Laut dem vorderen Etikett handelt es sich bei diesem Bier um die weltweit einzige Handgranate, die keinen Schaden anrichtet. Das gilt aber vermutlich nur, wenn der Anwender die Gebrauchsanweisung auf dem Rückenetikett beachtet:
- Flasche mit der linken Hand festhalten.
- Mit der rechten Hand den Bügelverschluss öffnen. ACHTUNG: Das „Plopp-Geräusch“ ist normal – nicht erschrecken!
- Flasche zum Mund führen und wie gewohnt genießen!
Na gut, dann wollen wir das mal so glauben und uns sicherheitshalber dabei exakt an die Gebrauchsanweisung halten. Hier noch einige Infos zur Brauerei:
Es handelt sich um eine der ältesten Brauereien im Forchheimer Land in Oberfranken. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1422 gegründet. Das ehemals gräfliche Brauhaus war der Lieferant des Jagdschlosses Hallerndorf. Vom Grafen von Kulmbach erhielt die Brauerei wegen ihres guten Bieres sogar eine eigene Wappenurkunde verliehen. Unter der Leitung von Braumeister Georg Rittmayer wurde das Familienunternehmen zu einem kleinen mittelständischen Betrieb ausgebaut. 15 verschiedene Biersorten, davon drei Saisonbiere umfasst das Sortiment; der Ausstoß der Brauerei liegt bei rund 25.000 Hektolitern jährlich.
Im Frühjahr 2012 wurde die neue Brauerei am Ortsrand von Hallerndorf in Betrieb genommen. Sie gehört zu den innovativsten mittelständischen Brauereien in ganz Deutschland. Durch ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Hackschnitzelanlage und den Verzicht auf den Einsatz fossiler Brennstoffe sowie eines eigens entwickelten Wärmespeichersystems wurde die neue Brauerei von der TU München-Weihenstephan mit dem Markensiegel SOLARBIER® zertifiziert. Alle mit diesem Siegel gekennzeichneten Biere werden ausschließlich mit regenerativen Energien hergestellt – ein Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt.
Gebraut werden die Biere mit Tettnanger Hopfen, dem sogenannten „Grünen Gold“, das erfolgreiche Braumeister zur Verfeinerung ihrer besten Bierspezialitäten schätzen. Die Brauerei verspricht, dass besondere Rezepturen und eigens entworfene Malzmischungen dem Bier eine besondere Note verleihen und für unverwechselbaren Geschmack sorgen. Mal sehen, ob die Handgranate dieses Versprechen halten kann.
Schön getreidegelb zeigt sich die Handgranate im Glas, zusammen mit einer voluminösen weißen und feinporigen Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal wirklich was her.
Das Aroma ist ausgewogen. Das Malz und der Hopfen präsentieren sich in der Nase gleichberechtigt. Der Hopfen ist gut ausgewählt. Der Duft bringt Noten von Kräutern und frischem Gras mit. Dazu kommt die feine Süße des Malzes. Das ist doch schon mal nicht schlecht.
Der Antrunk bringt einige angenehme Süße mit, aber leider ist die Kohlensäure nur wenig vorhanden. Dafür entschädigt aber der vollmundige Geschmack des Malzes, der zusammen mit der leichten Säure und einem leichten Bitter sehr gut ausgewogen ist. Der Abgang ist freundlich herb-bitter mit einem ellenlangen Nachklang.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen
Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.
Bittereinheiten:
33 IBU
Brauerei:
Brauerei Rittmayer OHG
An der Mark 1
91352 Hallerndorf
www.rittmayer.de
Mit alkoholfreien Bieren tun sich die Craft Beer-Brauer ziemlich schwer. Das verwundert mich nicht allzu sehr, fehlt den alkoholfreien Bieren schließlich mit dem Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger. Inzwischen gibt es mit dem Riegele IPA Liberis 2+3 ein weiteres alkoholfreies IPA, das jetzt vor mir steht. Da Riegele erst kürzlich beim Meiningers International Craft Beer Award als Craft-Brauer des Jahres national ausgezeichnet wurde, gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um ein wirklich gutes Bier handelt. Dies gilt umso mehr, wenn wir uns vor Augen halten, dass das Liberia 2+3 beim gleichen Wettbewerb die Silbermedaille errungen hat.
Miesbach ist eine im Mittelalter gegründete Kleinstadt in Oberbayern – ein Ort, wie ihn sich die Touristen wünschen. Im Dreieck Tegernsee, Schliersee und Wendelstein gelegen bietet der Ort enge, verwinkelte Gassen, einen schönen Marktplatz mit prächtigem Maibaum und die berühmte bayerische Gemütlichkeit. Auch die „Miesbacher Tracht“ wird bis heute aus Tradition und Verbundenheit zur Heimat getragen. Und genau aus dieser Bilderbuchidylle stammt das Weißbier, das jetzt vor mir steht, die Helle Weiße aus der Brauerei Hopf. Dass es auch in Kleinstädten und sogar Dörfern in Oberbayern ein eigenes Bier gibt, ist ja eigentlich nichts Besonderes. Aber eines hebt die Brauerei Hopf doch auch der Masse der Brauereien heraus: während es andernorts ein mehr oder weniger umfangreiches Standardsortiment an Bieren gibt, das durch eine saisonale Spezialität ergänzt wird, braut man in Miesbach sogar fünf saisonale Biere: die Spezial Weiße, den Weißen Bock, die Buospacher Bockfotzn, die Sauberne Schixs und das Bluat vo da Gams. Eintönig kann das Bier dort also nicht werden.
