Die Champions der Schweizer Craft-Bier-Szene

Craft Beer aus der Schweiz können wir in Deutschland nur selten kaufen. Grund dafür sind die recht hohen Preise. Das ist schade, denn die Schweizer Craft-Bier-Szene hat in den letzten Jahren einen fast unvergleichbaren Boom erlebt. Doch da nicht nur Quantität, sondern auch Qualität zählt, braucht es eine Qualitätskontrolle mit konstruktivem und sachverständigem Feedback. Am Brau- und Rauch Beer Contest, dem Schweizer Beer Award mit den meisten Einsendungen, beurteilte eine fachkundige Jury unabhängig und durch das „Double Blind“-Verfahren unvoreingenommen die eingereichten Biere. In diesem Jahr hat das Lagerbier von Torkelbräu aus Niederlenz die Jury am meisten begeistert und gewinnt als Gesamtsieger.

Wer in der Schweiz den Überblick über alle Bierfestivals, Biermärkte und Bierwanderungen behalten will, hatte in den letzten paaren Jahren ein anstrengendes Leben, denn sie sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Was einige stören mag, zeigt eigentlich nur, wie das Thema Craft-Bier in der Schweiz in den letzten Jahren an Dynamik und Bedeutung gewonnen hat.

Vielleicht ist es diese gewonnene Bedeutung, vielleicht die über 1000 registrierten Brauereien in der Schweiz, welche dazu geführt haben, dass dieses Jahr mit 335 Bieren ein neuer Rekord an Eingaben am vierten Brau- und Rauch (B&R) Biercontest erzielt wurden. Damit ist dieser Wettbewerb die grösste Prämierungsveranstaltung der Schweiz.

Unter allen Einsendungen wird ein Gesamtgewinner erkoren. Diesen Prestigepreis konnte sich 2019 Sven Heider von Torkelbräu aus Niederlenz mit seinem Lagerbier sichern. Neben Ruhm und Ehre erhält der Gewinner einen personalisierten Bierkühler von Lindr im Wert von fast 800 Franken. Zudem wird er auch eingeladen, an der nächsten Ausgabe des Bierfestivals Wortspiele seine Biere auszuschenken.

Nur drei Gewinner pro Kategorie

Mit der inzwischen vierten Auflage ist der B&R Beer Contest schon fast ein Urgestein in der Schweizer Craft-Bier Szene. Auch bei den Bierawards sind neue hinzugekommen, doch der B&R Beer Contest unterscheidet sich in wichtigen Bereichen von anderen Awards, wie z.B. der Swiss Beer Award des Schweizer Brauereiverbandes. „Wir sprechen mit unserem Contest speziell Craft-Brauereien von der Größe Mikro, Nano oder Pico an sowie Heimbrauer, bei welchen Bier brauen noch als ein Handwerk stattfindet und welche nicht über die finanziellen Mittel für interne Qualitätskontrolle und teure Laboranalysen verfügen“, sagt Organisatorin Silvia vom Brau- und Rauchshop.

Im Gegensatz zu anderen Awards, bei welchen fast alle Biere, die eingereicht werden, eine Gold- und Silberauszeichnung erhalten oder Awards, wo jedermann sich einen Juryplatz kaufen kann, gibt es bei diesem Contest pro Kategorie jeweils nur einen ersten, zweiten und dritten Platz, ähnlich dem European Beer Star, und zudem ein Gewinner über alle Kategorien. „Wer hier gewinnt, hat eine Bestätigung, dass sein Bier einem hohen Niveau entspricht“, sagt Laurent Mousson, unabhängiger Bierexperte und Leiter der Judges am B&R Biercontest „aber auch alle, die nicht auf den vorderen Plätzen der Kategorien landen, haben etwas von der Eingabe“. Damit spielt er darauf an, dass jedes Bier von den Judges nicht nur bewertet wird, sondern dass der Brauer zudem ein ausführliches Feedback über das Geschmacksprofil erhält und, sollten Braufehler vorliegen, auch einen Hinweis erhält, wie er diese vermeiden kann.

