Schlagwort-Archive: IPA

Sierra Nevada Sidecar

Die Sierra Nevada Brewing Company wurde 1980 von Ken Grossman und Paul Camusi gegründet und ist heute die siebtgrößte Brauerei der USA mit mehr als 450 Beschäftigten. Das Bier dieser Brauerei wird weltweit vertrieben und so steht jetzt eine Flasche Sidecar vor mir. Ich habe zwar keine Ahnung, weshalb die Brauerei dieses Bier ausgerechnet Seitenwagen genannt hat, aber ich werde es auf jeden Fall jetzt öffnen.

Golden, hefetrüb und mit einer durchschnittlichen Menge feinporigen Schaums präsentiert sich das Bier im Glas. Da der Schaum recht lange erhalten bleibt, hat die Brauerei bei der Optik nichts falsch gemacht, auch wenn das Aussehen des Biers keine bemerkenswerten Eigenschaften aufweist.

Das Aroma ist fruchtig mit einer deutlichen Tendenz zur Orange, aber überraschenderweise ist der Duft nicht süß.

Wie erwartet ist der Antrunk wunderbar fruchtig und dabei malzig, wobei die reichlich dosierte Kohlensäure für eine ordentliche Frische sorgt. Auf der Zunge kommt ein kräftiges Bitter dazu, das für ein volles Mundgefühl sorgt. Dabei bleibt die Drinkability aber gewahrt und auch die Fruchtigkeit lässt sich nicht in den Hintergrund drängen. Im Abgang lässt das Bitter etwas nach, die Fruchtigkeit kommt noch stärker nach vorne und der Geschmack klingt recht lange nach.

Zutaten:

Wasser, Malz (Pilsener, Karamelmalz), Hopfen (Crystal, Magnum, Simcoe), Hefe, Orangenschale

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Stammwürze:

15,7° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Brauerei:

Sierra Nevada Brewing Co.
1075 East
20th Street
Chico, CA 95928
USA
www.sierranevada.com

Lemke Spreecoast

Das Spreecoast der Berliner Brauerei Lemke, das jetzt vor mir steht, erhielt bereits zwei Auszeichnungen – im Jahr 2017 von den Hop Growers of America als “Best German IPA 2017” und ein Jahr später beim European Beer Star als “Best new Style IPA 2018”. Na, dann kann ich mich ja auf ein richtig gutes Bier freuen.

Bevor ich die Flasche öffne, will ich noch auf eine Besonderheit des Spreecoast hinweisen: Das Bier wurde nicht nur wie üblich einmal gestopft, sondern gleich zweimal mit Cascade, Centennial und Crystal. So, jetzt ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken.

Schön bernsteinfarben ergießt sich das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch haben die Berliner also alles richtig gemacht.

Aromen nach Grapefruit, Ananas, Mandarine und Vanille steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Spritzig-frisch mit einer verhaltenen Süße – das ist der erste Eindruck, als das Bier auf meine Zunge trifft. Von Anfang an hat das Bier recht viel Volumen. Der Geschmack nach Grapefruit steht im Vordergrund, aber auch die anderen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider, getragen vom leichten Malzkörper. Im Abgang dominiert der Geschmack nach Grapefruit mit seinem Bitter, der lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Münchner, Carapils, Carahell), Hopfen (Nugget, Cascade, Centinnial, Crystal), Hefe

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Bittereinheiten:

75 IBU

Brauerei:

Brauerei Lemke Berlin GmbH
Dircksenstr., S-Bahnbogen 143
10178 Berlin
www.lemke.berlin

Birra Flea Federico Il extra IPA

Wie alle Biere von Birra Flea ist auch das IPA einer historischen Persönlichkeit gewidmet, Federico Il. Ihm ist nicht nur dieses Bier gewidmet, sondern auch die Universität von Neapel trägt seinen Namen. Er gilt als der erste moderne Herrscher und eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Er war König von Sizilien, König von Deutschland, König von Jerusalem und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; außerdem förderte er Künstler und Dichter und war selbst ein Intellektueller und Philosoph. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Förderung der Literatur durch die sizilianische Schule für Poesie.

