Archiv für den Monat: November 2018

Maisel&Friends Hoppy Amber Mosaic

öööööööööö

Wieder einmal kam bei mir ein Paket aus Bayreuth an. Inhalt: eine Flasche Hoppy Amber Mosaic, ein Imperial Amber Ale. Und zu diesem Bier gibt es auch eine Geschichte, die die Brauerei auf ihrer Website erzählt und die ich hier unverändert übernehme: “Das Licht der Welt erblickte dieses Bier eigentlich durch Zufall. Ursprünglich wollten unsere Braumeister ein helles Bier mit deutlicher Bittere brauen, das ist aber nicht so ganz gelungen. Zum Glück!

Also lag das Bier im Tank und wartete auf seine weitere Bestimmung. Zum Tag des Bieres im April 2016 wollten wir in unserer Gastronomie Liebesbier ein besonderes Bier an den Hahn bringen und so haben wir dem “missglückten Bier” eine neue Chance gegeben und es doch noch einmal verkostet. Die lange Reifezeit hat unserem Hoppy Amber Ale mehr als gut getan, denn plötzlich schmeckte es uns fantastisch!

Das Hoppy Amber Ale bekam auch von allen Verkostern einen so überragenden Zuspruch, dass wir es selbst kaum fassen konnten. Nicht nur die Gäste im Liebesbier fanden es toll, wir hatten es auch bei den CRAFT BEER DAYS 2016 in Hamburg dabei und es war binnen kürzester Zeit der Festival-Geheimtipp. Also haben wir es 2017 nochmals gebraut und wieder kam es supergut an. Seitdem ließen die Fans des Bieres nicht locker und baten uns, das Hoppy Amber doch bitte auch mal in die Flasche zu bringen. Tadaaaaa! Hier ist es also in der 0,33 l Flasche, aber auch bei der Neuauflage streng limitiert.” Na, da muss der Braumeister ja mal wieder etwas ganz Besonderes gezaubert haben. Mal sehen, ob ich das auch so empfinde.

Seinen Namen hat das Bier zu Recht. Wunderbar bernsteinfarben strahlt es mir aus dem Glas entgegen mit einer großen dichten und stabilen Schaumkrone, die auch sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma tropischer Früchte steigt mir in die Nase. Ich rieche Düfte nach tropischen Früchten, Mango und roten Früchten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Kontakt mit der Zunge zeigt die Süße und Spritzigkeit des Bieres. Aber erst als sich das Bier im Mund verteilt und erwärmt lässt es seine Muskeln spielen. Im cremigen Mundgefühl spiegeln sich die Aromen wider, die bereits meine Nase verwöhnt haben. Fast wie Marmelade präsentiert sich das Bier jetzt mit dem Geschmack nach Karamell, Grapefruit, Mango und Himbeeren. Die Intensität ist beeindruckend. Im Abgang wird das Bier trockener und das Bitter verstärkt sich. Der Abgang klingt lange nach.

Zum Hoppy Amber Mosaic passt gut ein süßer Pfannkuchen mit Blaubeeren. Aber auch dieses Bier sollte schnell gekauft werden, denn: wenn weg, dann weg.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Citra, Amarillo, Columbus, Perle, Ella, Wai-iti, Bramling Cross, Herkules, Mosaic), Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18,5° Plato

Bittereinheiten:

50 IBU

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Fuller’s London Porter

Fuller’s ist nach eigenen Angaben Londons letzte verbliebene Familienbrauerei und ist für sein Porter bekannt. Porter boomte vor Jahrhunderten in der Hauptstadt, da es der Ernährung der Hafenarbeiter diente. Anfang der 1900er Jahre geriet dieser Bierstil etwas in Vergessenheit, aber mit dem Aufkommen der Craft-Biere gewann er wieder an Beliebtheit.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Erst als ich es gegen das Licht halte, schimmert ein leichtes Rubinrot durch. Über dem Bier prangt eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die auch durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Kräftige Röstaromen steigen mir in die Nase. Ich rieche Espresso, dunkle Schokolade, leichte Nussnoten sowie den Duft dunkler Beeren. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist überraschend frisch und dabei nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Daher passt auch die zurückhaltend dosierte Kohlensäure gut ins Profil. Die Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Dabei erzeugt das Bier ein angenehmes cremiges Mundgefühl. Langsam gesellt sich etwas Bitter dazu, so dass sich Bitter und Süß perfekt die Waage halten, während die Frische erhalten bleibt. Der Alkohol ist gut eingearbeitet und schmeckt nur schwach durch. Im Abgang wird das Fuller’s etwas trockener mit einem leichten Schokoladengeschmack, der aber nur kurz nachklingt.

