Der Weihenstephaner Braupakt

Dass sich zwei oder mehr Brauereien zusammentun, um einen Sondersud zu kreieren, ist keine Seltenheit. Dass sich aber ein amerikanischer Craft Brewer mit der staatlichen Brauerei in Weihenstephan zusammentut, ist schon etwas Besonderes. Zwei Kontinente, knapp 10.000 Kilometer Entfernung, vereint durch die Leidenschaft des Bierbrauens: Die traditionsreiche Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan und die amerikanischen Craftbier-Pioniere der Brauerei Sierra Nevada aus Kalifornien stellen ihren Gemeinschaftssud “Braupakt” vor. Ein ausgeprägt fruchtig-hopfiges Hefeweißbier, eingebraut mit der traditionellen Hopfensorte Hallertauer Tradition, verfeinert mit den amerikanischen Aromahopfensorten Amarillo und Chinook.

Nach der gemeinsamen, knapp einjährigen Rezepturentwicklung, kam es letzte Woche zur ersten gemeinsamen Verkostungsrunde mit Bill Manley, Produktentwickler bei Sierra Nevada, der dafür extra von Kalifornien nach Freising reiste. Von dem Ergebnis des “Braupakts” zeigte sich Manley begeistert: “In der Craftbierbewegung in den USA geht der Trend langsam wieder weg von den extrem bitteren Bieren, hin zu den hopfenaromatischen Bieren.

Mit den fruchtigen Aromahopfensorten und der fein bananigen Hefenote liegen wir bei unserem “Braupakt” damit genau richtig.” Auch der Braumeister der Brauerei Weihenstephan, Tobias Zollo, freut sich über den sehr gelungenen Sud: “Wir, als Experten für Hefeweißbier, gemeinsam mit Sierra Nevada, deren Pale Ale weltbekannt ist und weltweit als Benchmark für diesen Bierstil angesehen wird, haben unsere Kernkompetenzen gebündelt und damit ein ganz besonderes Bier geschaffen, das uns voll überzeugt!” Eine besondere Erfahrung war für Zollo die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kollegen: “Für uns Brauer ist es hochinteressant, wie sich die Bierkultur in den beiden Ländern unterscheidet. Während in Deutschland leider zu oft der Konkurrenzgedanke im Vordergrund steht, ist in den USA der Gedanke des Ideenaustausches und der gegenseitigen Inspiration weit verbreitet. Diese Herangehensweise und Mentalität war eine überaus positive Erfahrung für uns.”

Der Weihenstephaner Braupakt wird im Januar 2018 als limitierte Abfüllung eingebraut und ist ab März 2018 in Deutschland und weltweit erhältlich.

Nach Darstellung der Brauer lässt sich das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wie folgt beschreiben: Das bernsteinfarbene, naturtrübe Hefeweißbier ziert eine cremige Schaumkrone und duftet nach Pfirsich, Aprikose und Zitrusfrüchten. Im Antrunk überzeugt der “Braupakt” mit seinem Aromenspiel aus der fein bananigen Hefe- und einer erfrischenden Grapefruitnote aus dem amerikanischen Hopfen Chinook. Der fruchtige Pfirsich- und Aprikosengeschmack der Hopfensorte Amarillo wird von der milden Süße aus dem verwendeten Karamellmalz abgerundet. Der fein rezente Körper des Hefeweißbieres entwickelt im Abgang ein harmonisches Mundgefühl.

Analysedaten (ungefähre Angaben):

• Stammwürze 14,5%
• Alkoholgehalt ~ 6,0%
• Malz: Weizenmalz, helles und dunkles Gerstenmalz, Karamellmalz
• Hopfen
21 IBU

Passt zu exotischen und würzig-scharfen Gerichten mit Fisch, Fleisch und Meeresfrüchten.

Ich meine, wir können uns schon mal auf das Frühjahr freuen.

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