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Birra Moretti L‘Autentica

Birra Moretti ist eines der bekanntesten Biere Italiens. Aber nicht nur dort: Die Brauerei exportiert ihren Gerstensaft mittlerweile in über 40 verschiedene Länder. Das Bier feiert weltweit große Erfolge und wird immer wieder für seinen exzellenten Geschmack ausgezeichnet. In internationalen Wettbewerben spielt Moretti bei den Top-Playern mit und muss sich hinter den Bierriesen wie Deutschland nicht verstecken. Und das schon seit mehr als 150 Jahren. Die Traditionsbrauerei eröffnete ihre Pforten im Jahre 1860 und braut seither ihr allseits bekanntes und beliebtes Bier.

Den bärtigen Biertrinker auf Birra Morettis Label kennt jeder, die Geschichte dahinter wahrscheinlich nicht. Als der Neffe des Gründers Luigi eines Tages beim Mittagessen in seiner Lieblings-Trattoria saß, erblickten seine fachmännischen Augen die Personifizierung des perfekten Biertrinkers. Authentisch, echt und traditionell: Ein gediegener Herr mit mächtigem Schnauzbart und bierlüsternem Blick. Wie ein fetter Kater mit prachtvollem Schnurrhaar eine Maus betrachtet, so schwelgt dieser schnauzbärtige Herr über einem Glas mit verlockendem Inhalt. Bauschiger weißer Schaum türmt sich über einem kühlen Blonden, Wasser perlt am eiskalten Glas herab und lädt zu einem herzhaften Schluck ein. Herr Moretti konnte dem Genießer nicht widerstehen und bat ihn um ein Foto. Im Gegenzug dafür verlangte der Bärtige nichts weiter als noch ein Glas Bier. Seither identifizieren sich scharenweise Männer mit dem Moretti-Mann.

Golden und klar strahlt mir das Birra Moretti aus dem Glas entgegen. Die durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone fällt leider schnell in sich zusammen, so dass die Optik doch ziemlich leidet.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert. Der Duft nach Karamell steht im Vordergrund und wird durch würzige Noten sowie durch den Duft nach weißem Pfeffer abgerundet.

Als das Bier erstmals die Zunge berührt fällt mir die geringe Karbonisierung auf, wodurch das Bier beinahe etwas abgestanden wirkt. Außerdem ist es für ein Lagerbier recht süß. Vermutlich würde sich hier etwas mehr Kohlensäure wirklich bezahlt machen. Auf der Zunge kommt ein gut abgestimmtes Bitter dazu, so dass das Bier jetzt vollmundig und süffig ist. Das Bitter klingt im Abgang noch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Bittereinheiten:

12 IBU

Brauerei:

Heineken International
Tweede Weteringplantsoen 21
1017 ZD Amsterdam
Niederlande
www.birramoretti.com

www.birramoretti.com

Birra Moretti Ricetta Originale

Nun steht mal wieder ein Bier aus Italien vor mir, das die Brauerei so beschreibt: “1859 wurde in Italien ein echtes Bier geboren: Birra Moretti Rezept Original Bier. Seit diesem Datum ist der Produktionsprozess völlig unverändert geblieben, um uns den Geschmack einer Epoche intakt zurückzugeben. Birra Moretti Ricetta Originale ist ein untergäriges Bier, das mit einer Mischung feiner Hopfen gebraut wird, der ihm einen angenehmen, feinherben und ausgewogenen Geschmack mit blumigen Noten verleiht. Vorzugsweise in guter Gesellschaft zu konsumieren!” Dann wollen wir doch mal das beste hoffen.

Strohgelb und opalisierend fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine unterdurchschnittlich große Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt. An der Optik könnte die Brauerei noch etwas verbessern.

Im Aroma sind Malz und Hopfen etwas gleichstark vertreten. Allerdings kann ich in der Nase nur Bitterhopfen feststellen, Fruchtigkeit oder würzige Noten sind eher Fehlanzeige.

