agnus dei spezial

agnus dei – das Lamm Gottes. Der Name dieses Bieres formuliert schon mal einen hohen Anspruch. Dieser Ehrgeiz wird auch noch durch den Zusatz “kraftvoll und elitär” bestärkt. Deshalb will ich dieses Bier jetzt einmal testen.

Sehen wir uns zunächst die Flasche an. Zunächst einmal fällt auf, dass die Etiketten das Licht stark reflektieren, so dass sie schlecht zu lesen sind. Das Bier wird in einer Brauerei in Chemnitz im Auftrag eines Handelsunternehmens in Berlin gebraut. Na gut, das muss nicht zwingend schlecht sein. Auf dem Etikett auf der Rückseite steht ein Kurzabriss der Geschichte des Templerordens. Was dieser Orden mit Bier zu tun hat, erschließt sich mir bislang noch nicht. Dann fällt mir noch der Name auf – ein agnus dei gibt es auch von der Brauerei Corsendonk in Belgien. Das belgische Bier wird gern zu den hundert besten Bieren der Welt gezählt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nun ist es aber an der Zeit, die Flasche zu öffnen und das Bier einzuschenken. Rotgolden und klar steht das Bier im Glas und darüber eine üppige Schaumkrone, feinporig und dicht. Der Schaum bleibt auch lange stehen. Optisch macht das Bier wirklich etwas her.

Das Aroma ist stark hopfenlastig mit leichten Anklängen von Äpfeln und gelben Früchten. Doch, bis hierhin hat die Brauerei eigentlich alles richtig gemacht.

Jetzt möchte ich aber den ersten Schluck nehmen. Der Antrunk ist enttäuschend. Irgendwie wirkt das Bier – ich drücke mich jetzt mal diplomatisch aus – recht wässrig. Dieser Eindruck ändert sich auch nicht, wenn sich das Bier im Mund verteilt. Der Geschmack ist kurz gesagt enttäuschend. Lediglich die feine Kohlensäure verleiht dem Bier etwas Spritzigkeit. Der lange Abgang ist dann angenehm bitter, fast wie bei norddeutschen Bieren. Aber weder die Kohlensäure noch der Abgang können die Enttäuschung im Mund ausgleichen. Ich würde das Bier eher am unteren Rand der Qualitätsskala ansiedeln.

Der optische Eindruck steht bei diesem Bier in krassem Widerspruch zum Geschmack. Leide ich etwa unter Geschmacksverirrung? Zur Sicherheit sehe ich mir einmal an, welche anderen Rezensionen ich im Internet finde. Die Beschreibung des Schaums reicht (wie auch von mir festgestellt) von feinporig, fest und langer Standzeit bis hin zu wenig Schaum, der schnell zusammenfällt. Die Farbe wird mal mit Bernstein, mal als rotbraun und ein anderes Mal mit hellgolden beschrieben. Der eine Rezensent nennt das Bier “schön süffig”, während ein anderer dem Bier jede Süffigkeit abspricht. Mal wird geschrieben, dass die Brauerei nicht genannt wird, sondern lediglich das Handelsunternehmen, mal wird geschrieben, dass die Brauerei genannt wird. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass für diese Handelsmarke irgendwelches Bier aufkauft und abfüllen lässt. Anders kann ich mir die unterschiedlichen Angaben nicht erklären.

Zutaten:

Brauwasser
Gerstenmalz
Hopfen
Hopfenextrakt

Brauerei:

Privatbrauerei Einsiedler Brauhaus GmbH
09123 Chemnitz

für

Karlex Handels- und Vertriebs GmbH
Charlottenstr. 65
10117 Berlin

Alkoholgehalt:

5,5 %

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