Fraunhofer Institut beschäftigt. Wie sind die Forscher zu diesem Ergebnis gekommen?

Als Maßstab nahmen die Forscher die Ausschüttung von Dopamin nach dem Genuss einer kleinen Menge Bier. Dopamin wird häufig auch als das Glückshormon bezeichnet. Vor dem ersten Problem stand das Fraunhofer Institut bereits vor dem Start der Studie – es wurden Biertrinker und Biertrinkerinnen gesucht, die aber nicht rauchen durften. Dabei stellte es sich heraus, dass es nicht möglich war, biertrinkende Nichtraucherinnen zu finden. An der Studie nahmen daher ausschließlich Männer teil.

Ihnen wurde eine minimale Menge Bier verabreicht, genauer gesagt 15 ml. Damit ist die ausgeschenkte Menge Alkohol, die lediglich 0,6 g betrug, zu vernachlässigen. Sie ist geringer als in einem Stück Hefekuchen oder einem Schnapsglas Bier enthalten ist. Diese geringe Menge Bier reichte bereits aus, dass im Gehirn praktisch sofort Dopamin ausgeschüttet wurde. Aufgrund der geringen Zeitspanne zwischen dem Trinken des Biers und der Ausschüttung des Dopamins ist auszuschließen, dass der Alkohol für das vermehrte Dopamin verantwortlich ist, da Alkohol etwa 20 Minuten benötigt, um im Gehirn anzukommen.

Damit dürfte klar sein: Bier macht tatsächlich glücklich.

Das Fraunhofer Institut geht in seinem Blogartikel auch auf die Frage ein, woher der Bierbauch bei Männern kommt. Es heißt dort, dass die in Form von Fett eingelagerte Energie nicht aus dem Bier käme, das weniger Kalorien enthalte als beispielsweise Wein oder Säfte. Schuld seien die Bitterstoffe des im Bier enthaltenen Hopfens, die Lust auf Essen machen.

Der letzten Aussage kann ich mich anschließen. Aber nimmt ein Wirkungstrinker mit Bier wirklich weniger Kalorien auf? Rechnen wir doch einfach mal nach. 100 ml Bier enthalten je nach Sorte in der Regel 45 – 50 Kalorien. 100 ml Wein bringen etwa 60 – 80 Kalorien mit. Auf den ersten Blick scheint die Aussage des Fraunhofer Instituts also zu stimmen. Aber, liebe Forscher von Fraunhofer, haben Sie einmal einen Wirkungstrinker beim Konsum von Bier oder Wein beobachtet? Nach einem Liter Wein haben die meisten genug, während nach einem Liter Bier noch so einiges geht. Dazu kommt noch, dass es unter Weintrinker deutlich mehr Genusstrinker gibt als bei den Konsumenten des Gerstensaftes (so zumindest mein Vorurteil). Insgesamt dürfte ein Biertrinker nach einer durchzechten Nacht deutlich mehr Kalorien zu sich genommen haben als ein Weintrinker. Der Bierbauch kommt also wohl doch zu einem guten Teil von den Kalorienmengen im Bier.

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