Flügge Fil

Jetzt ist es schon einige Zeit her, dass ich zuletzt ein Bier der Brauerei Flügge aus Frankfurt verkostet habe. Nun ist es mal wieder soweit. Vor mir steht Fil. Beim Fil handelt es sich um ein Fruit Sour mit Johannisbeere. Vergoren ist das dunkelrote Kettlesour mit einer Kveikhefe aus Norwegen.

Bereits die Farbe des Fil zeigt an, dass hier einiges an Johannisbeeren verarbeitet wurde. Die größtenteils feinporige Schaumkrone, die sich beim Einschenken bildet, ist durchschnittlich groß und bleibt lange erhalten. Das ist bei einem Sauerbier nicht selbstverständlich und bei einem Fruchtbier ebenfalls nicht. Dass hier die Optik so gut gelungen ist, rechne ich den Brauern hoch an.

Nicht nur die Farbe, auch das Aroma wird durch die roten Johannisbeeren dominiert. Die Süße, die im Duft der meisten Fruchtbiere vorkommt, fehlt hier fast vollständig und wird durch einen leichten Alkoholduft ersetzt. Aber alles in Allem ist das Aroma durchaus stimmig und ansprechend.

Der Antrunk ist frisch und spritzig. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt zeigt sich die gesamte fruchtige Säure. Während andere Sauerbiere bei mir immer in kleinen Schlucken durch die Kehle wollen ist das Flügge Fil überraschend süffig und erinnert entfernt an einen guten Johannisbeerwein. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang erhalten, der durchschnittlich lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Johannisbeeren, Haferflocken, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Flügge GmbH
Goldsteinstraße 254
60529 Frankfurt
https://brauerei-fluegge.de

Brehon Brewhouse – Red Right Hand

Das Brehon Brewhouse ist eine ländliche Brauerei in der Grafschaft Monaghan, nahe der Grenze zu Nordirland. Brehon zeichnet sich durch traditionelle irische Bierstile aus, wie z.B. das Irish Red Ale und das Irish Dry Stout. Darüber hinaus braut Brehon in Zusammenarbeit mit Kinnahan Craft Whiskey regelmäßig ein Fässchen Spezial, wie z.B. das „Crann Beatha“ Imperial Stout.

Brehon wurde von Seamus McMahon gegründet, einem Milchbauern, der u.a. Milch für Baileys produziert. Als Milchbauern hatten seine Frau Siobhan und er bereits viele Materialien im Haus, die zum Bierbrauen benötigt wurden. Sie verfügten bereits über Kältetechnik sowie über ausreichend Platz, Kapital und Erfahrung als Unternehmer. Sie hatten auch immer eine Leidenschaft für Bier, so dass der Anfang für eine einzigartige ländliche Brauerei gemacht wurde.

Die Rote Rechte Hand symbolisiert die historischen Clans der irischen Provinz Ulster. Sie steht für Stärke, Einheit und Charakter und erinnert auch an eine beliebte englische Fernsehserie.

Schon optisch macht das Bier seinem Bierstil alle Ehre. Dunkel rubinrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die hellbraune Schaumkrone ist feinporig.

Zunächst steigt mir der Duft dunkler Schokolade in die Nase, unterstützt durch das Aroma in Rum eingelegter Rosinen. Mit der Zeit kommen Röststoffaromen mehr in den Vordergrund, die an gebrannte Mandeln erinnern. Die 11 Volumenprozent Alkohol sind gut eingebunden und fallen kaum auf.

Der Antrunk ist süß und sehr angenehm malzig. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Karamell und Toffee, hervorragend unterstützt durch den Geschmack von getrockneten Pflaumen, Rumrosinen und karamellisierter Nüsse. Dazu steuert der Hopfen ein passendes Bitter bei. Das Mundgefühl ist schwer und weich, fast likörartig. Der Abgang ist erdig mit leichtem Bitter und einem ellenlangen Nachklang.

Zutaten:

Wasser4, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

11,0 % Vol.

