Archiv für den Monat: Oktober 2017

Schöfferhofer Hefeweizen Alkoholfrei

Nun steht mal wieder ein Fernsehbier vor mir, das Schöfferhofer Hefeweizen Alkoholfrei. Über die Brauerei muss ich hier wohl nichts schreiben, da sie allgemein bekannt ist. Schöfferhofer preist dieses Bier recht vollmundig an: “Schöfferhofer Hefeweizen Alkoholfrei ist der pure Weizenbiergenuss ohne Alkohol. Es ist der ideale Durstlöscher für alle, die gerne bewusst genießen und die perfekte Erfrischung für alle Weizenbierfreunde, die zwar auf Alkohol, nicht aber auf den typisch prickelnden Geschmack eines Schöfferhofer Weizens verzichten wollen. Dasselbe Prickeln, derselbe Genuss…” An diesen Aussagen muss sich das alkoholfreie Schöfferhofer jetzt messen lassen. Ich habe dabei allerdings auch meine Zweifel, da alkoholfreies Bier in aller Regel nicht so intensiv und rund schmeckt wie das Original mit Alkohol. Der Alkohol ist ja schließlich ein Geschmacksträger. Aber das werde ich jetzt ja feststellen.

Bernsteinfarben und hefetrüb ist es. Kohlensäure enthält das Bier reichlich und es bildet sich wie erwartet sehr viel stabiler sahniger Schaum. Optisch gibt es zumindest schon mal nichts auszusetzen.

Auch das Aroma weiß zu überzeugen. Ich rieche Banane, Zitrone sowie einen Hauch Nelken. Auch dagegen ist nichts zu sagen.

Der Antrunk ist frisch, spritzig und fruchtig. Aber schnell kommt eine Säure in den Vordergrund, die zwar nicht wirklich schlecht ist, die mir aber nicht gefallen kann. Der Abgang ist wenig bitter und klingt nicht lange nach.

Das Schöfferhofer Hefeweizen Alkoholfrei ist nicht schlecht und ich könnte mir durchaus vorstellen, es an einem heißen Sommertag im Biergarten als Durstlöscher zu trinken. Ein wirklicher Genuss ist es allerdings nicht.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 %

Brauerei:

Schöfferhofer Weizenbier GmbH
Darmstädter Landstr. 185
60598 Frankfurt
www.schoefferhofer.de

Ganter Urtrunk

Im Jahr 1865 gründete Ludwig Ganter in Freiburg seine Brauerei. Bis heute ist die Brauerei im Familienbesitz und auch Mitglied bei den Freien Brauern. Beim Bau einer neuen Produktionsstätte hat die Brauerei stark auf Nachhaltigkeit geachtet und dabei erstaunliche Ergebnisse erzielt. Die Gär- und Lagertanks wurden mit einer Einzelkühlung ausgerüstet, was zu einer Energieeinsparung von 50 % geführt hat. Der Einsatz von Ammoniak konnte gegenüber der alten Raumkühlung sogar um 99 % verringert werden. Der Stromverbrauch wurde nahezu halbiert und der Gasverbrauch verringerte sich um 30 % (alle Angaben stammen von der Brauerei). Das entscheidende ist aber das Bier. Deshalb werde ich die Flasche Urtrunk jetzt öffnen.

Goldgelb und hefetrüb steht das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine relativ kleine Krone aus größtenteils feinporigem Schaum. Der Schaum löst sich relativ schnell auf; lediglich in kleiner Rest bleibt lange bestehen.

Das Aroma wird durch die Hefe dominiert, unterstützt durch würzige grasige Noten und eine leichte Fruchtigkeit. Ich meine, dass ich Stachelbeeren wahrnehme.

Der Antrunk ist mäßig süß, so dass es auch nicht stört, dass die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Schnell machen sich auch die Bitterstoffe bemerkbar, so dass das Bier vollmundig und mit einem intensiven Geschmack besticht. Der Abgang ist angenehm bitter und er klingt ellenlang nach.

