Störtebeker Braumanufaktur

Kürzlich habe ich mit meiner Frau die zur Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund gehörende Brauereigaststätte getestet. Die auf dem Brauereigelände zur Straße hin gelegene Gaststätte ist geschmackvoll rustikal eingerichtet und verfügt auch über einen kleinen zur Straße hin gelegenen Biergarten. Dass hier die Biere der Störtebeker Braumanufaktur ausgeschenkt werden muss ich wohl nicht weiter erwähnen.

Die Speisekarte ist vergleichsweise klein, obwohl fast jeder etwas Passendes finden dürfte. Sie bietet neben den Brauhausgaststätten-Klassikern wie den sattsam bekannten Schweinshaxen vor allem regionale und saisonale Gerichte an. Was in Brauhausgaststätten nicht selbstverständlich ist: sogar an Vegetarier und Veganer hat der Koch gedacht. Zu den Gerichten auf der Karte gab es auch eine Empfehlung des passenden Bieres. Das ist nicht selbstverständlich, auch nicht, dass der Koch Biersommelier ist und der Gast sich daher auf die Empfehlung verlassen kann.

Noch ein Wort zu den vegetarischen Gerichten: Diese werden in der deutschen Gastronomie meist ziemlich stiefmütterlich behandelt und ich kann mich häufig nicht des Gedankens erwehren, dass es sich um Fleischgerichte handelt, bei denen der Koch das Fleisch einfach weggelassen hat. Irgendwie machen sie einen unfertigen Eindruck. In anderen Restaurants gibt es Fleischgerichtimitate (anders kann ich diese unsäglichen Schnitzelreplikate auf Sojabasis wirklich nicht betrachten). Dies ist hier anders. Mit viel Liebe hat der Koch eigenständige vegetarische Küche kreiert. Meine Frau entschied sich für eine Spinatquiche, zu der es eine Tomatenmarmelade und einen kleinen Salat gab. Also eine wirklich runde Mahlzeit, frisch zubereitet und lecker. Ich selbst habe den Pannfisch genommen, perfekt gebraten mit einer Dijon-Senfsoße. Die separate Dessertkarte bot noch einige originelle Möglichkeiten zum Abschluss der Mahlzeit. Das ganze Angebot gibt es dann auch zu einem angemessenen Preis.

Die Küche ist nicht nur regional geprägt, sondern auch saisonale Gerichte (bei unserem Besuch war es Spargel) finden ihren Weg auf die Speisekarte. Damit ist diese Braugaststätte in meinen Augen fast perfekt. Schade fand ich nur, dass auf den Tischen Pfefferstreuer standen. Gemahlener Pfeffer ist nach kurzer Zeit nur noch scharf und hat ansonsten die Würzkraft von Sägemehl. In der heutigen Zeit kosten Pfeffermühlen nicht mehr die Welt und das Essen hätte beim eventuell erforderlichen Nachwürzen wirklich frisch gemahlenen Pfeffer verdient.

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