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

Mönchsambacher Export

Die Brauerei Zehendner aus Mönchsambach hat kein riesiges Sortiment: Ausgefallene Craftbiere und irgendwelchen Schnickschnack gibt es dort nicht. Was es allerdings gibt, ist gutes, bodenständiges, fränkisches Bier in ausgezeichneter Qualität. Aufgrund der großen Auswahl sind die Franken wählerisch, wenn es um ihr Bier geht. Kellerbiere gibt es hier wie Sand am Meer, doch das ungespundene Mönchsambacher Export kennt jeder fränkische Biertrinker. Es ist eines der beliebtesten Biere und wird nicht nur in der Domstadt Bamberg gern getrunken.

Rotgolden und klar fließt das Bier ins Glas und bildet dabei überraschend wenig feinporigen Schaum, der aber lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Toffee, Hefeteig, Stroh und Zitrusfrüchten. Abgerundet wird das Aroma durch kräftige würzige Noten. So stelle ich mir ein fränkisches Bier vor.

Beim Kontakt mit der Zunge überrascht das Bier angenehm durch eine geringe Süße. Auf der Zunge kommt schnell ein freundliches Bitter dazu, das die Süße aber nur teilweise überdeckt. Dazu kommen die würzigen Noten, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang überzeugt mich durch ein sanftes Bitter mit überraschend langem Nachklang.

Ein Schönes Bier zur fränkischen Brotzeit. Der zwinkernde Mönch mit Bierkrug in der Hand auf dem Etikett stammt übrigens vom unvergessenen Nürnberger Künstler und Cartoonisten Gerd Bauer.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Zehendner GmbH
Mönchsambach 18
96138 Burgebrach
https://moenchsambacher.de/

Lehe Suur Paks Mastif

Der englische Mastiff ist ein ziemlich großer und gemütlicher Hund, der es nicht eilig hat. Auch dieser Barley Wine mit aristokratischen Wurzeln braucht seine Zeit. Dies gilt sowohl für die Reifung als auch für den Genuss. Das jetzt vor mir stehende Bier wurde in Cognacfässern gereift. Ein anständiger Barley Wine ist über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg haltbar.

In dunklem Rubinrot läuft der Mastif ins Glas. Die hellbraune Schaumkrone, die er dabei bildet, ist recht klein, dafür aber feinporig und mit langer Lebensdauer.

Das Aroma ist sehr komplex. Ich rieche Toffee und Cognac, dazu Trockenfrüchte und kandierte Walnüsse. Wow.

Der Antrunk ist frisch und süß. Er wird durch die sehr feinperlige Kohlensäure abgerundet. Das Mundgefühl ist rund, voll, likörartig und wärmend. Der Geschmack nach Cognac und nach Trockenfrüchten kommt in den Vordergrund. Dabei zeigen sich die 9,6 Volumenprozent Alkohol nicht störrisch, sondern sie passen sich hervorragend in die Geschmackskomposition ein. Im Abgang verstärkt sich die Fruchtigkeit noch weiter, so dass sie bittere Eindrücke weitgehend verdrängt. Dadurch kann sie lange nachklingen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,6 % Vol.

Brauerei:

Lehe Pruulikoda OU
Paldiski mnt 21
Keila
Harjumaa 76606
Estland
https://craft.lehe.beer/

Dreimal Platz 1 für Ottakringer Biere bei der Falstaff Bier Trophy 2020

Sie schmeckten den Juroren wieder ausgezeichnet: Acht Biere aus der Ottakringer Brauerei und dem Ottakringer BrauWerk haben die Jury der „Falstaff Bier Trophy 2020“ überzeugt und werden von dieser als „exzellente Spezialitäten“ bezeichnet. Nach fünf Siegerplätzen im Vorjahr sind diesmal drei weitere dazugekommen. Das „Ottakringer Wiener Original“, das „Ottakringer Gold Fassl Spezial“ und das „Ottakringer BrauWerk Sun Beam“ haben in ihren Kategorien zudem den ersten Platz erzielt.

