Schneider TAP6 Unser Aventinus

Im Dezember 2015 hatte ich schon einmal ein Aventinus aus dem Haus Schneider Weiße verkostet. Damals hieß es “Unser Aventinus”, war drei Jahre im Keller der Brauerei gelagert worden und hatte ein Mindesthaltbarkeitsdatum, das etwa acht Jahre in der Zukunft lag. Jetzt habe ich “Mein Aventinus” vor mir stehen, ebenfalls mit der Bezeichnung TAP6 und mit den gleichen Zutaten gebraut. Ich kann also davon ausgehen, dass es sich um das gleiche Bier handelt, nur dass diesmal das Aventinus nicht mehrere Jahre in der Flasche gereift ist. Jedenfalls bin ich jetzt gespannt, wie das Bier frisch schmeckt.

Der Aventinus ist ein Weizendoppelbock, lt. der Brauerei handelte es sich um den ersten Weizendoppelbock als er im Jahr 1907 seine Premiere auf dem Markt feierte. Ob er schon damals seine 8,2 Volumenprozente Alkohol hatte? Nur mal so ganz nebenbei bemerkt: vom Aventinus gibt es verschiedene Sondereditionen – neben dem oben bereits erwähnten Vintage und dem ebenfalls von mir bereits verkosteten Eisbock gibt es auch einen Aventinus, der im Barrique gereift ist. Wenn ich einmal darankomme, werde ich ihn sicher auch verkosten.

Dann bleibt nur noch die Herkunft des Namens zu klären. “Mein Aventinus” klingt ja doch etwas ungewöhnlich. Nach Auskunft der Brauerei gab es Anfang des 20. Jahrhunderts die Vorschrift, dass jedes Starkbier nach einem Heiligen benannt werden muss. Anfang des 6. Jahrhunderts war der Heilige Aventin Bischof des Bistums Chartres in Frankreich. Bei Wikipedia wird er als Adventinus bezeichnet. Nachdem wir auch das jetzt wissen, können wir endlich zum Bier kommen.

In dunklem Rubin präsentiert sich das hochdekorierte Bier (unter anderem Gold im Australian International Beer Award 2013, Gold im World Beer Cup 2014, Silber im European Beer Star 2015, Silber im Australian International Beer Award 216) im Glas. Ich sehe viel Kohlensäure und es bildet sich für ein Weizenbier vergleichsweise wenig elfenbeinfarbener sahniger Schaum, der nur langsam in sich zusammenfällt. Optisch macht das Bier also auf jeden Fall einen hervorragenden Eindruck.

Das Aroma ist so gut wie die Optik. Malztöne steigen mir in die Nase, dazu Fruchtigkeit, bei der sich Banane mit dem Duft roter Beeren mischt, dazu Röstaromen mit einem leichten Hauch von Kaffee. Das Aromaprofil ist wirklich sehr komplex.

Der Antrunk ist wie einem Bockbier zu erwarten recht süß, wobei die Röststoffe von Anfang an für einen ausgewogenen Eindruck sorgen. Trotz der Süße und der Röststoffe macht das Bier aber einen frischen Eindruck. Im kräftigen und runden Körper mischt sich die Süße von Südfrüchten mit Kaffeenoten. Dieses wirklich süffige Bier sollte in wirklich kleinen Schlucken getrunken werden, wobei jeder einzelne Schluck genossen werden kann und sollte. Der Abgang ist mild, klingt aber lange nach. Dies ist genau das richtige Bier für die langen Winterabende, die wir jetzt haben.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer, Herkules), Hefe

Alkoholgehalt:

8,2 % Vol.

Stammwürze:

18,5 %

Bittereinheiten:

16 IBU

Brauerei:

Weißes Bräuhaus G. Schneider & Sohn GmbH
93309 Kelheim
http://www.schneider-weisse.de

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