Labieratorium gibt auf

Nach einem Bericht der Lausitzer Rundschau wird die Craft Beer-Brauerei Labieratorium zum Ende des Jahres schließen. Nur eineinhalb Jahre, nachdem Olaf Wirths seine eigene Brauerei eröffnet hat und nicht mehr als Gypsy-Brauer arbeitete, kommt für das Unternehmen das Aus. Grund ist der zu geringe Absatz in der Region.

Die Marke Labieratorium gibt es seit 2015. Damit eröffnete Olaf die Bierbar Labyrinth in der Nähe des Cottbuser Bahnhofs und erst im Sommer des letzten Jahres richtete er seine Brauerei ein. Die Bar hat bereits im November geschlossen und zum Ende des Jahres wird das Labieratorium der Vergangenheit angehören.

Ich bedaure das sehr. Aus Cottbus kamen wirklich gute Biere und noch auf der BrauBeviale in Nürnberg habe ich den Wintertraum verkosten können, ein Gewürzbier, das mich wirklich begeistert hat und das sehr gut in die kalte Jahreszeit und die vorweihnachtlichen Gerichte begleitet. Ich habe mich auf dem Bierfest in Dortmund kurz mit Olaf unterhalten können und er war ein sehr netter Mensch. Ein Grund mehr, aufgrund der neuerlichen Entwicklung traurig zu sein.

Ich hoffe, dass diese Betriebsschließung nicht der Anfang einer ganzen Reihe an Insolvenzen ist. Im letzten Monat hat sich Alexander Himburg von Himburgs BrauKunstKeller im Rahmen der Bierakademie in Bochum darüber beklagt, dass das Angebot an Craft-Bieren schneller wächst als die Nachfrage, so dass derzeit ein Überangebot an craft Beer auf dem Markt ist. In den letzten Monaten habe ich auch einen Preisverfall bei Craft Beer feststellen können (ich ha das nicht genau dokumentiert, es handelt sich dabei eher um ein Gefühl). Vor einigen Wochen hat die Getränkemarkt-Kette Trine & Spare verschiedene Craft-Biere im Sonderangebot für unter 2 Euro angeboten. Auch wenn das für die Verbraucher auf den ersten Blick vorteilhaft erscheint, könnte ein solcher Preis darauf hindeuten, dass mittel- und langfristig eine „Marktbereinigung“ stattfinden könnte. Das wäre dann wirklich nicht in unserem Sinn.

Der Baden-Württembergische Brauerbund sucht die Bierkönigin

Gemeinsam mit seinen teilnehmenden Mitgliedsbrauereien sucht der Baden-Württembergische Brauerbund e.V. ab sofort die „Baden-Württembergische Bierkönigin“. Sie soll künftig das baden-württembergische Bier und die badisch-schwäbische Bierkultur bei vielfältigen Events repräsentieren.

Anwärterinnen können sich noch bis zum 22. Dezember 2018 auf der eigens eingerichteten Aktionswebsite www.bierkoenigin-bw.de bewerben, sofern sie aus Baden-Württemberg stammen und zwischen 18 und 33 Jahre alt sind. Neben der Leidenschaft für das goldene Gebräu aus dem Ländle, ist die Kontakt- sowie Kommunikationsfreudigkeit wichtige Voraussetzung für die Bewältigung der Aufgaben während der Amtszeit.

Durch ein internes Auswahlverfahren wird Anfang 2019 aus den eingegangenen Bewerbungen eine Top 20 zusammengestellt. Diese 20 qualifizierten Kandidatinnen stehen vom 14. Januar bis einschließlich 24. Februar 2019 online für die Bevölkerung zur Abstimmung bereit. In dieser Zeit gilt es, zehn Finalistinnen zu finden, die ab dem 18. März 2019 ausführlich auf der Aktionswebsite vorgestellt werden. Bei der Finalveranstaltung im Mai 2019 werden die Finalistinnen mittels unterhaltsamen Aufgaben sowie einem kleinen Wissenstest von einer hochkarätig besetzten Jury bewertet. Noch am selben Tag wird die „Baden-Württembergische Bierkönigin“ mitsamt ihrer beiden als Verstärkung sowie Vertretung fungierenden „Baden-Württembergischen Bierprinzessinnen“ gekrönt und auf dem 81. Stuttgarter Frühlingsfest der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Weitere Informationen zur „Baden-Württembergischen Bierkönigin“ finden Sie auf der Aktionswebsite www.bierkoenigin-bw.de.

