Archiv für den Monat: Juli 2015

Der Bierabsatz in Deutschland sinkt

Während die Hersteller von handwerklich gebrauten Bieren ihre Umsätze meist deutlich steigern können, sinken die Absätze der meisten großen Brauereien. Das Handelsblatt hat kürzlich eine Liste mit der Absatzentwicklung der zehn größten deutschen Brauereien veröffentlicht. Die in der folgenden Tabelle enthaltenen Zahlen stammen aus dieser Veröffentlichung.

Brauerei 

Absatz in Mio. Hektoliter 

Entwicklung in Prozent 

Oettinger 

5,62 

-2,8 

Krombacher 

5,47 

-0,6 

Bitburger 

3,94 

-2 

Veltins 

2,77 

+2,66 

Beck’s 

2,53 

+1 

Warsteiner 

2,53 

-8,4 

Paulaner 

2,45 

+4,5 

Hasseröder 

1,87 

-6,9 

Radeberger 

1,87 

-4,5 

Erdinger

1,82 

+3,5 

Quelle: Handelsblatt

Besonders die Rückgänge bei Warsteiner und Hasseröder sind recht derbe. Bei den anderen Brauereien dürfte der Rückgang vermutlich an dem hohen Ausstoß im letzten Jahr liegen, in dem die Fußballweltmeisterschaft den Konsum in die Höhe getrieben hat.

Hier stellt sich selbstverständlich die Frage, ob dies nur die Großbrauereien betrifft oder ob auch die regionalen Brauereien von diesem Trend betroffen sind. Ich habe daher einmal bei der Pressestelle der freien Brauer nachgefragt, einem bundesweiten Zusammenschluss von 40 inhabergeführten Brauereien, die ihr Bier größtenteils in der Region absetzen, in der sie ansässig sind. Mir wurde mitgeteilt, dass diese Brauer mit ihrem Absatz zufrieden sind und dass die Umsätze insgesamt eher steigen. Es freut mich, dass die Verbraucher offensichtlich gerne die Brauereien in ihrer Region unterstützen. Dadurch wird die Biervielfalt in Deutschland gestärkt und es gibt nicht überall einige Einheitsbiere.

Aktien Landbier Fränkisch Dunkel

Und nun mal wieder ein hoffentlich leckeres Bier aus Franken, das Aktien Landbier Fränkisch Dunkel aus Bayreuth. Die Flasche sieht jedenfalls schon mal vielversprechend aus. Zunächst einmal mag ich die Bügelverschlüsse und auch das Etikett fällt mit seinem klaren und fast minimalistischen Design angenehm aus dem Rahmen. Na, dann wollen wir mal sehen.

Dunkelrot ist dieses Landbier im GlasDazu ein schöner feinporiger hellbrauner Schaum. Das Bier duftet intensiv nach Röstmalz mit seinen süßen Noten. Auch einige säuerliche Aromen sind dabei. Eventuell rote Früchte? Der Duft von Kirschen? Ich kann den Duft nicht genau identifizieren. Aber das Aromenspiel macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist nicht so intensiv wie ich es aufgrund der Aromenvielfalt erwartet hätte. Er ist würzig und leicht süß. Der Geschmack intensiviert sich aber im Mund. Dann kommt auch ein Anflug von Bitterschokolade durch. Im Abgang macht sich der Hopfen bemerkbar, der auch einige Zeit im Hals nachklingt. Doch, dies ist ein gutes Stück fränkischer Braukunst, süffig und spannend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Röstmalzbier, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Brauerei:

Bayreuther Bierbrauerei AG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
http://www.bayreuther-bier.de

Delirium Tremens

Das Delirium Tremens ist schon aufgrund seines Namens vermutlich das bekannteste Bier als Belgien. Typisch für das Delirium Tremens ist die Flasche in Steingutoptik. Allerdings handelt es sich um normales Braunglas, das lediglich bedruckt ist.

