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Closter Zell

Wieder einmal steht eine Flasche Bier aus der Klosterbrauerei in Neuzelle vor mir. Wie üblich werfe ich zunächst einen Blick auf das Etikett. Wie bei der Brauerei aus der Lausitz üblich sind die Angaben eher minimalistisch. An Zutaten werden Wasser, Gerstenmalz und Hopfen angegeben. Das kennen wir bereits von den Bieren aus Neuzelle. Im Onlineshop der Brauerei steht der Käufer dann ziemlich ratlos da, denn er kann keinerlei Unterschied zwischen den Bieren einschätzen. Es wäre sicher hilfreich, einige zusätzliche Informationen in der Artikelbeschreibung oder im Laden auf einem Rückenetikett zu finden. Na ja, dann müssen Sie halt hier nachlesen. Ich gieße mir das Bier jetzt erst einmal ein.

Rotgold und klar steht das Bier im Glas. Eine wirklich schöne Farbe, die Lust auf dieses Bier macht. Dazu eine lebhafte Kohlensäure. Der optische Eindruck wird nur durch den wenigen recht grobporigen Schaum gestört, der sich auch recht schnell auflöst. Dafür ist das Aroma umso besser. Es wird durch Malz und Röstaromen bestimmt, unterstützt anfangs durch eine säuerliche Note, bevor ein Duft nach dunklem Honig und Karamell durchkommt.

Der Antrunk enthält wenig Restsüße und bringt einen vollen Röstgeschmack mit sich. Anschließend wird das Bier etwas süßer. Dazu recht wenig Bitterstoffe. Der Abgang ist mild. Überhaupt ein mildes Bier, genau richtig für Verbraucher, denen ein norddeutsches Pils zu herb ist. Dazu ein Stück Käse macht den Genuss perfekt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:

Urfränkisches Landbier

Fränkisches Bier genießt bei mir eigentlich einen großen Vertrauensvorschuss. Um das Ergebnis dieses Biertests vorwegzunehmen: diesmal war ich wirklich enttäuscht.

Beim Eingießen fällt die angenehme rotbraune Farbe auf. Der elfenbeinfarbige Schaum besteht aus ungleichmäßig großen Blasen und fällt schnell zusammen. Bereits beim Antrunk fällt vor allem ein deutlich säuerlicher Geschmack mit einer leichten Schokoladennote auf. Im Abgang ist das Bier unangenehm bitter. Nein, dieses Bier braucht die Welt nicht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

 

Brauerei:

Privatbrauerei Kesselring
97342 Marktsteft
http://www.kesselring-bier.de/

taz.panterbräu

Am 3. Juli wurde das taz.panterbräu, das Bier der taz, der Öffentlichkeit vorgestellt und schon ist es bei mir angekommen (an dieser Stelle vielen Dank an Frau Renner von der taz für das Zusenden). Nach den Worten des Brauers handelt es sich um das rote Lager für das rote Lager. Na ja, warten wir mal ab, wie das Bier so ist. Das Etikett verrät erst einmal nicht viel über das Bier; es beschränkt sich auf die minimal erforderlichen Angaben. Aber OK, kommen wir zum Bier.

In einem satten Rotblond und leicht hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber ein feinporiger Schaum mit mittlerer Standzeit. Doch, die Optik ist schon recht gut. Das Bier duftet nach Malz und Hefe, etwas bitter und süß. Offensichtlich wurde nicht nur reichlich ein gutes Malz verbraut, sondern auch einiger Aromahopfen. Der Duft wird durch das Aroma roter Früchte abgerundet. Doch, das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk wird durch die Süße des Zuckers bestimmt, der natürlich im Malz enthalten ist. Schnell macht sich ein leicht bitterer und dabei voller und runder Geschmack im Mund breit. Hier würde ich mir etwas mehr Kohlensäure wünschen, wodurch die Frische des Bieres noch etwas klarer zum Ausdruck kommen würde. Aber das ist meine persönliche Vorliebe. Der Abgang ist überraschend mild, der Geschmack bleibt im Mund aber sehr lange erhalten.

Alles in Allem ein hervorragend komponiertes Bier, etwas für Genießer. Es wäre wirklich schade um dieses rote Lager, wenn es jemand aus der Flasche trinkt und es auf diese Weise einfach in sich hineinschüttet. Ich würde es aber begrüßen, wenn das Bier, soweit es möglich ist, aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt würde. Normalerweise schreibe ich hier ja nicht über Preise, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Das Bier wird im taz-Café für einen überraschend niedrigen Preis angeboten: außer Haus für 2,00 Euro, bei Verzehr im Café für 2,80 Euro. Wo gibt es sonst noch ein Craft-Bier für diesen Preis?