  • Kategorie „Wiener Lager“: 95 Punkte und damit den 1. Platz für das „Ottakringer Wiener Original“
  • Kategorie „Spezialbier“: 94 Punkte und damit den 1. Platz für das „Ottakringer Gold Fassl Spezial“
  • Kategorie „Belgische obergärige Biere“: 93 Punkte und damit den 1. Platz für das „Ottakringer BrauWerk Sun Beam“ dicht gefolgt mit 92 Punkten für das „Ottakringer BrauWerk Big Easy“ und 91 Punkten für das „Ottakringer BrauWerk Black and Proud“
  • Kategorie „Pilsner“: „Ottakringer Pils“ 93 Punkte und damit 2. Platz
  • Kategorie „Lagerbier“: „Ottakringer Dunkles“ 93 Punkte und damit 2. Platz sowie 90 Punkte für das „Ottakringer Helles“

„Die Auszeichnung der Falstaff-Jury ist wieder ein Beweis für unsere stets höchste Bierqualität und damit eine Bestätigung für die hervorragende Arbeit des gesamten Brauerei-Teams“, freut sich Matthias Ortner, Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei. „Wir bemühen uns täglich, diesen Qualitätsanspruch zu gewährleisten und freuen uns, dass dies neuerlich von externen Experten bestätigt wurde.“ Die Falstaff-Jury hat knapp 150 Biere aus Österreich und der Schweiz bewertet. Verkostet wurden die Biere von den Falstaff-Chefredakteuren Benjamin Herzog und Dominik Vombach aus der Schweiz, vom österreichischen Journalisten und »Bierpapst« Conrad Seidl, vom Wiener Genuss- und Drink-Journalisten Roland Graf sowie vom ausgebildeten Brauer und österreichischen Biersommelier-Staatsmeister Michael Kolarik-Leingartner.

7.8.20: Turmklause Luckenwalde – Internationaler Tag des Bieres

Lang, viel zu lang, war die Pause, die uns Corona aufgezwungen hat. Nun geht es langsam wieder los. Allerdings ist es nicht die Frage, ob Corona wieder zuschlagen wird, sondern die Frage ist nur, wann, wo und wie stark die nächsten Corona-Ausbrüche sein werden. Informieren Sie sich also auf jeden Fall bei den Veranstaltern der hier vorgestellten Events bevor Sie sich auf den Weg machen, ob die Veranstaltungen wirklich stattfinden. Wenn ich von einer Absage erfahre werde ich es hier veröffentlichen, ich kann aber keine Garantie dafür übernehmen, dass ich von jeder Absage erfahre.

Die erste Veranstaltung findet am internationalen Tag des Bieres, also am 7. August, in der Turmklause, Baruther Str. 21 in Luckenwalde statt. Die Veranstalter haben sich für den Eintrittspreis von 45,00 Euro einiges einfallen lassen. Es gibt:

  • einen Begrüßungscocktail
  • ein 3-Gang-Menü
  • eine Brauereiführung
  • eine Bierverkostung
  • sowie viel Wissenswertes rund ums Thema Bier und ein
  • kleines Bierquiz mit Gewinnchance auf einen Braukurs

Wäre das nicht etwas für Sie? Dann reservieren Sie sich schnell einen Platz über die Mailadresse reservierungen@turmklause.de und vergessen Sie nicht, in der Mail Ihre Telefonnummer sowie Ihren vollständigen Namen anzugeben. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Yankee & Kraut – Transfusion

Nichts gegen auffällige und ungewöhnlich gestaltete Etiketten, aber das Etikett dieses Bieres ist doch sehr unübersichtlich, so dass ich einige Zeit benötigt habe, herauszufinden, wie das Bier überhaupt heißt. Aber da das Brauerduo aus Ingolstadt bekanntlich tolle Biere braut, gehe ich mal davon aus, dass dieses Bier das in meinen Augen misslungene Etikett mehr als wiedergutmacht.

Bernsteinfarben und mit geringer Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Der feinporige Schaum bleibt lange erhalten. Optisch gefällt mir das Bier schon mal.