Der Antrunk ist leicht süß und die Kohlensäure ist für meinen Geschmack überdosiert. Auf der Zunge wird das Bitter recht kräftig und drängt die Süße des Malzes in den Hintergrund. Ansonsten macht das Bier einen eher schlanken Eindruck. Im Abgang lässt das Bitter etwas nach und es klingt durchschnittlich lange nach.

Birra Moretti gehört zum Heineken-Konzern und dieses Bier erfüllt alle meine Vorurteile, die ich gegenüber diesem Unternehmen habe. Ich habe hier ein wirklich langweiliges Industriebier vor mir, das ich sicher nicht noch einmal trinken möchte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Hopfen, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,6 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

3° Celsius

Brauerei:

Heineken Italia S.p.A.
Viale Edison
110 Sesto
www.birramoretti.it

Birra Flea Anais

So, das ist jetzt das letzte Bier aus der Brauerei Birra Flea, das mir die Brauer auf der ProWein mitgegeben haben. Dieses Bier habe ich mir für den Schluss aufgehoben, einfach weil es sich hierbei um ein Rauchbier handelt, das erste seiner Art aus Italien, das ich ins Glas bekomme.

Wie immer ist auch dieses Bier einer historischen Frau gewidmet. Diese Widmung beschreibt die Brauerei so: “Die bloße Erwähnung des Namens ‚Anais’ erinnert an Düfte und berauschende Düfte des Orients, Goldanhänger, Silberkörner und Bänder aus lila, exotischen Essenzen von Myrrhe und Weihrauch, Zedernfrüchten und Alraunenpflanzen. Das ist es, was der junge Friedrich II. gedacht haben könnte, als er die Cousine seiner neuen Frau traf. Tatsächlich heiratete Friedrich II. im November 1225 Yolanda von Brienne, Königin von Jerusalem, hauptsächlich aus diplomatischen Erwägungen. Der Kaiser war von den Frauen des Königlichen Gefolges fasziniert, insbesondere von ihrer Cousine Anais wegen ihrer tiefschwarzen Augen und ihres Körpers, der an ferne Länder wie Syrien, den Libanon und die Insel Zypern erinnerte. Yolanda war noch eine zu junge und unausgereifte Frau, also beschloss Friedrich, die erste Nacht seiner Hochzeit zusammen mit Anais zu verbringen und begann mit ihr eine Beziehung von Vergnügen und Üppigkeit. Allerdings war Anais eine zu willensstarke und unbezwingbare Frau, um zu akzeptieren, dass sie ein reines exotisches Vergnügungsobjekt ist, das dazu bestimmt ist, ein Leben als Konkubine zu führen. Fredrick betrachtete Anais als wunderschöne und schwer fassbare ‚Blume Syriens’ und als sie den Kaiser verließ, schrieb er eine bewegende Abschiedsklage in der vergeblichen Erwartung auf die Rückkehr seines geliebten Anais.”

Das Anais ist ein Rauchbier, ein alter Bierstil, der nahezu in Vergessenheit geraten war und eigentlich nur noch in Bamberg überlebt hat. Das ist auch der Grund, weshalb Slowfood das Rauchbier in die “Arche des guten Geschmacks” aufgenommen hat. Im Rahmen der Craft Beer-Bewegung wurde auch das Rauchbier wieder beliebter und es wird heute wieder von vielen kleinen Brauereien hergestellt. So auch von Birra Flea in Italien. Wie alle anderen Biere dieser Brauerei wurde auch das Anais nicht gefiltert oder pasteurisiert und außerdem in der Flasche ein zweites Mal vergoren.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche Schaumkrone, die auch durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch den Duft nach Toffee dominiert, während sich das Raucharoma eher zurückhält. Ich habe den Eindruck, dass dies ein Rauchbier für Einsteiger handelt.