Das Fuller’s London Porter zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Trinkbarkeit aus und es passt gut zu einem Schweinebraten, zu Sauerbraten oder auch zu einem Vanillepudding.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Brown, Chocolate, Crystal, Pale), Hopfen (Fuggles), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

13,3° Plato

Bittereinheiten:

37 IBU

Brauerei:

Fuller Smith & Turner PLC
Chiswick Lane
South London W4 2QB
Großbritannien
www.fullers.co.uk



Gold Ochsen Weihnachtsbier

Jetzt werden die Tage kürzer, die Weihnachtsmärkte öffnen und die Temperaturen sinken. Damit ist auch die Zeit für die Weihnachtsbiere gekommen. Die Brauerei Gold Ochsen bietet seit Jahrzehnten jeden Winter ein eigens für diese Saison gebrautes Bier an, dessen Rezept über Generationen weitergereicht wurde. In diesem Jahr hat mir die Brauerei einige Flaschen dieser Bierspezialität zur Verkostung geschickt.

Golden glänzend präsentiert sich das Bier im Glas. Beim Einschenken bildet sich eine durchschnittlich große Krone aus größtenteils feinporigem Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei schon mal alles richtig gemacht.

In der Nase mischt sich der volle Duft des Malzes mit würzigen und floralen Noten des Hopfens. Wenn der Geschmack dieses Festbieres dem Aroma entspricht, kann mich dieses Bier wirklich begeistern.

Frisch, vollmundig und mit leichter Süße meldet sich das Weihnachtsbier auf der Zunge. Das angenehm weiche Mundgefühl gefällt mir. Schnell kommt noch ein auf die Süße abgestimmtes Bitter dazu. Dabei bleiben die würzigen Noten des Hopfens erhalten, auch im Abgang, der mittellang nachklingt.

Das Weihnachtsbier der Ulmer Brauerei ist unkompliziert und gut ausbalanciert. Damit kann es wirklich punkten. Es passt gut zu einem vorweihnachtlichen Festessen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,4 %

Brauerei:

Gold Ochsen GmbH
Veitsbrunnenweg 3-8
89073 Ulm
www.goldochsen.de

Der ultimative Bier Guide

Als mir der Heyne-Verlag dieses Buch zuschickte, muss ich zugeben, dass ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen bin. 222 Grafiken klang für mich nach vielen Statistiken mit interessanten und weniger interessanten Informationen. Aber bereits beim ersten Durchblättern dieses Buches wurde ich angenehm überrascht. Aber der Reihe nach.

Wie üblich beginnt das Buch mit einem Vorwort, in dem Sünye Nicolaysen erklärt, weshalb und für wen sie dieses Buch geschrieben hat. Auf den Seiten 10 und 11 folgen einige Fakten in Zahlenform. Auf diesen Seiten greift die Autorin teilweise zu kurz. So kann ich den Grafiken entnehmen, dass im Jahr 2016 jeder Deutsche im Durchschnitt 104 Liter Bier getrunken hat, dass aber jeder Deutsche im gleichen Jahr nur 37,3 Liter Bier und Biermix-Getränke gekauft hat. Da fragt sich der geneigte Leser doch glatt, woher die 66,7 Liter stammen, die getrunken aber nicht gekauft wurden. Ich will die Zahlen nicht anzweifeln, aber spätestens beim Lektorat hätte auffallen können, dass hier der eine oder andere erklärende Satz fehlt. Das ist halt die Crux mit den Statistiken. Wenn die Grundlagen der Ermittlung der Zahlen nicht erläutert werden, können die Statistiken ihre Bedeutung verlieren oder im schlimmsten Fall in die Irre führen. Aber wir wollen nicht päpstlicher werden als der Papst. Sehen wir uns den Rest des Buches an.

Einfach und allgemeinverständlich beschreibt Sünye die entscheidenden Themen rund ums Bier. Sie beginnt mit der Geschichte des Bieres im alten Ägypten, setzt sich kurz mit der Industrialisierung und dem Reinheitsgebot auseinander und beschreibt das Aufkommen des Craft Beers. Auch dass es außerhalb von Deutschland eine Bierkultur gibt und dass diese Bierkulturen sich unterscheiden wird nicht verschwiegen.

Aber wichtiger sind doch die Inhaltsstoffe des Bieres. Etwas intensiver befasst Sünje sich mit dem Hopfen und beschreibt ihn vom Anbau über die Ernte bis zu den Inhaltsstoffen. Ähnlich umfangreich fällt auch die Beschreibung des Malzes aus. Lediglich bei der Hefe wird sie etwas wortkarg, aber das ist ja üblich.

Dafür werden die einzelnen Schritte des Brauens sowie der Lagerung beschrieben, sowohl in der professionellen Brauerei als auch in der eigenen Küche. Zum Selbstbrauen reicht die Beschreibung aber eher nicht aus, sie dient eher, den angehenden Hobbybrauern die Angst vor der Aufgabe zu nehmen. Bevor es ans Werk geht, sollten sich die hoffnungsvollen Hobbybrauer doch lieber noch in den zahlreich vorhandenen Internetforen näher informieren.

Damit ist etwa die Hälfte des Buchinhalts beschrieben. Jetzt geht es endlich ums Bier. Wie wird es richtig eingeschenkt, bei welcher Temperatur und in welches Glas (gerade bei diesem Thema hätte ich mir mehr gewünscht)? Welches Bier passt zu welcher Speise? Einige Rezepte zum Kochen mit Bier dienen der Inspiration, es einmal selbst zu versuchen. Außerdem beschreibt Sünje die wichtigsten Bierstile.