Kupferfarben zeigt sich das Bier im Glas. Dazu enthält es viel Hefe, was aber auch kein Wunder ist, denn es wurde einer zweiten Gärung in der Flasche unterzogen. Die Schaumkrone ist voluminös, fest und elfenbeinfarben und sie bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet intensiv nach Zitrusfrüchten und Zitrusschalen, dazu kommen würzige Noten.

Der Antrunk ist frisch und leicht süß. Die für eine Flaschengärung knapp dosierte sanfte Kohlensäure ist sehr feinperlig. Auf der Zunge kommt ein freundliches Bitter hervor, gut abgestimmt mit der Fruchtigkeit, die die Aromen widerspiegelt. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und klingt lange nach.

Zutaten:

Gualdo Tadino, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

14,5° Plato

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

Flea Società Agricola a r.l.
Via Fratelli Cairoli
Zona Industriale Sud
06023 Gualdo Tadino, PG
Italien
www.birraflea.com

La Forestinne Blonde IPA

Ich habe schon einige Biere mit dem Namen La Forestinne beschrieben, die aus der Brasserie Caracole stammten. So war ich ziemlich überrascht, als ich auf der Internorga andere Biere mit diesem Namen gesehen habe, die aber aus der Brasserie d’EBLY stammen. Ich weiß nicht, welche Brauerei den Namen zuerst verwendete, aber offensichtlich können in Belgien zwei Biere mit gleichem Namen friedlich nebeneinander vertrieben werden. In Deutschland würde eine solche Situation sicher zu einer Abmahnung führen.

Im Regal fällt die Flasche aufgrund seines Etiketts gleich auf. Die überrascht schauende Frau mit den Hopfendolden statt Haaren erinnert mich gleich an die Medusa, die Figur aus der griechischen Mythologie. Mal sehen, ob mich das Bier auch so überraschen kann.

Golden strahlt mir das IPA aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt auch durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma überrascht mich auf jeden Fall. Es ist nicht so fruchtig wie bei anderen IPAs, sondern im Vordergrund steht das Aroma nach Biskuit, das durch leichte Zitrusnoten und den Duft nach Ananas sowie einige blumige Noten unterstützt wird. Sehr angenehm, aber halt nicht das, was ich erwartet habe.

Der Antrunk ist leicht süß und das Bier enthält relativ wenig Kohlensäure. Da hätte ich mir jetzt etwas mehr gewünscht. Auf der Zunge entwickelt sich ein freundliches Bitter, dessen Stärke gut mit der Süße abgestimmt ist. Jetzt kommt auch die Fruchtigkeit durch, die die Aromen auf der Zunge widerspiegelt. Der Abgang ist überraschend mild und wenig bitter, sondern fruchtig mit langem Nachklang.

Das La Forestinne Blonde IPA ist ein schönes Bier an einem warmen Sommerabend. Es passt gut zu Fischgerichten und Meeresfrüchten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Brauerei:

Brasserie d’EBLY
Rue Champs Claire 4
6860 Ebly
Belgien
www.forestinne.be

Martin’s Pale Ale

Martin’s Pale Ale stammt aus der Anthony Martins Brewery im belgischen Merchtem. Dort wird bereits in der vierten Generation Bier gebraut, genauer gesagt seit dem Jahr 1909. Dabei hält sich die Brauerei an traditionelle belgische und englische Verfahren und Rezepturen. Außerdem importiert das Unternehmen alkoholische und nicht alkoholische Getränke aus Schottland, Irland und Großbritannien.

Im Glas zeigt sich die sehr schöne Bernsteinfarbe von Martin’s Pale Ale und die leicht überdurchschnittliche Krone aus sahnigem Schaum, die lange erhalten bleibt, macht das Bild perfekt.

