Archiv für den Monat: April 2019

12. 4. 2019: Bambierla – Genial, aber illegal!

Man muss seine Grenzen kennen, um sie sprengen zu können. Nichts, was an diesem Abend ins Glas kommt, entspricht dem angeblich ältesten Lebensmittelgesetz.

Aber bei allen sechs Kreationen handelt es sich eindeutig um Bier. Alle wurden in Deutschland, teils auch in Franken, gebraut und in Verkehr gebracht, obwohl dies eigentlich verboten ist. Ihre Brauer haben sich eine Ausnahmegenehmigung erkämpfen müssen oder riskieren eine Kollision mit der Lebensmittelaufsicht.

Martin Droschke und Norbert Krines, das Autorenteam von “111 deutsche Craft Biere, die man getrunken haben muss” und anderen Bierbüchern, bringen historische Bierstile mit, wie die bereits um das Jahr 1000 dokumentierte, gesalzene Gose, “U-Boote”, bei denen der Status des Verbotenen gänzlich irritiert, weil man’s echt nicht für möglich gehalten hätte – und natürlich heiße Aromenkombinationen, bei denen Zutaten wie Kaffee, Kräuter und Früchte, Röstgerste oder Honig mit im Spiel sind.

Alle dargereichten Biere entsprechen dem “Natürlichkeitsgebot”, einem Siegel, das der Verband der Deutschen Kreativbrauer e. V., ein Zusammenschluss führender Craft Bier Künstler, als neues, zeitgemäßes Qualitätssiegel für rein natürliche Flüssiggaumenfreuden vorschlägt, bei denen nicht industriell getrickst wird.

An dem Abend werden 6-9 ausgewählte Craft Beer fachgerecht verkostet und erklärt.

Die Teilnehmerzahl ist auf 34 Personen begrenzt, Anmeldung über info@ahoernla.de

Der Ticketpreis beträgt 30,00 € pro Person.

Ort und Zeitpunkt:

Ahörnla
Obere Sandstr. 24
96049 Bamberg
18:30 – 21:30 Uhr

Birra Flea Bianca Lancia

Flea ist eine Brauerei aus Umbrien in Italien. Ich habe den Brauer kürzlich in Düsseldorf kennengelernt und er hat mir seine Biere zum Verkosten gegeben. Eine Besonderheit dieser Brauerei ist, dass sie ihre Kreationen jeweils einer historischen Besonderheit widmet. In diesem Fall ist es Bianca Lancia.

Bianca Lancia, eine italienische Adlige aus dem Piemont, war eine der vier Ehefrauen von Kaiser Friedrich II. und wahrscheinlich diejenige, die er am meisten liebte. Sie unterhielten eine langjährige geheime Beziehung und nach Ansicht einiger Historiker war Bianca Lancia die einzige wahre Liebe seines Lebens. Sie war ein freundlicher und zarter Mensch und war während Friedrichs Leben ständig und diskret anwesend. Ihre Hochzeit wurde an dem Tag gefeiert, an dem Bianca Lancia im Sterben lag, um den politischen Aufstieg ihres Sohnes Manfred zu legitimieren, der der letzte schwäbische König von Sizilien war.

Das Bianca Lancia ist ein Witbier, ein Bierstil, den ich gerne mag. Mal sehen, ob die Italiener diesen belgischen Bierstil gut hinbekommen. Bevor ich mir das Bier einschenke werfe ich aber noch einen Blick auf das Rückenetikett, genauer gesagt auf die Zutatenliste. Dort fällt mir auf, dass das Wasser als “Wasser aus Gualdo Tadino” ausgewiesen wird. Für mich weist das darauf hin, dass das Wasser so verwendet wird wie es aus der Leitung oder aus dem Brunnen kommt. Das gefällt mir. Viele große Brauereien demineralisieren das Wasser und fügen dem demineralisierten Wasser anschließend wieder eine definierte Mineralienmischung hinzu. Damit handelt es sich nicht mehr um natürliches Wasser, sondern um ein standardisiertes Industrieprodukt. Dadurch wird das Bier sicher nicht schlechter, aber dieses Vorgehen ist ein Schritt hin zu einem Einheitsgeschmack.

Strohgelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist sehr groß und bleibt auch einige Zeit erhalten. Die Optik ist damit schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma ist angenehm fruchtig. Düfte nach Banane, Orangenschale, Koriander und Hefe steigen mir in die Nase, umrahmt mit Biskuitduft. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeigt eine leichte Süße. Die Kohlensäure ist zurückhaltend aber ausreichend dosiert, sanft und sehr feinperlig. Auf der Zunge kommt die Würze des Korianders in den Vordergrund, begleitet mit einer leichten fruchtigen Säure. Die Bitterstoffe des Hopfens bleiben diskret im Hintergrund. Der Abgang ist leicht fruchtig und der Geschmack nach Orange klingt kurz nach.

Ich meine, dass Flea das belgische Witbier gut auf Italien angepasst hat. Das Bianca Lancia ist ein schönes leichtes Sommerbier, das sich gut an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon oder im Garten genießen lässt. Es passt gut zu Fischgerichten oder einer Käseplatte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hefe, Hopfen, Koriander, Schalen von der Bitterorange

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Clausthaler Naturtrüb

Als Clausthaler im Jahr 1979 sein erstes alkoholfreies Bier auf den Markt brachte, war dies eine Pionierleistung, die aus Sicht des Genusses noch nicht wirklich befriedigend war. Seitdem hat sich die Technik deutlich weiterentwickelt und der Geschmack alkoholfreier Biere hat sich deutlich verbessert. Ich bin mir nicht sicher, wann das Clausthaler Naturtrüb auf den Markt kam, aber ich habe diese Kreation kürzlich erstmals entdeckt und musste sie auch gleich mitnehmen. Auf der Website von Clausthaler, die zur Binding-Brauerei in Frankfurt gehört, wird dieses Bier auch noch als “Jetzt Neu” gekennzeichnet. Dann will ich das doch mal glauben und diese Neuentdeckung verkosten.

Kupferfarben und nur leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu stark ausgeprägt, bleibt aber recht lange erhalten.

Zumindest im Aroma fällt kaum auf, dass es sich um ein alkoholfreies Bier handelt. Düfte nach Zitrusfrüchten, Waldhonig und Hefe steigen mir in die Nase, unterstützt von einigen floralen Noten.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier einige Malzsüße enthält, aber auch, dass die recht großzügig dosierte sehr feinperlige Kohlensäure es recht spritzig macht. Auf der Zunge paart sich ein kräftiges Bitter mit der Fruchtigkeit des Hopfens. Dabei bleibt das Bier frisch. Der Abgang wird durch ein freundliches und mildes Bitter geprägt, das lange nachklingt.

Das Clausthaler Naturtrüb gehört eindeutig zu den besten alkoholfreien Bieren, die ich bislang getrunken habe.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Binding-Brauerei AG
Darmstädter Landstr. 185
60598 Frankfurt
www.clausthaler.de

Stiegl stellt seine Braukunst-Edition vor

Die Stieglbrauerei aus Salzburg präsentiert ihre neue Braukunst-Edition, die diesmal den Begriff “Zeit” in den Mittelpunkt stellt. Mit der bereits traditionellen Sonderedition, die in Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst umgesetzt wird, schafft Stiegl eine Symbiose aus Bierbrauen und Kunst.

Mit dem Frühling kommt auch wieder die alljährliche Zeitumstellung – für die Stieglbrauerei genau der passende Zeitpunkt, um die neue Stiegl-Goldbräu Braukunst-Edition “WortZeitSpiele” zu präsentieren. Denn bei der aktuellen Sonderedition dreht sich alles um das Thema “Zeit”. “Wir haben unsere aktuelle Braukunst-Edition einem Thema gewidmet, das einerseits bei uns in der Brauerei eine große Rolle spielt und auch im täglichen Leben immer mehr an Bedeutung gewinnt”, erklärt dazu Stiegl-Marketingleiter Dr. Torsten Pedit. Originelle Wortspiele rund um den Begriff “Zeit” auf peppigen, farbenfrohen Flaschenetiketten sorgen für die künstlerische Umsetzung des Themas. Entstanden ist die neue Edition in bewährter Weise gemeinsam mit der Universität für angewandte Kunst.

