Langsam kündigt der Mai an, sich von seiner schönen Seite zu zeigen, um seinem Ruf als Wonnemonat gerecht zu werden. Da passt es doch, dass nun wieder einmal die Verkostung eines alkoholfreien Biers ansteht, des TAP3 Mein Alkoholfreies von Schneider Weiße. Nicht umsonst haben besonders die alkoholfreien Weizenbiere ihren Ruf, nach sommerlichen Aktivitäten die durch den Schweiß verlorengegangenen Reserven des Körpers wieder aufzufüllen. Das Problem ist bei vielen alkoholfreien Bieren aber der Geschmack. Da Alkohol ein Geschmacksträger ist, leidet beim Entzug des Alkohols auch der Geschmack, weshalb viele alkoholfreie Biere recht wässrig schmecken. Ich kenne nur wenige alkoholfreie Biere, die ich mit gutem Gewissen empfehlen kann. Der Brauerei Schneider würde ich es aber zutrauen, ein gutes alkoholfreies Weizenbier zu brauen. Darin bestärkt mich auch die Stiftung Warentest, die das TAP3 im Mai 2010 als bestes alkoholfreies Weißbier ausgezeichnet hat. Gleich werde ich wissen, ob ich der Brauerei zu viel zugetraut habe.
Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken bildet sich sehr viel fester weißer Schaum, der sehr langsam in sich zusammenfällt. Es ist also sinnvoll, das Bier langsam einzuschenken und dabei das Glas schiefzuhalten, sonst kann sich der Konsument auf eine lange Wartezeit einstellen, bis sich der Schaum aufgelöst hat. Aber optisch ist an dem Bier nichts auszusetzen und wenn der Geschmack so gut ist wie die Optik…
Das Bier duftet angenehm nach Getreide, nach Banane, Hefe und Honig. Dann ist da noch ein leichtes anderes Aroma, es könnte sich um den Duft gekochter Maiskolben handeln. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Da bekomme ich Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk ist frisch und nicht zu süß. Leider enthält das Bier nur relativ wenig Kohlensäure, die dafür aber recht feinperlig ist. Keinesfalls sprudelt das Bier auch nur annähernd so kräftig wie auf der Abbildung auf der Produktseite in Schneiders Website. Aber eines lässt sich nicht abstreiten – der Antrunk ist schon mal sehr angenehm. Aber dann verteilt sich das Bier im Mund. Es ist ausgeglichen und mild, aber leider auch ohne Ecken und Kanten, daher ohne Charakter. Wie bei den meisten alkoholfreien Bieren wird der Geschmack etwas dünn. Auch der Abgang ist sehr neutral, mit wenig Bitter und praktisch ohne Nachklang.
Dieses Bier ist nicht schlecht, aber wenn ich es noch einmal trinke, als ersten Durstlöscher, bevor ich zu einem anderen Weizen übergehe.
Zutaten:
Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Gärungskohlensäure, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
< 0,5 %
Stammwürze:
6,5 %
Brauerei:
Schneider Weisse
G. Schneider & Sohn GmbH
93309 Kelheim
www.schneider-weisse.de

Das Benediktiner Weißbier wird von der Licher Privatbrauerei für die Ettaler Klosterbrauerei hergestellt. Die Licher Privatbrauerei gehört ihrerseits zur Bitburger-Gruppe. Dort wird das Benediktiner Weißbier unter Aufsicht der Mönche nach dem Originalrezept und mit der klostereigenen Hefe gebraut. Dieses Vorgehen kenne ich von Klosterbieren aus Belgien und dort wird mit diesem Vorgehen wirklich gutes Bier gebraut. Meine Erwartungen an dieses Bier sind also hoch und über diese Messlatte muss dieses Bier kommen.
Bis in die 1980er Jahre war Weizenbier eigentlich nur in Bayern bekannt. Dann machte es sich aber auf, ganz Deutschland zu erobern und besonders in den Sommermonaten erreichen die Weizenbiere in den Biergärten einen erheblichen Marktanteil. Jetzt steht ein Weizenbier aus Schleswig-Holstein vor mir, das aus der Braumanufaktur Klüvers in Neustadt/Holstein stammt. Dort betreibt die Familie Klüver seit dem Jahr 1993 in der alten Fischhalle das Neustädter Brauhaus, in dem es neben einer regional geprägten Brauhausküche auch neun ständige Biersorten sowie einige saisonale Sondersude zu verkosten gibt. Ein Besuch lohnt sich sicher. Jetzt steht das erste Bier aus der Braumanufaktur vor mir, das alkoholfreie Weizen.