Beim Einschenken des Bieres fällt zunächst der feinporige Schaum über dem goldgelben Ale Pale aus dem Haus Brasserie Léon Hughe auf, der auch recht lange stehen bleibt. Der Duft ist deutlich von Hopfen geprägt, weist aber auch eine Fülle weiterer Aromen auf. Am Geschmack scheiden sich die Geister. Während das Bier bereits zu den besten Bieren der Welt gewählt wurde, habe ich bereits andere Stimmen gehört, die das Delirium als durchschnittlich oder sogar als nicht gut einschätzten. OK, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auf jeden Fall ist es mit der kräftigen Hopfennote ein typisch belgisches Bier, dessen Geschmack lange auf der Zunge bleibt

 Inhalt:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Huyghe Brewery
Brusselse stw 282
9090 Melle
http://www.delirium.be

DIE BIEROTHEK

Piedboeuf Blond

Eine Bierflasche mit 75 cl Inhalt, einem Schraubverschluss aus Plastik und einem Preis von etwa einem Euro sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus. Auch die Bezeichnung als Tafelbier zieht mich nicht wirklich an. Aber OK, manchmal gibt es ja auch Überraschungen, so dass ich auch dieses Bier einmal verkosten muss.

Schon beim Einschenken macht sich aber Enttäuschung breit. Das Bier ist hell und sieht irgendwie wässrig aus. Der Schaum ist grobporig und fällt schnell in sich zusammen. Der Eindruck bestätigt sich beim ersten Schluck. Kaum Bitterstoffe und dazu ein teigiger Geschmack. Dieser Geschmack kommt vermutlich durch das Hinzufügen von nicht gemalzter Gerste und von Mais. Bis jetzt also wirklich kein Genuss; zum Trinken ist dieses Bier eher nicht geeignet.

Aber Moment, die Belgier kochen doch auch häufig mit Bier. Eventuell ist das Piedbeouf ja zum Kochen geeignet. In Deutschland wird Bier zum Kochen nur selten verwendet, da das am weitesten verbreitete Pils beim Kochen meist bitter wird. Aus diesem Grund wird zum Kochen hierzulande fast immer Schwarz- oder Rotbier verwendet. Für eine helle Biersoße hat sich Piedboeuf als gut geeignet herausgestellt.

Inhalt:

Wasser, Gerstenmalz, Mais, Gerste, Hopfen, Klärstoff: E150c (Ammoniak-Zuckercouleur), Antioxidanz: E300 (Ascorbinsäure), Süßstoff E954 (Saccharin)

Alkoholgehalt:

1,1 % Vol.

 

Brauerei:

InBev Belgium s.a./n.v.
BdIndustriel 21 Industrielaan
B-1070 Bruxelles

Urfränkisches Landbier

Fränkisches Bier genießt bei mir eigentlich einen großen Vertrauensvorschuss. Um das Ergebnis dieses Biertests vorwegzunehmen: diesmal war ich wirklich enttäuscht.

Beim Eingießen fällt die angenehme rotbraune Farbe auf. Der elfenbeinfarbige Schaum besteht aus ungleichmäßig großen Blasen und fällt schnell zusammen. Bereits beim Antrunk fällt vor allem ein deutlich säuerlicher Geschmack mit einer leichten Schokoladennote auf. Im Abgang ist das Bier unangenehm bitter. Nein, dieses Bier braucht die Welt nicht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

 

Brauerei:

Privatbrauerei Kesselring
97342 Marktsteft
http://www.kesselring-bier.de/

Viertes Störtebeker Bierfestival

Am 29. August 2015 ist es wieder so weit. Die Störtebeker Braumanufaktur aus Stralsund lädt Bierkenner und Neugierige zum vierten Störtebeker Bierfestival ein. Dort können Sie die Vielfalt der deutschen Hobbybrauer-Landschaft mit verschiedenen Bierkreationen kennenlernen.

Bierkenner und Brauer küren in einem Wettbewerb den kreativsten Brauer. Passend zu den präsentierten Bieren gibt es regionale Spezialitäten vom Grill. Die bekannte Biersommelière und Buchautorin Sylvia Kopp referiert an diesem Tag zu den Themen “Sensorik” und “Foodpairing”. Die Liveband “Take Three” unterhält Sie ab 18:00 Uhr mit bester, handgemachter Musik.