Im Antrunk sorgt die reichlich dosierte feinperlige Kohlensäure zusammen mit einer leichten Süße für eine ordentliche Frische. Für ein Rauchbier ist der erste Kontakt mit der Zunge ungewöhnlich, aber durchaus angenehm. Auf der Zunge spiegelt sich das Toffeearoma wider und vereint sich mit einem leichten freundlichen Bitter und dem diskreten Raucharoma zu einem Gesamtkunstwerk. Das Mundgefühl ist rund und voll. Der Abgang ist eher schlank, das Bitter tritt zurück und macht dem leichten Rauchgeschmack Platz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,4 % Vol.

Stammwürze:

16,5° Plato

Bittereinheiten:

28 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Adelaide

Wie die anderen Biere von Birra Flea ist auch Adelaide einer historischen Frau gewidmet. So beschreibt die Brauerei die Frau: “Adelaide war eine Mischung aus deutscher Härte, die sie von ihrer väterlichen Dynastie geerbt hat, und italienischem Charme, der aus den umbrischen Tälern zwischen Assisi und Spoleto stammte, wo ihr Vater Conrad lebte und regierte. Adelaide war die erste Herrin Friedrichs II., bekannt durch seine Heirat mit Konstanz von Aragon. Dennoch waren die beiden Frauen keine Rivalen, sondern Protagonisten zweier paralleler und spektakulärer Leben; Konstanz war der ältere, gut gelesene und verfeinerte Begleiter, während Adelaide sinnliche Liebe und jugendliche Ablenkung war. Die Figur der Adelaide war geheimnisvoll, wie bei allem, was mit dem Privatleben des Kaisers Friedrich II. zu tun hat. Adelaide brachte Enzo, den König von Sardinien, zur Welt, der unter ihren Kindern, ob legitim oder nicht, dem Vater am ähnlichsten war.”

Das Adelaide ist ein American Pale Ale. Dieser Bierstil ist aus dem Pale Ale entstanden, einem Bierstil, der in England seit dem18. Jahrhundert bekannt ist. Als im letzten Jahrhundert in den USA neue Hopfensorten gezüchtet wurden, wurden diese neuen Hopfen von den amerikanischen Brauern für das Pale Ale eingesetzt, besonders der Hopfen Cascade. So entstand das American Pale Ale (APA). Auch Adelaide ist einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen worden.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Düfte nach Grapefruit, Karamell, Honig und Heu steigen mir in die Nase. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus, wobei die Kohlensäure von Anfang an für eine tolle Frische und Spritzigkeit sorgt. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider. Der Geschmack nach Grapefruit bringt eine leichte Säure mit und die Bitterstoffe sind gut auf die Fruchtigkeit abgestimmt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird die Säure etwas kräftiger, aber mit den Bitterstoffen wirkt das Bier gut ausgewogen. Der Geschmack klingt lange nach.

Das sehr gut trinkbare und süffige Bier eignet sich gut als Begleiter bei Grillfesten.

Zutaten:

Wasser von Gualdo Tadino, Gerstenmalz, Hopfen (Kaskade, Citra), Hefen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,5° Plato

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Costanza

Jetzt steht Constanza vor mir, das Blonde Ale von Birra Flea. Wie alle anderen Biere ist auch dieses Bier einer Frau aus der italienischen Historie gewidmet: “Die Mutter Friedrichs II., Konstanze von Hauteville, wurde von Dante als “die große Costanza gefeiert, die aus der zweiten Welle der Schwaben diejenige hervorbrachte, die ihre dritte und letzte Macht war”, unterstrich Dante ihre Entschlossenheit auf der politischen Bühne, aber auch ihre Raffinesse. Von 1194 bis 1198 war sie Königin von Sizilien. Costanza war aber auch der Name der ersten Frau Friedrichs: Sie war die älteste Tochter Alfons II. von Aragon und die erste Frau Kaiser Friedrichs II. Im Jahr 1209 wurde sie anlässlich der Hochzeit zur “Königin von Sizilien” gekrönt. Deshalb wurde unser Bier Costanza kreiert, um die beiden Königinnen zu feiern.”