Der Duft nach Zitrusfrüchten, etwas Toffee sowie einige würzige Noten nach Pfeffer und Zimt steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck besticht durch Frische, Süße und Fruchtigkeit, in der sich die Aromen widerspiegeln. Auf der Zunge tritt dann das Bitter in den Vordergrund, das durch eine leichte Karamellsüße unterstützt wird. Dabei tritt die Fruchtigkeit aber nicht total in den Hintergrund. Das Mundgefühl ist cremig. Im Abgang wird das Bitter zunächst kurze Zeit kräftiger, bevor es abklingt und die Fruchtigkeit noch lange Zeit zurückbleibt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Mais, geröstete Gerste, Hopfen, Antioxidationsmittel E300

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Brauerei:

Anthony Martins Brewery
Rue du Cerf 191
1332 Genval
Belgien
www.anthonymartin.be

Hopfenreiter 2019

In jedem Jahr braut Maisel & Friends seinen Hopfenreiter, ein Double IPA, in diesem Jahr zum vierten Mal. Das Besondere an diesem Bier ist, dass verschiedene Brauereien für diesen Sondersud ihren Lieblingshopfen spenden. Die Brauereien wechseln von Jahr zu Jahr, so dass auch jeder Hopfenreiter anders ist. Lediglich der Bierstil bleibt der gleiche. In diesem Jahr sind einige Hopfensorten dabei, die ich noch nicht kenne, so dass es sich lohnt, zunächst einen kurzen Blick darauf zu werfen, bevor ich das Bier verkoste.

Moutere

Dieser Hopfen stammt von Tiny Rebel Brewing in Newport, South Weles. Dieser Hopfen hat nicht nur viel Alphasäure, die für eine ordentliche Bitterkeit sorgt (17,5 – 19,5 %), sondern bringt auch einen unverwechselbaren Duft nach Grapefruit und Passionsfrucht ins Bier.

Citra

Gespendet von der Brouwerij De Molen in Bodegraven, Niederlande. Dies ist der Obstsalat unter den Hopfen. Neben Limetten und Grapefruit bringt diese Hopfensorte einen ganzen Korb tropischer Früchte ins Bier.

Ekuanot

Sudden Death Brewing vom Timmendorfer Strand hat diesen Hopfen beigetragen. Düfte nach Zitrusfrüchten, Beeren Melone und Kräutern zeichnen diesen Hopfen aus.

Comet

Dieser Hopfen stammt von Tilmans Biere im schönen München. Dieser Hopfen hat eine wechselreiche Geschichte hinter sich. Anfangs als Bitterhopfen gezüchtet und erstmals 1961 in den USA zugelassen wurde der Anbau in den 1980er Jahren aufgrund des geringen Alphasäuregehalts von 10 % eingestellt. Da er aber Düfte und Geschmack von Ananas und Holunderblüten ins Bier bringt, erlebt er derzeit ein Comeback.

El Dorado

Tropische Aromen nach Ananas und Mango steuert dieser von ÜberQuell in Hamburg beigesteuerte Hopfen in die Flasche und ins Glas.

Azacca

Auch Maisel & Friends selbst wollte und konnte nicht ohne Hopfenspende brauen und hat diesen erst 2014 freigegebenen Hopfen mit Aromen nach Zitrusfrüchten, Mango, Apfel, Birne und Tannennadeln beigesteuert.

Na, bei dieser Hopfenmischung muss das Bier doch wohl etwas ganz Besonderes sein. Und tatsächlich – bereits als ich das Bier einschenke steigen mir intensive Aromen nach Grapefruit, Ananas und Harz in die Nase. Da muss ich doch gleich noch weiter schnuppern. Bei jedem Atemzug stellt meine Nase neue Düfte fest, die ich bereits bei der Beschreibung der Hopfen beschrieben habe. Ob der Geschmack ebenfalls so komplex ist?

Bevor ich das Bier verkoste sehe ich es mir erst einmal an. Rotgolden bis honigfarben strahlt mir das Bier entgegen mit seiner sehr voluminösen Krone aus sehr festem Schaum, der auch wirklich lange erhalten bleibt. Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit für den ersten Schluck.