Beginn des Festivals ist am 29. August 2015 um 15:00 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro pro Person. Die verkosteten Biere bezahlen Sie mit Biermarken, die Sie während der Veranstaltung kaufen können.
Sie haben noch Fragen? In diesem Fall wenden Sie sich bitte an das Besucherzentrum der Brauerei. Sie erreichen es unter Telefon 03831-255 0 oder per E-Mail info@stoertebeker.com.

Braufactum Roog

Welcher Teufel hat mich eigentlich geritten, dass ich ein Rauchbier gekauft habe? Vermutlich hat mich gereizt, dass es sich um ein Rauchweizen handelt, eine Seltenheit. Außerdem stammt das Bier aus der hessischen Brauerei Braufaktum, während Rauchbier traditionell aus dem fränkischen Bamberg stammt. In der Regel stört mich der Rauchgeschmack im Bier, der in der Regel sehr hervorstechend ist. Aber egal, jetzt habe ich es vor mir stehen und ich werde tapfer sein und es verkosten. Sehen wir uns zunächst die Etiketten an.

Zunächst fällt die Flaschengröße auf; 650 ml passen in die Flasche. Ebenfalls auffällig ist auch der Alkoholgehalt von 6,6 Volumenprozenten, besonders für Weizenbier ein erstaunlich hoher Wert. Auf dem vorderen Etikett wird auch erklärt, dass das Rauchmalz traditionell über Buchenholz gedarrt wurde, womit geklärt ist, woher die Raucharomen stammen. Das Etikett auf der Rückseite trägt die Zutatenliste, auf die ich gleich noch eingehen werde.

Ein Blick auf die Website des Herstellers informiert mich noch, dass dieses Rauchweizen auf dem World Beer Cup 2012 mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Zumindest in diesem Jahr war das Bier also das zweitbeste Rauchbier weltweit. Dementsprechend wachsen jetzt meine Erwartungen; eventuell war der Kauf doch kein Fehler.

Immerhin sechs verschiedene Malzsorten verbraut die Manufaktur in ihrem Rauchweizen. Das helle Weizenmalz ist für Weizenbiere typisch und betont die Frische des Weizenbiers. Durch das dunkle Weizenmalz kommen die Malznoten zum Vorschein. Für das Weizenkaramellmalz wird das Getreide nach speziellen Verfahren vermälzt, verzuckert und anschließend schonend geröstet. Dann folgen noch drei Gerstenmalze. Das Rauchmalz verleiht dem Bier seinen typischen rauchigen Geschmack. Das Wiener Malz sorgt für einen vollmundigen Geschmack und gibt dem Bier eine goldene Farbe, wenn es nicht wie hier mit dunklen Malzen gemischt wird. Das Karamellmalz verbessert die Schaumeigenschaften und die Vollmundigkeit des Bieres wird optimiert, ohne die Farbe zu verändern. Die Hopfensorte Herkules ist eine Neuzüchtung, die seit etwa zehn Jahren auf dem Markt ist und die einen hohen Bitterwert hat. Na ja, eventuell gefällt mir dieses Rauchweizen ja doch. Schenke ich mir also ein.

Dunkelbraun mit einem Rotstich steht das Bier im Glas. Auffällig ist auch die große Menge Hefe, die das Bier enthält. Das gefällt mir, da Biere mit Hefe in der Regel vollmundig sind. Über dem Bier wie für Weizenbier typisch viel Schaum in einem hellen Haselnussbraun. Der Schaum ist feinporig und bleibt lange erhalten. Optisch ist das Bier also perfekt. Der Duft ist durch starke Röstaromen geprägt, ich würde sagen angekokeltes Buchenholz mit einem Hauch gebrannter Mandeln. Das klingt in der Beschreibung nicht so toll, ist aber in der Realität absolut nicht unangenehm.

Der Antrunk ist überraschend mild. Ich hätte ihn aufgrund des intensiven Dufts deutlich heftiger erwartet. Aber so haben wir hier ein mildes Rauchbier mit einer leichten Süße, bei dem die Rauchnoten zwar deutlich wahrnehmbar sind, aber nicht alle anderen Geschmäcker überlagern, wie es bei vielen Rauchbieren aus Bamberg der Fall ist. Hier kommt aber auch der Geschmack der Hefe deutlich durch. Die reichlich vorhandene Kohlensäure sorgt für zusätzliche Frische und Süffigkeit des Bieres. Der Abgang ist bitter und wird von Röstaromen bestimmt, die auch lange nachklingen.