“WortZeitSpiele” – Stiegl und die Zeit

In der Salzburger Privatbrauerei nimmt das Thema Zeit eine zentrale Rolle ein. Denn ein gutes Bier braucht neben besten Rohstoffen vor allem auch die notwendige Zeit zum Reifen und genau die bekommt das Bier bei Stiegl – so viel Zeit muss sein! Dieses Qualitätsbekenntnis findet mit “Slow Brewing” seine konsequente Fortsetzung. Und so steht Stiegl für bestes Bier und damit für Genuss und Lebensfreude: Dazu gehört auch, sich Zeit zu nehmen, mit Freunden oder der Familie gemütlich ein Bier zu trinken.

20 Jahre Braukunst-Edition

“Mit unserer Braukunst-Edition, die es seit 1999 gibt, wollen wir Emotionen wecken und den Sinn für das Schöne ansprechen – eine Symbiose zwischen Bierbrauen und Kunst schaffen”, betont Torsten Pedit. Mit der “Angewandten” hat die Privatbrauerei einen langjährigen, starken Partner. Die Etiketten für die aktuelle Braukunst-Edition wurden in Zusammenarbeit mit der Klasse für Ideen entwickelt. Dafür wurden über 120 Entwürfe von mehr als 30 Studentinnen und Studenten gestaltet und eingereicht. Die hochkarätig besetzte Fachjury (darunter Stiegl-Eigentümer Dr. Heinrich Dieter Kiener, Stiegl-Marketingleiter Dr. Torsten Pedit, Harry Bergmann sowie Vertreter der Universität) hat die besten 12 Entwürfe ausgewählt und gekürt.

Füchschen Alt

In der Ratinger Straße, mitten in der Altstadt von Düsseldorf, liegt die Brauerei Füchschen. Der Familienbetrieb wird von Peter König inzwischen in der vierten Generation geführt. Bei einer so langen Familientradition soll es doch wohl gelingen, ein gutes Bier zu brauen. Das obergärige Altbier, das jetzt vor mir steht, wird mit einem hauseigenen Hefestamm gebraut, der bereits seit dem Jahr 1848 verwendet wird. Da die Hefe einen Gutteil zum Geschmack eines Bieres ausmacht, darf ich wohl davon ausgehen, dass ich gleich ein unverwechselbares Bier verkosten werde.

Dunkel kupferfarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Beim Einschenken hat sich eine sehr große elfenbeinfarbene und feinporige Schaumkrone gebildet, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist hervorragend und so, wie ich es mir von einem Altbier aus der Landeshauptstadt von NRW wünsche.

Auch das recht komplexe Aroma kann mich mit seinen malzigen Nuancen begeistern. Düfte nach Brotkrume, Karamell und überraschend dezente Röstaromen mit einem Hauch dunkler Schokolade steigen mir in die Nase. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist überraschend trocken und mit der reichlich vorhandenen sehr feinperligen Kohlensäure spritzig. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe mit einer leichten Schokoladennote. Dazu kommt eine leichte Säure, die dem Bier eine gewisse Fruchtigkeit verleiht. Auch der Abgang ist recht trocken. Er beginnt zunächst relativ schlank, bevor die Röststoffe mit einem leichten Kaffeegeschmack wieder hervorkommen und dann sehr lange nachklingen.