Wie die anderen Biere von Birra Flea ist auch Costanza ungefiltert und nicht pasteurisiert und es wurde einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen.

Golden und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche Menge feinporigen Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal perfekt.

Düfte nach Biskuit steigen mir in die Nase, unterstützt durch ein diskretes Zitronenaroma sowie den Duft von Hefe.

Der Antrunk ist frisch, fruchtig und spritzig. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt entwickelt sich eine überraschende Fruchtigkeit, die ich aufgrund des Aromas so nicht erwartet hätte. Alle Aromen spiegeln sich im Mund wider. Dazu kommt ein passendes Bitter, so dass das Bier einen runden Eindruck macht. Im Abgang wird das Bitter kräftiger, wobei die Fruchtigkeit erhalten bleibt. In der Kehle wirkt das Bier fast wie ein Biss auf einen Grapefruitkern.

Das Birra Flea Costanza ist ein schönes und erfrischendes Bier für den Sommer, das sich gut beim Grillen trinken lässt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Isabella

Nun steht mal wieder ein Bier der italienischen Brauerei Birra Flea vor mir. Ich muss zugeben, dass ich mit einigen Vorurteilen an diese Verkostung gehe, da es sich beim Isabella um ein glutenfreies Bier handelt und die meisten “free-of-Produkte” geschmacklich doch ziemlich hinter dem Original zurückbleiben. Die Brauerei schreibt dazu: “Bier mit einem Glutengehalt unter 20 ppm, das speziell für Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen Gluten entwickelt wurde (Reg. UE 828/2014).”

Wie alle anderen Biere hat die Brauerei auch dieses Bier einer historischen Person gewidmet: “Sie war die Tochter von König John Lackland von England, der König erinnerte sich in der Literatur als Erzfeind von Robin Hood, Isabella heiratete 1235 Friedrich II. nach dem Tod seiner zweiten Frau. Ihre Hochzeit war eine “Make-filiace-Hochzeit”, die von Papst Gregory IX. sehr begehrt war. Chroniken der Zeit feierten Isabella für ihre unbeschreibliche Schönheit und Anmut. Diese Eigenschaften fielen Frederik auf den ersten Blick auf.” Dann wollen wir doch mal sehen, ob das Bier auch so schön ist. Auf jeden Fall ist es ungefiltert und unpasteurisiert. Außerdem wurde es einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen. Es handelt sich also auf jeden Fall um ein “richtiges” Bier.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine leicht überdurchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Aroma ist blumig, unterstützt durch den Duft von Waldhonig und einem Hauch Grapefruit.

Der Antrunk ist frisch und spritzig, aber auch recht schlank. Auf der Zunge entwickelt sich ein malziger Geschmack zusammen mit einem leichten Sauer. Das Bier ist recht trocken und für ein glutenfreies Bier erstaunlich vollmundig. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit kurzem Nachklang aus.

Das Bier bietet nicht den absoluten Genuss, aber Menschen mit Glutenunverträglichkeit, die gerne ein Bier trinken wollen, werden es sicher zu schätzen wissen. Ich habe dieses Problem nicht, aber auch ich könnte mir vorstellen, dieses Bier noch einmal zu trinken, auch wenn ich die anderen Biere von Birra Flea bevorzugen würde.

Zutaten:

Wasser, Gersten- und Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11° Plato

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Federico Il extra IPA

Wie alle Biere von Birra Flea ist auch das IPA einer historischen Persönlichkeit gewidmet, Federico Il. Ihm ist nicht nur dieses Bier gewidmet, sondern auch die Universität von Neapel trägt seinen Namen. Er gilt als der erste moderne Herrscher und eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Er war König von Sizilien, König von Deutschland, König von Jerusalem und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; außerdem förderte er Künstler und Dichter und war selbst ein Intellektueller und Philosoph. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung der Literatur durch die sizilianische Schule für Poesie.

