Bertinchamps Brune

Die Brauerei Ferme de Bertinchamps ist im wallonischen Gembloux beheimatet. Sie bewirbt ihre Biere als traditionelle und authentische belgische Biere im alten Stil, die aus reinem Malz und Hopfen gebraut werden, ohne Gewürze und Zusatzstoffe. Ich habe die Brauer auf der Internorga in Hamburg kennengelernt, wo ich auch einige Biere zur Verkostung bekommen habe. Jetzt steht das Brune vor mir.

Der Name ist untertrieben. Das Bier ist nicht braun, sondern blickdicht schwarz mit überdurchschnittlich viel hellbraunem feinporigem Schaum, der sich lange hält.

Düfte nach Espresso steigen mir in die Nase, unterstützt durch Karamell und einige holzige Noten. Außerdem duftet das Bier recht süß.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist vergleichsweise knapp dosiert. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe. Ich schmecke Espresso und dunkle Schokolade. Bitterstoffe sind kaum vorhanden. Trotzdem ist das Mundgefühl cremig und voll. Der Abgang ist überraschend mild und der Geschmack nach Espresso klingt noch lange nach.

Das Bertinchamps Brune ist als Begleitung zu Desserts gut geeignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Ferme de Bertinchamps SA
Bertinchamps 4
5030 Gembloux
Belgien
www.bertinchamps.be

Glaab’s Vicky loves Pale Ale

Glaabsbräu ist nicht nur die älteste Brauerei Südhessens, sondern nach eigenen Angaben auch eine der modernsten Brauereien Deutschlands Im Jahr 2018 hat Glaab’s anlässlich der CraftbeerMesse in Mainz mit ihrem neuen Craftbier „Vicky loves Pales Ale“ eine exotische Interpretation des Pale Ale auf den Markt gebracht. Erstmalig in Hessen und in Deutschland kaum bekannt, setzt Glaabsbräu den australischen Hopfen „Vic Secret“ ein, der diesem Bier fruchtige Aromen verleihen soll.

Für das neue Bier hat sich die Brauerei durch die Kundenwünsche inspirieren lassen. „Viele unserer Kunden kamen immer wieder mit der Frage auf uns zu, warum wir kein Pale Ale kreieren“, betont Braumeister Julian Menner. „Auch wenn Pale Ale mittlerweile in Deutschland eine bekannte Craftbier-Gattung ist, wollten wir unsere übliche kreative Note setzen. Deswegen haben wir uns für einen Hopfen entschieden, der unserem Pale Ale eine besondere fruchtige exotische Note verleiht und in Deutschland kaum eingesetzt wird: Vic Secret, aus Australien.“, ergänzte er. „Die Craftbier-Messe in Mainz mit über 4.000 Besuchern ist für uns eine ideale Möglichkeit gewesen, um unser neues Craftbier zu präsentieren und Feedback von Konsumenten einzuholen. Das Feedback hat sogar unsere Erwartungen übertroffen!“, ergänzt Brauereichef Robert Glaab. Die Brauer haben mir auf der Internorga eine Flasche des Pale Ale mitgegeben. Dann will ich mal sehen, wie das neue Craft Beer mir gefällt.

Kupferfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei überdurchschnittlich viel feinporigen Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma ist betörend. Düfte nach Grapefruit und roten Johannisbeeren steigen mir in die Nase, unterstützt durch einen Hauch Biskuitteig. Da haben die Brauer ganz tief in die Säcke mit den drei Aromahopfen gegriffen.

Frische, unterstützt durch eine leichte Süße, prägt den ersten Eindruck auf der Zunge. Schnell gesellen sich eine ordentliche Fruchtigkeit sowie ein gut abgestimmtes Bitter dazu. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dabei bleibt die Frische erhalten und das volle Mundgefühl rundet den positiven Gesamteindruck ab. Auch im Abgang bleiben die Fruchtigkeit und das freundliche Bitter erhalten und sie klingen noch lange nach.

Das Glaab’s Vicky loves Pale Ale passt gut zu allen pikanten Gerichten, kommen die Rezepte aus Indien oder China, auch zu einem Sauerbraten kann ich mir dieses Bier gut vorstellen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Münchner Malz, Cara Red, Cara Hell), Weizenmalz, Hopfen (Summit, Vic Secret, Monroe), Hefe

Alkoholgehalt:

5,7 % Vol.