Zusammen mit dem Mitbewerber Uerige bildet das Füchschen Alt den Maßstab für Altbier aus Düsseldorf.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Brauerei und Wirtschaft “Im Füchschen”
Peter König e.K.
Ratinger Straße 28
40213 Düsseldorf
www.fuechschen.de

5. 4. – 6. 4. 2019: Craft Bier Fest München

Einer der Hotspots für Craft Beer ist eindeutig München. Da ist es kein Wunder, dass es in der selbsternannten “Weltstadt mit Herz” mehrere Craft Beer-Events stattfinden. So auch am 5. Und 6. April, wenn in der Tonhalle 18 Brauereien aus dem In- und Ausland ihre Biere vorstellen. Und während auf vielen anderen Bierfesten auch musikalische Unterhaltung geboten wird, konzentriert sich das Craft Bier Fest ausschließlich auf das Bier – ohne Musik oder andere künstlerische Darbietungen.

Der Eintritt beträgt 10 Euro. Dafür gibt es ein Verkostungsglas. Zusätzlich können die Besucher Jetons zu jeweils einem Euro erwerben, mit denen sie bei den Brauereien die verkosteten Biere bezahlen. Die Tickets gibt es ausschließlich beim Eintritt in die Veranstaltung und nur gegen Bargeld, Karten akzeptieren die Veranstalter nicht.

Unter den 18 anwesenden Brauereien sind sowohl bekannte Marken wie Crew Republic aus Unterschleißheim und Schoppe aus Berlin, aber auch viele eher unbekannte Brauereien, so dass sicher jeder Besucher etwas Neues für sich entdecken wird, so dass sich der Besuch lohnt. Welche Brauereien vor Ort sein werden erfahren Sie auf der Website des Events.

Wann?

5. 4. 2019 von 17:00 Uhr bis 23:00 Uhr
6. 4. 2019 von 13:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Wo?

Tonhalle
Grafinger Str. 6
81671 München

7. 4. 2019: Biererlebnisse im Freilandmuseum Fladungen

Im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen können Besucherinnen und Besucher am Sonntag, den 7. April das Brauen des Museumsbieres live erleben. Die Initiative “Wir sind Rhöner Bier” lädt zu Bierseminaren mit Verkostungsmöglichkeit in die Aktionsscheune ein. Beim Kochprogramm “Was kommt heute auf den Tisch?” werden Malzbonbons hergestellt. Zudem wird die amtierende Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler zu Gast sein.

Ein Genuss mit allen Sinnen verspricht am Sonntag, 07. April ein Besuch des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen zu werden. Anlässlich des Brautages wird im Gemeindebrauhaus aus Alsleben schon früh am Morgen die Feuerung angeschürt. Gegen 11 Uhr beginnt dann der eigentliche Brauvorgang. Beim Einmaischen der Braugerste im Maischebottich, dem Kochen der Würze in der Sudpfanne und dem Abkühlen des Sudes auf dem Kühlschiff dampft und duftet es in dem historischen Gebäude. Beim “Brauen wie vor 100 Jahren” wird klar, wieviel handwerkliches Geschick früher nötig war, um ein gutes Bier zu produzieren. Wann immer es die Zeit erlaubt, beantworten die Museumsbrauer Klaus-Dieter Spiegel und Joachim Werner hierzu auch gerne die Fragen der Besucherinnen und Besucher.

In der Küche des Dreiseithofs aus Leutershausen, können die Gäste von 11 bis 15 Uhr Malzbonbons herstellen und natürlich auch gleich verkosten. Nebenan in der Aktionsscheune gibt es bei Bierseminaren der Initiative “Wir sind Rhöner Bier” allerhand Wissenswertes rund um den süffigen Gerstensaft zu erfahren. Leiter der ca. halbstündigen Seminare ist Ulrich Klebl, der Braumeister der Klosterbrauerei Kreuzberg. Sie beginnen um 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr. Im Unkostenbeitrag von 3 € enthalten ist die Möglichkeit, vier verschiedene Biere zu verkosten. Karten können am Veranstaltungstag an der Museumskasse erworben werden. Wer mag, kann seinen Durst aber auch direkt am Brauhaus löschen, wo Biere der Initiative an einem ehemaligen Feuerwehrauto gezapft werden, das zu einem Ausschankwagen umfunktioniert wurde. Alkoholfreie Getränke und Bratwürste sind am Brauhaus ebenfalls erhältlich.

