Das Baltic Dubbel aus Rambin hat bei Meininger’s International Craft Beer Award 2019 die Goldmedaille gewonnen. Eigentlich gibt es dann ja keinen Grund mehr, dieses Bier zu besprechen, denn viel mehr kann über die Qualität dieses Bieres ja kaum noch gesagt werden. Aber ein gutes Bier reizt mich selbstverständlich auch immer, so dass ich es jetzt verkosten werde. Und nun reicht es auch mit den Vorschusslorbeeren, kommen wir endlich zum Bier.
Rubinrot präsentiert sich das Bier mit einem festen elfenbeinfarbigen Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Wirklich – ein Bier wie gemalt.
Dazu passt auch das Aroma. Röststoffe steigen mir in die Nase, dazu die Düfte nach getrockneten Bananen und Trockenpflaumen, abgerundet durch einige würzige Noten sowie den Duft dunkler Schokolade. Das ganze Aroma ist leicht süßlich, so dass es mich an Rumtopf erinnert.
Reichlich Kohlensäure – das ist der allererste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge hinterlässt. Der zweite Eindruck ist, dass es recht süß ist. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt relativiert sich der erste Eindruck aber schnell. Die Röstaromen spielen ganz vorn mit, das Aroma dunkler Schokolade und von getrockneten Bananen kommt in den Vordergrund. Der Alkohol ist deutlich zu schmecken, bleibt aber weitgehend im Hintergrund. Das Mundgefühl ist leicht und vollmundig, dabei weich. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit einer gut abgestimmten Fruchtigkeit aus sowie durch einen langen Nachklang. Beinahe erscheint der Nachklang likörartig.
Viele Konsumenten stutzen zunächst bei dem Preis des Bieres, aber ich bin mir sicher: Dieses Bier ist jeden Cent wert, den der Laden dafür verlangt.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz, Traubenzucker, Hopfen, Meersalz. Gewürze, Hopfen.
Alkoholgehalt:
8,5 % Vol.
Brauerei:
Rügener Insel Brauerei GmbH
Hauptstraße 2c
18573 Rambin
www.insel-brauerei.de
Der Name des Brugse Zot, das jetzt vor mir steht, geht auf eine Legende zurück. Den Brugse Zot gibt es bereits seit dem Mittelalter er fußt auf der Legende von Maximilian von Österreich. Nach dem Tod seiner Gemahlin Maria von Burgund im Jahr 1482 erbte Maximilian die Herrschaft über die mittelalterlichen Niederlande. Einige der niederländischen Provinzen waren Maximilian feindlich gesinnt, und das war in Brügge nicht anders. Die Regierung Maximilians war hart und die Steuern waren hoch, was zu öffentlicher Unzufriedenheit führte.
Die Brauerei Ferme de Bertinchamps ist im wallonischen Gembloux beheimatet. Sie bewirbt ihre Biere als traditionelle und authentische belgische Biere im alten Stil, die aus reinem Malz und Hopfen gebraut werden, ohne Gewürze und Zusatzstoffe. Ich habe die Brauer auf der Internorga in Hamburg kennengelernt, wo ich auch einige Biere zur Verkostung bekommen habe. Jetzt steht das Brune vor mir.
Die Brauerei Wolf wurde 2008 gegründet und bietet verschiedene Biere an, die aus einer Leidenschaft für das Leben geboren wurden. Das Wolf 6, das jetzt vor mir steht, ist ein obergäriges Belgian Dubbel, das mit einer zweiten Gärung in der Flasche gebraut wurde.
Nun steht ein Abteibier aus Belgien vor mir, das Maredsous Brune. Im Gegensatz zu den Trappistenbieren, die ausschließlich im Kloster von den Mönchen gebraut werden, werden die Abteibiere in den meisten Fällen von externen Brauereien unter Lizenz gebraut, wobei das Kloster Eigentümer des Rezepts bleibt und dem Bier seinen Namen gibt. Da die Rezepte der etwa 70 noch gebrauten Abteibiere seit Generationen überliefert sind, gehe ich bei Abteibieren davon aus, dass es sich um Biere mit Charakter handelt und nicht um austauschbare Industrieware. Mal sehen, ob das von der Brauerei Duvel hergestellte Bier Maredsous diese Erwartung erfüllen kann.
Wieder einmal möchte ein Bier aus Belgien von mir verkostet werden, diesmal das Abteibier Grimbergen Dubbel. Wie es bei belgischen Bieren ab und an vorkommt, enthalten die Etiketten keine Zutatenliste. In diesem Fall wundert mich dies nicht weiter, da ich diese Flasche selbst aus Belgien mitgebracht habe. Da die Etiketten außer einem schönen Phönix nichts hergeben will ich mal den Naturkorken öffnen und das Bier verkosten. Vorher aber noch ein Wort zum Phoenix: Die im Jahr 1128 gegründete Abtei ist zweimal abgebrannt und wurde auch zweimal wieder aufgebaut. Seit dem zweiten Aufbau, der im Jahr 1629 stattfand, findet sich auf einem Kirchenfenster der sehenswerten Barockkirche ein Phoenix. Dieser findet sich nun halt auch auf dem Etikett wieder.