Düfte nach Karamell und Zitrusfrüchten steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist recht süß, was mich doch ein wenig überrascht. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt ein leichtes Bitter dazu. Auch die Zitrusaromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Damit kann das Bier mir gefallen, auch wenn es keine Überraschungen bereithält. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit kurzem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Caramünch, Pilsener), Hopfen (Callista, Comet, Hallertauer Perle), Hefe

Alkoholgehalt:

4,4 % Vol.

Stammwürze:

10° Plato

Brauerei:

Yankee&Kraut GbR
Donaustraße 3
85049 Ingolstadt
https://yankeeundkraut.de/

Weihenstephan bestätigt aktuellen Trend zu alkoholfreiem Bier

Einer der wirkungsmächtigsten Megatrends, der unser Ess- und Trinkverhalten nachhaltig verändert, ist laut Food-Trendforscherin Hanni Rützler die Gesundheit. Das war er bereits vor der Corona-Krise und hat durch sie einen weiteren Schub versetzt bekommen. Die Getränkebranche verzeichnet unter dem Stichwort „Liquid Evolution“ eine ungebrochene Nachfrage nach alkoholfreien Getränken in allen Sparten. Eine Entwicklung, die die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan anhand von konkreten Ausstoßvolumen 2019 beim alkoholfreien Weißbier bestätigt. Die Zwischenbilanz des alkoholfreien Produktsegments der nach eigenen Angaben ältesten Brauerei der Welt für das erste Halbjahr 2020 belegt den Wunsch der Verbraucher nach alkoholfreien Getränken und einem gesunden Lebensstil, bei dem der Genuss nicht zu kurz kommt.

„Seit der Einführung unseres alkoholfreien Weißbiers 1994 beobachten wir einen kontinuierlichen Aufwärtstrend und konnten 2019 einem Ausstoß von fast 40.000 hl für unser alkoholfreies Weißbier verbuchen. Den Wunsch, vor allem der jüngeren Generation, nach geschmacklich ausbalancierten, alkoholfreien Getränken, wie er im Foodreport 2021 als Trend dargestellt wird, können wir bestätigen. Natürlich hat die Corona-Krise auch Auswirkungen auf unsere Absatzsituation; jedoch ist das Verhältnis von verkauftem Weißbier zur alkoholfreien Variante mit dem des Vorjahres zu vergleichen“, zeigt Brauereidirektor Prof. Dr. Josef Schrädler die Entwicklung der letzten Jahre auf.

Ein Drittel der Deutschen lebt nach eigenen Angaben „sober“ und trinkt selten beziehungsweise weniger als einmal die Woche Alkohol. Diese besonders gesundheitsbewussten Konsumenten wollen jedoch nicht auf Genuss verzichten, sondern sind auf der Suche nach Getränken, mit denen sie laut Foodreport 2021 ebenso „(…) differenzierte und vielfältige Geschmackserfahrungen machen können wie mit alkoholischen Drinks. Und sie sind neugierig und offen für komplexere Aromen und erwarten zugleich eine ähnlich hohe Qualität wie bei handwerklich hergestellten Bieren.“

„Und genau diese Erwartungen können wir mit unserem alkoholfreien Weißbier bestens bedienen. Das liegt unter anderem an einem Verfahren, das wir in Zusammenarbeit mit der TU München entwickelt haben. Wir setzen auf eine schonende, naturnahe Entalkoholisierung, agieren also physikalisch, mit dem der volle Geschmack der jeweiligen Bierspezialität erhalten bleibt. Dabei wird der Alkohol erst nach dem traditionellen Brauprozess und der vollen Reifephase schonend entzogen“, lässt sich Dr. Schrädler in die Karten blicken und wirft einen Blick in die Zukunft: „Wir bleiben an diesem Segment dran und werden in den nächsten Monaten intensiv an neuen Entwicklungen arbeiten, Justierungen an den Rezepturen vornehmen und sicherlich auch weiter investieren. Unserer Ansicht nach, und der vieler Branchenexperten, bietet die alkoholfreie Sparte viel Potenzial.“