Kupferfarben zeigt sich das Bier im Glas. Dazu enthält es viel Hefe, was aber auch kein Wunder ist, denn es wurde einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen. Die Schaumkrone ist voluminös, fest und elfenbeinfarben und sie bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet intensiv nach Zitrusfrüchten und Zitrusschalen, dazu kommen würzige Noten.

Der Antrunk ist frisch und leicht süß. Die für eine Flaschengärung knapp dosierte sanfte Kohlensäure ist sehr feinperlig. Auf der Zunge kommt ein freundliches Bitter hervor, gut abgestimmt mit der Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und klingt lange nach.

Zutaten:

Gualdo Tadino, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Margherita

Jetzt will ich wieder ein Bier der italienischen Brauerei Birra Flea verkosten. Wie bei den anderen Bieren ist auch dieses einer historischen Persönlichkeit gewidmet: “Sie sollte ein Junge sein: Kaiser Friedrich II. war sich dessen seit dem Moment der Empfängnis von Margaret sicher, denn zu diesem Zweck folgte er genau der Anweisung der Astrologen. Zu diesem Zweck war Margaret auch die einzige legitime Tochter, die aus der Vereinigung zwischen Friedrich II. und Isabella von England geboren wurde. Margherita lebte weit weg von Sizilien und den Kämpfwn. Sie heiratete Albert II. Landgraf von Thüringen, Markgraf von Meißen. 1257 wurde aus ihrer Vereinigung ein ‚neuer Frederik’ namens ‚The Joyful’ geboren, der für eine Weile die Hoffnung auf eine neue glorreiche Zukunft für das schwäbische Haus vertrat: der dritte Frederik.

Im Wesentlichen handelt es sich beim Birra Flea Margherita um ein Weizenbier. Im Gegensatz zum deutschen Weißbier enthält dieses aber mehr Gersten- als Weizenmalz, zumindest, wenn auch die Italiener die Reihenfolge in der Zutatenliste entsprechend der Menge angeben.

Strohgelb und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas, zusammen mit einer durchschnittlichen Blume, sowohl was das Volumen als auch die Haltbarkeit angeht.

Das Aroma wird durch den Duft nach Bananen geprägt, dazu eine leichte fruchtige Säure sowie einige würzige Noten nach weißem Pfeffer und etwas Mandel. Damit ist der Duft für ein Weizenbier ungewöhnlich komplex und er macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Zunächst stellt meine Zunge eine leichte Süße fest, gepaart mit reichlich dosierter kräftiger Kohlensäure. Dann schmecke ich die Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Dazu kommt ein zunächst leichtes Bitter, das mit der Zeit kräftiger wird. Das Mundgefühl ist voll, rund und frisch. Der Abgang ist anfänglich bitter und langsam entwickelt sich der Geschmack nach Marzipan, der lange nachklingt.

Das Birra Flea Margherita ist ein Bier, das überraschen kann und das es wert ist, langsam und bewusst genossen zu werden. Es passt zu vielen italienischen Gerichten fast besser als der übliche Rotwein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Birra Flea Bianca Lancia

Flea ist eine Brauerei aus Umbrien in Italien. Ich habe den Brauer kürzlich in Düsseldorf kennengelernt und er hat mir seine Biere zum Verkosten gegeben. Eine Besonderheit dieser Brauerei ist, dass sie ihre Kreationen jeweils einer historischen Besonderheit widmet. In diesem Fall ist es Bianca Lancia.

Bianca Lancia, eine italienische Adlige aus dem Piemont, war eine der vier Ehefrauen von Kaiser Friedrich II. und wahrscheinlich diejenige, die er am meisten liebte. Sie unterhielten eine langjährige geheime Beziehung und nach Ansicht einiger Historiker war Bianca Lancia die einzige wahre Liebe seines Lebens. Sie war ein freundlicher und zarter Mensch und war während Friedrichs Leben ständig und diskret anwesend. Ihre Hochzeit wurde an dem Tag gefeiert, an dem Bianca Lancia im Sterben lag, um den politischen Aufstieg ihres Sohnes Manfred zu legitimieren, der der letzte schwäbische König von Sizilien war.