Nun hatte ich bereits längere Zeit kein Bier aus der Brauerei Schneider mehr verkostet. Heute ist es mal wieder so weit; vor mir steht das TAP1, „Meine helle Weisse“. Dieses Bier wurde bereits häufig ausgezeichnet, so dass ich eigentlich keinerlei Befürchtungen habe, dass es mich enttäuschen könnte. Hier die Auszeichnungen im Einzelnen:
Nun will ich mich einem Bier aus Oberfranken zuwenden, dem Bajuwarus Weizenbock aus der Brauerei Maisel’s Weisse in Bayreuth. Ich sehe mir zunächst die Etiketten an. Auf dem Rückenetikett dieses limitierten Biers steht die Zutatenliste, in der mir auffällt, dass der Hopfen noch hinter der Hefe steht, dass also sehr wenig Hopfen verwendet wurde. Ich kann also ein sehr mildes Bier erwarten, das seinen Geschmack aus den verwendeten Malzsorten bezieht. Das finde ich schon mal spannend.
Als ich die Flasche, die jetzt vor mir steht, erstmals sah, fand ich den Namen schon bemerkenswert. Auf der Website der Brauerei Zötler Braukunst fand ich dann aber eine Erklärung: der Großvater des jetzigen Inhabers war leidenschaftlicher und guter Doppelkopfspieler. Meist hat er auch gewonnen und nun wurde ihm dieses Bier gewidmet. Wenn der Opa wirklich so gut gespielt hat und der Enkel so gut brauen kann wie sein Opa gespielt hat, kann bei diesem Bier ja eigentlich nichts schiefgehen.
Wer meint, im Ruhrgebiet würde es nur Pils geben, wird spätestens in Bochum eines Besseren belehrt. Dort braut die Moritz Fiege neun unterschiedliche Bierstile und hat auch noch drei Mischgetränke im Angebot. Ein weiteres Vorurteil bestätigt sich aber, wenn wir im Ruhrpott die Angebote der Supermärkte und Gaststätten betrachten: der Ruhri ist Lokalpatriot und trinkt genau das Bier, das in seiner Stadt gebraut wird. In Dortmund ist es Union, in Essen Stauder, in Duisburg König und in Bochum halt Fiege. Im Vergleich zu den anderen Brauereien im Ruhrgebiet (die Hausbrauereien betrachte ich an dieser Stelle nicht) verwendet Fiege aber keine Extrakte, sondern braut ausschließlich mit Naturhopfen. Wir können also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass aus der Brauerei Fiege in der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofs die besten Biere des Ruhrgebiets kommen. Jetzt steht das Weizen vor mir.
Nun steht mal wieder ein Bier aus Riedenburg im Altmühltal vor mir, ein Weizenbock namens Doldenbock mit 7,9 % Vol. Alkohol. Das Rückenetikett verspricht viel: Ein Doppelbock, doppelt mit Hopfen gestopft. Dazu noch ein Weizenbock und das Ganze unfiltriert und aus Bioland-Anbau. Irgendwie habe ich den Eindruck, das Team des Riedenburger Brauhauses, das im letzten Jahr sein 150jähriges Jubiläum feierte, wollten mit diesem Bier das deutsche Reinheitsgebot mal so richtig ausreizen. Mal sehen, was dabei rausgekommen ist.
Wieder einmal steht ein Bier aus Bayerns ältester Weißbierbrauerei vor mir, das TAP 4 mit Namen „Meine Festweiße“. Anders als andere Festbiere wird dieses Weizenbier nicht zu einem speziellen Volksfest gebraut, sondern die Brauerei Schneider schreibt auf ihrer Website, dass das Bier nach altem Festbierrezeptur für feierliche Runden neu aufgelegt wurde.
Im Dezember 2015 hatte ich schon einmal ein Aventinus aus dem Haus Schneider Weiße verkostet. Damals hieß es „Unser Aventinus“, war drei Jahre im Keller der Brauerei gelagert worden und hatte ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das etwa acht Jahre in der Zukunft lag. Jetzt habe ich „Mein Aventinus“ vor mir stehen, ebenfalls mit der Bezeichnung TAP6 und mit den gleichen Zutaten gebraut. Ich kann also davon ausgehen, dass es sich um das gleiche Bier handelt, nur dass diesmal das Aventinus nicht mehrere Jahre in der Flasche gereift ist. Jedenfalls bin ich jetzt gespannt, wie das Bier frisch schmeckt.