Recht umfangreich beschreibt Sünje auch das Biertasting, auf das ich hier aber nicht näher eingehen möchte.

Alle Themen werden für Einsteiger geeignet beschrieben und wurden von Ole Schleef ansprechend illustriert.

Das Buch bekommen Sie in jeder Buchhandlung. Sollte es nicht vorrätig sein, kann der Buchhändler es innerhalb eines Tages beschaffen. Die ISBN-Nummer lautet 978-453-60475-9. Das Buch ist im Verlag Heyne erschienen und kostet € 16,99.

Craftwerk Grünhopfen-Bier

Craftwerk beschreibt die Besonderheit dieser Bierspezialität auf ihrer Website so gut, dass ich es nicht besser kann. Daher übernehme ich den Text hier: “Ein Grünhopfen-Bier kann nur einmal im Jahr zur Hopfenernte im August und September gebraut werden. Da der feldfrische Hopfen, wenn er nicht getrocknet wird, nicht lange frisch bleibt, muss er schnellstmöglich vom Hopfengarten in die Brauerei gebracht und verwendet werden. Für unser Grünhopfenbier verwenden wir die Hopfensorte Cascade aus unserem exklusiven Hopfenanbaugebiet in Holsthum bei Bitburg und schaffen es, den Hopfen in weniger als vier Stunden vom Hopfengarten in den Sudkessel zu bringen. So erhalten wir das besonders frische, grasig-grüne Aroma des Hopfens.” Intensiv golden fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine große feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Das Aroma ist hopfenbetont. Düfte nach frischem Gras und Heu steigen mir in die Nase, abgerundet durch den Duft nach Zitrusfrüchten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck. Der erste Eindruck ist spritzig und die Zitrusaromen sorgen für eine ordentliche Frische. Das Bier gleitet die Kehle hinunter und man spürt eine intensive frisch-grasige Hopfenaromatik, gut gepaart mit der diskreten Süße des Malzes. Im Abgang wird das Bier etwas trockener, ergänzt durch eine moderate Bitterkeit. Ich kenne einige Konsumenten, die die Grasigkeit nicht so toll finden, aber wer diese Bierspezialität mag, die nur einmal im Jahr gebraut werden kann, ist mit diesem Wet Hop Session Lager wirklich gut bedient.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Karamellmalz), Hopfen (Cascade), Hefe

Alkoholgehalt:

4,1 % Vol.

Stammwürze:

10,1 %

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Bitburger Braugruppe
GmbH Römermauer 3
54634 Bitburg
www.craftwerk.de


Hirter Bierkochbuch

Kochen mit Wein oder Weinempfehlungen zu den servierten Speisen – das macht jeder Gastwirt, der etwas auf sich hält. Kochen mit Bier oder Bierempfehlungen zu den servierten Speisen – das ist bislang im Wesentlichen Brauereigaststätten und den wenigen Restaurants in Deutschland vorbehalten, die auch Craft Beer im Angebot haben. Es ist an der Zeit, dass sich da etwas ändert.

Und dann gibt es noch ein Vorurteil gegen die Bierküche: sie gilt als extrem fleischlastig. Auch wenn die Brauereigaststätten sicher die Verantwortung dafür tragen, ist das Kochen mit Bier sicherlich nicht zwangsweise durch Fleisch geprägt.

Dass dies der Wirklichkeit entspricht beweist die Brauerei Hirter aus Michelsdorf in Oberösterreich in seinem Bierkochbuch. Für dieses Kochbuch hatte die Brauerei die besten Foodblogger Österreichs eingeladen, Rezepte für die verschiedenen Hirter-Biere zu kreieren, teils Gerichte, die mit Bier zubereitet werden, teils Gerichte als Begleitung zu den Bieren von Hirter.

Herausgekommen sind 30 Rezepte, teils mit Fleisch, teils vegetarisch, teils vegan, größtenteils pikant, teilweise aber auch süß, fest und flüssig. Mit nur 30 Rezepten zeigt das Kochbuch, dass Bier zu allen Arten von Speisen passt bzw. bei der Zubereitung aller Speisearten verwendet werden kann.

Dabei waren die Blogger aber nicht (nur) Mittel zum Zweck. Im Gegenteil. Die Brauerei stellt die Bloggerinnen (und auch den einen Blogger als Quoten-Mann) auf jeweils einer Seite vor. Die Autorinnen wurden dafür professionell abgelichtet, die URL des Blogs wird abgedruckt und die Bloggerinnen werden auch im Text kurz vorgestellt.

In gleichem Umfang wie die Bloggerinnen werden auch die Biere vorgestellt, die für die Rezepte verwendet werden bzw. die zu den Gerichten empfohlen werden. Dabei handelt es sich auch nicht um reine Werbeaussagen, sondern die in dem Buch gemachten Aussagen sind durchaus ausreichend, damit zu einem Fachhändler zu gehen, um sich einen Ersatz empfehlen zu lassen, wenn es nicht möglich ist, direkt ein Hirter-Bier zu kaufen.

