Guinness goes Veggie

Für Vegetarier ist es schon nicht einfach, sich abwechslungsreich zu ernähren. Dies gilt noch mehr für Veganer, bei denen nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts tierischen Ursprungs sein darf. Dass der Gänsebraten zu Weihnachten dabei auf der Strecke bleibt ist offensichtlich. Lakritze? Da wird häufig Bienenwachs als Trennmittel verwendet. Bei den Genussmitteln geht es weiter. Wein wird häufig mit Gelatine geklärt. Und Hardcore-Veganer achten sogar auf die Befestigung der Etiketten, nämlich darauf, dass kein auf Kasein basierender Klebstoff verwendet wird. Ganz ehrlich, mir wäre das zu aufwändig. Würde denn wenigstens das Bier in den Lebensentwurf der Veganer passen? Häufig nicht, denn einige Brauereien verwenden zum Klären des Biers geringe Mengen Hausenblase. Dieser aus einer Störart hergestellte Stoff wird dem Bier zugesetzt. Dabei reicht laut Wikipedia 1 Gramm je Hektoliter. Die Hausenblase sorgt dafür, dass die Trubstoffe ausflocken und sich am Boden absetzen, so dass das Bier eher abgefüllt werden kann. Da von der Hausenblase im abgefüllten Bier keine Rückstände vorhanden sind, ist die Hausenblase bei Bier von der Deklarationspflicht ausgenommen.

Dieses Verfahren setzt die Guinness-Brauerei bereits seit dem 19. Jahrhundert ein. Nachdem Veganer bereits vor einigen Jahren über change.org eine Petition gegen diese Praxis gestartet haben, erhört sie die Brauerei nun. Die Wirtschaftswoche zitiert einen Sprecher mit den Worten: “Auch wenn die Hausenblase ein sehr effektiver Weg der Klärung ist und wir sie seit vielen Jahren verwenden, werden wir sie nicht mehr auf sie zurückgreifen, sobald das neue Filtrationssystem installiert wird”. Nun wird das Guiness also nach 256 Jahren vegan.

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