Trotz der erschwerten Bedingungen hat auch in diesem Jahr der European Beer Star stattgefunden. Zwar war die Jury in diesem Jahr aufgrund der Reisebeschränkungen deutlich kleiner, trotzdem war der Wettbewerb auch in diesem Jahr ein Erfolg. Insgesamt wurden 2.036 Biere eingereicht, 39 % der Biere kamen aus Deutschland, 61 % von internationalen Brauereien. Damit wurden immerhin 82 % der Einreichungen im Rekordjahr 2019 erreicht. Die Biere stammten aus den folgenden 42 Ländern: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Liechtenstein, Litauen, Malta, Mexiko, Moldawien, Myanmar, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Russland, San Marino, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tschechien, Ukraine, USA und Weißrussland.
Zum ersten Mal gab es 70 Kategorien, die vom 8.bis zum 10. Oktober 2020 in der Doemens Akademie in Gräfelfing bei München verkostet wurden. In diesem Jahr waren es 74 Verkoster (2019: 145). Aufgrund der strengen Hygieneanforderungen und der Reisebeschränkungen musste die Größe der Jury im Vergleich zum Vorjahr halbiert werden. Die Experten kamen in diesem Jahr zum größten Teil aus Deutschland, dazu aus Österreich, der Schweiz, Italien, Finnland, Schweden und Liechtenstein.
Erstmals wurde über drei Tage verkostet. Das Expertenteam war in diesem Jahr besonders gefordert. Im Vergleich zu 2019 musste etwa die Hälfte der Fachleute annähernd so viele Biere verkosten wie im Vorjahr. Daher dauerte die Verkostung auch einen Tag länger als die Jahre zuvor.
Der European Beer Star ist ein Projekt von
- Private Brauereien Deutschland e. V.
- Private Brauereien Bayern e. V.
Hier noch einige weitere Fakten zum European Beer Star Er
- fand 2020 zum siebzehnten Mal statt
- ist offen für die ganze Welt. Jede gewerbliche Brauerei aus allen Ländern der Welt und von allen Kontinenten kann Biere einreichen
- zeichnet besondere authentische Biere aus, die geschmacklich und qualitativ überzeugen und die Sortenkriterien am besten erfüllen
- bewertet die Biere nach rein sensorischen Kriterien
- ist einer der härtesten Wettbewerbe weltweit
- vergibt im Sinne des „Olympic Pricing“ – nur die erstplatzierten drei Biere jeder Kategorie erhalten einen Preis. Das macht Gold, Silber und Bronze beim European Beer Star besonders wertvoll.
Dies sind die Partner des European Beer Star:
- Barth-Haas
- BrauBeviale
- Brauwelt
- Doemens
- KALEA
- Kaspar Schulz
- Micro Matic
- Rastal
Es bleibt zu hoffen, dass der European Beer Star im nächsten Jahr wieder im gewohnten Umfang stattfinden kann.
Für einen Collaboration Brew tun sich in der Regel zwei Brauereien zusammen, um gemeinsam ein besonderes Bier zu kreieren. Bei dem Bockbier, das jetzt vor mir steht, haben gleich drei Brauer ihre Kenntnisse eingebracht, nämlich Hausfreund aus Ottobrunn, Yankee & Kraut aus Ingolstadt und Hensen aus Mönchengladbach. Jetzt will ich doch mal sehen, was dabei herausgekommen ist.
Die Konkurrenz beim European Beer Star (EBS) war auch in diesem Jahr wieder groß: In der Kategorie European-Style Mild Lager wurden Biere aus aller Welt verkostet und bewertet – und der Sieger war am Ende das neue Helle der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan. Auch der Weizenbock Vitus aus Weihenstephan ging wieder einmal mit Edelmetall nach Hause: Silber in der Kategorie South German-Style Weizenbock Hell.
Das Barbe Noire, das jetzt vor mir steht, stammt aus der Brouwerih Verhaeghe im flämischen Vichte. Der Name des Bieres geht aber auf die alte Brauerei „Barbe d’Or in Lüttich zurück, die im Zentrum vom Lüttich beheimatet war und der Familie de Romsée gehörte. Deren Wappen ist heute Teil des Logos der Barbe-Biere.
Wieder einmal steht ein Bier von David Hertl im fränkischen Schlüsselfeld vor mir. Fast hätte ich es nicht als solches erkannt, denn diesmal hat David Hertl sich ein ganz besonderes Etikett einfallen lassen. Auch wenn ich weder den Namen noch die Zeichnung des Teufels im Zusammenhang mit einem Bier so ganz verstehe, fällt sie im Bierregal doch auf. Aber weshalb der Name? Pons übersetzt ihn beispielsweise mit den folgenden Begriffen: traurig, unglücklich, grauenvoll, unheilvoll, böse, giftig, hämisch. Na, hoffentlich ist das Bier freundlicher.
Die Geschichte der Brouwerij Kasteel beginnt 1865 mit Amandus Van Honsebrouck. Er besaß nicht nur diese Brauerei, sondern auch noch einen Bauernhof, eine Molkerei und Brennerei und war auch noch der Bürgermeister des Ortes Werken. Nach dem Tod Amandus übernimmt sein Sohn Emile die Brauerei, da seine Frau Louise mit der Schwiegermutter nicht so richtig warm wurde, deshalb eröffneten sie ihre Brauerei auf einen kleinen Bauernhof in Ingelmunster, dem Geburtsort von Louise im Jahre 1900. Die Brauerei entwickelte sich prächtig, es wurden Spezialbiere gebraut, die Brauerei vergrößert, das Schloss und der Park in Ingelmunster gekauft. Im Jahre 2010 wurde das Castel Cuveè entwickelt, ein Bier, das mit Noten von Portwein hergestellt wird und nach einen 10 Jahre lang gelagerten Kasteel schmecken soll, das Cuvée du Chateau. Die Brauerei legt also die Latte sehr hoch und ich will jetzt mal prüfen, ob das Bier diesen Ansprüchen auch genügen kann.
Aus dem Süden Niedersachses stammt das Einbecker Weihnachtsbier. Die Brauerei ist bereits seit dem Mittelalter für ihre Bockbiere bekannt und verspricht, dass dieses Weihnachtsbier nicht so süß und stark ist wie die Weihnachtsbiere anderer Brauereien. Und tatsächlich, das Weihnachtsbier aus Südniedersachsen enthält wirklich nur 5,3 Volumenprozent Alkohol, kaum mehr als ein industriell hergestelltes Pils.