Das Bianca Lancia ist ein Witbier, ein Bierstil, den ich gerne mag. Mal sehen, ob die Italiener diesen belgischen Bierstil gut hinbekommen. Bevor ich mir das Bier einschenke werfe ich aber noch einen Blick auf das Rückenetikett, genauer gesagt auf die Zutatenliste. Dort fällt mir auf, dass das Wasser als “Wasser aus Gualdo Tadino” ausgewiesen wird. Für mich weist das darauf hin, dass das Wasser so verwendet wird wie es aus der Leitung oder aus dem Brunnen kommt. Das gefällt mir. Viele große Brauereien demineralisieren das Wasser und fügen dem demineralisierten Wasser anschließend wieder eine definierte Mineralienmischung hinzu. Damit handelt es sich nicht mehr um natürliches Wasser, sondern um ein standardisiertes Industrieprodukt. Dadurch wird das Bier sicher nicht schlechter, aber dieses Vorgehen ist ein Schritt hin zu einem Einheitsgeschmack.

Strohgelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist sehr groß und bleibt auch einige Zeit erhalten. Die Optik ist damit schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma ist angenehm fruchtig. Düfte nach Banane, Orangenschale, Koriander und Hefe steigen mir in die Nase, umrahmt mit Biskuitduft. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeigt eine leichte Süße. Die Kohlensäure ist zurückhaltend aber ausreichend dosiert, sanft und sehr feinperlig. Auf der Zunge kommt die Würze des Korianders in den Vordergrund, begleitet mit einer leichten fruchtigen Säure. Die Bitterstoffe des Hopfens bleiben diskret im Hintergrund. Der Abgang ist leicht fruchtig und der Geschmack nach Orange klingt kurz nach.

Ich meine, dass Flea das belgische Witbier gut auf Italien angepasst hat. Das Bianca Lancia ist ein schönes leichtes Sommerbier, das sich gut an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon oder im Garten genießen lässt. Es passt gut zu Fischgerichten oder einer Käseplatte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hefe, Hopfen, Koriander, Schalen von der Bitterorange

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Peroni Nastro Azzurro

Heute steht mal ein italienisches Bier vor mir, das Peroni Nastro Azzurro aus Rom. Wenn die Italiener beim Bierbrauen genauso gut sind wie beim Keltern von Wein, dann muss das nun etwas Besonderes sein. Dann will ich mal sehen.

Beim Einschenken macht das Bier schon mal keinen allzu guten Eindruck. Blassgelb ist das kristallklare Bier im Glas, darüber nur wenig grobporiger Schaum, der sich auch schnell auflöst. Glücklicherweise will ich das Bier aber nicht malen, sondern trinken. Der Duft wird durch den Hopfenextrakt geprägt: aufdringlich, bitter und ohne die Tiefe und Vielfalt eines Aromahopfens. Langsam kommen mir Zweifel: ob der Kauf dieser Flasche wirklich eine gute Wahl war?

Der Antrunk lässt sich nur mit dem Begriff “wässrig” beschreiben. Keine Süße des Malzzuckers, keine anderen Aromen, einfach langweilig. Der Körper ist bitter, nicht mehr. Und der Abgang? Er ist genauso nichtssagend wie der Rest vom Bier. Das Beste an diesem Bier ist die Kohlensäure. Liebe Italiener, wenn das alles ist, das ihr beim Brauen zustande bekommt, dann beschränkt euch doch bitte auf das Keltern von Wein und das Brennen von Grappa. Dieses Bier war aber absolut nichts.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Mais-Grieß, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
5,1 % Vol.

Brauerei:
Birra Peroni S.r.l.
Via Birolli 8
Rom
Italien
http://www.peroniitaly.com