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

 

Brauerei:

FlessaBräu
Petersburger Str. 39
10249 Berlin

Exklusiv gebraut für
taz
Rudi-Dutschke-Str. 23
10969 Berlin

Neumarkter Lammsbräu Blond

Jetzt steht vor mir mal wieder ein Biobier aus dem fränkischen Neumarkt, diesmal das Neumarkter Lammsbräu Blond. Die klare Flasche zeigt bereits das kräftige Gelb dieses Bieres, die Farbe erinnert an Quittensaft. Im Normalfall werden Biere ja vor dem Licht geschützt. Sehen wir mal, ob die klare Flasche dem Bier geschadet hat. Eine weitere Besonderheit des Neumarkter Blond ist das Mineralwasser, das zum Brauen benötigt wurde. In der Regel wird Wasser aus einem Brunnen oder Leitungswasser verwendet.

Der Schaum ist anfangs sehr schön fein, fällt dann aber relativ flott in sich zusammen. Das Bier duftet vorwiegend nach Getreide sowie in geringerem Maße nach Hopfen. Der Antrunk ist frisch und ein wenig herb und zeigt relativ wenig Geschmack. Wir werden aber im Abgang durch eine leichte Bitterkeit entschädigt. Hier kommt zum ersten Mal der Hopfen wirklich durch.

Insgesamt ein erfrischendes leichtes Bier am Ende eines heißen Tages oder für Menschen, die das Bittere des Bieres nicht so gerne mögen.

Zutaten:

Mineralwasser, Gerstenmalz, Naturdolden-Hopfen

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Neumarkter Lammsbräu
Amberger Str. 1
92318 Neumarkt
http://www.lammsbraeu.de

Gulder

Jetzt habe ich ein Bier aus Nigeria vor mir stehen. Ob auch in Afrika gutes Bier gebraut werden kann? Die Etiketten verraten schon mal viel Internationalität. Die Etiketten sind vollständig in den Farben Schwarz, Rot und Gold gehalten. Sollte der Designer etwa ein Deutschlandfan gewesen sein? Das Bier wird in Nigeria unter Lizenz einer niederländischen Brauerei hergestellt (unter der gleichen Lizenz wird auch in Ghana ein Bier gebraut). Die Website hat eine englische URL. So viele Staaten habe ich noch bei keinem anderen Bier festgestellt. Aber eventuell schmeckt es ja gut?

Goldgelb und klar ist das Bier im Glas, vielleicht etwas wässrig. Optisch erinnert es eher an ein Lightbier. Der Schaum ist ungleichmäßig und fällt schnell in sich zusammen. Bis jetzt kann mich das Bier nicht wirklich überzeugen. Im Duft kann ich ausschließlich den Hopfen feststellen.

Der Antrunk ist recht enttäuschend. Irgendwie schmeckt das Bier zunächst wässrig. Schnell schiebt sich aber der Hopfen in den Vordergrund und die Bitternoten überdecken jeglichen anderen Geschmack. Dieses Bier ist für sich allein kein wirklicher Genuss. Eventuell passt es ja zu einem scharf gewürzten afrikanischen Essen, aber es für sich allein zu trinken kann ich nicht empfehlen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hirsemalz, Rohrzucker, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Nigerian Breweries PLC
RC 613 Iganmu House
Lagos
Nigeria

Wolters Prinzensud

Es ist noch gar nicht so lange her, dass der Karneval eine Veranstaltung war, die hauptsächlich im Umkreis des Rheinlandes stattfand. Inzwischen gibt es auch in Norddeutschland viele Karnevalszüge und das Hofbrauhaus Wolters in Braunschweig braut zu diesem Anlass sogar ein eigenes Bier – das Prinzensud.

Satt goldgelb steht das Bier im Glas darüber eine durchschnittliche Menge weißer gemischtporiger Schaum, der allerdings recht schnell in sich zusammenfällt. Der Duft ist kräftig hopfenbetont, halt ein typisch norddeutsches Bier. Der Antrunk ist recht süß, was ebenfalls nicht überraschend ist. Der Körper ist recht bitter, aber wirkt trotzdem recht flach. Die reichlich vorhandene Kohlensäure verleiht dem Bier aber eine gewisse Frische und Spritzigkeit. Der Abgang überrascht dann aber doch, er ist erstaunlich mild und der Geschmack hält auch nicht allzu lange vor.