Stammwürze:

13,2 %

Brauerei:

Glaabsbräu GmbH & Co. KG
Wallstr. 1
63500 Seligenstadt
www.glaabsbraeu.de

Birra Flea Margherita

Jetzt will ich wieder ein Bier der italienischen Brauerei Birra Flea verkosten. Wie bei den anderen Bieren ist auch dieses einer historischen Persönlichkeit gewidmet: „Sie sollte ein Junge sein: Kaiser Friedrich II. war sich dessen seit dem Moment der Empfängnis von Margaret sicher, denn zu diesem Zweck folgte er genau der Anweisung der Astrologen. Zu diesem Zweck war Margaret auch die einzige legitime Tochter, die aus der Vereinigung zwischen Friedrich II. und Isabella von England geboren wurde. Margherita lebte weit weg von Sizilien und den Kämpfwn. Sie heiratete Albert II. Landgraf von Thüringen, Markgraf von Meißen. 1257 wurde aus ihrer Vereinigung ein ‚neuer Frederik‘ namens ‚The Joyful‘ geboren, der für eine Weile die Hoffnung auf eine neue glorreiche Zukunft für das schwäbische Haus vertrat: der dritte Frederik.

Im Wesentlichen handelt es sich beim Birra Flea Margherita um ein Weizenbier. Im Gegensatz zum deutschen Weißbier enthält dieses aber mehr Gersten- als Weizenmalz, zumindest, wenn auch die Italiener die Reihenfolge in der Zutatenliste entsprechend der Menge angeben.

Strohgelb und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas, zusammen mit einer durchschnittlichen Blume, sowohl was das Volumen als auch die Haltbarkeit angeht.

Das Aroma wird durch den Duft nach Bananen geprägt, dazu eine leichte fruchtige Säure sowie einige würzige Noten nach weißem Pfeffer und etwas Mandel. Damit ist der Duft für ein Weizenbier ungewöhnlich komplex und er macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Zunächst stellt meine Zunge eine leichte Süße fest, gepaart mit reichlich dosierter kräftiger Kohlensäure. Dann schmecke ich die Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Dazu kommt ein zunächst leichtes Bitter, das mit der Zeit kräftiger wird. Das Mundgefühl ist voll, rund und frisch. Der Abgang ist anfänglich bitter und langsam entwickelt sich der Geschmack nach Marzipan, der lange nachklingt.

Das Birra Flea Margherita ist ein Bier, das überraschen kann und das es wert ist, langsam und bewusst genossen zu werden. Es passt zu vielen italienischen Gerichten fast besser als der übliche Rotwein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

Schwaben Bräu Das Schwarze

Aus Stuttgart kommt das Bier, das jetzt vor mir steht – Das Schwarze von der Brauerei Dinkelacker-Schwaben Bräu. Die Brauerei bewirbt dieses Bier vollmundig: „Das Schwarze ist ein Vollbier für Kenner und Liebhaber des besonderen Geschmacks. Gebraut mit speziell ausgewählten Naturprodukten von bester Qualität, eigenständig und edel in der Ausstattung. Das ist Braukunst höchster Güte.“ An diesem formulierten Anspruch muss sich das Bier jetzt messen lassen.

Fast blickdicht schwarz und mit einem hellgrauen festen Schaum kommt das Bier daher. Die Optik erinnert schon fast an ein Porter. Damit macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Pumpernickel und Röstnoten nach Schokolade und Kaffee prägen zusammen mit einigen würzigen Noten das Aroma des Schwarzen. Bis hierhin lässt dieses Bier keine Wünsche offen.