„Damit trägt der Biercontest auch aktiv zu einer Verbesserung der Bierqualität in der Schweiz bei“, meint Christian Jauslin von bierversuche.ch, Doemens Biersomelier und Judge am B&R Biercontest. Er fügt an, dass bei weiter steigendem Angebot langfristig nur die Brauereien überleben werden, die neben Lokalpatriotismus auch den Qualitätsansprüchen genügen können. „Und diese werden mit zunehmender Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten der Biertrinker in der Schweiz in Zukunft sicherlich steigen.“ Deswegen setzt sich die Jury aus professionellen Brauer, Hobbybrauern und Biersommeliers, Personen aus der Gastronomie sowie erfahrene Bierliebhabern zusammen. Diesen Personen sei es möglich Biere nach internationalen und aktuellen Standards zu bewerten, ergänzt Christian.

Maximale Unvoreingenommenheit

Dass gewisse Brauereien gegenüber solchen Contests Vorbehalte bezüglich der Neutralität der Judges bei der Bewertung haben, ist schwierig nachzuvollziehen. Die Biere werden nämlich im sogenannten „Double Blind“-Verfahren bewertet. Das heißt, die Judges, welche an unterschiedlichen Tischen unterschiedliche Bierstile bewerten und so die Eingaben untereinander vergleichen können, wissen erstens nicht, welche Brauereien und Brauer Biere eingereicht haben und zweitens auch nicht, welche Biere ihnen gerade ausgeschenkt wurden. Damit ist eine maximale Unvoreingenommenheit und ein reiner Fokus auf die Qualität und das Geschmacksprofil der bewerteten Biere garantiert.

Umso mehr können sich die Gewinner also über ihren Titel freuen, denn weder der Name noch die gute Beziehung zu einem der 18 Judges hat das Resultat beeinflusst. In diesem Jahr wurden die folgenden Biere ausgezeichnet:

Kategorie

1. Platz

2. Platz

3. Platz

Amber

Pablo Guirado, Brauerei Kraftstoff (Sissach)

Alain Cathélaz, Artisan Brasseur Cathélaz (Yvorne)

Andre Stolpmann, Stollo’s Best Festbierbrauerei (Zufikon)

Brettanomyces / Lacto

Dr. Brauwolf GmbH (Zürich)

Lukas Thomann, einheitsbier.ch (Winterthur)

Tom Edwardson, Homebrewer

Bock/Doppelbock

Andre Stolpmann – Bock, Stollo’s Best Festbierbrauerei (Zufikon)

Pawel Leskiewicz – Doppelbock, Homebrewer

Lukas Thomann – Bock, einheitsbier.ch (Winterthur)

Belgian Strong

Ivo Rutz, Homebrewer (Liestal)

Markus Friederich, Ahoi Bier (Schlieren)

 

Sven Lange, Black Peak Brauerei (Davos)

Cider & Perry

Philipp Jäggi, Tucho Brew (Solothurn)

Ranka Feller, Ciderfairy (Thun)

Jan De Ruijter, El Caballero Brewing (Schöflisdorf)

Double IPA/Strong Ale

Manuel Garcia, Viking Brew Lab (Winterthur)

Philipp Jäggi, Tucho Brew (Solothurn)

 

Richie Waldis, NordSud (Rheinfelden)

Fruit

Marc Robert, Homebrewer (Grolley)

Christoph Lüthi, Homebrewer

Alain Cathélaz, Artisan Brasseur Cathélaz (Yvorne)

Ginger/Met

Bertrand Papilloud – Ginger, Homebrewer (Aven)

Eckert Metsiederei – Met, Wohlen bei Bern

Eckert Metsiederei – Met, Wohlen bei Bern

   

Wood

GibbonBräu GmbH (Tecknau)