Das Buch gefällt mir recht gut und ich würde mir weitere erweiterte Auflagen wünschen. Sie erhalten es in jeder guten Buchhandlung, die es innerhalb eines Tages bestellen kann.

Das Buch ist im Verlag Dachbuch erschienen.

ISBN: 978-3-903263-04-8

Preis: Euro 15,95

BrauBeviale 2018: Der Treff der Branche war so groß und international wie nie

Am Donnerstag ging die BrauBeviale nach drei erfolgreichen Tagen mit einer Rekordbeteiligung zu Ende. Über 40.000 Fachbesucher (2016: 37.923), davon über 18.000 international, reisten vom 13. bis 15. November 2018 nach Nürnberg zur in diesem Jahr wichtigsten Investitionsgütermesse für die Getränkeindustrie. Dort präsentierten 1.094 Aussteller, 53 Prozent international, ihre Produkte und Lösungen rund um die gesamte Prozesskette der Getränkeherstellung: Das Angebot reichte von Rohstoffen über Technologien und Komponenten bis hin zur Verpackung sowie Zubehör und Vermarktungsideen. Die Beteiligung so groß, dass in diesem Jahr eine Halle mehr für die Messe geöffnet werden musste als im letzten Jahr. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rundete die drei Tage ab.

“Diese BrauBeviale hat unsere Erwartungen übertroffen!” strahlt Andrea Kalrait, Leiterin der BrauBeviale, als sie die Zahlen erfährt. “Wir haben gehört, dass es direkt auf der Messe mehrfach zu konkreten Abschlüssen kam. Die Getränkebranche scheint nur darauf gewartet zu haben, wieder nach Nürnberg zu kommen. Darauf sind wir sehr stolz.” Das Veranstaltungsteam freut sich auch über die positiven Rückmeldungen aus dem Ausstellerbeirat: “Die BrauBeviale ist eine coole Messe geworden.” – “Es ist der Messe gelungen, zum Treffpunkt verschiedener Denkweisen und Kulturen zu werden.” – “Wir sind bereits am ersten Messetag überrannt worden, das gab es noch nie.” – “Die Qualität der Gespräche war hervorragend.” – “Die wirklich wichtigen Entscheidungsträger waren da.”

Hochqualifizierte Fachbesucher aus In- und Ausland

Diese Aussagen bestätigen Befragungsergebnisse eines unabhängigen Instituts: Rund 90 Prozent der Besucher sind in die Investitionsentscheidungen ihrer Unternehmen mit eingebunden. Die Fachbesucher kamen aus zahlreichen Bereichen der Getränkewirtschaft: aus Brauereien und Mälzereien sowie aus dem Bereich der Mineralbrunnen, Erfrischungsgetränke, Saft, Wein, Maschinen- und Anlagenbau sowie aus dem Handel und der Gastronomie. Die Gäste reisten aus Deutschland und aus dem Ausland an, vor allem aus Italien, Tschechien, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Russland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Rund 98 Prozent der befragten Fachbesucher waren mit dem Messeangebot zufrieden. Immerhin 95 Prozent gaben an, dass sie auch im nächsten Jahr wieder die BrauBeviale besuchen möchten.

Rahmenprogramm mit großem Zuspruch aufgenommen

Bereits der Start am Vortag der Messe war sehr erfolgreich: In allen drei Symposien – dem Export Forum German Beverages, dem European MicroBrew Symposium der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) sowie dem Heirloom & Terroir Barley and Malt Symposium von RMI Analytics – wurde rege diskutiert und sich ausgetauscht. Durchweg gute Noten vergaben die Fachbesucher für die Craft Drinks Area mit ihren acht unterschiedlichen Verkostungsbars sowie für das Forum BrauBeviale mit seinen vielzähligen und abwechslungsreichen Vorträgen. Auf großes Interesse stieß die Keynote zur Eröffnung von Foodtrendforscherin Hanni Rützler, die eine “Entführung in die Zukunft” ankündigte – passend zum zentralen Thema der BrauBeviale 2018: die Zukunftsfähigkeit der Getränkebranche. Ein Publikumsmagnet war das Finale der Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers, bei der Dr. Markus Fohr mit seiner Präsentation des belgischen Duvel Bieres die Fachjury überzeugen konnte. Gleich auf Anhieb ein großer Erfolg war der Themenpavillon brau@home, zentrale Anlaufstelle für interessierte und ambitionierte Heim- und Hobbybrauer, die sich beim Schaubrauen, den zahlreichen Ansprechpartnern am Pavillon und den Impulsvorträgen in der Speakers’ Corner viele Anregungen und Informationen holten.

