Die kleine Brauerei Pott’s aus dem münsterländischen Oelde arbeitet nach einer Philosophie, die mir das Unternehmen gleich sympathisch macht, genau wie die Biere, die ich aus dieser Brauerei bereits genossen habe, auch wenn die Auswahl, die ich im Ruhrgebiet gefunden habe, nicht allzu üppig ausgefallen ist. Aber zur Philosophie, die das Unternehmen im Internet wie folgt beschreibt: „Unsere Bierspezialitäten zeichnen sich durch ihre Naturbelassenheit und eine lange, frostige Reifung aus. Mit viel Leidenschaft und handwerklicher Sorgfalt werden die Pott’s Biere gebraut. Das spiegelt sich in der Qualität wider. Keine scharfe Filtration und keine Pasteurisation für lange Haltbarkeit – dafür mehr Natur, mehr Frische und mehr Geschmack und natürlich alle gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot. So erhalten sie ihren unverfälschten, frischen und zugleich vollen Geschmack. Da unsere Biere ausdrücklich nicht für lange Vertriebswege aufbereitet sind, bleibt ihr Genuss auf ein Gebiet von rund 100 Kilometer um die Brauerei beschränkt. Das schont auch die Umwelt.“
Bernsteinfarben und leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine ordentliche Schaumkrone, fest und schneeweiß, die lange erhalten bleibt. Optisch haben die Münsterländer schon mal alles richtig gemacht.
Das Aroma ist recht süß. Ich rieche Karamell, Bananen und Trockenbirnen.
Auch der Antrunk ist relativ süß, was aber zur reichlich dosierten feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge zeigt sich das Bier fruchtig und vollmundig mit seiner feinen Bananennote. Insgesamt ein wirklich süffiges Bier. Der Abgang ist mild und mit einer gewissen Fruchtigkeit, die mittellang nachklingt.
Zutaten:
Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen
Alkoholgehalt:
5,3 % Vol.
Stammwürze:
12,5 %
Brauerei:
Pott’s Brauerei GmbH
In der Geist 120
59302 Oelde
www.potts.de
Die Brauerei Erdinger Weißbräu produziert insgesamt elf unterschiedliche Weizenbiere, von denen einige nur saisonal verfügbar sind. Eines der Biere aus Erding ist die Urweisse, von der die Brauerei sagt, dass das Rezept aus den Anfängen der Brauerei Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Und genau diese Urweisse steht jetzt vor mir und wartet auf ihre Verkostung. Dann will ich sie mal nicht warten lassen und öffne den Kronkorken.
Angefangen haben Dennis Pfahl und Michael Kesseböhmer als Hobbybrauer und hatten mit ihren selbstgebrauten Bieren bei ihren Freunden Erfolg. So fingen sie irgendwann an, ihre Biere auch zu verkaufen. Die Biere für den Verkauf brauen sie aber nicht in einer eigenen Brauerei, sondern sie mieten sich bei Frank Liebhart in Detmold ein, der sie mit Rat und Tat unterstützt. Aus dieser Verbindung erklärt sich auch der Name des Weizenbiers: vom Ortsteil Holsterhausen in Essen nach Detmold sind es 168 Kilometer. Außerdem ist das 168 auch ein Collaboration Brew der beiden Brauereien. Da Frank Liebhart die Biere , die unter seinem Namen vertrieben werden, grundsätzlich aus biologischen Zutaten braut, ist das Weißbier, das jetzt vor mir steht, ebenfalls ein Biobier.
Jetzt will ich wieder ein Bier der italienischen Brauerei Birra Flea verkosten. Wie bei den anderen Bieren ist auch dieses einer historischen Persönlichkeit gewidmet: „Sie sollte ein Junge sein: Kaiser Friedrich II. war sich dessen seit dem Moment der Empfängnis von Margaret sicher, denn zu diesem Zweck folgte er genau der Anweisung der Astrologen. Zu diesem Zweck war Margaret auch die einzige legitime Tochter, die aus der Vereinigung zwischen Friedrich II. und Isabella von England geboren wurde. Margherita lebte weit weg von Sizilien und den Kämpfwn. Sie heiratete Albert II. Landgraf von Thüringen, Markgraf von Meißen. 1257 wurde aus ihrer Vereinigung ein ‚neuer Frederik‘ namens ‚The Joyful‘ geboren, der für eine Weile die Hoffnung auf eine neue glorreiche Zukunft für das schwäbische Haus vertrat: der dritte Frederik.