Pils wird ja hauptsächlich in Norddeutschland gebraut und ist das typische Bier des Nordens. Am Urtrunk von Ganter können sich die Nordlichter aber durchaus eine Scheibe abschneiden.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 %

Stammwürze:

11,7 %

IBU:

34

Brauerei:

Brauerei Ganter GmbH & Co. KG
Schwarzwaldstr. 43
79117 Freiburg
www.ganter.com

Wolfscraft Viel Weizen

Cemal Cattaneo ist Schweizer und stellt seit längerer Zeit handgemachte Pasta in Bio-Qualität her. Vor einigen Jahren stellte er fest, dass viele Biere in Deutschland keine Aromen haben und er hatte die Schnapsidee, selbst Bier zu brauen. Seit 2016 sind seine Biere nun unter der Marke Wolfscraft auf dem Markt. Da Cemal sich für den Umweltschutz engagiert, ist es naheliegend, dass Malz und Hopfen aus biologischem Anbau stammen. Als Brauwasser wird Alpenquellwasser verwendet. Im Interview mit Meiningers Craft Magazin hat er erzählt, dass er bislang “nur” die Biere entwickelt und den Brauprozess an eine Brauerei beauftragt. Für die Zukunft will er nicht ausschließen, eine eigene Brauerei zu errichten, aber darüber ist noch nicht entschieden. Bei der Entwicklung der Biere analysiert er die Eigenschaften traditioneller deutscher Braustile und interpretiert diese Stile neu. Sowohl er als auch die Brauerei machen eine gute Arbeit. Nicht umsonst wurde das Weizenbier von Wolfscraft, das jetzt vor mir steht, bei Meiningers Craft Beer Award in diesem Jahr mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Beim Einschenken des Bieres fällt mir sofort die sehr geringe Schaumbildung auf. Weiß und gemischtporig ist er und er löst sich recht schnell auf. Das Bier selbst ist honiggelb und es enthält viel Hefe. Aufgrund der geringen Schaumbildung gefällt mir die Optik nicht so gut. Gerade bei Weizenbieren erwarte ich viel Schaum.

Das Aroma versöhnt mich dann aber wieder mit dem Weizenbier von Wolfscraft. Es ist ungewöhnlich fruchtig. Allerdings sind nicht wie bei den meisten Weizenbieren Aromen von Banane im Vordergrund, sondern der Duft von Orangen und Trockenfrüchten. Das Aroma ist ungewöhnlich, aber sehr angenehm und es macht Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk enthält recht wenig Süße, stattdessen ist er fruchtig und spritzig. Während sich das Bier im Mund verteilt kommt erstmals die von mir im Aroma vermisste Note nach Bananen zum Vorschein. Zusätzlich spiegelt sich jetzt das Aroma von Orangen wider. Dazu kommt eine ungeheure Süffigkeit. Das Bier gefällt mir immer besser. Der Abgang ist fruchtig-trocken. Leider klingt er nur kurz nach.

Das Viel Weizen von Wolfscraft ist ungewöhnlich und überraschend, dabei aber richtig gut. So ein Craft Beer wünsche ich mir häufiger.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 %

Brauerei:

Wolfscraft GmbH
General-von-Nagel-Str. 15
85356 Freising
www.wolfscraft.de

Potsdamer Klosterbier

Wieder einmal steht ein Bier aus der Klosterbrauerei Neuzelle vor mir. Allerdings wird dieses Bier nicht unter der Marke Neuzeller verkauft, sondern als Potsdamer Klosterbier. Dann will ich jetzt wieder einmal ein Pils verkosten.

Golden und kristallklar steht das Bier im Glas. Es enthält sehr viel aktive Kohlensäure und bildet eine ungeheuer voluminöse Krone aus feinporigem weißem Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier also schon mal was her.

Das Aroma ist fruchtig, besonders Zitrusfrüchte und einige grasige Noten dominieren den Duft. Auch beim Hopfen hat die Brauerei ein gutes Händchen gehabt.