European Beer Star 2018: Consumers’ Favourite

Eine 144-köpfige internationale Fachjury hat bereits im Vorfeld der Messe aus den 2.344 eingereichten Bieren die Sieger des European Beer Star 2018 in 65 Kategorien gewählt. 51 Länder aller Kontinente beteiligten sich in diesem Jahr bei einem der bedeutendsten internationalen Bierwettbewerbe. Am ersten Messetag wählten einige tausend Fachbesucher aus den Goldmedaillengewinnern ihr Lieblingsbier und kürten so den Consumers’ Favourite 2018. Die Goldmedaille geht an

“La Pallata” von Birrificio Porta Bruciata (Italien), Silber gab es für Dachsbräu Weilheim (Deutschland) für das “Weilheimer Festbier”. Auf den dritten Platz schaffte es “San Lorenzo” von MC77 Birrificio Artigianale (Italien).

Die Liste mit allen Siegern des European Beer Stars 2018 sowie den Kontaktdaten der Brauereien, Fotos und Grafiken gibt es unter: www.european-beer-star.de.

Deutsche Brauereien beim European Beer Star am erfolgreichsten

Mit 2.344 Bieren aus 51 Ländern aller Kontinente wurden 2018 so viele Biere wie noch nie für den European Beer Star der Privaten Brauereien eingereicht. Zwei Tage dauerte die Blindverkostung der 144-köpfigen, internationalen Jury bei dem weltweit renommierten Bier-Wettbewerb, dessen Auszeichnungen bei den Brauereien so begehrt sind wie Michelin-Sterne für Gastronomen. Die Gewinner in den 65 Kategorien (jeweils nur eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille) wurden am 14. November im Rahmen der BrauBeviale ausgezeichnet. Die meisten “Bier-Sterne” gingen in der 15. Auflage des Wettbewerbes an Brauer in Deutschland. Die italienischen Brauereien haben erstmals zu den US-Brauern aufgeschlossen und entscheiden neun Kategorien für sich. Medaillengewinner verteilen sich erstmals auf 26 Länder. Die größte Überraschung: Die erfolgreichste Brauerei des Jahres kommt aus den Niederlanden. Die Bierbrouwerij de Konigshoeven kann sich über vier Goldmedaillen freuen – ausgerechnet in den wichtigsten Bierstilen des Nachbarlandes Belgien, nämlich Quadruple, Triple, Dubbel und Blond Ale.

“Wenn in den Tagen nach der Jury-Entscheidung die Nachricht eingeht, dass man zu den Gewinnern des European Beer Stars zählt, dann ist das ein großartiger Glücksmoment für einen Brauer”, weiß Georg Rittmayer aus eigener Erfahrung. Rittmayer, Brauereibesitzer aus dem oberfränkischen Hallerndorf, der vor wenigen Wochen zum Präsidenten des Verbandes der Privaten Brauereien Bayern gewählt wurde, bezeichnet den European Beer Star gerne als die “Olympischen Spiele der internationalen Brauwelt”. Tatsächlich stellen sich jedes Jahr Biere aus allen Kontinenten der Wahl, um Gold, Silber oder Bronze in einer der 65 Kategorien zu gewinnen. In diesem Jahr wurde die Rekordzahl von 2.344 Bieren (plus 9 % gegenüber 2017) aus 51 Ländern zur Doemens Akademie nach Gräfelfing verschickt, wo Mitte Oktober 144 Verkoster, Braumeister, Bier-Sommeliers und Fachjournalisten in einer zweitägigen Blindverkostung über die Vergabe der Medaillen entschieden haben.

Rund 40% der eingereichten Biere stammten aus Deutschland, die übrigen Biere von Brauereien aus Europa, Asien, Australien, Afrika sowie Nord- und Südamerika. Führten noch vor zwei Jahren die US-Brauer den Medaillenspiegel beim European Beer Star an, so überwältigend ist der Erfolg der deutschen Brauer in diesem Jahr: Mit Goldmedaillen in gleich 28 von 65 Kategorien werden Biere aus Deutschland in diesem Jahr dekoriert (Vorjahr 21). Die nordamerikanischen Brauereien behaupten mit neun Goldmedaillen knapp Platz 2 vor den Bieren aus Italien (9), den Niederlanden (7) und Österreich (5).

Der European Beer Star zählt zu den härtesten Wettbewerben der Welt

Die größte Freude dürfte in der kleinen niederländischen Gemeinde Berkel-Enschot (Nordbrabant) herrschen, denn die dort ansässige Bierbrouwerij de Konigshoeven ist mit vier Goldmedaillen die Brauerei des Jahres beim European Beer Star. Die Niederländer reüssierten ausgerechnet mit Bierstilen, die im Nachbarland Belgien besonders populär sind: die Starkbiersorten Quadruple, Triple, Dubble sowie Blonde Ale. Die erfolgreichste inhabergeführte deutsche Brauerei kommt aus dem fränkischen Viereth-Trunstadt: Im kleinen, inhabergeführten Brauereigasthof Kundmüller wird das beste milde Lagerbier und das beste Stark-Rauchbier gebraut. Zudem wurde deren Rotbier die Silbermedaille zuerkannt. Ebenfalls zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille gehen an die Internationale Braumanufacturen (Radeberger Gruppe) in Frankfurt.