Es ist ein Bier mit Ecken und Kanten, eines der wenigen Rauchbiere, die ich wirklich mag. Ich könnte es mir gut zu einem Wildbraten vorstellen. Aber dieses Bier will nicht jedem gefallen und ich kann durchaus verstehen, wenn jemand dieses Bier nicht mag. Probieren Sie es aus, es lohnt sich.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz (helles Weizenmalz, dunkles Weizenmalz, Weizenkaramellmalz), Gerstenmalz (Rauchmalz, Wiener Malz, Karamellmalz), Hopfen (Herkules), Hefe

Alkoholgehalt:

6,6 % Vol.

Brauerei:

Die Internationale Brau-Manufacturen GmbH
60591 Frankfurt

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Duff Bier kommt auf den Markt

Dass Unternehmen Productplacement betreiben ist inzwischen ja (fast) normal. 21th Century Fox, die Produktionsfirma der Simpsons, geht jetzt den genau umgekehrten Weg. Nachdem die Animationsserie zur bekanntesten der Welt geworden ist, haben verschiedene Brauereien Biere gebraut, die nach Homer Simpsons Lieblingsgetränk benannt wurden, ohne dass diese Brauereien den Namen Duff lizensiert hätten. So auch in Deutschland, wo unter anderem die Klosterbrauerei im hessischen Eschwege ein Bier mit diesem Namen herstellt und vertreibt. Diese Biere betrachtete 21th Century Fox als Raubkopien und versuchte mehrfach, die Produktion durch Gerichte verbieten zu lassen. Nun geht die Produktionsfirma einen anderen Weg und beginnt, selbst ein Bier brauen zu lassen. In Chile wird das Bier bereits verkauft, im Rest von Südamerika und auch in Europa soll der Vertrieb Anfang nächsten Jahres beginnen. Sprecher Jeffrey Godsick erklärte gegenüber dem Wall Street Journal: “Wir wollten nicht länger gegen die Urheberrechtsverstöße kämpfen und bringen jetzt selbst das Bier auf den Markt. Die weltweite Nachfrage von Fans ist riesig. Und wir wollen ihnen bieten, worauf Homer schon lange zurückgreifen kann.”

Und selbstverständlich hat Duff auch bereits eine eigene Hymne:

https://youtu.be/o0tU9rvjW_E

Entwickelt hat das neue Duff der bekannte englische Brauer Paul Farnsworth. Während Duff in der Animationsserie ein Billiggesöff ist, braut Farnsworth ein dunkles Lagerbier, das in Flaschen und Dosen abgefüllt und mit dem bekannten “Duff-Bier”-Etikett geschmückt wird. Mich wundert lediglich, dass die Simpson-Fans im Heimatland der Produktionsfirma vergeblich auf Duff warten werden. Es wird dort lediglich im Simpson-Bereich der Themenparks in Orlando und Los Angeles verkauft.

Einbecker Urbock dunkel

Nachdem der helle Ur-Bock aus Einbeck mir nicht ganz so gut gefallen hat, versuche ich es jetzt einmal mit dem dunklen Ur-Bock. Flasche und Etikett sind identisch mit der Ausnahme, dass diesmal Dunkel auf dem Etikett steht, nicht hell. Nach dem Einschenken fällt sofort auf, dass der feine Schaum diesmal deutlich stabiler ist und recht lange stehen bleibt. Das macht schon mal einen sehr guten Eindruck. Auch wenn wir uns die Farbe des Bieres ansehen, bleibt der Eindruck bestehen. Der Duft ist intensiv hopfig mit einem deutlichen Malzaroma. Das klare Bier hat die intensive Farbe von dunklem Bernstein mit einem Stich ins rötliche.