Zum Karneval ist dieses Bier sicherlich angemessen, denn in dieser Zeit wird ja doch recht viel gebechert. Mein Lieblingsbier wird es aber sicher nicht.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
4,9 % Vol.

Brauerei:
Hofbrauhaus Wolters GmbH
38102 Braunschweig
http://www.hofbrauhaus-wolters.de

Peroni Nastro Azzurro

Heute steht mal ein italienisches Bier vor mir, das Peroni Nastro Azzurro aus Rom. Wenn die Italiener beim Bierbrauen genauso gut sind wie beim Keltern von Wein, dann muss das nun etwas Besonderes sein. Dann will ich mal sehen.

Beim Einschenken macht das Bier schon mal keinen allzu guten Eindruck. Blassgelb ist das kristallklare Bier im Glas, darüber nur wenig grobporiger Schaum, der sich auch schnell auflöst. Glücklicherweise will ich das Bier aber nicht malen, sondern trinken. Der Duft wird durch den Hopfenextrakt geprägt: aufdringlich, bitter und ohne die Tiefe und Vielfalt eines Aromahopfens. Langsam kommen mir Zweifel: ob der Kauf dieser Flasche wirklich eine gute Wahl war?

Der Antrunk lässt sich nur mit dem Begriff „wässrig“ beschreiben. Keine Süße des Malzzuckers, keine anderen Aromen, einfach langweilig. Der Körper ist bitter, nicht mehr. Und der Abgang? Er ist genauso nichtssagend wie der Rest vom Bier. Das Beste an diesem Bier ist die Kohlensäure. Liebe Italiener, wenn das alles ist, das ihr beim Brauen zustande bekommt, dann beschränkt euch doch bitte auf das Keltern von Wein und das Brennen von Grappa. Dieses Bier war aber absolut nichts.

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Mais-Grieß, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:
5,1 % Vol.

Brauerei:
Birra Peroni S.r.l.
Via Birolli 8
Rom
Italien
http://www.peroniitaly.com

Tiger Lager Beer

Heute werde ich einmal ein Lagerbier aus Singapur verkosten. Ich bin bei fernöstlichen Bieren immer kritisch, da sie häufig doch eher wässrig schmecken. Dass die Brauerei zum Heineken-Konzern gehört festigt mein Vertrauen in dieses Bier auch nicht unbedingt. Dann will ich mich mal überraschen lassen. Importiert und verkauft wird das Bier in einer Flasche mit 0,33 Liter Inhalt. Das Etikett sagt aus, dass dieses Bier in Europa schon mehrere Wettbewerbe gewonnen hat. Dann will ich mir das Bier mal einschenken.

Das Bier zeigt sich im Glas in einem satten Goldgelb. Darüber mittelviel Schaum, feinporig mit durchschnittlicher Standzeit. Rein optisch kann das Bier also durchaus überzeugen, auch wenn der Schaum keine Begeisterungsstürme hervorruft. Der Duft enthält neben einem Malzaroma deutliche Noten von Ananas und Zitrusfrüchten. Hier wurde also ein recht ordentlicher Aromahopfen verwendet. Dann bin ich ja mal gespannt auf den Geschmack.

Der Antrunk ist leicht süß, aber nicht unangenehm. Dann füllt ein intensiver und trotzdem leichter Malzgeschmack den Mund aus. Die feinperlige Kohlensäure verleiht dem Bier eine enorme Süffigkeit. Doch ein wirklich gutes Bier, dessen intensiver Geschmack mich einen deutlich höheren Alkoholgehalt vermuten ließ als die tatsächlich vorhandenen 5 %. Dann folgt ein leicht bitterer Abgang, der lange nachhallt. Alles in Allem eine wirklich gelungene Komposition.

Zutaten:
Wasser, Hopfen, Gerstenmalz, Rohrzucker

Alkoholgehalt:
5 % Vol.

Brauerei:
Asia Pacific Breweries PTE Ltd.
438 Alexandra Road
Singapur
http://www.heinekenasiapacific.com/

Importeur:
Global Drinks Partnership GmbH
Lindwurmstr. 88
80337 München
http://global-drinks.com/