Die kleine Hausbrauerei unterhalb der Nürnberger Burg rühmt sich, die erste Brauerei gewesen zu sein, die ausschließlich mit Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gebraut hat. Ich kann Ihnen versichern, dass die Franken nicht nur bei den Zutaten auf die Auswahl achten, sondern auch beim Personal. Nur so ist die Qualität zu begründen, die mich bei jedem Besuch in Nürnberg wieder in die Brauereigaststätte zieht. Diesmal steht das Rotbier vor mir. Ich weiß nicht, wo dieser Bierstil ursprünglich herkommt. Den Anspruch, Erfinder des Rotbiers zu sein, beanspruchen sowohl die Nürnberger als auch die Hamburger für sich. Die meisten roten Biere gibt es allerdings in Belgien und eine Brauerei in den Niederlanden braut sogar ein rotes Altbier. Aber eigentlich interessiert mich die Geschichte nicht so sehr, sondern mehr die Gegenwart, also das Bier, das jetzt darauf wartet, von mir verkostet zu werden.
Alle großen Brauereikonzerne bemerken, dass der Absatz zurückgeht. Das gilt aber nur für die Industriebiere, während Craft Beer sowie Biere, die nur regional vertrieben werden, kräftig zulegen können. Der Begriff „kräftig“ ist hier selbstverständlich im Rahmen des bereits vorhandenen Marktanteils zu verstehen. Ich könnte es auch anders ausdrücken: der Trend geht weg von den uniformen Einheitsbieren hin zu individuellen Bieren, die sich voneinander unterscheiden. Oder noch eine dritte Deutung der Situation: die Industriebiere sind nicht zwingend schlecht, aber sie sind austauschbar.
Sommerzeit ist Weißbierzeit. So steht jetzt die Hofmark Weisse aus der Brauerei Hofmark im Bayrischen Wald vor mir. Die Flasche ist eine Abfüllung für die Bioladenkette denn’s. Dabei handelt es sich um das gleiche Bier, das die Brauerei auch unter dem Namen Hofmark Bio Weisse in der Bügelverschlussflasche vertreibt. Die Brauerei begann im Jahr 1995 Bier aus biologischen Zutaten zu brauen. Dann wollen wir mal sehen, wie sich das Bier so macht.
Gerade komme ich aus dem Urlaub zurück und finde im Briefkasten die Benachrichtigung, dass bei meinem Nachbarn ein Paket für mich angeliefert wurde. Bestellt hatte ich eigentlich vorher nichts, und so freute ich mich umso mehr, dass Maisel & Friends mir eine Flasche des Sondersuds Summer Pale Ale geschickt hat. Hätte mich vorher jemand gefragt, was für mich ein Sommerbier ist, hätte ich mit Sicherheit ein Weizenbier genannt. Die Brauerei aus Bayreuth ist aber einen anderen Weg gegangen und hat ein Pale Ale kreiert, das mit vergleichsweise moderaten 4,4 Volumenprozenten Alkohol eine gewisse Leichtigkeit verspricht. Mal sehen, ob das Bier meinen Erwartungen entspricht.
Alkoholfreies Craft Beer ist selten und auch beim Bier aus biologischen Zutaten ist alkoholfreies Bier die absolute Ausnahme. Beim Dolden Null aus dem Riedenburger Brauhaus im Altmühltal kommt nun beides zusammen: ein alkoholfreies Craft Beer, das aus Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau gebraut wurde. Nur zur Erinnerung: alkoholfreies Bier heißt nicht, dass das Bier absolut keinen Alkohol enthält, sondern lediglich, dass weniger als ein halbes Volumenprozent enthalten ist. Darauf weist das Riedenburger Brauhaus beim Dolden Null auch auf dem vorderen Etikett hin.
Hohenthann ist eine Gemeinde im bayerischen Landkreis Landshut. Dort residiert seit dem Jahr 1864 die Schlossbrauerei. Die Brauerei wirbt damit, dass sie in Privatbesitz und absolut unabhängig ist. Außerdem arbeitet sie handwerklich und verwendet regionale Produkte. Der Hopfen stammt aus der Hallertau und auch das Getreide kommt aus Bayer. Dort wird auch das Tannen Hell gebraut, das jetzt vor mir steht. Es wurde 2013 Europameister in der Kategorie „German Style Helles Lager“ beim European Beer Star Award mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, daher erwarte ich von diesem Bier eine hohe Qualität.
Nun will ich mich einmal dem Amber Ale aus der Brauerei Camba Bavaria zuwenden. Die Brauerei selbst beschreibt sich auf ihrer Website wie folgt: „Tief verwurzelt im Chiemgau steht die Camba Bavaria für die beste Kombination aus heimatlichen Werten und innovativen Ideen. Drei der besten Braumeister Deutschlands verbinden Tradition, Kreativität und Expertise, um Biere zu brauen, die über der Norm stehen.“ Ein hoher Anspruch, den die Brauerei da formuliert. Aber dieser Anspruch hat wohl auch seine Berechtigung, denn nicht zu Unrecht wurde Camba im Jahr 2014 bei Meiningers International Award als Craft-Brauer des Jahres ausgezeichnet. Irgendwas müssen die da in Bayern wohl richtigmachen.