Philipp Jäggi, Tucho Brew (Solothurn

Yann Bulciolu, Microbrasserie La Cave (Genf)

Mathias Beysard, Homebrewer

Lukas Thomann, einheitsbier.ch (Winterthur)

IPA

Flavio Foiada, Taket al Turbo! Homebrewing (Liebefeld)

Tim Sutton, Brauerei Sutton (Dallenwil)

Schlachthuus GmbH (Lufingen)

Imperial Stout

Dr. Brauwolf GmbH (Zürich)

Luca Siegrist, Homebrewer

Kevin Kuster, Brauerei Marmot Cervisiam (Jenins)

Juicy and Hazy

Tobias Löffel, Kwär (Zürich)

Marc Robert, Homebrewer (Grolley)

Richie Waldis, NordSud (Rheinfelden)

Kölsch

Michel Huebscher, Hektor Bier (Zofingen)

Kevin Kuster, Brauerei Marmot Cervisiam (Jenins)

Kurt Hintermann, Kudi Bräu (Buchser Bier) (Buchs, AG)

Lager

Sven Heider, Torkelbräu (Niederlenz)

Markus Friederich, Ahoi Bier (Schlieren)

Andre Stolpmann, Stollo’s Best Festbierbrauerei (Zufikon)

Märzen

Jungfraubräu AG (Schwanden bei Brienz)

Anthony Miller, Bella Vista Brewery

Anthony Miller, Bella Vista Brewery

 

Gesamtsieger über alle Kategorien war diese Jahr Sven Heider von Torkelbräu aus Niederlenz.

Birra Flea Adelaide

Wie die anderen Biere von Birra Flea ist auch Adelaide einer historischen Frau gewidmet. So beschreibt die Brauerei die Frau: „Adelaide war eine Mischung aus deutscher Härte, die sie von ihrer väterlichen Dynastie geerbt hat, und italienischem Charme, der aus den umbrischen Tälern zwischen Assisi und Spoleto stammte, wo ihr Vater Conrad lebte und regierte. Adelaide war die erste Herrin Friedrichs II., bekannt durch seine Heirat mit Konstanz von Aragon. Dennoch waren die beiden Frauen keine Rivalen, sondern Protagonisten zweier paralleler und spektakulärer Leben; Konstanz war der ältere, gut gelesene und verfeinerte Begleiter, während Adelaide sinnliche Liebe und jugendliche Ablenkung war. Die Figur der Adelaide war geheimnisvoll, wie bei allem, was mit dem Privatleben des Kaisers Friedrich II. zu tun hat. Adelaide brachte Enzo, den König von Sardinien, zur Welt, der unter ihren Kindern, ob legitim oder nicht, dem Vater am ähnlichsten war.“

Das Adelaide ist ein American Pale Ale. Dieser Bierstil ist aus dem Pale Ale entstanden, einem Bierstil, der in England seit dem18. Jahrhundert bekannt ist. Als im letzten Jahrhundert in den USA neue Hopfensorten gezüchtet wurden, wurden diese neuen Hopfen von den amerikanischen Brauern für das Pale Ale eingesetzt, besonders der Hopfen Cascade. So entstand das American Pale Ale (APA). Auch Adelaide ist einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen worden.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feste Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

Düfte nach Grapefruit, Karamell, Honig und Heu steigen mir in die Nase. Das macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus, wobei die Kohlensäure von Anfang an für eine tolle Frische und Spritzigkeit sorgt. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider. Der Geschmack nach Grapefruit bringt eine leichte Säure mit und die Bitterstoffe sind gut auf die Fruchtigkeit abgestimmt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird die Säure etwas kräftiger, aber mit den Bitterstoffen wirkt das Bier gut ausgewogen. Der Geschmack klingt lange nach.

Das sehr gut trinkbare und süffige Bier eignet sich gut als Begleiter bei Grillfesten.