Frische ist der erste Eindruck, den das Bier aufgrund der reichlich vorhandenen Kohlensäure an der Zunge hinterlässt. Für ein so malzbetontes Bier ist das schon erstaunlich und überraschend. Der Geschmack des Malzes kommt erst an die Oberfläche, als sich das Bier auf der Zunge verteilt. Die Röststoffe dominieren mit ihrem Geschmack nach Kaffee und dunkler Schokolade. Dazu kommt ein diskretes Bitter sowie eine gewisse Fruchtigkeit, die ich in den Aromen nicht festgestellt habe, so dass das Bier angenehm vollmundig ist. Der Abgang ist durch ein freundliches leichtes Bitter geprägt, das leider nur kurz nachklingt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,5 %

Brauerei:

Dinkelacker-Schwaben Bräu GmbH & Co. KG
Tübinger Straße 46
70178 Stuttgart
www.schwabenbraeu.de

Spießbraten Bier

Auf den ersten Blick erscheint der Name des Bieres, das jetzt vor mir steht, etwas merkwürdig. Aber wenn wir einen Moment darüber nachdenken wird er logisch. Beim Wein gibt es eine ähnliche Namensgebung, beispielsweise den „Wein zum Spargel“. OK, jetzt haben wir das Bier zum Spießbraten. Warum nicht. Messen wir dieses Bier also daran, ob es sich als Begleiter zum Spießbraten eignet.

In hellem Goldgelb mit geringer Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal einen ordentlichen Eindruck.

Düfte nach Brotkrume steigen mir in die Nase, unterstützt durch einige würzige Noten.

Der erste Eindruck auf der Zunge ist die sehr reichlich dosierte Kohlensäure, die die leichte Süße des Bieres in den Hintergrund treten lässt. Auf der Zunge kommt ein leichtes Bitter dazu. Dabei ist das Bier einigermaßen vollmundig. Mich stört aber weiterhin die viele Kohlensäure. Sollte ich das Bier eventuell einmal umrühren, damit die anderen Geschmackseindrücke besser zum Tragen kommen? Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, bleibt aber diskret und es klingt auch nur kurz nach.

Passt denn der Name jetzt? Ja, als Begleiter zum Grillen ist das Bier durchaus geeignet, aber es hinterlässt bei mir keinen allzu nahhaltigen Eindruck. So richtig überzeugt scheint auch die Brauerei nicht von dem Bier zu sein. Auf der Website der Brauerei wird es nicht erwähnt und auch die Webadresse, die auf dem Rückenetikett abgedruckt ist, lässt sich nicht aufrufen. Andere Biere von Arcobräu gefallen mir jedenfalls deutlich besser.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Arcobräu GmbH
Schlossallee 1
94554 Moos

12. 4. 2019: Tag der offenen Flaschen in der Stiegl-Brauwelt

Die Stiegl-Brauwelt aus Salzburg lädt zur zweiten Auflage der beliebten Veranstaltung „Tag der offenen Flaschen“ in diesem Jahr. Neben den gewohnten Bierspezialitäten aus aller Welt stehen diesmal Bierspezialitäten dem benachbarten Bayern im Zentrum des Abends.

Es ist schon lange kein Geheimtipp mehr, denn der „Tag der offenen Flaschen“ in der Stiegl-Brauwelt ist für Bierkenner und -genießer ein Fixtermin, den man nicht versäumen will. Am Freitag, 12. April, ab 17 Uhr ist es wieder soweit: Da kann man im „Stieglitz“ wieder neue Bierspezialitäten entdecken, verkosten und dabei mit Gleichgesinnten Erfahrungen austauschen.

Zur Auswahl stehen wieder mehr als 42 nationale und internationale Bierspezialitäten aus dem großen Bierkühlschrank. Im Mittelpunkt stehen diesmal die bayrischen Biere. Neben einem eigenen Bayern-Stand werden die Bierexperten der „Karmeliten Brauerei“ und der „Bio-Brauerei Brauda Büchl“ zu Gast sein und Bierentdecker beim Verkosten beraten.

„Faites vos jeux“

In bewährter Weise gibt es wieder Bierjetons zu je 1 Euro, um sich durch die große Auswahl der Biere durchzukosten. Das Starterpaket für 10 Euro beinhaltet fünf Bierjetons sowie ein Glas. Am Roulette-Tisch des Casinos Salzburg können die Besucher mit dem richtigen Gespür und dem nötigen Glück das Budget für weitere Bierverkostungen vermehren.