Österreichische Bierkultur am Weg in eine vielfältige Zukunft

Im Jahr 2018 hat das Linzer market-Institut bereits zum zehnten Mal im Auftrag der Brau Union Österreich eine großangelegte, repräsentative Studie zur Bierkultur in Österreich durchgeführt. Dabei wurden zum Jubiläum mehr Österreicher denn je – 2.000 an der Zahl – befragt. Fazit: Bier wird immer facettenreicher und äußerst positiv wahrgenommen.

„Der Jubiläumsbericht fasst die Erkenntnisse der letzten zehn Jahre zusammen. Und die Bestandsaufnahme zeigt, dass sich Stellenwert und Image der österreichischen Bierkultur in dieser Zeit hervorragend entwickelt haben. Zugleich gibt er auch einen Ausblick auf Trends für die Zukunft „, erklärt Magne Setnes, Vorstandsvorsitzender der Brau Union Österreich.

„Ziel des Bierkulturberichtes war von Beginn an die Bierkultur in und für Österreich zu verbessern und Österreich so zum Land mit der besten Bierkultur Europas zu machen. Und das wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt uns die Auszeichnung des Bierkulturberichtes 2017 mit dem Econ Award“, ergänzt Gabriela Maria Straka, Leitung Kommunikation/PR & CSR der Brau Union Österreich. „Dieser Award ist eine besondere Belohnung für die Arbeit unseres Teams, welches den Bericht konzeptioniert, redigiert und publiziert hat. Gleichzeitig war die Auszeichnung auch Ansporn für den Jubiläumsbericht, den wir in kurzer Zeit unter Einbindung von Stakeholdern erstellt haben.“

Getränkekultur ist Bierkultur

Fast 90 Prozent der Österreicher erachten Bier als wichtig oder sehr wichtig für die österreichische Getränkekultur – es gibt kaum jemanden, der hier gar keine Wertigkeit sieht. Das attestiert dem Gerstensaft ein sehr gutes Image in Österreich. Dieser anhaltende Trend zur positiven Imageentwicklung wird auch rückblickend bestätigt: Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich das Ansehen von Bier in der letzten Dekade verbessert hat.

Genuss als Motiv

Dem Genussfaktor kommt beim Biertrinken eine klar steigende Wertigkeit zu: Mittlerweile jeder Dritte trinkt Bier vor allem, wenn er oder sie Lust auf den typischen Biergeschmack hat. Das zeigt sich auch im Zusammenhang mit alkoholfreiem Bier: Ganze 47 Prozent der Befragten sagen, sie greifen dann zu alkoholfreiem Bier, wenn sie Lust auf den Geschmack haben, aber bewusst auf den Alkohol verzichten möchten – ein Aspekt, der vor allem für Frauen zutrifft.

Nachhaltig und verantwortungsvoll

Die befragten Österreicherinnen und Österreicher haben hohe Ansprüche an eine nachhaltige Bierproduktion, dabei steht der Regionalitätsfaktor im Vordergrund: Jeweils rund 70 Prozent setzen in diesem Zusammenhang auf die Verwendung von regionalen Rohstoffen bzw. eine Unterstützung der regionalen Wirtschaft. Auch die Einhaltung von Umweltschutzauflagen, die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen, die Vermeidung von langen Transportwegen, energiesparende Produktionsanlagen und vieles mehr sind dem Großteil der Österreicher ein Anliegen.

Österreichischer Bierkulturbericht der Brau Union Österreich ausgezeichnet

Der Econ Verlag und die Handelsblatt-Gruppe gehören seit Jahrzehnten zu den bedeutenden Herausgebern deutschsprachiger Medien im Wirtschaftsbereich. Diese Fachkompetenz wurde gebündelt, um den Wettbewerb für die Econ Awards Unternehmenskommunikation auszuschreiben, der seit 2007 die besten Projekte im Bereich Corporate Communications aus dem deutschsprachigen Raum (Österreich, Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein) auszeichnet. Nach Österreich gingen nur zwei Econ Awards. Einen davon holte die Brau Union Österreich für ihren Bierkulturbericht 2017 ins Land: den Econ Award in Bronze in der Kategorie Imagepublikationen. Dies ist eine wertvolle Bestätigung für die Arbeit des Mitarbeiterteams der Brau Union Österreich, welches für die Inhalte und Publikation des Berichtes verantwortlich ist.