Der Antrunk ist mäßig süß und spritzig. Die Süße wird durch eine leichte fruchtige Säure abgelöst, mit der sich das Aroma im Geschmack widerspiegelt. Schnell kommen auch Bitternoten auf, die die Säure überdecken. Süße, Säure und Bitterstoffe sind gut aufeinander abgestimmt. Keiner der Geschmackseindrücke überspielt die anderen. Der Abgang ist freundlich bitter und er klingt recht lange nach.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,1 %

Stammwürze:

12,5 %

Brauerei:

Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
Brauhausplatz 1
15898 Neuzelle
www.klosterbrauerei.com

Dieses Bier können Sie portofrei bestellen, indem Sie auf den folgenden Banner klicken:


Leffe Royale Mapuche

Von Leffe sind vor allem die Biere Leffe Blond und Leffe Bruin bekannt, die es in nahezu jedem belgischen Supermarkt und in den meisten belgischen Restaurants gibt. Nicht ganz so bekannt ist, dass die zu AB InBev gehörende Brauerei auch einige Spezialitäten braut, die nicht ständig im Angebot sind. Dazu gehört die Reihe Royale, aus der ich jetzt das Mapuche vor mir stehen habe. Ein merkwürdiger Name? Nein, absolut nicht. Die Brauerei verrät die Lösung des Rätsels:

Der Braumeister von Leffe, Charles Nouwen, hat die halbe Welt bereist um den allerbesten Hopfen zu finden. Seine Wahl fiel auf Mapuche, in Patagonien, dem Teil von Argentinien südlich des Rio Negro, exklusiv für Leffe angebaut. Der Hopfen sorgt für den komplexen Charakter mit subtilen Bitterstoffen und kräuterigen Nuancen. Das Aroma enthält Düfte von Blaubeeren, roten Beeren und Aprikosen. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich diese Aromen ebenfalls feststelle und ob sie sich im Geschmack widerspiegeln.

Dieses dunkelgoldene Strong Ale ist gefiltert. Beim Einschenken bildet sich eine durchschnittliche Krone aus mittelporigem Schaum, die recht lange erhalten bleibt. Gegen die Optik ist also nichts zu sagen.

Wir haben jetzt Herbst und das Aroma des Leffe Royale Mapuche passt zu dieser Jahreszeit. Ich rieche Herbstfrüchte, Pflaume, Trockenobst, Waldhonig und blumige süße Aromen. Dieses komplexe Aroma lässt auch auf einen intensiven und runden Geschmack hoffen.

Der Antrunk ist mild und gleichzeitig frisch. Er zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße aus. Auf der Zunge entwickelt sich schnell eine Geschmacksmischung, an der Früchte, Bittermandeln und Kräuter beteiligt sind. Das Bier ist komplex und vollmundig und ein leichtes Bitter kommt dazu. Im Abgang wird das Bitter etwas schwächer; es klingt aber sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Mapuche), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 %

Brauerei:

Von AbInBev gebraut für:
Brasserie Abbaye de Leffe s.a.
Place de Abbaye 1
5500 Dinant
Belgien
www.leffe.com

Zeezuiper Tripel

Nun will ich mich einem Bier aus der Scheldebrouwerij in Meer, wenige Kilometer nordöstlich von Antwerpen gelegen, zuwenden, dem Zeezuiper. Weshalb das Bier Zeezuiper (deutsch: Seeigel) heißt ist mir nicht bekannt. Aber wenn ich die beiden Höhlenmenschen auf dem Etikett betrachte, dann muss dieses Tripel wohl richtig gute Laune machen.

Die Scheldebouwerij wurde im Jahr 1994 gegründet. Seitdem gibt es dort belgische Biere mit niederländischen Wurzeln, die alle in der eigenen Brauerei hergestellt werden. Die Brauer betonen, dass sie traditionell arbeiten, dabei aber das Gleichgewicht zwischen Tradition und Gegenwart suchen.

Alle Biere der Scheldebrouwerij sind ungefiltert und nicht pasteurisiert, was zwar die Haltbarkeit nicht verlängert, aber in der Regel gut für den Genuss ist. Kommen wir nun aber zum Zeezuiper.

Goldgelb und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist durchschnittlich voluminös und bleibt sehr lange erhalten. Optisch hat die Brauerei also einen sehr guten Job gemacht.