Demgegenüber bleibt festzustellen, dass im 15. Jahr des Bestehens des European Beer Stars die Zeit der “Medaillensammler” vorbei zu sein scheint. “Die Ergebnisse in diesem Jahr zeigen, dass es immer schwieriger wird, gleich mehrere Auszeichnungen zu erhalten, weil über alle Kategorien hinweg immer mehr großartige Biere zur Wahl stehen”, konstatiert Oliver Dawid, Hauptgeschäftsführer der Privaten Brauereien Bayern, “der European Beer Star zählt ganz sicherlich zu den härtesten Wettbewerben der Brauwelt.” Zumal bei diesem Preis nur jeweils eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille pro Kategorie vergeben und von dem internationalen Expertenteam ausschließlich nach den Gesichtspunkten bewertet wird, die auch der Konsument zur Beurteilung heranzieht, also Optik, Schaum, Geruch, Geschmack und sortentypische Ausprägung.

Gold in allen Weißbier-Kategorien nach Deutschland

Ein Großteil der Medaillen für deutsche Brauereien entfallen auf das Bundesland mit der höchsten Brauereidichte: Bayerische Biere heimsten 19 Gold-, 14 Silber- und 20 Bronzemedaillen ein. Auf Baden-Württemberg entfallen fünf Goldmedaillen sowie je 4 Mal Silber und Bronze. Alle Sieger der Weißbierkategorien kommen aus diesen beiden Bundesländern. Das beste Weißbier hell stammt von der Distelhäuser Brauerei in Tauber-Bischofsheim, das bernsteinfarbene Pendant aus dem Sudhaus des Weissbräu Schwendl in Tacherting. Mit zwei Goldmedaillen (Leichtes Weißbier/ Kristallweizen) avanciert die Hirschbrauerei Honer in Wurmlingen einmal mehr zum Spitzenreiter in Baden-Württemberg. Dicht gefolgt von der kleinen Familienbrauerei Bauhöfer aus Ulm (Gold für Export, Silber für Kellerbier dunkel und Bronze für Heller Bock). Auch die Goldmedaillen für Weizenbock Hell (Staatsbrauerei Weihenstephan, Freising) und Weizenbock Dunkel (Brauerei Unertl, Mühldorf a. Inn) gehen nach Bayern. Kurios: Aus dem oberbayerischen Freising kommen die besten dunklen Weißbiere: Gold für das Hofbrauhaus Freising und Silber für die Staatsbrauerei Weihenstephan.

Ein kompletter Medaillensatz geht an die Schwarzbräu in Zusmarshausen für Dunklen Doppelbock (Gold), New Style Lager (Silber) und Festbier (Bronze). Seit Jahren vertraute Namen auf den Siegerlisten des European Beer Star sind auch in diesem Jahr unter den Gewinnern: die Weissbierbrauerei Schneider in Kelheim (Gold, zweimal Bronze), die Aktienbrauerei Kaufbeuren (Gold, Silber), die Private Landbrauerei Schönram in Petting (Gold), die Schlossbrauerei Unterbaar in Baar (Gold) oder der Alpirsbacher Klosterbräu (zweimal Silber). Das beste Helle des Jahres stammt aus der Schlossbrauerei Hohenthann bei Landshut, das beste Festbier vom Dachsbräu in Weilheim. Preise beim European Beer Star 2018 gehen auch in die Bierstadt München – allerdings nur für kleine Brauereien! Die Crew Republic wurde mit Gold für ihr Golden Ale und mit Bronze für traditionelle Pale Ale ausgezeichnet. Erstmals in den Siegerlisten tauchen die Münchner Giesinger Biermanufaktur (Silber) und Brew Mafia (Bronze) auf.

In diesem Jahr verteilen sich die deutschen Medaillen auf acht Bundesländer: Neben Bayern und Baden-Württemberg sind dies Hessen (zweimal Gold, einmal Silber), Berlin (Gold, Silber, Bronze), Hamburg (Gold), Sachsen (Silber), Thüringen (Silber) und Mecklenburg-Vorpommern (dreimal Bronze). Das beste obergärige alkoholfreie Bier braut die Hamburger Kehrwieder Kreativbrauerei. Sensationell: Die kleine Brauerei Lemke in Berlin zählt mit Gold für New Style IPA, Silber in der Kategorie Traditional Lambic, Geuze and Fruit Geuze sowie Bronze für fassgereiftes Starkbier zu den herausragenden Gewinnern des European Beer Star 2018.

Kleine also ganz groß?

Natürlich würden auch große Brauereien ihre Biere einschicken, betont Roland Demleitner, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Privaten Brauereien, “doch die handwerklich erzeugten, besonders charaktervollen Biere kommen nicht zufällig überwiegend aus kleinen und mittelgroßen Brauereien!”