Über die Studie

Die Studie wurde vom Linzer market-Institut unter 2.000 Österreichern ab 18 Jahren in Form von Telefon- und Online-Interviews zwischen April und Mai 2018 durchgeführt.

Den vollständigen Bierkulturbericht 2018 sowie die Bierkulturberichte aus den Vorjahren gibt es online unter http://www.brauunion.at/bierkultur/bierkulturbericht zum Durchblättern oder Downloaden.

Edelhopfen Extra

Maisel ist ja eher für seine Weizenbiere bekannt. Jetzt steht aber ein Pils aus der Bayreuther Brauerei vor mir. Das ist nichts besonderes, denn auf ein Pils kann kaum eine Brauerei verzichten. Aber dieses Bier ist schon etwas anders, denn es handelt sich um ein kalorienreduziertes Pils, das aber trotzdem vom Alkoholgehalt her im Durchschnitt liegt. Diesen Effekt erreicht Maisel, indem das Bier höher vergoren wird als normal. Dadurch wird mehr Alkohol gebildet, der aber anschließend teilweise wieder entzogen wird. Dadurch enthält das Bier nach Angaben der Brauerei 75 % weniger Kohlenhydrate als das „normale“ Pils von Maisel und kommt auf lediglich 30 Kilokalorien pro 100 ml. Dafür enthält das Bier nicht so viel Malzzucker wie ein normales Pils und ist daher trockener. Wie sich das auf den Geschmack auswirkt will ich jetzt testen.

Strohgelb und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu groß, bleibt aber durchschnittlich lange erhalten.

Das Bier duftet nach Karamell, Biskuit und leicht nach Zitrone. Bis hierhin gefällt mir das Bier schon mal.

Der Antrunk ist spritzig und frisch, dabei wie erwartet recht trocken. Auf der Zunge ist das Bier sehr schlank und wirkt fast wie ein alkoholfreies Bier. Die Bitterstoffe sind nur sehr knapp dosiert. Erst im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, bleibt aber eher diskret. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Das Bier würde als alkoholfreies Pils eine gute Figur machen, aber bei fast fünf Prozent Alkohol hätte ich mehr Geschmack erwartet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenauszüge

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Stammwürze:

9,5° Plato

Brauerei:

Gebr. Maisel KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.edelhopfen.de

Slaapmutske Bruin

Der Name der Brauerei hat eine Geschichte: Der Brauer Dany hatte die Aufgabe, einen Namen für seine neue Brauerei zu finden. Er und seine Frau hatten gerade ihr erstes Kind bekommen, und die Familie hatte die Tradition, dass der stolze Vater ein Bier braute, um es mit Familie und Freunden zu teilen, die kamen, um ihnen zu gratulieren. Um das neue Baby ruhig zu halten, wurde der Schnuller des Babys ein paar Mal in Danys Bier getaucht. Er bemerkte, dass der biergetauchte Schnuller eine beruhigende Wirkung auf das Baby hatte und damit hatte er den Namen der Brauerei: Slaapmutske (Schlafmütze), daher auch die Grafik auf dem Etikett.

Tiefrot bis kupferfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier. Darüber eine sehr große Krone aus festem beigem Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr ansprechend.

Komplexe Aromen von Karamell, Brotrinde und Pflaumen verwöhnen meine Nase, unterstützt von einigen würzigen Noten. Langsam beginne ich, mich in dieses Bier zu verlieben.

Der Antrunk ist süß, dabei aber mit reichlich dosierter Kohlensäure spritzig und frisch. Auf der Zunge lässt die Frische nach und der Geschmack nach Pflaumen und Feigen kommt zum Vorschein, begleitet mit etwas sanftem Bitter. Der Alkohol ist in diesem vollmundigen Bier gut eingearbeitet. Der Abgang ist überraschend mild und schlank mit wenigen bitteren Noten, die aber lange nachklingen.