Das Aroma ist fruchtig. Ich rieche Reneclauden sowie einige würzige Noten.

Der Antrunk ist recht trocken und fruchtig. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist sanft. Während sich das Bier im Mund verteilt vermittelt es ein cremiges Mundgefühl und in die Fruchtigkeit mischt sich ein freundliches Bitter. Obwohl das Bier nur wenig Süße hat, ist es doch sehr ausgewogen. Der Abgang überzeugt durch ein freundliches mildes Bitter mit einem mittleren Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

Scheldebrouwerij
Wenenstraat 7
2321 Meer
Belgien
www.scheldebrouwerij.com

Claudia Wiesner und Helmut Mödlhammer zu den österreichischen Bierbotschaftern des Jahres 2017 ernannt

Die Brau Union Österreich gehört zum Heineken-Konzern. Eigentlich sollte diese Tatsache mir das Unternehmen unsympathisch machen. Andererseits tut die Brau Union viel für den Umweltschutz und hat etliche Biere im Angebot, die zu dem Brauereiprodukt in Amsterdam so gar nicht passen. Nun hat sich die Brau Union hat sich zum Ziel gesetzt, Österreich zum Land mit der besten Bierkultur Europas zu machen. Deshalb zeichnet das Unternehmen seit 2016 herausragende Persönlichkeiten aus, die sich für die österreichische Bierkultur einsetzen.

Im Rahmen eines feierlichen Festakts auf der Wiener Wiesn vor rund 150 hochkarätigen Gästen wurden die österreichischen Bierbotschafter 2017 ernannt: Claudia Wiesner, Veranstalterin der Wiener Wiesn und bekennende Bierliebhaberin sowie Helmut Mödlhammer, ehemaliger Gemeindebund-Präsident und Genießer des goldenen Gerstensaftes.

Markus Liebl, Generaldirektor der Brau Union Österreich, meint bei der Übergabe der Urkunden: “Es freut mich sehr, zum zweiten Mal die Bierbotschafterin und den Bierbotschafter des Jahres zu ernennen. Wir wissen aus unserem traditionellen Bierkulturbericht, dass Bier in Österreich im Vergleich zu den meisten anderen Ländern in Europa einen besonders hohen Stellenwert hat. Besonders in den letzten Jahren haben wir ein wachsendes Interesse an Bier und seiner Vielfalt festgestellt. Unsere Botschafter bringen die Faszination für Bier und mit ihrem Wissen ein gutes Stück Bierkultur unter die Leute – und machen am Ende das Bier so salonfähig, wie es verdient hat, zu sein!”

Zum Wohle der Bierkultur – die Bierbotschafter des Jahres 2017

Claudia Wiesner, als Veranstalterin der Wiener Wiesn prädestiniert für den Titel der Bierbotschafterin, freut sich über ihre neue Aufgabe: “Ich liebe die österreichische Ess- und Trinkkultur, und Bier gehört hier einfach dazu. Mehr noch, Bier hat seine ganz eigene Kultur. Ich freue mich daher sehr, als neue Bierbotschafterin die bierige Vielfalt, die Österreich zu bieten hat, den Menschen noch näher zu bringen. Einen besonderen Fokus möchte ich dabei auf die weiblichen Bierliebhaberinnen legen.”

Christa Kummer meinte bei der Übergabe des Titels an ihre Nachfolgerin: “Ich bin stolz, die erste offizielle Bierbotschafterin in Österreich gewesen zu sein – freue mich aber auch sehr, das Zepter jetzt an eine tolle Frau mit viel Sinn und Leidenschaft für das Thema Bier weiterzugeben.”

Mit Helmut Mödlhammer konnte die Brau Union Österreich einen besonderen Bierliebhaber als Bierbotschafter gewinnen. Bei der Übergabe der Urkunden sagte der ehemalige Gemeindebund-Präsident: “Bier ist ein so vielfältiges und facettenreiches Getränk. Insbesondere begeistern mich außergewöhnliche und exklusive Bierspezialitäten, die ja immer mehr Anhänger finden. Jetzt im Herbst/Winter werden zum Beispiel die Bock-Biere frisch angestochen, aber auch alte Sorten, die wieder neu entdeckt werden, oder spezielle Braumethoden sind sehr spannend. Ich sehe es als Ehre und Privileg, die vielen Aspekte der österreichischen Bierkultur als Bierbotschafter entdecken und weitergeben zu können.”