Spezialführungen

Die ausgebildeten Stiegl-Biersommeliers begleiten die Gäste mit ihrem umfangreichen Wissen rund um die angebotene Biervielfalt und bieten damit optimalen Genuss. Wer mehr über bayrische Biere erfahren möchte und gerne etwas Neues probiert, kann (jeweils um 19 und 21 Uhr) an den Spezialführungen „Auf verschlungenen Pfaden“ und „Bock auf Bier“ im beeindruckenden Verkostungskeller teilnehmen: Der Preis beträgt 10 Euro pro Person, die Anmeldung ist nur vor Ort möglich!

Trendlocation „Stieglitz“

Die Bierbar „Stieglitz“ ist der Bier-Treffpunkt in Salzburg, wo man in legerer Atmosphäre ein Feierabendbier oder einen Biercocktail und Snacks genießen kann. Täglich von 18 bis 24 Uhr bietet es die Möglichkeit, Biervielfalt zu entdecken bzw. zu genießen.

Anfahrt:

Empfehlenswert ist die Anreise mit dem Bus (Linie 1 & 10, Station „Bräuhausstraße“) Wenn Sie doch lieber mit dem Auto anreisen, stehen Ihnen am Gelände der Stiegl-Brauwelt kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.

15. 4. 2019: Bayerische Hopfenspiele

Egal ob Helles, Pils oder Pale Ale: Hopfen muss in fast jedes Bier. Doch was die Pflanze mit den Dolden wirklich im Sud bewirkt, welche Unterschiede es bei mehr als 260 Sorten gibt, wie Hopfen eigentlich duftet und schmeckt und was er mit Cannabis gemein hat, erfahren Sie beim Tasting am 15. April. Erleben Sie eine informative und aromatische Reise durch die Welt der hopfigen Biere mit garantierten Geschmacksexplosionen und lasst euch von der vielfältigen Hopfen-Power überraschen.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bei maximal 20 Teilnehmern ist Schluss. Die Kosten betragen inklusive Essen 59 Euro.

Anmeldungen bitte bei Maximilian Heisler unter maximilian.heisler@gmail.com oder per Telefon unter 0176/84034005.

13. 4. 2019: Craft Beer Day Norderstedt

Der Craft Beer Day findet in Norderstedt bereits zum sechsten Mal statt und erneut ist es den Veranstaltern gelungen, mehr Brauereien für die Veranstaltung zu begeistern als im Vorjahr. Mehr als 20 Brauereien werden ihre Kreationen vorstellen und sich den Fragen und Kommentaren der Besucher stellen. Es kommen nicht nur bereits bekannte Brauer wie die Jungs von Superfreunde, Brausturm, lillebräu, Blockbräu, Wildwuchs, sondern auch etliche neue Brauereien werden die Besucher begeistern. In diesem Jahr sind das Wiederentdecken historischer Bierstile und neuer Bier-Kreationen Schwerpunkte auf dem Craft Beer Day Norderstedt.

Der Craft Beer Day Norderstedt findet am 13. 4. 2019 von 12:00 – 20:00 Uhr im Kulturwerk am See, Am Kulturwerk 1 in Norderstedt statt.

12. 4. 2019: Bambierla – Genial, aber illegal!

Man muss seine Grenzen kennen, um sie sprengen zu können. Nichts, was an diesem Abend ins Glas kommt, entspricht dem angeblich ältesten Lebensmittelgesetz.

Aber bei allen sechs Kreationen handelt es sich eindeutig um Bier. Alle wurden in Deutschland, teils auch in Franken, gebraut und in Verkehr gebracht, obwohl dies eigentlich verboten ist. Ihre Brauer haben sich eine Ausnahmegenehmigung erkämpfen müssen oder riskieren eine Kollision mit der Lebensmittelaufsicht.

Martin Droschke und Norbert Krines, das Autorenteam von „111 deutsche Craft Biere, die man getrunken haben muss“ und anderen Bierbüchern, bringen historische Bierstile mit, wie die bereits um das Jahr 1000 dokumentierte, gesalzene Gose, „U-Boote“, bei denen der Status des Verbotenen gänzlich irritiert, weil man’s echt nicht für möglich gehalten hätte – und natürlich heiße Aromenkombinationen, bei denen Zutaten wie Kaffee, Kräuter und Früchte, Röstgerste oder Honig mit im Spiel sind.