Das Slaapmutske Bruin ist ein schönes Bier für den Winter und passt gut zu Muscheln.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Koriander, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Brasserie Slaapmutske
Oefenpleinstraat 15
9090 Melle
Belgien
www.slaapmutske.be

Michael Kolarik-Leingartner ist neuer Biersommelier-Staatsmeister in Österreich

Gestern Abend gingen in der Ottakringer Brauerei in Wien die 4. Österreichischen Staatsmeisterschaften der Sommeliers für Bier über die Bühne. Nach langem Wettstreit und spannendem Finale kürte die hochkarätig besetzte Fachjury Michael Kolarik-Leingartner aus Wien zum neuen Biersommelier-Staatsmeister. Parallel qualifizierten sich die besten Zehn für das bierige A-Team – sie werden für das Bierland Österreich 2019 in Italien um den Weltmeistertitel kämpfen. Als Rahmenprogramm sorgten kulinarische Schmankerl mit passender Bierbegleitung sowie ein Live-Auftritt der Wiener Kultband „5/8erl in Ehr’n“ für beste Stimmung.

Das Bierland Österreich feiert seinen neuen Staatsmeister! Alle zwei Jahre messen sich Österreichs Bier-ExpertInnen und stellen bei anspruchsvollen theoretischen sowie sensorischen Prüfungen unter der Leitung von Kiesbye`s Bierkulturhaus ihr Können unter Beweis. Und im großen Finale müssen die besten ihrer Zunft ein ihnen unbekanntes Bier im Rahmen einer Showpräsentation Jury und Publikum vorstellen. Aus 38 TeilnehmerInnen, darunter fünf Damen, setzte sich am Ende Michael Kolarik-Leingartner gegen die starke Konkurrenz durch. Der Wiener zeigte sich fachlich äußerst souverän und bot eine tolle Performance auf der Bühne. „Es war ein super Event mit großartiger Stimmung. Dass ich mich am Ende auch noch durchsetzen konnte, macht mich natürlich wahnsinnig stolz und schmeckt besonders gut“, so der frischgebackene Staatsmeister. Auf dem zweiten Platz folgten Felix Schiffner aus Oberösterreich (amtierender Vize-Biersommelierweltmeister) und Julian Selinger, ebenfalls aus Öberösterreich. Beide dürfen sich ab sofort Österreichischer Biersommelier-Vizestaatsmeister 2018 nennen.

Ciao Italia – Biersommelier-WM 2019 in Rimini

Für die besten zehn Biersommeliers – inkl. Staats- und Vizestaatsmeister – heißt es nächstes Jahr Koffer packen. Es geht an die Adriaküste zur 6. Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier. „Darauf freuen wir uns schon sehr. Schließlich kommen wir als Vizeweltmeister nach Rimini“, so Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Brauereiverbandes. Vergangenes Jahr errang der Oberösterreicher Felix Schiffner die Silbermedaille in Deutschland. „Jetzt aber möchte ich Michael Kolarik-Leingartner, Felix Schiffner und Julian Selinger – sowie dem ganzen Nationalteam – herzlich gratulieren. Es war ein toller Wettbewerb und Werbung für die heimische Bierkultur!“ Und bevor es nach Italien geht, stehen noch intensive Trainingslager in Kiesbye´s Bierkulturhaus in Obertrum bei Salzburg auf dem Programm.

Österreich als Mekka der Bierkultur

Mit aktuell 2.642 Biersommeliers im Land ist Österreich weltweiter Spitzenreiter in Sachen Bier-Wissen. Nirgends sonst gibt es so viele ausgewiesene Bier-ExpertInnen. Der Biersommelier ist ein professioneller Bierkennen – professionelles Kellermanagement, Einkauf, Lagerung, Schankhygiene, Kalkulation, Verkauf und fachgerechtes Service zählen zu seinen Aufgabengebieten. „Der Verband der Brauereien hat bereits 2006 das erfolgreiche dreistufige Ausbildungsprogramm zum zertifizierten Biersommelier gestartet. Und dieses ist mittlerweile zum Vorbild vieler Nationen geworden“, erklärt Jutta Kaufmann-Kerschbaum abschließend.

Auf einen Blick

Das Österreichische Nationalteam für die WM in Rimini 2019:

  • Michael Kolarik-Leingartner (Wien)
  • Felix Schiffner (Oberösterreich)
  • Julian Selinger (Oberösterreich)
  • Manuel Bartolacci (Wien)
  • Philipp Geiger (Tirol)
  • Christian Harringer (Oberösterreich)
  • Mag. Clemens Kainradl (Burgenland)
  • Harry Mittermaier (Oberösterreich)
  • Birgit Rieber (Wien)
  • Julia Telsnig (Tirol)

Die Fachjury:

  • Nicola Buchner (Geschäftsführerin des Österreichischen Biersommelierverbandes)
  • Johann Einzenberger (Sommelier für Bier, Wein und Käse, Jurymitglied der Biersommelier-Weltmeisterschaft)
  • Tobias Frank (1. Braumeister und Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei)
  • Axel Kiesbye (Gründer und Leiter des Kiesbye`s Bierkulturhauses)
  • Berndt Querfeld (Spitzengastronom; u.a. Geschäftsführer Café Landtmann)

Paulaner Oktoberfest Bier

Das Oktoberfest in München gilt als das größte Bierfest der Welt. Eine Besonderheit des Oktoberfestes ist, dass nur sechs Brauereien aus München auf der Wiesn ausschenken dürfen. Neben Augustiner, Hacker Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu und Spaten gehört auch Paulaner zu diesem illustren Kreis. Auch wenn das diesjährige Oktoberfest schon einige Zeit vergangen ist, steht jetzt das Oktoberfest Bier von Paulaner vor mir.

Hellgold strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber bildet sich leicht überdurchschnittlich viel feinporiger Schaum, der lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch das Malz dominiert, unterstützt durch einige würzige Noten des Hopfens. Damit ist das Aroma nicht sonderlich komplex, aber durchaus angenehm. Dazu trägt auch bei, dass dieses Bier ohne Hopfenextrakt gebraut wird.

Beim ersten Kontakt mit der Zunge zeigt sich eine leichte Süße, die durch recht wenig sehr feinperlige Kohlensäure begleitet wird. Das Bier erzeugt ein volles Mundgefühl. Dabei kommt ein leichtes Bitter zum Vorschein. Im Abgang wird das Bitter etwas stärker, es klingt aber nur kurz nach.

Das Paulaner Oktoberfest Bier lässt sich gut trinken. Es ist wirklich nicht schlecht, aber auch kein großer Genuss. Es ist eher für das Trinken großer Mengen geeignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Brauerei:

Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA
Ohlmüllerstr. 42
81541 München
www.paulaner.de

Klosterhof Hopfenfuchs

Zunächst einmal das Versprechen der Brauerei zum Klosterhof in Heidelberg: „Eine ganz besondere Bierspezialität, mit dem besonderen Hopfenaroma ohne bitter zu sein. Frisch gepflückter Bio-Cascade Hopfen aus der Hallertau und verschiedenste Biomalze machen unseren Hopfenfuchs zu einem besonderen Genuss für alle Sinne.“ Na, dann wollen wir doch mal sehen, was der Braumeister für uns gezaubert hat.

Die Farbe bewegt sich irgendwo zwischen fuchsrot und bernsteinfarben. Damit wäre schon mal die Namensgebung dieses Bieres geklärt. Das hefetrübe Bier bildet eine durchschnittliche Schaumkrone, die leicht beige ist und durchschnittlich lange erhalten bleibt.

In der Nase halten sich Karamell- und Zitrusaromen die Waage. Sie werden durch den Duft von Gras unterstützt. Damit macht der Hopfenfuchs schon mal einen guten Eindruck.

Der Antrunk zeigt, dass dieses Bier viel sehr feinperlige Kohlensäure enthält. Die Süße ist nicht sonderlich ausgeprägt, aber eindeutig vorhanden. Auf der Zunge zeigt sich eine gute Balance zwischen Süße, Säure und Bitterstoffen. Die Fruchtnoten des Hopfens halten sich diskret im Hintergrund und dienen lediglich der Abrundung des Geschmacks. Der Abgang ist angenehm kräftig bitter und die Grasnoten kommen wieder zum Tragen. Der Geschmack klingt durchschnittlich lange nach.

Der Hopfenfuchs ist das Bier, das mir von den Erzeugnissen der Brauerei zum Klosterhof am Besten gefällt. Die Brauerei schreibt weder auf der Website noch auf dem Etikett der Flasche, um welchen Bierstil es sich handelt; ich halte es aber für ein Bockbier.

Zutaten:

Wasser, Bio-Gerstenmalz, Bio-Aromahopfen (Cascade, Perle, Tradition, Tettnanger), Hefe

Stammwürze:

13 %

Brauerei:

Brauerei zum Klosterhof GmbH
Stiftweg 4
69118 Heidelberg
www.brauerei-zum-klosterhof.de

elbPaul Pale Ale

Dirk Paul, der Inhaber der Brauerei elbPaul in Hamburg hat sich zur Aufgabe gemacht, alte Biersorten neu zu entdecken. Um das volle Aroma zu erhalten verzichtet er auf eine Filterung und Pasteurisierung seiner Biere. Von ihm steht jetzt das Pale Ale vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Bernsteinfarben und leicht hefetrüb strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber thront ein überdurchschnittlich voluminöser gemischtporiger Schaum mit einem leichten Stich ins Beige, der lange erhalten bleibt. Optisch hat Dirk schon mal alles richtig gemacht.