Hochkarätiger Festakt mit bieriger Vielfalt

Die Gäste – unter ihnen der prominente Physiker Werner Gruber (Planetarium Wien), Alfred Riedl, Österreichischer Gemeindebund-Präsident, Günter Thumser (Henkel CEE) und viele mehr – genossen zum zünftigen Wiesnpfandl mit Klassikern der Wirtshausküche vielfältige und exklusive Bierspezialitäten wie die Gösser Brauschätze Stifts-Zwickl, Schwechater Wiener Lager oder Zipfer Meisterwerke Weizen bzw. Pale Ale. Wobei auch die alkoholfreien Biere und Radler wie Gösser NaturGold oder das erfrischende Zipfer Hops mit Hopfenlimonade gern getrunkene Alternativen darstellten.

Der Weihenstephaner Braupakt

Dass sich zwei oder mehr Brauereien zusammentun, um einen Sondersud zu kreieren, ist keine Seltenheit. Dass sich aber ein amerikanischer Craft Brewer mit der staatlichen Brauerei in Weihenstephan zusammentut, ist schon etwas Besonderes. Zwei Kontinente, knapp 10.000 Kilometer Entfernung, vereint durch die Leidenschaft des Bierbrauens: Die traditionsreiche Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan und die amerikanischen Craftbier-Pioniere der Brauerei Sierra Nevada aus Kalifornien stellen ihren Gemeinschaftssud “Braupakt” vor. Ein ausgeprägt fruchtig-hopfiges Hefeweißbier, eingebraut mit der traditionellen Hopfensorte Hallertauer Tradition, verfeinert mit den amerikanischen Aromahopfensorten Amarillo und Chinook.

Nach der gemeinsamen, knapp einjährigen Rezepturentwicklung, kam es letzte Woche zur ersten gemeinsamen Verkostungsrunde mit Bill Manley, Produktentwickler bei Sierra Nevada, der dafür extra von Kalifornien nach Freising reiste. Von dem Ergebnis des “Braupakts” zeigte sich Manley begeistert: “In der Craftbierbewegung in den USA geht der Trend langsam wieder weg von den extrem bitteren Bieren, hin zu den hopfenaromatischen Bieren.

Mit den fruchtigen Aromahopfensorten und der fein bananigen Hefenote liegen wir bei unserem “Braupakt” damit genau richtig.” Auch der Braumeister der Brauerei Weihenstephan, Tobias Zollo, freut sich über den sehr gelungenen Sud: “Wir, als Experten für Hefeweißbier, gemeinsam mit Sierra Nevada, deren Pale Ale weltbekannt ist und weltweit als Benchmark für diesen Bierstil angesehen wird, haben unsere Kernkompetenzen gebündelt und damit ein ganz besonderes Bier geschaffen, das uns voll überzeugt!” Eine besondere Erfahrung war für Zollo die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kollegen: “Für uns Brauer ist es hochinteressant, wie sich die Bierkultur in den beiden Ländern unterscheidet. Während in Deutschland leider zu oft der Konkurrenzgedanke im Vordergrund steht, ist in den USA der Gedanke des Ideenaustausches und der gegenseitigen Inspiration weit verbreitet. Diese Herangehensweise und Mentalität war eine überaus positive Erfahrung für uns.”

Der Weihenstephaner Braupakt wird im Januar 2018 als limitierte Abfüllung eingebraut und ist ab März 2018 in Deutschland und weltweit erhältlich.

Nach Darstellung der Brauer lässt sich das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wie folgt beschreiben: Das bernsteinfarbene, naturtrübe Hefeweißbier ziert eine cremige Schaumkrone und duftet nach Pfirsich, Aprikose und Zitrusfrüchten. Im Antrunk überzeugt der “Braupakt” mit seinem Aromenspiel aus der fein bananigen Hefe- und einer erfrischenden Grapefruitnote aus dem amerikanischen Hopfen Chinook. Der fruchtige Pfirsich- und Aprikosengeschmack der Hopfensorte Amarillo wird von der milden Süße aus dem verwendeten Karamellmalz abgerundet. Der fein rezente Körper des Hefeweißbieres entwickelt im Abgang ein harmonisches Mundgefühl.