Wer das Museumsbier probieren möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Das naturtrübe und ungefilterte Märzen wird erstmals beim Museumsbier-Anstich am Sonntag, den 30. Juni ausgeschenkt. Die Zeit bis dahin benötigt es zur Reife. Bei der Überwachung des Gärvorgangs und der Lagerung des Bieres greift das Museum auf moderne Methoden zurück. Dabei wird es von der Rother Bräu und von Friedbert Stumpf vom Labor für Getränkeindustrie in Bad Neustadt tatkräftig unterstützt. Den Hopfen hat in diesem Jahr wieder die Privatbrauerei Friedrich Düll zur Verfügung gestellt.

Loacation:

Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Bahnhofstraße 19
97650 Fladungen
www.freilandmuseum-fladungen.de

Gentse Gruut Amber

Eine Besonderheit sticht bei den Bieren der Gentse Stadsbrouwerij Gruut sofort ins Auge – sie werden ohne Hopfen gebraut. Was uns heute eventuell etwas ungewöhnlich erscheint, war bis ins 16. Jahrhundert der Normalfall. Bier war ein Alltagsgetränk, sauberer und gesünder als das häufig verseuchte Wasser und viele Kräuter haben eine gesundheitliche Wirkung. Über die Beweggründe, 1516 das “Reinheitsgebot” zu erlassen und damit ausschließlich Hopfen zum Brauen zuzulassen, können wir heute nur noch spekulieren. Mir sind einige Theorien bekannt, die alle für sich recht logisch erscheinen. Aber lassen wir das Thema und freuen uns auf ein wirklich traditionelles Bier, so wie es unsere Vorfahren vor mehr als 600 Jahren getrunken haben könnten.

Dunkel kupferfarben präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine sehr gro0e feste hellbraune Schaumkrone, die auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist ungewöhnlich komplex. Düfte nach Brotrinde, Rübensirup, Karamell, Korinthen sowie einige würzige Noten steigen mir in die Nase. Es braucht also nicht immer Hopfen, um ein Bier zu brauen.

Der Antrunk ist recht süß, so dass die knapp dosierte Kohlensäure nicht gegen die Süße ankommt. Der Duft nach Rübensirup spiegelt sich auf der Zunge wider, zusammen mit dem Geschmack von Karamell und Kräutern. Saure und bittere Töne fehlen weitgehend. Das Mundgefühl ist fast cremig. Der Abgang ist ebenfalls süß, wobei die Kräuter jetzt etwas mehr in den Vordergrund kommen.

Das Gentse Gruut Amber ist ein interessantes Bier, auch wenn es meinen Geschmack nicht so richtig trifft. Es passt zu fruchtigen Desserts.

Zutaten:

Wasser, Malz, Kräuter, Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

Gentse Gruut Stadsbrouwerij
Grote Huidevettershoek 10
9000 Gent
Belgien
www.gruut.be

5. 4. – 7. 4. 2019: Schmeckfest Hildesheim

Bereits zum dritten Mal lockt vom 5. bis 7. April 2019 das Schmeckfest “Hopfen und Happen” alle Freunde von Craft Beer und gutem Essen in die Fußgängerzone von Hildesheim. Besonders regionale Angebote stehen auf diesem Event auf dem Hohen Weg und in der Almsstraße im Mittelpunkt. Neun Brauereien und mehr als 20 Food Trucks sorgen dieses Jahr dafür, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt.

Mit dabei sind zum Beispiel die Hildesheimer Braumanufaktur, die 405er Brauerei aus Springe und die Brauerei Schwarzes Huhn aus Holle. “Es ist wirklich überraschend, wie viele gute Brauereien es in der Umgebung von Hildesheim gibt.”, so Matti Müller vom Veranstalter Univent. Allerdings wird es auch ausreichend nicht-alkoholische Getränke geben. Und das Beste – am 7. 4. sind auch die Geschäfte im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags geöffnet.