Italienische Brauer weiter auf dem Vormarsch

Das gilt ganz überwiegend auch für die internationalen Brauereien, deren Biere beim European Beer Star 2018 ausgezeichnet wurden. Insbesondere für die Braustätten südlich der Alpen. In Italien erfährt Bier mehr und mehr Aufmerksamkeit, was sich auch daran erkennen lässt, dass dort in den vergangenen Jahren ein regelrechter Gründungs-Boom bei Brauereien zu verzeichnen ist. Dabei halten sich die italienischen Brauer vorwiegend an Bierstile jenseits des Mainstream, wie den Gewinnerlisten des European Beer Star zu entnehmen ist: Goldmedaillen in den Kategorien New Style Lager und Sour and Fruit Sour Beer (beide Birrificcio Lambrate), New Style Pale Ale (Birrificcio Porta Bruciata), Belgisches Witbier (MC 77 Birrificcio Artiganale), Scotch Ale (Piccolo Birrificcio Clandestino), Traditional Lambic, Geuze and Fruit Geuze (Bionoc snc), Baltic Style Porter (Birra Mastino) und Session Beer (Fabrica della Birra Perugia) gingen nach Italien. Dazu ein weiterer erster Platz für die Batzen Bräu in Bozen, die das beste dunkle Kellerbier braut. Die US-Brauer behaupten den zweiten Platz im Medaillenspiegel mit ebenfalls neun Goldmedaillen, aber mehr Silber- und Bronzemedaillen (jeweils 11). Während einige der Gewinnerbrauereien der Vorjahre nicht mehr in den Siegerlisten aufscheinen, zählen die bereits mehrfach dekorierten Brauereien Samuel Adams (Boston) und Firestone Walker (Paso Robles) auch in diesem Jahr zu den Besten. In der wettbewerbsintensiven Königsdisziplin der US-Craft-Brauer, dem “Traditional India Pale Ale”, setzte sich Samuel Adams durch, die zusätzlich Gold für Bohemian Style Schwarzbier und Silber für Sweet Stout an die amerikanische Ostküste holt. Firestone Walker wird ebenfalls mit zweimal Gold (Sweet Stout/English Bitter) und Silber (Sour and Fruit Beer) belohnt.

Zu den weiteren “Aufsteigern” des Jahres zählen die Brauereien in den Niederlanden (7 x Gold) und Österreich (5 x Gold). Neben der alles überstrahlenden Bierbrouwerij de Konigshoeven holten sich die Niederländer noch drei weitere Goldmedaillen in so unterschiedlichen Kategorien wie Strong Dark Ale, Rauchbier und Alkoholfrei untergärig.

Das beste Kellerpils kommt aus Österreich

Die Goldmedaillen für Österreich ziehen sich auch quer durch ganz unterschiedliche Bierstile. Vom Bier mit alternativen Getreidesorten (Stieglbrauerei, Salzburg), über Imperial Stout (Gusswerk, Salzburg), Fruchtbier (Baumgartner, Schärding) bis zum Porter der Wiener Brauerei Ottakringer. Bemerkenswert: Die kleine Bierschmiede in Steinbach am Attersee braut das beste Kellerpils der Welt!

Einmal mehr verwunderlich: In der Kategorie Düsseldorfer Altbier gehen die Medaillen nach Brasilien, Japan und Taiwan …

Warum es beim European Beer Star inzwischen 65 Kategorien (Bierstile) gibt, begründet Oliver Dawid von den Privaten Brauereien mit der zunehmenden Vielfalt in der internationalen Brau-Szene: “Immer mehr Brauer probieren immer neue Stile aus. Darauf reagieren wir. Ist es doch genau das, was wir mit dem European Beer Star erreichen wollen: Dem Konsumenten die unglaubliche Bandbreite beim Bier zu präsentieren.”

Die Gewinner des Consumers Favorite

Neben der Wertung der Fachjury gab es beim European Beer Star auch einen Publikumspreis. Dafür bekamen die interessierten Besucher der BrauBeviale am ersten Messetag die Möglichkeit, fünf Biere zu verkosten. Wie die Expertenjury wussten auch die Besucher nicht, welches Bier sie verkosteten, lediglich die Bierkategorie war als Zahlencode auf den Gläsern angegeben. Die Besucher gaben dann eine von vier möglichen Wertungen für jedes Bier ab. Den Besuchern gefiel das New-Style Pale Ale La Pallata der Brauerei Birrifico Porta Bruciata SRL aus dem italienischen Rodengo-Saiano am besten; auf den Plätzen zwei und drei folgten das Weilheimer Festbier der Brauerei Dachsbräu in Weilheim und das San Lorenzo der Brauerei MC77 Birrificio Artigianale aus Serrapetrona in Italien.

Jetzt aber wirklich: Die Schweiz hat 1000 Brauereien

Nein, ich rücke jetzt nicht nach rechts und ich schreie auch nicht “Lügenpresse”. Aber manchmal falle auch ich auf eine Falschmeldung rein. Na gut, das ist nur die Hälfte der Wahrheit. Aber worum geht es?