Zutaten:

Wasser von Gualdo Tadino, Gerstenmalz, Hopfen (Kaskade, Citra), Hefen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,5° Plato

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

15. 6. – 12. 10. 2019: Global Bier in Murau

Die steirische Stadt Murau geht in die zweite Auflage ihrer Biennale, diesmal mit Ausstellungen, eigenen Kulturproduktionen und kulinarischen Events. Der Titel: „Global Beer“. Die Inhalte: Bierkultur rund um den Globus, die Braugeschichte der Stadt, Murauer Bier und weitere Stars auf der Bierbühne.

„BIER“ ALS KULTUR-SPAZIERGANG

6000 Jahre Bier, von den Sumerern bis in die Gegenwart, kurzweilig erzählt. Die größten Bierkonzerne der Welt und deren Bosse, dazu die kultiviertesten Brauereien Österreichs und amüsante Einblicke in die Welt der Bierwerbung. Die Altstadt von Murau wird erfüllt sein von hunderten, kompakt erfassten Storys, feinfühlig inszeniert in Räumen, detailliert auf den Straßen, großflächig an Häuserfassaden und berauschend entlang der Murpromenade.

„BIER“ THEATRALISCH UND MUSIKALISCH

muraubiennal hat für das Jahr 2019 Kunstschaffende eingeladen, um individuelle Produktionen vorzubereiten. Ausstellung, Film, Kabarett, Konzert, Lesung und Theater sind die Genres, die in Murau gezeigt werden. Meist Uraufführungen, die das kulturelle Selbstbewusstsein der Stadt weiter stärken werden.

„BIER“ UND DIE KULINARIK

Es ist der Leberkäse, der zum Hauptnahrungsmittel wird in den vier Monaten von „Global Beer“. Kreiert von Haubenköchen, produziert in Murau. Dazu gibt es eigens zu Leberkäse Gebrautes von Murauer Bier. An bestimmten Tagen werden die Gäste von „Global Beer“ Pilsner und Köstlichkeiten von der Waterkant serviert bekommen, wenn norddeutsches Pils mit Matjes eingetroffen ist.

ERÖFFNUNG AM 15. JUNI

Dieser Samstagnachmittag wird eine Musik-Show mit tiefen Blicken in das gesamte Programm von „Global Beer“. Die Murauerinnen und Murauer feiern mit ihren Gästen! Ein Fest mit Stars der Kleinkunst-Szene, mit der Stadtkapelle Murau, zahlreichen Prominenten und reichlich Murauer Bier.

MURAU – DIE PERLE AN DER MUR

Die Ernennung von Murau zur Stadt wurde im Jahr 1298 verbrieft. In dieser Stadterhebungsurkunde finden sich bereits Hinweise auf das Bierbrauen, explizit erwähnt sind „Maße und Preise“ für das Malz-Hopfen-Getränk, um die Produktion und den Konsum schon damals einigermaßen zu reglementieren. 1495 schließlich kommt es zur Gründung von Murauer Bier. Diese mittelständische Privatbrauerei besteht bis heute und ist seit dem Jahr 1910 eine Genossenschaft. Murauer Bier beschäftigt aktuell rund 180 Mitarbeiter, die Jahres-Produktionsmenge an Bier und Limonade beträgt etwa 280.000 Hektoliter. Damit zählt Murauer Bier zu den großen Privatbrauereien in Österreich, die nicht von einem Konzern aufgekauft worden sind. Murauer Bier ist Mitglied der Gruppe der CulturBrauer – ein Marketingverband mit acht österreichischen Qualitätsbrauereien.

MURAUBIENNAL, EINE ERKLÄRUNG

Die Stadt Murau hat sich im Jahr 2017 entschieden, das Ausstellungsfestival muraubiennal ins Leben zu rufen, das jeweils für 4 Monate im Sommer in der Altstadt seine Pforten öffnet. Der gezeigte Inhaltsmix dieses Kulturhöhepunktes von Murau besteht aus den vier Themen Alltags- und Gegenwartskultur, Bierkultur, Handel und Handwerk sowie Schwarzenberg, wobei je Biennale ein Inhalt zum Leitthema wird.