Analysedaten (ungefähre Angaben):

• Stammwürze 14,5%
• Alkoholgehalt ~ 6,0%
• Malz: Weizenmalz, helles und dunkles Gerstenmalz, Karamellmalz
• Hopfen
21 IBU

Passt zu exotischen und würzig-scharfen Gerichten mit Fisch, Fleisch und Meeresfrüchten.

Ich meine, wir können uns schon mal auf das Frühjahr freuen.

Holsten baut in Hamburg neu

Holsten und Astra gehören zu Hamburg wie der Hafen und der Michel. Jedoch ist der bisherige Standort der Holsten-Brauerei im zentralen Hamburg-Altona für eine industrielle Nutzung in der Größe nicht mehr zeitgemäß und ein Umzug wurde notwendig. Gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz, dem Generalunternehmer Züblin, Mitarbeitern und 230 Gästen feierte Carlsberg Deutschland gestern den symbolischen ersten Spatenstich der neuen Holsten-Brauerei im Heykenaukamp 13 in Hamburg-Hausbruch. Ab Frühjahr 2019 werden auf dem rund 67.000 m² großen Grundstück etwa eine Million Hektoliter Bier im Jahr produziert.

Bereits 2013 hat Carlsberg gemeinsam mit der Stadt Hamburg begonnen nach einem neuen, geeigneteren Brauereistandort zu suchen. “Der Wunsch des Unternehmens innerhalb der Stadtgrenzen umzuziehen hat uns sehr gefreut und veranlasst intensiv über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken. Das ist ein Bekenntnis von Carlsberg zum Standort und zu den Marken, die hier gebraut werden. Hamburg wird nicht zuletzt dadurch ein bedeutender Brauereistandort bleiben”, sagt Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. Ein Brauereineubau ist flächentechnisch kein leichtes Unterfangen in einer Metropole wie Hamburg – insgesamt wurden mehr als 20 Flächen innerhalb der Stadtgrenzen geprüft. “Da Holsten bereits seit 1879 in Hamburg Bier braut, war es sowohl für uns als auch für die Stadt von großer Bedeutung, dass wir die Produktion und die damit verbundene Tradition hier fortführen. Im Heykenaukamp haben wir schließlich den idealen Standort für uns gefunden”, sagt Sebastian Holtz, CEO Carlsberg Deutschland. Den ersten Spatenstich setzten Olaf Scholz und Sebastian Holtz zusammen mit Iain Gow, Vice President Western Europe der Carlsberg Group, und Jens Quade, Bauleiter Ed. Züblin AG.

Warum Holsten umzieht

Der Standort Altona ist für eine industrielle Nutzung in der Größe der Holsten-Brauerei aus verschiedenen Gründen nicht mehr zeitgemäß. Für den sinkenden Bierkonsum in Deutschland ist die Kapazität der Anlagen zu groß. Technisch gesehen ist vieles nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Beispielsweise wird in den alten Gebäuden auf mehreren Ebenen gearbeitet, die Wege sind sehr lang. Aufgrund von Restriktionen darf außerdem nachts nicht verladen werden. Dies sind keine optimalen Bedingungen für eine effiziente Produktion. Die Verlagerung der Produktion und Logistik nach Hamburg-Hausbruch bietet der Traditionsbrauerei viele Vorteile, hierzu gehören insbesondere die Möglichkeit der freien, modernen Planung und baulichen Umsetzung der Neuverteilung von Produktion, Lagerung und Logistik auf dem Gelände. Dies verkürzt die zukünftigen Wegstrecken erheblich. Auch der Wegfall der nächtlichen Verladeverbote trägt zu einer größtmöglichen Effizienz der neuen Brauerei bei.