Der erste Eindruck, den der Hopfenreiter beim allerersten Kontakt mit der Zunge macht, ist eine frische leichte Süße. Ist da das richtige Bier in der Flasche? Ja, unverzüglich lässt der Hopfenreiter seine Muskeln spielen. Eine kräftige Fruchtigkeit breitet sich in meinem Mund aus, die Süße wird noch stärker und paart sich mit einem angenehmen Bitter. Das Mundgefühl ist fast dickflüssig. Jetzt kommt noch der Geschmack nach Erdbeeren auf und verbindet sich mit dem Geschmack tropischer Früchte. Ich habe einen ganzen Obstsalat im Mund. Dabei sind die 8,5 Volumenprozent Alkohol gut eingearbeitet, so dass er nicht durchschmeckt. Der Abgang ist erstaunlich mild, dabei fruchtig und bitter, und er klingt lange nach. Sogar nach 10 Minuten kann ich das Bier noch leicht schmecken.

Ich weiß nicht, wie Maisel & Friends dieses Bier im nächsten Jahr noch toppen will. Der Hopfenreiter ist wie in jedem Jahr ein Sondersud und wenn er weg ist, ist er weg. Sie können ihn bei www.flaschenfreund.de bestellen oder direkt im Brauereiladen von Maisel & Friends erwerben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Moutere, Citra, Ekuanot, Comet, El Dorado, Azacca), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18,8° Plato

Bittereinheiten:

70 IBU

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Bird of Prey IPA

In der Nähe von Amsterdam liegt Haarlem, die Heimat der Brauerei Uiltje. Robbert Uyleman, der Inhaber dieser Brauerei ist bekannt für Biere, bei deren Herstellung viel Hopfen verwendet wurde und die einen markanten Namen tragen. In diesem Fall handelt es sich um ein IPA mit dem Namen Bird of Prey. Inspiriert wurde das Bier oder zumindest die Gestaltung des Etiketts durch die amerikanische Comicserie Birds of Prey (deutsch: Raubvögel). Das ist eigentlich auch naheliegend, wenn wir uns den Namen der Brauerei ansehen, Uiltje (deutsch: Eule).

Recht hell mit einem Stich ins orange und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist komplex und fruchtig. Düfte nach Grapefruit, Ananas, Honig und Vanille steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist ebenfalls fruchtig, dabei auch recht süß. Für meinen Geschmack ist die Kohlensäure etwas zu knapp dosiert, aber es ist noch gut akzeptabel. Auf der Zunge bleibt die Fruchtigkeit erhalten und ein freundliches Bitter kommt dazu. Das Bier ist vollmundig und sehr gut trinkbar. Der Abgang ist erstaunlich mild. Das leichte Bitter klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Chinook, Glacier, Mosaic, Simcoe), Hefe

Alkoholgehalt:

5,8 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Uiltje Brewing Company B.V.
Bingerweg 25
2031 AZ Haarlem
Niederlande
www.uiltjecraftbeer.com

Steven Seagull

Von der Ostseeküste Schleswig-Holsteins kommt das Steven Seagull, das jetzt vor mir steht, genauer gesagt vom Timmendorfer Strand. Da können wir nur neidisch werden – die Brauer arbeiten dort, wo wir gerne Urlaub machen. Na ja, ich hoffe, dass das Bier mir etwas Urlaubsfeeling vermittelt.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine sehr große sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte nach Grapefruit, Ananas, Biskuit und Vanille steigen mir in die Nase. So muss ein IPA sein.