2017 zeigte Murau „400 Jahre Schwarzenberg in Murau“, für 2019 ist Bierkultur auf dem Programm, der Titel des Ausstellungsfestivals lautet „Global Beer – die süffige Braukultur“. Für 2021 sind Alltags- und Gegenwartskultur in Planung, für 2023 Handel und Handwerk.

Wolfscraft The Export

„Deutsches Bierhandwerk. Unangepasst.“ Das fasst die Philosophie von Wolfscraft aus München bestens zusammen. Denn vor Beginn ihrer Bierkarriere stellten die Jungs fest, dass fast alle deutschen Biere irgendwie gleich schmecken. „Dabei sollte Bier unangepasst wie ein Wolf sein.“ Aus dieser Erkenntnis ging Wolfscraft hervor – und mit ihnen klassische deutsche Biere, die modern interpretiert werden. Dafür lassen sie nicht nur die Biere fünfmal so lange reifen wie die industriellen Brauereien, sondern sie verwenden auch regionale Zutaten und brauen ihr Bier mit Ökostrom. Jetzt steht das Export von Wolfscraft vor mir.

Hell goldfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist überdurchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig mit Düften nach Zitrusfrüchten, die durch einen Hauch Karamell unterstützt werden.

Die ersten Eindrücke, die das Bier beim Kontakt mit der Zunge hinterlässt, sind eine leichte Süße und eine reichlich dosierte sehr feinperlige Kohlensäure. Als sich das Bier auf der Zunge ausbreitet entfaltet sich der komplexe Geschmack. Die Fruchtigkeit steht im Vordergrund, die gut auf die Malzsüße sowie das jetzt aufkommende Bitter abgestimmt ist. Das Bitter ist für ein Export recht kräftig, aber nicht so stark, dass es einen durchschnittlichen Bierkonsumenten überfordert. Der Abgang lässt die Geschmäcker etwas schwächer werden; trotzdem bleiben die fruchtigen Geschmäcker und auch die Malzsüße erhalten. Sie klingen sie recht lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Wolfscraft GmbH
Hopfenstraße 8
80335 München

Mongoso Mango

Als 2003 der afrikanische Ideengeber Henrique bei einem Unfall stirbt, setzt Mongozo den von ihm eingeschlagenen Weg fort, neue Biere nach Rezepturen aus Afrika zu brauen. Der Niederländer Jan Fleurkens entwickelt eigene Rezepte und bringt im Frühling 2005 Mongozo Coconut auf den Markt. Mongozo Mango ist biozertifiziert: die Mangos sind aus biologischem Anbau. Mongozo gelingt der Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Kulturen: zwischen alt und neu, zwischen nah und fern. Anhand bewährter Biertraditionen und neuer Brauverfahren bietet Mongozo fünf exotische Biersorten an. Jetzt steht das Mongozo Mango vor mir. Dieses obergärige Bier wird in guter belgischer Brautradition einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen.

Golden präsentiert sich das Bier im Glas und kleine Fruchtstücke machen zusammen mit der Hefe das Bier naturtrüb. Der wenige feinporige Schaum löst sich schnell auf. Schade. Mit einer schönen Schaumkrone wäre an der Optik nichts auszusetzen.

Der Duft nach Biskuitteig steigt mir in die Nase. Mich überrascht, dass das fruchtige Aroma nach Mango und Banane eher verhalten ist.

Der Antrunk ist fruchtig und frisch. Recht flott übernimmt der Geschmack nach Mango und Banane das Kommando. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider und sie werden durch eine angenehme Säure begleitet, die gut auf die Süße dieses Bieres abgestimmt ist. Das Mundgefühl ist voll und das Mongozo Mango ist ungeheuer süffig. Auch der Abgang ist mild und fruchtbetont.