Der Antrunk ist leicht süß und malzig. Ein intensives Bier mit viel Körper. Kurz danach kommt auch die bittere Note zum Vorschein, die sich bis zum Abgang hält. So muss ein Bockbier sein. Dieses Bier ist kein Vergleich mit dem hellen Bockbier aus Einbeck. Alle weiteren Bockbiere werden sich an diesem Bier messen müssen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

 

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Firestone Pale 31

Nun möchte ich wieder einmal ein Craft-Bier verkosten, erstmals aus den USA. Das von Firestone Walker in Kalifornien gebraute Bier wird in Deutschland durch Braufactum im hessischen Frankfurt vertrieben. Bereits die Angaben auf den Etiketten versprechen, dass dieses Bier eine Menge Spaß machen wird.

Bereits bei der Malzauswahl haben sich die Brauer eine Menge Arbeit gemacht und haben eine Mischung von vier Malzen kreiert. Das enzymreiche Pilsener Malz verleiht dem Bier einen frischen und abgerundeten Geschmack. Das helle Maris Otter-Malz ist das klassische Malz für Ale und soll wohl das Lieblingsmalz sehr vieler englischer Brauer sein. Das Münchner Malz sorgt für eine intensive Farbe des Biers und das Caramelmalz sorgt für eine Vollmundigkeit des Biers und verbessert die Schaumeigenschaften. Dazu noch vier Hopfensorten. Fuggle ist ein milder und zugleich würziger englischer Aromahopfen, der für Ales und Stouts verwendet wird. Cascade ist nach Angaben eines Hopfenhändlers der beliebteste Aromahopfen in den USA und wird aufgrund seiner Zitrus- und Grapefruitaromen häufig in stark gehopften Ales verwendet. Er entstand aus einer Kreuzung von Fuggle mit der russischen Hopfensorte Serebrianka. Centennial ist ein Aromahopfen mit einem hohen Alphasäuregehalt und blumiger Zitrusnote. Chinook ist eine amerikanische Hopfensorte mit starkem Grapefruitcharakter. Die Zutatenliste macht also schon mal viel Lust auf dieses Bier. Schenke ich es also ein.

Bereits beim Öffnen der Flasche steigt mir ein intensiver und leicht säuerlicher Duft von Zitrusfrüchten und Pfirsichen in die Nase. Ein so intensiv duftendes Bier habe ich selten verkostet. Nachdem ich diesen Duft genossen habe ist es an der Zeit, dass das Bier ins Glas kommt. Intensiv gelb mit einem leichten Rotstich steht das Bier im Glas, dazu eine leichte Trübung durch die vorhandene Hefe. Braufactum, der Vertreiber von Firestone in Deutschland, beschreibt die Farbe als Altgold. Und jetzt im Glas kommt noch eine zusätzliche Duftnote hervor, getrocknete Mango. Dazu eine durchschnittliche Menge weißer Schaum, der aber lange erhalten bleibt.

Der Antrunk bringt überraschend wenig Süße mit sich, da hätte ich bei der intensiven Farbe mehr erwartet. Dazu kommt eine frische Säure, die sich mit der ausgeprägten Bitternote und der reichlich vorhandenen Kohlensäure zu einem wunderbar ausgewogenen Bier verbindet. Der Körper ist weich und herrlich süffig. Der Abgang ist überraschend mild, wobei sich der Geschmack dieses Bieres lange im Mund hält. Dieses Bier macht wirklich Spaß.

Braufactum gibt auf seiner Website noch einige weitere Informationen zur Herstellung des Firestone Pale 31: Pale 31 ist ein Cuvée. Es besteht aus herkömmlich gebrautem Bier und Bieren, die im sogenannten “Firestone- Union-Verfahren” gebraut werden, einer Weiterentwicklung der traditionellen “Burton-Union-Methode”. Als das Verhalten der Hefe durch Temperaturregelung noch nicht steuerbar war, schäumte das Bier oft aus den Fässern. Die überlaufende Flüssigkeit wurde aufgefangen und später wieder ins Fass gefüllt. Durch diese Zirkulation wird eine besonders aktive Hefe gewonnen, die dem Bier seinen einzigartigen Geschmack gibt. Firestone verwendet hierfür Fässer aus amerikanischer Eiche.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz, helles Malz der Sorte Maris Otter, Münchner Malz, Caramelmalz), Hopfen (Fuggle, Cascade, Centennial, Chinook)

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Firestone Walker Brewery
1400 Ramada Drive
93446 Paso Robles
Kalifornien, USA

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