Weiche Hopfenaromen steigen mir in die Nase. Der Duft nach Zitrusschalen und einige würzige Noten mischen sich mit Biskuit. Ja, bis hierhin gefällt mir das hanseatische Pale Ale.

Leicht süß und spritzig begrüßt das Bier meine Zunge. Dazu kommen schnell die Zitrusnoten sowie ein gut ausgewogenes Bitter, das im Abgang kräftiger wird und lange nachklingt.

Zum Pale Ale von elbPaul passt eine Pizza oder eine Tomatensuppe.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,5° Plato

Bittereinheiten:

20 IBU

Brauerei:

Pauls Spezialitätenbrauerei & Destille GmbH
Jaffestr. 8
22861 Hamburg
www.elbpaul.de

Die ‚Schnittenfahrt‘ aus dem Ottakringer BrauWerk ist wieder da

Normalerweise erwähne ich in diesem Blog ausschließlich Biere, die ich selbst kennengelernt und verkostet habe. Von dieser Regel mache ich hier eine Ausnahme, denn ich finde, dass die Schnittenfahrt extrem spannend ist. Wie bereits im letzten Jahr (eventuell auch schon länger, das entzieht sich meiner Kenntnis) haben sich die beiden Wiener Traditionsunternehmen Ottakinger und Manner zusammengeschlossen, um gemeinsame Sache zu machen. Herausgekommen ist die Schnittenfahrt, ein gemeinsames Bier das nach den Angaben von Ottakringer das das beste aus der Nachbarschaft vereint, um wieder den Winter zu verzaubern. In einer Pressemitteilung schreibt Ottakringer: „In diesem Jahr als Imperial Baltic Porter eingebraut zeigt die ‚Schnittenfahrt‘ wieder wunderbare Aromen von Kakao, Vanille und Waffeln und ist mit 17,9°P Stammwürze und 7,6 % Vol. auch wieder recht kräftig.

Matthias Ortner, Geschäftsführer der Ottakringer Brauerei: „Manner und Ottakringer sind seit jeher Nachbarn und prägen mit ihren Produkten und – die Ottakringer wissen es – auch mit ihren Gerüchen – die Stadt. Unsere Grundidee, ein Bier mit regionalen Lebensmitteln sowie gemeinsam verwendbaren Rohstoffen zu produzieren ist uns auch heuer hervorragend gelungen. Die Manner Schnittenbrösel ersetzen einen Teil des Malzes, werden schon mitgemaischt und sorgen wieder für eine wunderbare Weichheit des Bieres. Vanille, Haselnuss und Kakao kommen dann während der Gärung dazu und machen daraus quasi die ‚flüssige Manner Schnitte‘.“

Manner Marketingleiter Ulf Schöttl freut sich über die neuerliche Kooperation: „Die Standardbierzutaten stammen wieder alle von Ottakringer, der Kakao und die Schnittenbrösel, die die ‚Schnittenfahrt‘ so besonders machen, kommen von uns. Die Bewohner des 16. und 17. Bezirks werden ja schon lange, abhängig von der Windrichtung und von Produktionszeiten, entweder mit dem Geruch von Malz oder von Schokolade verwöhnt. Nun gibt es diese Melange auch endlich wieder zu trinken.“

Die „Schnittenfahrt‘ trinkt sich besonders gut zu kräftigen Wildgerichten, winterlich gewürzten Eintöpfen und feinen Weihnachtskeksen – oder einfach als Nachspeise! Sie ist im Ottakringer Shop, im Ottakringer BrauWerk, in den Manner Shops, im Bierfachhandel bzw. in Merkur-Märkten im Großraum Wien erhältlich.“

So weit die Pressemitteilung. Ich würde das Bier ja auch gerne verkosten und an dieser Stelle vorstellen, aber eine Fahrt nach Wien ist im Moment bei mir nicht geplant. Wenn ich das nächste Mal dort hinkomme, wird das Bier bereits ausverkauft sein. Schade.