Anfangs konnte mich das Bier mit seiner Optik und den Aromen wirklich nicht begeistern, aber im Mund konnte es viel Boden gutmachen, so dass ich in der Gesamtansicht doch meine, dass es sich um ein schönes erfrischendes Sommerbier handelt.

Zutaten:

Wasser, Malz, Bio-Mango, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

3,6 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Huyghe
Geraardsbergsesteenweg 4/B
9090 Melle
Belgien
www.mongoso.com

29. 5. – 31. 5. 2019: Craft Beer Festival Regensburg

Bereits zum vierten Mal findet Ende Mai das Craft Beer Festival Regensburg statt. Die Veranstalter versprechen, dass es sich um ein echtes Stadtfest handelt, das sich um die Bierkultur dreht. Dabei bemühen sich die Veranstalter, eventuell Berührungsängste der Besucher abzubauen. Bei freiem Eintritt können die Besucher sich über etwa 50 unterschiedliche Bierstile informieren, sich mit den Brauern austauschen und die Bands und Musiker auf der Bühne genießen. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt und auch die Kinder wurden von den Veranstaltern nicht vergessen.

Die Veranstaltung, die von den Initiatoren als Kulturfestival bezeichnet wird, findet vom 29.05. bis einschließlich 31.05.19 am Neupfarrplatz statt. Mehr als vierzig regionale, nationale und internationale Brauereien bilden eine Erlebniswelt für die Geschmacksnerven. Die Bühnengäste, Informationsstände sowie Broschüren leisten Aufklärungsarbeit zum Thema (Craft-) Bierkultur.

Im Mittelpunkt des Craft Bier Festivals Regensburg soll die Wissensvermittlung und der Genuss mit der dazugehörigen Trinkkultur stehen, also Alkohol als Genussmittel, nicht zur Betäubung.

Wenn Sie sich schon einmal über die Brauer informieren wollen, können Sie dies anhand der folgenden Liste tun:

  • Atelier der Braukünste
  • BBQ Rocker
  • Brauhaus am Schloß
  • Braukraft
  • Brewheart
  • Brewmafia
  • Brewpaganda
  • Bergmann
  • Hohmanns
  • Ravenkraft
  • Veto
  • Eichhofener Schloßbrauerei
  • Erlbräu
  • Flammkuchen Bourigalt
  • Genossenschaftsbräu Regensburg
  • Golden Goass
  • Hausfreund München
  • Hofmark Brauerei
  • Hohenthanner Schlossbrauerei
  • HOP CODE
  • Hopfenhäcker
  • Hoppebräu
  • Hopster
  • Josef Langwieser’s Edelbierschmiede
  • Karmeliten
  • Kühn Kunz Rosen
  • Pivovar Raven
  • Rhaner
  • Schneider Weiße
  • Spitalbrauerei
  • Tilmans
  • Zombräu
  • Zwanziger Brauerei

Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch und Freitag um 14:00 Uhr, Donnerstag um 12:00 Uhr, Ende der Veranstaltung ist jeweils um 21:45 Uhr.

24. 5. – 26. 5. 2019: Dresdner Bierfestival

Zum zweiten Mal findet an diesem Wochenende das Dresdner Bierfestival statt. Auf dem Gelände hinter dem Hygienemuseum bieten dann 47 Händler 250 unterschiedliche Biere an. Davon stammen 170 Biere aus Deutschland, der Rest aus Europa. Dabei beschränkt sich die Auswahl nicht auf Craft Beer, das an 14 Ständen ausgeschenkt wird, sondern auch Biere, die der geneigte Konsument aus dem Getränkemarkt kennt, werden angeboten. Beispiele dafür sind das Pilsener Urquell und Guinness. Es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.

Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Es gibt Streetfood von afrikanischen Speisen über Langos bis Bratwurst. Für die Kleinen gibt es eine Kinderecke und womöglich aufkommende Langeweile (die aber wohl nicht aufkommen wird) vertreiben das Bühnenprogramm sowie verschiedene kleine Wettbewerbe. Und nicht nur das Wetter verspricht sein bestes zu geben, sondern auch der Eintritt ist ausgesprochen verbraucherfreundlich – er ist nämlich frei.

Das Dresdner Bierfestival ist am Freitag von 18:00 Uhr bis Mitternacht, am Samstag von 13:00 Uhr bis Mitternacht und am Sonntag von 12 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.

Weihenstephaner Brauerei räumt bei den Australian International Beer Awards ab

Zum fünften Mal in Folge räumte das Weihenstephaner Kristallweißbier bei den Australian International Beer Awards (AIBA) in Melbourne die Goldmedaille ab. Insgesamt regnete es Edelmetall für die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan: Zehn Medaillen konnte die Brauerei am Ende der Gewinner-Bekanntgabe zählen.

Das Weihenstephaner Kristallweißbier hat bei den AIBA gewonnen – und erhielt die Goldmedaille in der Kategorie „German Style Kristal“. Aber: Nicht nur das Kristallweißbier im Fass wurde zur Bewertung eingereicht, auch aus der Flasche wurde es getestet. Dafür gab es noch zusätzlich die Silbermedaille. Für dieses Bier ist das ein weiterer Höhepunkt in der langen Erfolgsgeschichte bei den AIBA. Seit 2005 wird das goldgelbe, fein perlende und glanzfeine Weißbier jährlich ausgezeichnet. Das Kristallweißbier überzeugte vor allem mit seinem feinen Aroma und dem ausgewogenen Körper.

Doch nicht nur das Kristallweißbier kam aufs Treppchen: Das Weihenstephaner Hefeweißbier durfte sich gleich über zwei Silbermedaillen – einmal Flasche, einmal Fass – freuen. Das Hefeweißbier Dunkel und der Weizenbock Vitus (beide Flasche) erhielten ebenfalls Silber, das Original Helle (Fass), das Pils (Fass und Flasche) sowie das Hefeweißbier Alkoholfrei landeten mit Bronze auch noch auf dem Podest.

„Wir sind jedes Jahr auf die Auswertungen bei den AIBA gespannt. Umso mehr freuen wir uns, wenn die exzellente Arbeit unserer Brauer in diesem Maße anerkannt wird“, so Tobias Zollo, 1. Braumeister der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.

Die AIBA wurden vor 27 Jahren zum ersten Mal auf internationaler Ebene ausgetragen, um der Vielfalt der Bierstile und Geschmacksrichtungen eine öffentliche Plattform zu bieten. Heute ist es der größte, jährlich stattfindende Bierwettbewerb der Welt, mit einer Rekordteilnahme von 2.594 weltweit eingereichten Bieren von 402 Brauereien aus 26 Ländern.

25. 5. 2019: Tag der offenen Brauereien Forchheim

Dass aus Franken gute Biere stammen ist eine Binsenweisheit. Da können wir uns gut vorstellen, dass die Bierfeste in dieser Gegend immer ein besonderes Event sind. So auch in Forchheim. Am 25. Mai 2019 zwischen 13:00 und 18:00 Uhr findet der Tag der offenen Brauereien in Forchheim statt. An diesem Tag können Sie sich mit dem Zug „as Kunnerla“ auf die Spuren des Bieres der ortsansässigen Brauereien begeben und von Brauerei zu Brauerei fahren. In den Brauereien Neder, Hebendanz, Eichhorn und Greif können Sie die verschiedenen Biere verkosten. Auch Fragen zu Rohstoffen und den Brauvorgang nach dem bayerischen Reinheitsgebot werden von den Brauern selbstverständlich gerne beantwortet. Auch die neue Forchheimer Bierkönigin wird an diesem Tag anwesend sein, genau wie Gambrinus, der legendäre Bierkönig, der ein umfangreiches Wissen über die Braukunst aber auch allerlei Wissenswertes rund um die Forchheimer Altstadt zu erzählen weiß.