So Ende September, Anfang Oktober veröffentlichten viele Medien die Meldung, dass es in der Schweiz 1.000 Brauereien gäbe. Das stimmte und auch wieder nicht. Ein Journalist hatte herausgefunden, dass im Zollgebiet der Schweiz 1.000 aktive Brauereien angemeldet sind. Daraus wurde fälschlicherweise die Meldung mit den 1.000 Brauereien, die auch ich am 2. Oktober übernommen habe. So weit, so gut. Was aber alle Medien übersehen haben und ich nicht wusste, ist die Tatsache, dass das Zollgebiet der Schweiz auch Liechtenstein umfasst. Und da die Liechtensteiner Einwohner sich auch nicht ausschließlich von Champagner ernähren wollen, trinken sie auch gerne mal ein Bierchen. So nimmt es nicht Wunder, dass im Fürstentum auch gebraut wird, zum Teil auch wirklich gutes Bier. Nun liegt Lichtenstein zwar im Zollgebiet der Schweiz, gehört aber selbstverständlich nicht zum Staatsgebiet der Eidgenossen. Das ist der falsche Teil dieser Meldung. Dafür, dass mir dies durchgegangen ist, entschuldige ich mich. Aber ich kann mich damit trösten, dass ich nicht der einzige bin, der darauf reingefallen ist. Auch die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” ist trotz einer großen Redaktion in die gleiche Falle getappt.

Aber jetzt ist es so weit: In Neftenbach wurde die Rubolino Craftbier Brauerei Hopfenfisch angemeldet. Sie trägt zwar bereits Biersteuerregistrationsnummer 1272; abzüglich der geschlossenen Brauereien (264) und der liechtensteinischen (8) Brauereien ist es nun wirklich die tausendste Brauerei in der Schweiz. Nur mal so nebenbei: Als vor 28 Jahren das Bierkartell in der Schweiz zu Ende ging, gab es bei den Eidgenossen lediglich 32 Brauereien. Aber fragen Sie mich bitte nicht, ob diese 32 Brauereien sich auf dem Staatsgebiet oder im Zollgebiet unseres südlichen Nachbarn befanden.

Sieger des European Beer Star bekanntgegeben

Nun gibt es keine Zweifel mehr – die Gewinner des European Beer Star 2018, der in diesem Jahr zum 15. Mal stattfand, sind bekanntgegeben worden. Mit 2344 Bieren aus 51 Ländern war die Beteiligung an diesem vermutlich härtesten Bier-Wettbewerb der Welt so groß wie nie. Immerhin wurden im Vergleich zu 2017 9 % mehr Biere eingereicht. Vor 11 Jahren, also im Jahr 2007, wurden lediglich 271 Biere eingereicht. Diese Steigerung zeigt, welch ein hohes Ansehen dieser Wettbewerb weltweit genießt.

Mit 927 Bieren kamen die meisten Kandidaten aus Deutschland, gefolgt von den USA (254), Italien (221), Österreich (148), Brasilien (123) und Belgien (96 Einreichungen). So ist es auch kein Wunder, dass die Anzahl der Verkoster von 23 aus vier Ländern im Jahr 2004 auf 144 in diesem Jahr gestiegen ist. Auch das zeigt das Ansehen dieses Wettbewerbs, erhalten die Verkoster doch weder eine Vergütung noch einen Ersatz der Reisekosten.

Die meisten Goldmedaillen erhielt Deutschland blieben in Deutschland, genauer gesagt in Bayern, das von Baden-Württemberg gefolgt wurde. Die nordamerikanischen Brauereien erreichten 9 Goldmedaillen, genau wie Italien, gefolgt von den Niederlanden (7) und Österreich (5).

Die Brauerei, die insgesamt am besten abgeschnitten hat, kommt aus den Niederlanden, genauer gesagt aus der kleinen Gemeinde Berkel-Enschot in Nordbrabant. Die dort beheimatete Brauerei Bierbrouwrij de Koningshoeven gewann in gleich vier Bierstilen Gold, nämlich in den Stilen Quadruple, Triple, Dubble und Blonde Ale, weshalb sich die kleine Brauerei derzeit mit Recht als die beste Brauerei der Welt bezeichnen kann. Damit beweist die Brauerei, dass nicht immer die Biere aus ihrer jeweiligen Heimat die besten sind. Schließlich stammen alle diese vier Bierstile aus Belgien. So ist es auch beim Altbier. Wenn Sie bislang der Meinung waren, dass die besten Altbiere aus Düsseldorf stammen, muss ich Sie leider enttäuschen. Kein einziges Altbier in der Wertung stammt aus Deutschland. Die Siegerbiere stammen aus Brasilien (Gold), Japan (Silber) und Taiwan (Bronze). Lediglich beim Weizenbier blieben alle Goldmedaillen in Bayern. Das können die Bajuwaren halt.

Die erfolgreichste deutsche Brauerei stammt aus Franken, genauer gesagt aus Berkel-Enschot. Der dortige durch den Inhaber geführte Brauereigasthof Kundmüller hat das beste milde Lager sowie das beste Stark-Rauchbier gebraut. Zusätzlich errang das Rotbier dieser Brauerei die Silbermedaille. Glückwunsch nach Franken.

So, das war erst einmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Wenn ich morgen von der BrauBeviale wieder nach Hause fahre, werde ich auf der Fahrt einen ausführlicheren Bericht verfassen.