Alle dargereichten Biere entsprechen dem „Natürlichkeitsgebot“, einem Siegel, das der Verband der Deutschen Kreativbrauer e. V., ein Zusammenschluss führender Craft Bier Künstler, als neues, zeitgemäßes Qualitätssiegel für rein natürliche Flüssiggaumenfreuden vorschlägt, bei denen nicht industriell getrickst wird.

An dem Abend werden 6-9 ausgewählte Craft Beer fachgerecht verkostet und erklärt.

Die Teilnehmerzahl ist auf 34 Personen begrenzt, Anmeldung über info@ahoernla.de

Der Ticketpreis beträgt 30,00 € pro Person.

Ort und Zeitpunkt:

Ahörnla
Obere Sandstr. 24
96049 Bamberg
18:30 – 21:30 Uhr

Birra Flea Bianca Lancia

Flea ist eine Brauerei aus Umbrien in Italien. Ich habe den Brauer kürzlich in Düsseldorf kennengelernt und er hat mir seine Biere zum Verkosten gegeben. Eine Besonderheit dieser Brauerei ist, dass sie ihre Kreationen jeweils einer historischen Besonderheit widmet. In diesem Fall ist es Bianca Lancia.

Bianca Lancia, eine italienische Adlige aus dem Piemont, war eine der vier Ehefrauen von Kaiser Friedrich II. und wahrscheinlich diejenige, die er am meisten liebte. Sie unterhielten eine langjährige geheime Beziehung und nach Ansicht einiger Historiker war Bianca Lancia die einzige wahre Liebe seines Lebens. Sie war ein freundlicher und zarter Mensch und war während Friedrichs Leben ständig und diskret anwesend. Ihre Hochzeit wurde an dem Tag gefeiert, an dem Bianca Lancia im Sterben lag, um den politischen Aufstieg ihres Sohnes Manfred zu legitimieren, der der letzte schwäbische König von Sizilien war.

Das Bianca Lancia ist ein Witbier, ein Bierstil, den ich gerne mag. Mal sehen, ob die Italiener diesen belgischen Bierstil gut hinbekommen. Bevor ich mir das Bier einschenke werfe ich aber noch einen Blick auf das Rückenetikett, genauer gesagt auf die Zutatenliste. Dort fällt mir auf, dass das Wasser als „Wasser aus Gualdo Tadino“ ausgewiesen wird. Für mich weist das darauf hin, dass das Wasser so verwendet wird wie es aus der Leitung oder aus dem Brunnen kommt. Das gefällt mir. Viele große Brauereien demineralisieren das Wasser und fügen dem demineralisierten Wasser anschließend wieder eine definierte Mineralienmischung hinzu. Damit handelt es sich nicht mehr um natürliches Wasser, sondern um ein standardisiertes Industrieprodukt. Dadurch wird das Bier sicher nicht schlechter, aber dieses Vorgehen ist ein Schritt hin zu einem Einheitsgeschmack.

Strohgelb und hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist sehr groß und bleibt auch einige Zeit erhalten. Die Optik ist damit schon mal sehr ansprechend.

Das Aroma ist angenehm fruchtig. Düfte nach Banane, Orangenschale, Koriander und Hefe steigen mir in die Nase, umrahmt mit Biskuitduft. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeigt eine leichte Süße. Die Kohlensäure ist zurückhaltend aber ausreichend dosiert, sanft und sehr feinperlig. Auf der Zunge kommt die Würze des Korianders in den Vordergrund, begleitet mit einer leichten fruchtigen Säure. Die Bitterstoffe des Hopfens bleiben diskret im Hintergrund. Der Abgang ist leicht fruchtig und der Geschmack nach Orange klingt kurz nach.

Ich meine, dass Flea das belgische Witbier gut auf Italien angepasst hat. Das Bianca Lancia ist ein schönes leichtes Sommerbier, das sich gut an einem warmen Sommerabend auf dem Balkon oder im Garten genießen lässt. Es passt gut zu Fischgerichten oder einer Käseplatte.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hefe, Hopfen, Koriander, Schalen von der Bitterorange

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com