Die alkoholfreien Bierspezialitäten der Bayerischen Staatsbrauerei, ober- sowie untergärig, werden mit einem speziellen Verfahren hergestellt, das die Brauerei zusammen mit der Technischen Universität München entwickelt hat: die Vakuum-Fallstromverdampfung. Es handelt sich hierbei um ein besonders aufwendiges, aber auch schonendes Verfahren, bei dem einem vollständig vergorenen und gereiften Bier durch Erwärmung im Vakuum der Alkohol entzogen wird. Dadurch bleiben der ursprüngliche Biergeschmack und der Charakter des Bieres weitgehend erhalten. Zudem schmeckt das alkoholfreie Bier weniger süß und ist kalorienärmer, als wenn mit gestoppter Gärung gearbeitet wird. Bei diesem gängigen Verfahren wird die Gärung vorzeitig abgebrochen, um die Alkoholbildung zu vermeiden. Die so hergestellten alkoholfreien Biervarianten sind süßer, da mehr Restzucker im Endprodukt enthalten ist, was bei der Methode der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan nicht der Fall ist.

Troubadour Magma

Die Brauerei The Musketeers liegt in Belgien und entwickelt seit über 15 Jahren Biere mit eigenem Charakter. Die Braumeister lassen sich inspirieren von nationalen und internationalen Bierstilen. Gebraut werden in der Troubadour Serie verschiedene Biere, das Flaggschiff darunter ist das Troubadour Magma, ein Imperial IPA mit 9 Volumenprozent Alkohol.

Bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Die Optik gefällt mir schon mal.

Beim Aroma fällt mir zuerst der typische Duft der belgischen Bierhefe auf. Dazu kommt der Duft nach Biskuit sowie eine ordentliche Fruchtigkeit. Ich rieche Orangen, Bananen, süße Südfrüchte, dazu einige würzige Noten. Hier mischt sich die Fruchtigkeit eines IPAs mit der hefigen Herbe belgischer Tripel. Dabei sind die 9 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Als erster Eindruck meldet mir meine Zunge eine leichte Malzsüße, verbunden mit dem Geschmack nach Karamell. Die feinperlige Kohlensäure ist gut dosiert und sorgt für eine ordentliche Frische. Der Körper ist für ein IPA voll und schwer, fast likörartig. Die Süße nimmt auf der Zunge zu und paart sich mit einem diskreten Bitter. Die Fruchtigkeit ist deutlich weniger stark ausgeprägt als ich es nach dem Aroma erwartet hätte und erinnert jetzt an Trockenfrüchte. Auch der Alkohol kommt aus dem Hintergrund. Im Abgang wird das Bier trockener, das Bitter bleibt diskret und die Fruchtigkeit dominiert. Sie klingt noch lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij The Musketeers
Reepstraar 208
9170 Sint-Gillis-Waas
Belgien
www.themusketeers.be

Neuzeller Erdbeer Bier

Die Klosterbrauerei im brandenburgischen Neuzelle mischt ja so einiges in ihr Bier. Die neueste Kreation ist das Erdbeer Bier. Das Bier wurde mit Erdbeersaft und etwas Invertzuckersirup gemischt. Das Ergebnis steht jetzt vor mir.

Leuchtend rot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone mit leichtem Rotstich ist anfangs durchschnittlich groß und fällt zunächst recht flott in sich zusammen. Ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Aroma wird durch den Erdbeersaft dominiert, aber auch der Duft des Malzes steigt mir in die Nase. Der Hopfen ist aber eher zu erahnen als zu riechen.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und ich würde mir etwas mehr der sehr feinperligen Kohlensäure wünschen. Auf der Zunge bleibt der Erdbeergeschmack im Vordergrund, während er die bierigen Noten in den Hintergrund drückt. Das Mundgefühl ist aber voll und rund. Auch der Abgang ist fruchtig und er klingt nur kurz nach.

Für meinen Geschmack ist in diesem Bier der Erdbeergeschmack zu dominant. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es seine Liebhaber findet. Wenn ich dieses Bier noch einmal kaufen kann, werde ich versuchen, ob es sich zum Herstellen eines Tortengusses oder auch zum Mixen eines Cocktails eignet. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Zutaten:

Bier (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen), Erdbeersaft, Invertzuckersirup

Alkoholgehalt:

3,3 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com