Der Antrunk ist süß und spritzig. Auf der Zunge kommt ein ordentliches Bitter dazu, aber ohne Konsumenten zu überfordern, die IPAs noch nicht gewöhnt sind. Zusätzlich spiegeln sich die Aromen auf der Zunge wider. Der Geschmack der Zitrusfrüchte und der Ananas sorgen zusammen mit der Malzsüße und den Bitterstoffen für ein volles und rundes Mundgefühl. Im Abgang dominiert zunächst die Süße, bevor das Bitter mit mit leichten grasigen Noten und einem langen Nachklang in den Vordergrund tritt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Cara Pils, Sauermalz), Hopfen (Magnum, Columbus, Simcoe, Mosaic, Azacca, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Stammwürze:

15,2° Plato

Bittereinheiten:

44 IBU

Brauerei:

Sudden Death Brewing Co. GbR
Strandallee 81
23669 Timmendorfer Strand
www.suddendeathbrewing.de

DIE BIEROTHEK   


Yokohama Kapitein Rooijbosch

Der legendäre Kapitän Rooijbosch gab seinen beiden Besatzungsmitgliedern Jo und Ko Dees im 17. Jahrhundert den Befehl, an Land in Japan zu gehen. Die unschlagbaren Japaner nannten ihr Dorf nach diesem Auftrag aus Respekt Yokohama.

Das Bier, das jetzt seinen Namen trägt, verdankt seinen Geschmack dem japanischen Hopfen Sorachi Ace, der für diese Brauerei entwickelt wurde.

Kupferfarben präsentiert sich das Yokohama Kapitein Rooijbosch im Glas, zusammen mit einer sehr voluminösen Krone aus sahnigem hellbraunem Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet intensiv nach Trockenpflaumen, Karamell und Kräutern. Den Roibuschtee, der ebenfalls in dem Bier verbraut wurde, kann ich in der Nase nicht feststellen.

Der Antrunk ist süß und fruchtig; das Mundgefühl ist fas dickflüssig. Für die Süße enthält das Bier für meinen Geschmack zu wenig Kohlensäure. Auf der Zunge bleibt die Süße dominant. Ich schmecke Rosinen und Pflaumen. Die Bitterstoffe des Hopfens bleiben weitgehend im Hintergrund, aber trotzdem macht das Bier einen ausgewogenen Eindruck. Auch im Abgang bleibt die Süße erhalten. Jetzt kommt auch ein freundliches Bitter dazu. Der Abgang klingt sehr lange nach.

Die Süße und Fruchtigkeit stehen von Anfang bis Ende im Mittelpunkt. Für ein IPA sind die Bitterstoffe sehr zurückhaltend. Das Yokohama Kapitein Rooijbosch ist ein ungewöhnliches Bier, das seinen Stil nicht wirklich trifft. Trotzdem mag ich es.

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Bierbrouwerij Vermeersen
Absdaalseweg 2
4561GG Hulst
Niederlande
www.vermeersen.com

Christoffel W-IPA

Für dieses Bier hat die im Jahr 1986 gegründete Brauerei St. Christoffel aus JB Breda in den Niederlanden ein Witbier mit einem milden IPA gekreuzt. Außerdem wurde das Bier einer Nachgärung in der Flasche unterzogen, eine Methode, die in der Regel zu komplexen Aromen und Geschmäckern führt. Außerdem wurde der Würze Hafer zugesetzt, der für einen milderen Geschmack sorgen soll. Dieses Bier wird seit 2001 gebraut. Jetzt will ich herausfinden, ob die Kombination gelungen ist.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und fällt auch durchschnittlich schnell in sich zusammen. Die Optik ist angenehm und ohne Besonderheiten.

Düfte nach Toffee, Grapefruit, Mango und harzigem Holz steigen mir in die Nase. Jetzt wird mir das Bier bereits sympathischer.

Der Antrunk weist eine leichte Süße auf und wirkt frisch und spritzig. Schnell spiegeln sich die fruchtigen Aromen auf der Zunge wider, unterstützt durch ein passendes Bitter. Auch der Nachklang ist durch ein mildes und freundliches Bitter mit langem Nachklang geprägt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen (Mandarina Bavaria, Merkur, Centennial), Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

St. Christoffel Secialbieren BV.
Raadhuisstraat 28
4835 JB Breda
Niederlande
www.christoffelbieren.com