“Heutzutage ist die Realisierung einer Brauerei in der Größe der Holsten-Brauerei in Westeuropa eine Seltenheit. Es werden mehr Brauereien geschlossen, als dass neue Standorte gebaut werden. Die Investition eines hohen Millionenbetrags in ein solches Projekt zeugt von großem Vertrauen in das Carlsberg Deutschland Geschäft”, so Holtz weiter.

Die Brauerei verlässt den bisherigen Standort allerdings nicht gänzlich: Die Verwaltung, darunter Marketing, Vertrieb, Personal und Finanzen, verbleibt in Altona. Sie wird auf dem neu entstehenden Areal “Holsten Quartiere” Büroflächen beziehen. “Ich freue mich, dass wir mit dem Neubau unserer Holsten-Brauerei die einmalige Chance erhalten, die bereits 130-jährige Erfolgsgeschichte in unserer Heimatstadt fortzuschreiben”, sagte Sebastian Holtz abschließend.

Die neue Brauerei – Fakten und Zahlen
Grundstücksfläche: ca. 67.000 m²
Bebauungsfläche: 24.500 m²
1 Million Hektoliter pro Jahr
1 Million abgefüllte Flaschen pro Tag
Mindestens 2.000 Fässer pro Tag
1 Flaschenabfüllanlage: 60.000 Flaschen pro Stunde
1 Fassabfüllanlage: 120 Fässer pro Stunde
1 Umpackanlage: 14.000 Flaschen pro Stunde

Lagerkapazitäten:
18.000 Paletten Vollgut
30.000 Paletten Leergut
100 LKWs pro Tag

Umzug Brauerei: 1. Quartal 2019

Brauwerk und Manner stellen die Schnittenfahrt vor

In der Regel finde ich ja das deutsche Reinheitsgebot recht gut, auch wenn ich den Sinn nicht immer einsehe. Es gibt aber etliche Fälle, in denen durch diese gesetzliche Regelung die Kreativität der Brauer einschränkt. Ein solches Beispiel ist die Schnittenfahrt, ein Imperial Stout mit den bekannten Waffeln von Manner, das Brauwerk, eine Tochtergesellschaft der Ottakringer Brauerei in Wien gemeinsam mit der Firma Manner kreiert hat. Die Idee hinter diesem Bier ist bestechend.

Wer braucht schon Schnee für echten Winterzauber, wenn man sich doch mit einer gemeinsamen Schnittenfahrt die frostige Jahreszeit versüßen kann? Harmonische Klänge von Schokolade, dunklem Malz, Haselnuss und einem Hauch von Vanille zaubern kräftige Stout-Aromen und den traditionellen Mannerschnitten-Geschmack auf den vor Freude springenden Gaumen!

Die “Schnittenfahrt” besteht natürlich aus Hopfen, Wasser, Malz und Hefe; das Innovative an diesem vierten Saisonbier des Brauwerks sind aber die Manner-Waffelbrösel, die mitgemaischt werden, ihm dadurch seinen charakteristischen Geschmack geben und es so zu einem “Imperial Waffel Stout” machen.

Die “Schnittenfahrt” ist ein Starkbier mit 8,2% Volumenprozenten. Schokolade, dunkles Malz, Haselnuss und Vanille zaubern kräftige Stout-Aromen und den traditionellen Mannerschnitten-Geschmack. Die “Schnittenfahrt” trinkt sich besonders gut zu kräftigen Wildgerichten, winterlich gewürzten Eintöpfen und feinen Weihnachtskeksen – oder einfach als Nachspeise!

Headbrewer: “Ich war schon immer ein Schleckermäulchen. Mir schmeckt die Schnittenfahrt besonders gut am Morgen, zum Mittag, am Abend und Nachts.”

Die “Schnittenfahrt” ist ab sofort im Brauwerk und im Ottakringer Shop erhältlich.  Ab Oktober 2017 auch im Ludwig&Adele am Markt, Brickmakers, im Bierfachhandel, bei Spar Gourmet in Wien bzw. in ausgewählten Merkur-Märkten im Großraum Wien sowie in den Manner Shops erhältlich. Ob es auch in Deutschland erhältlich ist, versuche ich gerade herauszufinden.