Die Abtei Koningshoeven liegt in Berkel-Enschot in der niederländischen Provinz Nordbrabant. Von dort kommt das Witte Trappist, das jetzt vor mir steht. Ein Blick auf die Zutatenliste auf dem Rückenetikett überrascht mich. Ich hätte eigentlich ein Witbier nach belgischem Vorbild erwartet, bei dem auch Koriandersamen und Bitterorangenschalen verbraut werden. Das ist bei diesem Bier nicht der Fall; im Grunde ist das Witte Trappist ein Weizenbier nach bayrischem Vorbild mit einer zweiten Gärung in der Flasche. Ob die Niederländer das können? Gleich werde ich es wissen.
Das Brauhaus Leikeim hat seinen Sitz in Altenkunstadt in Oberfranken. Diese Gegend ist für seine guten Biere bekannt und hat nach eigenen Aussagen die größte Brauereidichte der Welt. Mal sehen, wie sich das Weizenbier von Leikeim in diese Landschaft einfügt. Bemerkenswert finde ich allerdings, dass Leikeim ab und an die Rezeptur seines Weißbiers verändert. Das wird meines Wissens aber nicht in Form von Werbung mitgeteilt, sondern dem aufmerksamen Biertrinker fällt auf, dass sich die Alkoholkonzentration ändert. Mal sind es 5,1 % Vol., mal 5,5 % und derzeit enthält das Leikeim Weißbier 5,4 Volumenprozent Alkohol. Wenn Ihr Leikeim eine andere Alkoholkonzentration aufweist, hat die Brauerei die Rezeptur wieder geändert, so dass die folgende Beschreibung vermutlich nicht mehr zutreffend ist.
Wieder einmal ist ein Paket von Maisel mit einer Flasche Bier bei mir eingetroffen, dem Twin Peak. Es handelt sich dabei um das Siegerbier des ersten Hobbybrauerwettbewerbs, den die Brauerei Maisel & Friends gemeinsam mit der BrauBeviale ausgerichtet haben. Entwickelt hat diesen Weizen-Doppelbock Max Luttner, ein Polizeibeamter aus Schrobenhausen. Dieser profitierte vom Know How seines Sohnes, der Brauer gelernt hat. Teil des Preises war, dass er sein Siegerbier auf der 25 hl-Anlage bei Maisel & Friends brauen durfte. Und so hat eine Flasche auch den Weg zu mir nach Essen gefunden.
Bereits seit Beginn des 14. Jahrhunderts wurde in München von den Augustiner-Mönchen in München eine Brauerei gegründet. Im Jahr 1328 wurde sie erstmals namentlich erwähnt. Dieses Jahr kann also als das Gründungsjahr der Augustiner-Brauerei gelten, aus der jetzt ein Hefeweißbier vor mir steht.
Nun steht das Weizenbier von Walter Bräu in Wesel-Büderich vor mir. Die kleine Brauerei wurde 2005 im Keller eines Reihenhauses als Hobby gestartet. Nachdem das Bier immer mehr Freunde fand entschloss sich Walter Hüsges im Jahre 2007 die Brauerei in Wesel-Büderich aufzubauen und offiziell eine Hausbrauerei zu eröffnen. Vor diesem Hintergrund erschließt sich das Motto: „Vom Hobby zum Beruf, zurück zu den Wurzeln.“
Jetzt steht mal wieder ein Bier aus Weihenstephan vor mir, passend zur andauernden Hitze in diesem Jahr das alkoholfreie Hefeweizen. Die Brauerei beschreibt das Bier wie folgt: „Unser satt-goldgelbes „Hefeweißbier Alkoholfrei“ schmeckt, wie ein Premiumweißbier schmecken muss. Spritzig, frisch und vollmundig, mit Nuancen von Gewürznelken und Honig sowie einer feinen Hefenote. Der einzigartige Weißbiergeschmack wird durch ein in Zusammenarbeit mit der TU München-Weihenstephan entwickeltes Verfahren erreicht: Die Obergärung wird nicht während des Gärprozesses unterbrochen – das Bier erhält die gesamte Zeit zu reifen. Erst nach der vollen Entwicklung wird der Alkohol schonend entzogen. Ein erstklassiger Durstlöscher nach dem Sport oder ein guter Begleiter zu leichten Sommerspeisen, süß-sauren Gerichten oder zu Fruchtsorbets. Gebraut mit der Jahrhunderte währenden Biertradition am Weihenstephaner Berg.“ Na, dann wollen wir mal sehen.