Brauerei-Shuttle:

Der Brauerei-Shuttle fährt zwischen 13.00 und 18.00 Uhr von Brauerei zu Brauerei. Die Mitfahrt ist kostenlos!

Infostand:

Am Rathausplatz finden Sie einen Infostand der Tourist-Information. Dort erhalten Sie alle wichtigen Informationen und Tipps zum Tag der offenen Brauereien in Forchheim!

Das Programm in den Brauereien

Brauerei Hebendanz

Bei der Brauerei Hebendanz findet vor der Brauerei Schaubrauen statt. Es werden die einzelnen Schritte gezeigt, wie Bier hergestellt wird. Dazu werden zahlreiche verschiedene Sorten Hebendanz Bier ausgeschenkt.

Brauerei Neder

In der Brauerei Neder werden Sudhausbesichtigungen und Bierverkostungen angeboten. Schwarze Anna Bier-Eis und Grillspezialtäten runden das kulinarische Angebot ab. Livemusik gibt es ab 13.00 Uhr und am Abend findet noch ein eigenes Brauereifest statt.

Brauerei Eichhorn

Im Biergarten der Brauerei Eichhorn werden „Bierige Gerichte“ wie Forchheimer Biergulasch mit Achhörnla Braunbier, Treberschnitzel, Kaiserfleisch in Malzbiersoße und dazu die unterschiedlichen Biere der Brauerei Eichhorn angeboten.

Brauerei Greif

Bei der Brauerei Greif können Sie an unterschiedlichen Brauereiführungen teilnehmen. Zudem können Sie alle Greif Biere probieren und es gibt wieder ein besonderes Bier zum Tag der offenen Brauereien, das „Hopfstar“ – ein kaltgehopftes leicht fruchtiges Kellerbier. Dazu können Sie bei Livemusik Bratwürste & Steaks vom Grill genießen.

Birra Flea Costanza

Jetzt steht Constanza vor mir, das Blonde Ale von Birra Flea. Wie alle anderen Biere ist auch dieses Bier einer Frau aus der italienischen Historie gewidmet: „Die Mutter Friedrichs II., Konstanze von Hauteville, wurde von Dante als „die große Costanza gefeiert, die aus der zweiten Welle der Schwaben diejenige hervorbrachte, die ihre dritte und letzte Macht war“, unterstrich Dante ihre Entschlossenheit auf der politischen Bühne, aber auch ihre Raffinesse. Von 1194 bis 1198 war sie Königin von Sizilien. Costanza war aber auch der Name der ersten Frau Friedrichs: Sie war die älteste Tochter Alfons II. von Aragon und die erste Frau Kaiser Friedrichs II. Im Jahr 1209 wurde sie anlässlich der Hochzeit zur „Königin von Sizilien“ gekrönt. Deshalb wurde unser Bier Costanza kreiert, um die beiden Königinnen zu feiern.“

Wie die anderen Biere von Birra Flea ist auch Costanza ungefiltert und nicht pasteurisiert und es wurde einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen.

Golden und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche Menge feinporigen Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal perfekt.

Düfte nach Biskuit steigen mir in die Nase, unterstützt durch ein diskretes Zitronenaroma sowie den Duft von Hefe.

Der Antrunk ist frisch, fruchtig und spritzig. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt entwickelt sich eine überraschende Fruchtigkeit, die ich aufgrund des Aromas so nicht erwartet hätte. Alle Aromen spiegeln sich im Mund wider. Dazu kommt ein passendes Bitter, so dass das Bier einen runden Eindruck macht. Im Abgang wird das Bitter kräftiger, wobei die Fruchtigkeit erhalten bleibt. In der Kehle wirkt das Bier fast wie ein Biss auf einen Grapefruitkern.

Das Birra Flea Costanza ist ein schönes und erfrischendes Bier für den Sommer, das sich gut beim Grillen trinken lässt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

25 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com