Nun steht vor mir eine Flasche Dunkler Hirsch, ein dunkles Hefeweißbier aus Sonthofen im Allgäu. Auf dem Rückenetikett rühmt sich die Privatbrauerei Höss, dass sie nach altem Rezept braut und dass das Bier daher besonders würzig und süffig sei. Dann bin ich ja mal gespannt. Also will ich jetzt mal einschenken.
Dunkelbraun, fast schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Für ein Weizenbier bildet der Dunkle Hirsch recht wenig Schaum, der auch eine relativ kurze Standzeit hat. Da hätte ich mir doch eine etwas bessere Optik gewünscht. Das Bier duftet frisch nach Hefe, dabei getreidig nach Röststoffen und Holunder.
Der Antrunk ist etwas süßlich und macht einen recht wässrigen Eindruck, der aber durch den Körper sofort wieder revidiert wird. Der Malzgeschmack füllt den Mund würzig aus. Dazu verleiht die ausreichend vorhandene Kohlensäure dem Bier eine angenehme Süffigkeit. Der Abgang ist mild, kaum bitter vom Hopfen, sondern hier meine ich eher die Getreideanteile noch einmal schmecken zu können.
Dieses Weizenbier beweist, dass es auch mit Malzextrakt und Farbebier möglich ist, ein gutes Bier herzustellen, dem die industrielle Herkunft kaum anzumerken ist. Das macht dieses Bier durchaus empfehlenswert.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe, Weizenmalz, Farbebier
Alkoholgehalt:
5,2 % Vol.
Stammwürze:
12,6 %
Brauerei:
Privatbrauerei Höss GmbH & Co KG
Grüntenstraße 7
87527 Sonthofen